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Gast
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Hallo
Ich habe lange Jahre den Luxus gehabt, dass mir ein Freund zuhörte. Diese Freundschaft zerbrach nicht zuletzt an meinem aufgrund meiner Lebensumstände sehr hohen Bedarf an Trost und Aufmerksamkeit. Ich habe regelmäßig Menschen überfordert und befand mich auch in Therapie. Die Therapie dauerte lange, nicht alle Baustellen meiner komplexen Probleme konnten angegangen werden. Es wurde sich eine Baustelle ausgesucht, von der ich erst später merkte, dass sie vermutlich mehr oder weniger das einzige in der Therapie behandelte Thema wird. Ich habe nicht bewusst mich für diese Baustelle mit der Psychologin entschieden.
In meinem alten Studienort ist es mir gelungen, eine Art Freundeskreis aufzubauen. Es war nicht immer sehr naher Kontakt, aber in einigen Fällen wohl doch die höchste Form von Nähe, die diejenige Person in einer platonischen Freundschaft aufbringen kann. Jetzt bin ich umgezogen und kannte am Anfang auch einige Bekannte. Da meine Situation nicht rosiger geworden ist, habe ich mich auch hier nach Kontakt zu anderen Menschen gesehnt. Leider kamen auch Probleme zur Sprache und ich habe die Personen schon allein deswegen überfordert, weil sie sich Hoffnungen machten, mit mir eine Beziehung zu führen oder eigentlich kein besonderes Interesse mir an mir haben oder schon so fertig selbst zu sein, dass es bei ihnen auch Baustellen en masse gibt, die einen normalen Umgang mit anderen Menschen erschweren. Es gab diese Konstellationen bei verschiedenen Bekannten und ich schüttete eben auch ihnen oft mein Herz aus. Da es nicht viele Bekannte sind, hat sich der eine nun zurückgezogen, weil ich nichts mit ihm anfangen möchte. Der andere ist wütend auf mich, weil wir uns gestritten haben über eine ganz andere Sache und er nie von sich aus anderen verzeihen kann, sodass ich einen ersten Schritt wagen müsste, obwohl bisher alle, die ihn kennen, bei diesem Streit sagen, ich hätte mich eigentlich gar nicht großartig anders verhalten können und ich auch zu meinem Verhalten stehe, weil er mich sehr grob behandelt hat. Der Dritte im Bunde hat einfach das Interesse verloren.
Nun stehe ich hier, bin mit wenigen Bekannten aus dem Studienort noch in telefonischem Kontakt und habe keinen persönlichen mit irgendwem. Seit Februar verbringe ich alle Tage allein und finde auch keine neuen Bekannten, weil ich arbeitslos bin und mir alles versage, was das leben schön macht, da ich Angst habe, völlig pleite bald zu sein, wenn ich viel Geld ausgebe.
Meine Versuche aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen, haben bisher nur zu minimalen Erfolgen geführt. Ich habe noch kein Einkommen erzielt, von dem man leben kann und die Medienberichte über Menschen, die trotz Beschäftigung sich immer mehr mit Hartz 4 behelfen müssen, machen mich richtig sauer auf dieses Land und seine Gesetzgebung inklusive Arbeitgeber. In Vorstellungsgesprächen weiß ich immer nichts auf die Frage nach den Fragen zu sagen. Ich habe keine richtigen Fragen zu kleineren Unternehmen. Was klingt denn da intelligent, wenn man es fragt? ich muss immer nach Berufen suchen, die weg von meinem Studium sind und da interessiert mich nichts so richtig. Ein wenig Freude kann ich aufbringen, aber richtiger Enthusiasmus kommt nicht auf. Ich denke immer: Lasst mich einfach das tun, was zu tun ist. Ich bemühe mich zu lächeln und Freude zu empfinden und das kommt schon alles bei der Arbeit. Ich lerne alles, was ihr wollt. Leider merkt man mir wohl an, dass mein Interesse nicht soooo groß ist.
Alles, was ich je erzählen wollte oder mich bedrückt, bespreche ich seit Neuestem mit der Telefonseelsorge. Die Menschen dort hören mir zu, obwohl es sonst keiner mehr tut und sie sind oftmals auch begeistert von mir oder denke sich, ich bin ein total sympathischer Mensch. So wird es mir zumindest auch mal gerne einfach so gesagt. Man beharrt darauf, ich müsse mich mal lieben lernen, gut zu mir sein. Eigentlich verstehen einige von denen auch nicht, warum ich keine persönlichen Kontakte pflege momentan. Die Anlagen wären wohl da...Ja, es hängt mit der fehlenden Infrastruktur zusammen, dem fehlenden von mir geschaffenen Umfeld, für das ich nicht bereit bin, Geld auszugeben. Ich würde mich gerne mal anlehnen bei jemandem, aber Familie habe ich auch nicht, wirklich kein Familienmitglied...Ich weiß manchmal nicht, woher ich Kraft schöpfen soll. Bisher gibt es eine Freizeitaktivität, aber alle gehen auch nur wieder auseinander. In dieser oberflächlichen konsumgesteuerten Welt finde ich keinen Platz für mich.
Ich habe lange Jahre den Luxus gehabt, dass mir ein Freund zuhörte. Diese Freundschaft zerbrach nicht zuletzt an meinem aufgrund meiner Lebensumstände sehr hohen Bedarf an Trost und Aufmerksamkeit. Ich habe regelmäßig Menschen überfordert und befand mich auch in Therapie. Die Therapie dauerte lange, nicht alle Baustellen meiner komplexen Probleme konnten angegangen werden. Es wurde sich eine Baustelle ausgesucht, von der ich erst später merkte, dass sie vermutlich mehr oder weniger das einzige in der Therapie behandelte Thema wird. Ich habe nicht bewusst mich für diese Baustelle mit der Psychologin entschieden.
In meinem alten Studienort ist es mir gelungen, eine Art Freundeskreis aufzubauen. Es war nicht immer sehr naher Kontakt, aber in einigen Fällen wohl doch die höchste Form von Nähe, die diejenige Person in einer platonischen Freundschaft aufbringen kann. Jetzt bin ich umgezogen und kannte am Anfang auch einige Bekannte. Da meine Situation nicht rosiger geworden ist, habe ich mich auch hier nach Kontakt zu anderen Menschen gesehnt. Leider kamen auch Probleme zur Sprache und ich habe die Personen schon allein deswegen überfordert, weil sie sich Hoffnungen machten, mit mir eine Beziehung zu führen oder eigentlich kein besonderes Interesse mir an mir haben oder schon so fertig selbst zu sein, dass es bei ihnen auch Baustellen en masse gibt, die einen normalen Umgang mit anderen Menschen erschweren. Es gab diese Konstellationen bei verschiedenen Bekannten und ich schüttete eben auch ihnen oft mein Herz aus. Da es nicht viele Bekannte sind, hat sich der eine nun zurückgezogen, weil ich nichts mit ihm anfangen möchte. Der andere ist wütend auf mich, weil wir uns gestritten haben über eine ganz andere Sache und er nie von sich aus anderen verzeihen kann, sodass ich einen ersten Schritt wagen müsste, obwohl bisher alle, die ihn kennen, bei diesem Streit sagen, ich hätte mich eigentlich gar nicht großartig anders verhalten können und ich auch zu meinem Verhalten stehe, weil er mich sehr grob behandelt hat. Der Dritte im Bunde hat einfach das Interesse verloren.
Nun stehe ich hier, bin mit wenigen Bekannten aus dem Studienort noch in telefonischem Kontakt und habe keinen persönlichen mit irgendwem. Seit Februar verbringe ich alle Tage allein und finde auch keine neuen Bekannten, weil ich arbeitslos bin und mir alles versage, was das leben schön macht, da ich Angst habe, völlig pleite bald zu sein, wenn ich viel Geld ausgebe.
Meine Versuche aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen, haben bisher nur zu minimalen Erfolgen geführt. Ich habe noch kein Einkommen erzielt, von dem man leben kann und die Medienberichte über Menschen, die trotz Beschäftigung sich immer mehr mit Hartz 4 behelfen müssen, machen mich richtig sauer auf dieses Land und seine Gesetzgebung inklusive Arbeitgeber. In Vorstellungsgesprächen weiß ich immer nichts auf die Frage nach den Fragen zu sagen. Ich habe keine richtigen Fragen zu kleineren Unternehmen. Was klingt denn da intelligent, wenn man es fragt? ich muss immer nach Berufen suchen, die weg von meinem Studium sind und da interessiert mich nichts so richtig. Ein wenig Freude kann ich aufbringen, aber richtiger Enthusiasmus kommt nicht auf. Ich denke immer: Lasst mich einfach das tun, was zu tun ist. Ich bemühe mich zu lächeln und Freude zu empfinden und das kommt schon alles bei der Arbeit. Ich lerne alles, was ihr wollt. Leider merkt man mir wohl an, dass mein Interesse nicht soooo groß ist.
Alles, was ich je erzählen wollte oder mich bedrückt, bespreche ich seit Neuestem mit der Telefonseelsorge. Die Menschen dort hören mir zu, obwohl es sonst keiner mehr tut und sie sind oftmals auch begeistert von mir oder denke sich, ich bin ein total sympathischer Mensch. So wird es mir zumindest auch mal gerne einfach so gesagt. Man beharrt darauf, ich müsse mich mal lieben lernen, gut zu mir sein. Eigentlich verstehen einige von denen auch nicht, warum ich keine persönlichen Kontakte pflege momentan. Die Anlagen wären wohl da...Ja, es hängt mit der fehlenden Infrastruktur zusammen, dem fehlenden von mir geschaffenen Umfeld, für das ich nicht bereit bin, Geld auszugeben. Ich würde mich gerne mal anlehnen bei jemandem, aber Familie habe ich auch nicht, wirklich kein Familienmitglied...Ich weiß manchmal nicht, woher ich Kraft schöpfen soll. Bisher gibt es eine Freizeitaktivität, aber alle gehen auch nur wieder auseinander. In dieser oberflächlichen konsumgesteuerten Welt finde ich keinen Platz für mich.