Michalski
Neues Mitglied
Hi ich bin Michalski, 22 Jahre alt, studiere Philosophie und stelle hier eine Problemstellung auf, welche mich schon seit Jahren belastet und mich vor einiger Zeit an den Rande des Suizides gebracht hatte (worauf ich allerdings erstmal nicht weiter eingehe).
Die Frage zur Geschwisterliebe und wie man damit umgehen soll wurde schon in diversen Foren, Zeitungen und Beiträgen diskutiert und ist schließlich sogar per Strafgesetzbuch definiert. Und dennoch bin ich in meine 2 Jahre jüngere Schwester verliebt, und das schon seit mehreren Jahren.
Wir sind getrennt aufgewachsen, sehen uns bis heute im Prinzip nur 3-5 Mal im Jahre heute wie damals und sind dennoch Charakterähnlicher als manche Zwillinge. Begonnen hat es ca. in meiner Abiturphase im 18. Lebensjahr als langsam die Gefühle zu meiner Schwester intensiver wurden. Ich wollte sie häufiger sehen, häufiger etwas unternehmen etc… Auch meine bis dahin „normale“ Beziehung ist dadurch in die Brüche gegangen, als ich offen meiner damaligen Freundin erklärt habe, dass die Verbindung zu meiner Schwerster mir wichtiger ist als unserer Beziehung. Dem trauere ich bis heute nicht hinterher. Dennoch wusste/weiß ich, dass eine solche Liebe ein komplettes Himmelfahrtskommando ist. Ich recherchierte in Foren, laß ganze Bücher über die Psychologie, welche eigentlich auf Uni-Niveau waren und versuchte so irgendwie meinen emotionalen Tumult zu beseitigen. Viele beschreiben ja auch heute noch in die Foren, dass man in solchen Situation sicherlich Abstand zu seiner Schwester nehmen sollte, man ist ja noch jung und die Wahrscheinlichkeit, dass sich so die eigenen Gefühle sortieren und das alles nur eine „Schwärmerei“ war ist sehr hoch. So beschloss ist im Zuge meines Physikstudiums halb durch DE zu ziehen und den Kontakt zu ihr möglichst minimal zu halten. Das hat ca. ein Jahr funktioniert, danach war der Drang sie wiederzusehen so hoch, dass ich spontan beschloss für 3 Wochen sie zu besuchen. Die Freude auf beiden Seiten war äußerst groß. Da die Taktik des Ignorierens nicht funktionierte versuchte ich das Gegenteil. Ich besuchte sie immer mehr häufiger und wir beschlossen auch über die digitalen Medien guten Kontakt zu halten. Das hat meine Gefühlslage allerdings nur noch weiter verschlimmert. Mit dem Hintergrundwissen, dass diese immer stärker werdende Liebe nur in der totalen Vernichtung unserer bisherigen Beziehung enden würde, brach ich das Physikstudium ab und begann ein Philosophiestudium in der Hoffnung, dass dies mir helfen würde meinen inneren Kampf zugunsten der Ratio und nicht zugunsten der Emotionen zu gewinnen. Das ganze Studium hat mich noch tiefer in die Depression geworfen, da ich mir offen logisch darlegen kann, dass egal wie ich es drehe und wende die Moral mir bei dieser Lage nicht helfen kann, sondern noch dazu tendiert zu Handlunge zu greifen die meinen Schmerz nur noch weiter vergrößern. So kam ich zu meinem Suizidversuch der (glücklicherweise) nicht auf ging. Doch das Problem hat sich damit nicht kleiner gemacht.
Die Gesetzgebung ignoriere ich dabei in meinem Gedankengang, da kaum ein Mensch lupenrein durchs Leben stolziert und mir das Argument „Ja es ist doch illegal“ meiner Gefühlslage nicht sonderlich hilft. Per Gesetz wäre die Art wie ich den Suizid durchführen wollte auch illegal.
Im Falle ich würde dieser Liebe folgen und sie wäre erfolgreich, wäre es schon darin unmoralisch, dass ich mir das Recht gegeben habe meine Schwester in dem Sinne zu beeinflussen, dass sie zumindest währenddessen keine richtige Familie für sich gründen kann. => Meine oberste Pflicht als älterer Bruder ein für sie best mögliches Leben mithilfe meiner Ressourcen zu schaffen ist verletzt.
Im Falle ich würde der Liebe folgen und sie wäre nicht erfolgreich, wäre unsere bisherige sehr gute Beziehung untereinander auf ewig zerstört. => Ich verliere den einzigen Menschen den ich bedingungslos Liebe und Vertraue.
Im Falle ich ignoriere das Problem weiter, wie so manche Sagen man müsse da einfach durch … Naja das hat die letzten 4 Jahre nicht funktioniert und in meiner sozialen Isolierung, Depression und beinahe Suizid geendet
Meine Schwester weiß bis jetzt nur von dem Suizidversuch und meiner extremen Angst sie zu verlieren, bei der sie mir versicherte, dass so etwas „natürlich“ niemals vorkommen wird. Da man die Zukunft nicht vorhersagen kann lege ich auf das natürlich mal nicht so viel Gewicht. Viele im Netz oder auch in Büchern sagen, man solle einfach unter Leuten gehen, neue Leute treffen und, wenn man jemanden findet indem man sich so verlieben könnte, dann legt sich das Problem von alleine (theoretisch). Da ich nun nicht viel unter Leuten bin und allgemein keine Freude an öffentlichen Feiern und sonstigen Unternehmungen, bei denen man Leute treffen könnte haben, würde sich das als schwierig erweisen. Ich bin Sportschütze, verbringe sehr viel Zeit mit Büchern, aber auch mit dem Internet, und bin Hobby-Astronom. Nicht gerade die Dinge womit die Leute, was anfangen können, wenn man sich vorstellt.
Egal also in welche Richtung ich mich drehe, es ist die falsche. Alkohol und Drogen, um den Schmerz zu unterdrücken, kommen bei mir genauso wenig in Frage, wie Psych. Therapie. Oftmals werden bei Drittem anti-depressive Mittel verschrieben, und aus dem selben Prinzip warum ich auch kein Alkohol und Drogen anfasse fallen diese auch weg. Mein Verstand ist schon von meinen Emotionen gelenkt, da muss ich den nicht noch mit weitere Chemie verfälschen. Vielleicht interpretiert mein Bewusstsein die Liebe zu meiner Schwester falsch ? Die Frage ist dann, woher würde diese Fehlinterpretation kommen ? dass ich noch keine „Große-Liebe“ hatte ? Möglich … doch das hilft meiner presenten Liebe zu meiner Schwester auch nicht…
Vielleicht hilft ja noch eine dritt Meinung ? Ich habe zwar eigentlich schon alle in Frage kommenden Lösungen in Betracht gezogen, aber manchmal ist man vor lauter Zahlen und Möglichkeiten zu blind die eigentliche Lösung zu sehen.
Liebe ist eine Sache der Empfindung, nicht des Wollens, und ich kann nicht lieben weil ich will, noch weniger aber weil ich soll. ~ Immanuel Kant
Hochachtungsvoll
Michalski
Die Frage zur Geschwisterliebe und wie man damit umgehen soll wurde schon in diversen Foren, Zeitungen und Beiträgen diskutiert und ist schließlich sogar per Strafgesetzbuch definiert. Und dennoch bin ich in meine 2 Jahre jüngere Schwester verliebt, und das schon seit mehreren Jahren.
Wir sind getrennt aufgewachsen, sehen uns bis heute im Prinzip nur 3-5 Mal im Jahre heute wie damals und sind dennoch Charakterähnlicher als manche Zwillinge. Begonnen hat es ca. in meiner Abiturphase im 18. Lebensjahr als langsam die Gefühle zu meiner Schwester intensiver wurden. Ich wollte sie häufiger sehen, häufiger etwas unternehmen etc… Auch meine bis dahin „normale“ Beziehung ist dadurch in die Brüche gegangen, als ich offen meiner damaligen Freundin erklärt habe, dass die Verbindung zu meiner Schwerster mir wichtiger ist als unserer Beziehung. Dem trauere ich bis heute nicht hinterher. Dennoch wusste/weiß ich, dass eine solche Liebe ein komplettes Himmelfahrtskommando ist. Ich recherchierte in Foren, laß ganze Bücher über die Psychologie, welche eigentlich auf Uni-Niveau waren und versuchte so irgendwie meinen emotionalen Tumult zu beseitigen. Viele beschreiben ja auch heute noch in die Foren, dass man in solchen Situation sicherlich Abstand zu seiner Schwester nehmen sollte, man ist ja noch jung und die Wahrscheinlichkeit, dass sich so die eigenen Gefühle sortieren und das alles nur eine „Schwärmerei“ war ist sehr hoch. So beschloss ist im Zuge meines Physikstudiums halb durch DE zu ziehen und den Kontakt zu ihr möglichst minimal zu halten. Das hat ca. ein Jahr funktioniert, danach war der Drang sie wiederzusehen so hoch, dass ich spontan beschloss für 3 Wochen sie zu besuchen. Die Freude auf beiden Seiten war äußerst groß. Da die Taktik des Ignorierens nicht funktionierte versuchte ich das Gegenteil. Ich besuchte sie immer mehr häufiger und wir beschlossen auch über die digitalen Medien guten Kontakt zu halten. Das hat meine Gefühlslage allerdings nur noch weiter verschlimmert. Mit dem Hintergrundwissen, dass diese immer stärker werdende Liebe nur in der totalen Vernichtung unserer bisherigen Beziehung enden würde, brach ich das Physikstudium ab und begann ein Philosophiestudium in der Hoffnung, dass dies mir helfen würde meinen inneren Kampf zugunsten der Ratio und nicht zugunsten der Emotionen zu gewinnen. Das ganze Studium hat mich noch tiefer in die Depression geworfen, da ich mir offen logisch darlegen kann, dass egal wie ich es drehe und wende die Moral mir bei dieser Lage nicht helfen kann, sondern noch dazu tendiert zu Handlunge zu greifen die meinen Schmerz nur noch weiter vergrößern. So kam ich zu meinem Suizidversuch der (glücklicherweise) nicht auf ging. Doch das Problem hat sich damit nicht kleiner gemacht.
Die Gesetzgebung ignoriere ich dabei in meinem Gedankengang, da kaum ein Mensch lupenrein durchs Leben stolziert und mir das Argument „Ja es ist doch illegal“ meiner Gefühlslage nicht sonderlich hilft. Per Gesetz wäre die Art wie ich den Suizid durchführen wollte auch illegal.
Im Falle ich würde dieser Liebe folgen und sie wäre erfolgreich, wäre es schon darin unmoralisch, dass ich mir das Recht gegeben habe meine Schwester in dem Sinne zu beeinflussen, dass sie zumindest währenddessen keine richtige Familie für sich gründen kann. => Meine oberste Pflicht als älterer Bruder ein für sie best mögliches Leben mithilfe meiner Ressourcen zu schaffen ist verletzt.
Im Falle ich würde der Liebe folgen und sie wäre nicht erfolgreich, wäre unsere bisherige sehr gute Beziehung untereinander auf ewig zerstört. => Ich verliere den einzigen Menschen den ich bedingungslos Liebe und Vertraue.
Im Falle ich ignoriere das Problem weiter, wie so manche Sagen man müsse da einfach durch … Naja das hat die letzten 4 Jahre nicht funktioniert und in meiner sozialen Isolierung, Depression und beinahe Suizid geendet
Meine Schwester weiß bis jetzt nur von dem Suizidversuch und meiner extremen Angst sie zu verlieren, bei der sie mir versicherte, dass so etwas „natürlich“ niemals vorkommen wird. Da man die Zukunft nicht vorhersagen kann lege ich auf das natürlich mal nicht so viel Gewicht. Viele im Netz oder auch in Büchern sagen, man solle einfach unter Leuten gehen, neue Leute treffen und, wenn man jemanden findet indem man sich so verlieben könnte, dann legt sich das Problem von alleine (theoretisch). Da ich nun nicht viel unter Leuten bin und allgemein keine Freude an öffentlichen Feiern und sonstigen Unternehmungen, bei denen man Leute treffen könnte haben, würde sich das als schwierig erweisen. Ich bin Sportschütze, verbringe sehr viel Zeit mit Büchern, aber auch mit dem Internet, und bin Hobby-Astronom. Nicht gerade die Dinge womit die Leute, was anfangen können, wenn man sich vorstellt.
Egal also in welche Richtung ich mich drehe, es ist die falsche. Alkohol und Drogen, um den Schmerz zu unterdrücken, kommen bei mir genauso wenig in Frage, wie Psych. Therapie. Oftmals werden bei Drittem anti-depressive Mittel verschrieben, und aus dem selben Prinzip warum ich auch kein Alkohol und Drogen anfasse fallen diese auch weg. Mein Verstand ist schon von meinen Emotionen gelenkt, da muss ich den nicht noch mit weitere Chemie verfälschen. Vielleicht interpretiert mein Bewusstsein die Liebe zu meiner Schwester falsch ? Die Frage ist dann, woher würde diese Fehlinterpretation kommen ? dass ich noch keine „Große-Liebe“ hatte ? Möglich … doch das hilft meiner presenten Liebe zu meiner Schwester auch nicht…
Vielleicht hilft ja noch eine dritt Meinung ? Ich habe zwar eigentlich schon alle in Frage kommenden Lösungen in Betracht gezogen, aber manchmal ist man vor lauter Zahlen und Möglichkeiten zu blind die eigentliche Lösung zu sehen.
Liebe ist eine Sache der Empfindung, nicht des Wollens, und ich kann nicht lieben weil ich will, noch weniger aber weil ich soll. ~ Immanuel Kant
Hochachtungsvoll
Michalski