Gern allein, ist das normal?

Hallo liebe Leute,

ich möchte mal von aussenstehenden hören was sie über mein Problem denken!
Weiß garnicht wo ich anfangen soll. Ich merke seit Jahren, das ich mich immer mehr von der Aussenwelt zurückziehe. So manche Freundschaft habe ich einschlafen lassen, so das ich im Grunde genommen sagen kann, das ich so gut wie keine mehr habe. Eine langjährige Freundin habe ich noch, die ich aber immer wieder vertröste, das ich keine Zeit habe usw.Eine beste Freundin wohnt zu meinem Bedauern im Ausland, die ich somit selten sehe und ein guter Freund von mir ist selbst psychisch angeschlagen, wir haben zwar Kontakt, aber nur alle paar Wochen.
Früher war ich auch sehr aktiv. Ich habe gerne gefeiert, war für vieles offen, habe einen Tanzkurz besucht, ein Fitnesstudio und war ab und an noch Eislaufen. Also relativ viele Hobbys, die ich wunderbar in eine einzige Woche gesteckt habe. Heute mache ich davon garnichts mehr. Ich habe einfach keine Lust, alles ist mir zu lästig. Wenn ich andere höre was sie alles unternehmen, was sie machen, bewundere ich das immer, aber ich selber schaffe es nicht. Irgendwie bin ich total gern zu Hause, es gibt nichts schöneres für mich, obwohl ich ab und zu schon was unternehme. Sonst geht man ja vor die Hunde, wenn man garnichts mehr erlebt. Die meisten Unternehmungen mache ich mit meinem Partner, mit ihm verbringe ich am liebsten die Zeit. Und meine Familie besuche ich einmal die Woche, aber ansonsten war es das. Es gibt keine anderen Kontakte als diese.
Ich fühle mich auch in Anwesenheit vieler Menschen sehr unwohl. Es macht mich nervös, wenn schon jemand im Kino hinter mir sitzt. Deswegen wähle ich die hinterste Reihe möglichst in der Ecke, wo meist keiner sitzen mag.
Sicher denkt ihr, die tickt nicht richtig, aber es ist mein Empfinden. Kann es mir selber nicht erklären.
Würde gerne wieder so ein bißchen wie früher sein. Unternehmungslustiger und lebenslustiger.
Vielleicht habt ihr einen Rat für mich! Wäre Euch sehr dankbar!

hey schön. mir geht es auch so und ich finds gar nicht schlimm
ganz schlimm sind menschenmassen und ich mittendrin

Entweder es gefällt dir dich in Menschenmassen zu begeben oder eben nicht.
Solange du dich deswegen nicht unwohl fühlst ist es doch i.O.

Hatte einem damaligen Freund mal (auf Bitten von ihm zum Dorffest zu kommen) gesagt das ich mich in Menschenmassen nicht wohlfühle und es mir dann nur schlecht geht.
Stieß nur auf Unverständniss und Aussagen wie geh mal zum Arzt

Aber wenn du alle Freundschaften schleifen lässt, is bei dir wirklich alles i.O?
Schreibst ja aber auch das du sonst zufrieden bist mit Partner, bekanntschaft.

Grüßel

ich bin auch gerne alleine und sehe nichts Falsches darin.

Ich habe wenige, aber echte Freunde, die meinen Rückzug respektieren, wenn auch nicht immer gutheissen.
Aber in erster Linie geht es um DEIN Befinden.

Es ist in Ordnung.

Sicher kommen auch wieder andere Zeiten.
Ich sehe das bei mir auch.

Ich fühle mich auch in Anwesenheit vieler Menschen sehr unwohl. Es macht mich nervös, wenn schon jemand im Kino hinter mir sitzt. Deswegen wähle ich die hinterste Reihe möglichst in der Ecke, wo meist keiner sitzen mag.

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Hallo Gast,

das hört sich für mich so an als wenn du an einer "sozialen Phobie" leidest. Google mal danach und schau ob das auf dich zutrifft.

Gern (und zufrieden) alleine sein (auch wenn man keinen Partner hätte) und trotzdem unter Menschen gehen können ....... und ...... gern allein sein weil man sich "unter vielen Menschen unwohl fühlt" ist ein großer Unterschied. Das erste ist "normal", das zweite nicht.


Gruß Matthias

sahara66 meinte:

hey schön. mir geht es auch so und ich finds gar nicht schlimm
ganz schlimm sind menschenmassen und ich mittendrin

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Dann bin ich ja nicht die Einzige. Trotzdem bin ich so zwiegespalten. Wenn ich zu Hause bin fühle ich mich pudelwohl. Da ist die Welt in Ordnung. Ich kann mich zurückziehen, machen was ich will, ohne mich beobachtet zu fühlen.
Vielleicht hast Du ähnliches Empfinden! Aber irgendwie will ich auch anders sein, halt wie früher.

Gast meinte:

Dann bin ich ja nicht die Einzige. Trotzdem bin ich so zwiegespalten. Wenn ich zu Hause bin fühle ich mich pudelwohl. Da ist die Welt in Ordnung. Ich kann mich zurückziehen, machen was ich will, ohne mich beobachtet zu fühlen.
Vielleicht hast Du ähnliches Empfinden! Aber irgendwie will ich auch anders sein, halt wie früher.

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ich bin ja nicht nur zuhause, aber eben oft und auch gerne.

Gast meinte:

Dann bin ich ja nicht die Einzige. Trotzdem bin ich so zwiegespalten. Wenn ich zu Hause bin fühle ich mich pudelwohl. Da ist die Welt in Ordnung. Ich kann mich zurückziehen, machen was ich will, ohne mich beobachtet zu fühlen.
Vielleicht hast Du ähnliches Empfinden! Aber irgendwie will ich auch anders sein, halt wie früher.

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Das ist halt die Frage. Bist du wirklich gern allein und brauchst niemanden? Oder strengen dich Kontakte zwar an und du fühlst dich unwohl in Anwesenheit anderer Menschen, aber dennoch gibt es bei dir ein Gefühl der Einsamkeit? So ein innerer Widerspruch. Das kenne ich nämlich recht gut von mir selbst. Könnte es bei dir ähnlich sein? Du bist ja auch nicht wirklich allein, du hast ja nen Partner. Wäre mal interessant wie es wäre, wenn du wirklich über einen langen Zeitraum 0 Kontakte hättest. Würdest du dann was vermissen? Wenn nicht, dann ist es doch gut so (und ich beneide dich, mein Leben wäre viel einfacher) und meiner Meinung muss dann auch nichts geändert werden. Wenn aber doch, dann bekommst du hier sicher gute Empfehlungen. Ich verkneife mir mal blöde Witze mit VHS-Kursen, Pfarrern und Eisbaden.

Nein gatita,

das ist nicht normal.

Gast schrieb:

1. Ich fühle mich auch in Anwesenheit vieler Menschen sehr unwohl.
2. Es macht mich nervös, wenn schon jemand im Kino hinter mir sitzt.
3. Ich kann mich zurückziehen, machen was ich will, ohne mich beobachtet zu fühlen (das heißt, dass sie sich unter Menschen beobachtet/bewertet fühlt).

"Gast" leidet an sozialen Ängsten. Mit "normalem, gesunden Alleinsein" hat das nichts zu tun. Weil "Gast" einen Partner hat, wird die Problematik kaschiert. Sollte der Partner aber irgendwann nicht mehr da sein, kommen die Probleme massiv zum Vorschein.

"Gesundes allein sein können" bedeutet, dass man trotzdem jederzeit unter Menschen gehen kann OHNE, dass man sich nervös, unwohl oder bewertet/beobachtet fühlt. Das ist bei "Gast" nicht der Fall.

Gruß Matthias

Das denke ich auch, das mein Verhalten nicht normal ist. Ich kann auch garnicht sagen wann dies bei mir eingetroffen ist. In der Arbeit z.B. stehe ich ständig unter Beobachtung. Es hat schon viele Situationen gegeben, wo ich halt beobachtet worden bin und ich mich bestätigt fühlte, das es keine Einbildung ist. Meine Chefin kam mal zu mir und hat mir sprichwörtlich gesagt, das sie mich beoachtet hätte. Das hat mich echt geschockt, weil ich es gespürt habe. Auch so kann ich mich nicht frei entfalten und so sein, wie ich bin. Sobald meine Vorarbeiterin im Raum ist, fühl ich mich unwohl. Sie kann es glaube ich nicht leiden, wenn ich mich mal nett unterhalte. Direkt geht der Blick auf mich. Das ist schlimm sowas. Ob das mit meinem Problem zusammenhängt, das ich mich immer, egal wo, beobachtet fühle, weiß ich nicht.
Mit meinem Partner und meiner Familie ist das alles kein Problem. Hier fühle ich mich verstanden, brauch mich nicht zu verstellen, kann so sein wie ich bin, aber draussen mit anderen Menschen ist das anders. Kommt natürlich auch auf die Menschen an. Ist mir jemand unsymphatisch oder merke ich, das er mich nicht leiden kann, wirds schwierig.