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Fühle mich sofort persönlich angegriffen, was tun?

E

Elena83

Gast
Hallo, mein erster Beitrag hier, vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich : )

Zu meinem Problem:

Ich bin absolut kritikunfähig, das weiß ich und bekomme es trotzdem einfach nicht in den Griff. Sobald jemand auch nur Kritik andeutet bzw. ich es so interpretiere, bin ich sofort frustriert und tief gekränkt.
Am besten kann man es vielleicht beschreiben mit, ich fühle mich immer gleich als Mensch abgelehnt... und abgelehnt werden ist für mich so ziemlich das Schlimmste!!!
Und meine größte Problem-Baustelle: ich spiele Handball in einer Mannschaft, wo es eigentlich ja ganz normal ist, daß man mal ausgewechselt wird, wenn man scheiße spielt. Sowas kommt bei mir aber einem Weltuntergang gleich, ich fühl mich erniedrigt bis zum geht nicht mehr.

Tut mir leid, daß es vielleicht etwas wirr klingt, ist schwierig zu erklären. Vielleicht hat jemand eine Theorie woher sowas kommt, weil meine eigenen Gedanken drehen sich dabei immer nur im Kreis.
 
Ja, klar, wer nicht mehr flucht, wird glücklich. 🙂

Zum Thema: Wenn man alles so persönlich nimmt, muss wohl am Selbstbewusstsein gearbeitet werden.
 
Danke Rainer, Du hast mich echt weitergebracht.

@Gast: Das Problem ist ja nicht: Kritik an mir --> ich denke, ich bin SCHLECHT

sondern: Kritik an mir --> ich fühle mich unfair behandelt, gedemütigt etc.

Vielleicht hat es wirklich mit fehlenden Selbstbewußtsein zun tun, nur wirklich sehen tue ich den Zusammenhang nicht.

Schönen Tag noch
 
AW: Offensichtlich typisch für Dich!

Hallo, liebe Elena!
Statt dem Wort schlecht, mußt Du gleich ein absolut ekelhaftes Fäkalwort mit "Sch..." verwenden und gibst dadurch hier schon einmal Deine absolut negative Einstellung und Dein Fäkalienhaften und zum Himmel stinkendes Denken zu erkennen!

Das Wort "Scheisse", das man nicht unbedingt verschleiern muss, ist inzwischen allgemeiner Sprachgebrauch. Ob du es magst oder nicht. Und es hat auch nichts "fäkalienhaftes" an sich. In welcher Welt lebst du eigentlich?


Worte prägen unsere Gedanken und unsere Gedanken prägen unser Leben!

Worte sind Schall und Rauch. Das was gemeint ist, ist wichtig.

Über Dich als in ein achtsames und liebevolles Denken, Sprechen und Schreiben ein,
dann werden sich Deine Gefühl und Dein Leben auch zum guten ändern!

Oh je, was für ein ... Sch ...

Gruß,
Garak
 
Hallo Elena!

Natürlich müßte man viel mehr von Ihnen wissen, um hier seriös urteilen zu können.

Ich vermute, dass oft hinter einem Verhalten, dass Sie von sich beschreiben, eine Verletzung (in der Kindheit) steckt, die verdrängt wird. Es muss aber meines Erachtens nicht eine einzige Begebenheit sein, die zu diesem Verhalten führte. Es kann sich auch um eine Vielzahl kleiner Verletzungen handeln, die zu einer permanenten chronischen Verteidigungs- oder Protesthaltung führen.

Und ich denke auch an Angst. Angst, etwas zu verlieren.

Es fragt sich, wie Sie die Sache in den Griff kriegen. Vielleicht gibt es zwei Hauptwege. Der eine besteht darin, den Grund Ihrers Verhaltens zu erurieren. Der andere besteht darin, ihnen Ihre Angst zu nehmen und Ihnen Gelassenheit zu geben. Mir gefällt der zweite Weg besser.

Man sollte Ihnen Sicherheit geben. Man sollte Ihnen ein Gefühl geben, das sagt: Sie können sich Fehler und Unvollkommenheiten leisten. Sie brauchen ein Gefühl des Aufgehobenseins und der (bedingungslosen) Annahme. Vielleicht könnte auch das Thema "Selbstwert" für Sie interessant sein. Selbstwert schafft nämlich auch in einem bestimmten Rahmen Gelassenheit.

Ich will es mal bei diesen Anregungen belassen. Vermutlich würden Sie einen Therapeuten (für beide genannten Wege) benötigen. Natürlich kann ich auch falsch liegen.
 
Ich bin absolut kritikunfähig, das weiß ich und bekomme es trotzdem einfach nicht in den Griff. Sobald jemand auch nur Kritik andeutet bzw. ich es so interpretiere, bin ich sofort frustriert und tief gekränkt.

Solltest du nicht sein.

Am besten kann man es vielleicht beschreiben mit, ich fühle mich immer gleich als Mensch abgelehnt... und abgelehnt werden ist für mich so ziemlich das Schlimmste!!!

Kritik bedeutet nicht, dass man dich als Mensch ablehnt.

Ich unterscheide da mal zwei Fälle:

- Andere kritisieren dich ohne Grund oder aus eigennützigen Gründen
=> muss dich nicht interessieren, da solltest du genug Selbstbewusstsein aufbauen, da drüber zu stehen.

- Andere kritisieren dich mit Grund (weil du z.B. scheisse gespielt hast)
=> dann denk drüber nach und versuche dich zu verbessern. Kritik bedeutet nicht, dass man dich als Mensch ablehnt. Kritik kann auch bedeuten, dass man dich gerne im Team hat, aber möchte, dass du besser spielst. Das kann man dann auch "konstruktive Kritik" nennen.

Ich kann dich schon verstehen. Mir gings früher genauso. Bau erstmal etwas Selbstvertrauen auf und sei dann aber auf der anderen Seite auch kritikfähig. Ich denke, Feedback ist wichtig. Wo auch immer ich mich befinde, ich finde es wichtig, zu wissen, was andere von mir denken oder wie andere mich einschätzen. Falsche Freundlichkeit oder Zurückhaltung auf diesem Gebiet mag ich gar nicht.

Wenn ich Scheisse gebaut habe oder ich die Erwartungen im mich nicht erfüllt habe (in den Augen von Anderen), dann will ich das wissen. Und dann kann ich noch immer entscheiden, ob ich mir das a) zu Herzen nehme, weil es wahr ist, b) ob ich mich entschuldige (weil es Gründe dafür gibt), oder ob ich c) mich verteidige, weil die Kritik nicht zutreffend ist.

Gruß,
Garak
 
Hey,

was hast du denn in der Kindheit und Jugendzeit so für Erfahrungen gemacht? - wie bist du sozialisiert/aufgewachsen/erzogen worden? - das spielt sicherlich mit eine Rolle. Haben dich die Eltern eher gehätschelt oder eher tendenziell fertig gemacht oder haben sie dich immer im Unklaren gelassen, wie du bist?
Jemand, der sich schlecht findet, hat ja i.d.R. Schlechtes erlebt, um zu diesem Selbstkonzept zu gelangen.

Wie ist das denn sonst bei dir. Legst du alles auf die Goldwaage, was die Leute zu dir sagen? Drehst du dir in Gedanken alles um? Siehst du eher das Negative, wenn jemand auch nur annähernd mal was Kritisches sagt? Ich meine, es gibt auch bei kritischen Bemerkungen verschiedene Nuancen; nur Personen, deren Selbstwertgefühl angekratzt ist, sehen schon die kleinen Nuancen als Kritik!

Was genau nimmst du denn persönlich? Abgesehen vom Auswechseln beim Handball?
Rede dir vielleicht mal rational ein, warum ausgewechselt wird? - damit jeder mal zum Zuge kommt, auch die Auswechselspieler. Oder weil man eben bei den Spielern denkt, dass sie zwischendrin mal ne Pause benötigen. Also wenn ich ständig in Action wäre, dann wäre wohl bei mir auch nach 20-30 Min. die Luft raus und ich wäre froh, wenn ich mal ausgewechselt werde. Sieh das Positive darin! Du kannst relaxen!

Wie ist es denn sonst so?
Du bist Jahrgang 83? Stehst, nehme ich mal an, im Arbeitsleben. Wie verhält es sich dort?

Ich kenne das übrigens auch, dass man alles persönlich nimmt.
Wenn man bereits angekränkelt ist, durch bspw. eine traumatische Vergangenheit oder durch eben prägende Erlebnisse, braucht es ja manchmal bloß Kleinigkeiten, damit man im psychischen Loch hängt!

Das sind jetzt gar nicht unbedingt Fragen, die du hier durch reflektieren müsstest, sondern für dich Denkanstöße.

Vielleicht wäre für dich eine Verhaltenstherapie nicht schlecht oder wenn wirklich ärgere Konflikte da sind, auch eine tiefenpsychologisch orientierte Therapieform!

Alles Gute!

@ Rainer
Das Wort Scheiße mal zu gebrauchen, finde ich übrigens nicht schlimm. Manche Situationen erfordern es einfach mal und es findet sich heute auch in jedem Duden. 😀 Ich denke nicht, dass es noch so ein Tabuwort ist, wie vor einigen Jahrzehnten. Ist ja eigentlich ein normales Schimpfwort wie "Mist" z.B. geworden
 
AW: Nicht jeder möchte in der geistigen Gosse leben!

Hallo, lieber Rainer! 😉

Hallo, lieber Garak!
Auch wenn für Dich und für immer mehr chrakterlich fragwürde Zeitgenossen, mitlerweile abstoßende Fäkalienwörter zum täglichen Sprachgebrauch gehören mögen, so ist dies doch kein erstrebenswerter und aufbauenden Umgangston, sondern im Gegenteil herabziehend und führt zur seelischen Innenwelt-Verschmutzung, was wiederum auch zu einem lieblosen und schädigenden Verhalten führt!

BEGIN OFFTOPIC

Ich sehe das nicht so. Mir ist wichtig, was jemand meint und nicht, wie er es sagt.

Du schriebst oben - in wohlgesetzten Worten - dass ich wohl zu charakterlich fragwürdigen Zeitgenossen gehören würde. Das könnte mich ggf. mehr stören als das Wort "Scheisse" oder "A****" oder "Schwanzlutscher" ...

Ich meine, dass du zu viel Wert auf Äußerlichkeiten legst. Wie die Leute reden, ist sehr abgängig von der Zeit, in der sie leben.

Ich glaube, ich erwähnte es schonmal: was früher "knorke" war, ist heute "geil". Aber es hat kaum einen Bezug zum sexuellen Begriff "geil".

Es gibt eine Western-Serie, die ich ziemlich "geil" finde: Deadwood. Da wird natürlich auch recht viel geflucht usw. Man hat dann erstmal versucht, das ganz originalgetreu zu machen, wie die Leute eben damals geflucht und geschimpft haben. Und das kam dann ziemlich lächerlich rüber. So in der Art, als wenn der Oberbösewicht dann in auswegloser Situation sagt: "so ein Scheibenkleister ..."

Also hat mans (mehr oder weniger) in die heutige Sprache übersetzt. (Den "Shit"-Count kann man im Netz nachlesen.)

Was ich sagen will: es ist nicht wichtig, wie man was ausdrückt. Es ist wichtig, was man sagen will.

END OFFTOPIC

Gruß,
Garak
 
Was das Problem mit fehlendem Selbstbewusstsein zu tun haben könnte, wurde hier ja schon erläutert, trotzdem nochmal in Kurzform, was ich meinte: Wenn ich Kritik an mich heranlasse, muss ich mich damit auseinandersetzen, ob etwas bzw. was an mir zu ändern wäre. Diese durch die Umwelt forcierte Selbsterkenntnis kann Mühe bereiten, weil sie einem vor Augen führt, dass man Schwächen hat. Ich glaube, gerade kritikunfähige Menschen sind häufig diejenigen, die eigentlich einfach nur mit Kritik nicht umgehen können, weil sie nicht verstehen, dass Kritik in der Regel punktuell gemeint ist und nicht etwa bedeutet, dass man als Gesamt"kunstwerk" nicht stimmig sei.

@ Rainer: Ich finde Dich unheimlich - und das, obwohl meine Schüler im Unterricht auch keine Fäkalsprache verwenden sollen. Ich glaube ganz ehrlich, dass Menschen, die solche Kleinigkeiten so dermaßen verurteilen, häufig ein ganz großes Problem mit sich selbst haben und lieber mit dem Finger auf andere zeigen, dabei jedoch übersehen, wohin dabei der eigene Daumen gerichtet ist ...
 
Guten Morgen zusammen,

danke für eure Antworten, da ist einiges dabei was mich schwer zum nachdenken gebracht hat. Ich picke mir mal die Sachen raus, die mir besonders zu denken geben:

@Gast: das stimmt schon, Kritik an einem Punkt bedeutet immer Kritik an mir als Mensch. Bspl. eine Bekannte meint scherzhaft dass ich meine Fenster auch mal wieder putzen könnte, (waren auch wirklich schmutzig), für mich kommt es aber an als würde sie mich für eine Schl...pe (im Sinne von schlampig : ) halten und bei ihrem nächsten Besuch ist meine Wohnung von oben bis unten frisch geputzt.
@Löwi: ja, da wird auch was dran sein, daß der Grundstein hierfür vielleicht schon viel früher gelegt wurde. Ich hatte sicher keine "schlimme" Kindheit wie viele andere, ich hatte eine Mutter die, nach außen, alles für IHR Kind getan hat, es war eben IHR Kind. Genauso wie es IHR Auto, IHRE Wohnung etc war. Ihr Besitz eben. Das dieser Besitz auch Gefühle hat war ihr glaub ich eher egal. Übermäßig groß waren ihre Muttergefühle wohl eher nicht.
Kann mich erinnern, daß ich in der Grundschule mal Streit mit meinen Freundinnen hatte (ganz normal), das habe ich ihr wohl erzählt. Als sie sich das nächste Mal über mich geärgert hat, hat sie gemeint: Kein Wunder daß keiner mit dir spielen mag!
An diesen Satz kann ich mich erinnern, als wär es letzte Woche gewesen. Weiß auch, daß ich ihr von da an nie mehr erzählt habe, wenn ich Probleme mit jemandem hatte.
@Garak: hm, warscheinlich gehe ich von vorneherein davon aus daß andere mich scheiße finden und durch die Kritik wird mir das bestätigt
Was mir hierbei gerade auffällt: Kritik von Menschen, wo ich 100%ig weiß, daß sie mich schätzen, kann noch so heftig sein, die bringt mich höchstens zum Nachdenken, aber würde mich nie verletzen.
@Manuel: auch Du hast ins Schwarze getroffen : ) ja, ich habe Angst; Angst den Respekt, die Achtung von anderen Menschen zu verlieren, Angst etwas zu verlieren wofür ich gekämpft habe (Handball, meinen Stammplatz)

Puh, soviel neue Gedanken, mein Kopf schwirrt...
Liebe Grüße an euch
 

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