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Gesetzl Betreuer, was ist das und wer hat damit Erfahrung?

Vermisst

Aktives Mitglied
Da das Thema immer wieder hinter den Kulissen diskutiert wird, aber
keiner traut sich, mal öffentlich zu fragen, mach ich das nun.
Also, wer hat Erfahrung mit einem gesetzl. Betreuer gemacht oder wer ist einer?
Könnt ihr uns hier sagen, wann denn jemand einen bekommt?
Warum bekommen Menschen so etwas?
Ist das nicht ein einschränken von Rechten?
Ich habe etwas gegoogelt auf öff. Seiten wird leider nicht beschrieben, wann jemand so einen bekommt, nur dass ein Betreuer sämtl. Belange regelt....
Ich stelle gerade in den letzten Wochen immer wieder fest, dass gerade psychisch erkrankte Menschen Angst haben, wenn sie um ihre Rechte kämpfen, dass sie dann eher in der Gefahr stehen, dass ihnen so ein Betreuer an die Seite gestellt wird....
Woher kommt diese Angst?
Gab es in der Vergangenheit mit Betreuer Probleme?
Eine ganz liebe Oma hat auch einen Betreuer, da sie Leuten Geld gegeben hat und nachher nix mehr da war und keiner wusste, wem sie die 1000enden von Euros gegeben hat...
Leider hat sich ein Sohn dieser Oma als Betreuer bei Gericht einsetzen lassen und er darf nun das Geld verwalten....
Das schlimme: Auch er nimmt sich Geld, was ihm nicht zusteht.....hab es mit eig. Augen gesehen!:mad:
 
Die Betreuung ist nicht per se universal, sondern betrifft bestimmte Bereiche, in denen der zu Betreuende ohne Hilfe nicht zurecht käme.
Ich bin zur Zeit die gesetzliche Betreuerin meiner Mutter in den Bereichen "medizinische Anwendungen" und "Bestimmung des Aufenthalts". Wenn es ihr wieder besser geht, heben wir die Betreuung auf. Ohnehin gilt eine Benennung zum Betreuer zunächst immer nur 6 Monate und kann bei Bedarf verlängert werden.
Für den Betreuten kann die Betreuung eine große Entlastung bedeuten. Ohne Grund ernennt kein Amtsgericht einen Betreuer.
 
Über 1, 2 Millionen Menschen in Deutschland stehen unter einer gesetzlichen Betreuung.

Einen Antrag auf Betreuung kann praktisch jeder beim Vormundschaftsgericht stellen.

Was 1992 mit der Ablösung der Entmündigung durch die Betreuung zu mehr Transparenz und Menschenwürde führen sollte, hat seitdem zu einer unglaublichen Betreuungswut geführt.

Eine rechtliche Betreuung stellt generell einen massiven Eingriff in die Grund- und Persönlichkeitsrechte der Betroffenen dar.
Der Maßnahmen-Katalog reicht dabei von freiheitsentziehenden Maßnahmen bis hin zu Zwangsfixierungen und -sterislisierungen.

Skandalöse Fälle von Veruntreuungen und Menschenrechtsverletzungen gegen die Betreuten sind mediale und faktische Realität.

Mehrfach wurde das Betreuungsrecht in jüngster Vergangenheit geändert, doch anstatt die Lage der Betreuten zu verbessern, wurden deren Rechte noch mehr eingeschränkt.

Dringende Verbesserungen werden seit langem gefordert - bislang jedoch vom Gesetzgeber nicht umgesetzt.

Gut, dass das Thema mal angesprochen wird, auch wenn es gleich wieder zu verharmlosen versucht wird.
 
Hallo Monarose,
danke dir für deine Erzählung.
Wer bestimmt eigentlich, wann jemand eine Betreuung benötigt?
Ärztliche Gutachten oder kann jeder sagen, da ist jemand, die kommt mit dem Leben nicht klar, die braucht einen Betreuer?
Also bei der lieben Oma kam das so, der eine Sohn verstarb und ihr ging es dann immer schlechter.....
Der and. Sohn kaufte ihr ein, als er dann merkte, da bekommt immer jemand Geld dafür, dass er die Oma wäscht etc.....(was ich als okay angesehen habe) schaltete er das Gericht ein.....
Klar es fehlten auf einmal viel Geld, was eigentl. für die Beerdigung gedacht war.
Keiner wusste wo das Geld hin kam und Oma wusste nix davon....
Blöd nur, dass sich dieser Sohn, der die Betreuung macht nun sich auch daran bereichert.....auch wenn es nur 10, 20 oder 50 Euro sind......aber wer weis schon, wie viel Geld sich dieser Mann wirklich immer nimmt?
Die Oma bekommt ja einiges nicht mit....und vertraut dem Sohn wohl blind!
Ach ja, seit dem er das Recht hat, kommt nat. diese Frau zum waschen und pflegen der Oma nicht mehr.....
Und auf meine Nachfrage, ob er denn nun das übernimmt meint er: Das kann sie selber machen!
Klasse oder?!
 
Eine rechtliche Betreuung stellt generell einen massiven Eingriff in die Grund- und Persönlichkeitsrechte der Betroffenen dar.
Der Maßnahmen-Katalog reicht dabei von freiheitsentziehenden Maßnahmen bis hin zu Zwangsfixierungen und -sterislisierungen.


Skandalöse Fälle von Veruntreuungen und Menschenrechtsverletzungen gegen die Betreuten sind mediale und faktische Realität.

Mehrfach wurde das Betreuungsrecht in jüngster Vergangenheit geändert, doch anstatt die Lage der Betreuten zu verbessern, wurden deren Rechte noch mehr eingeschränkt.

Dringende Verbesserungen werden seit langem gefordert - bislang jedoch vom Gesetzgeber nicht umgesetzt.

Gut, dass das Thema mal angesprochen wird, auch wenn es gleich wieder zu verharmlosen versucht wird.

Wahnsinn.....
Danke für deinen Beitrag Gast.
 
Hallo Vermisst ! 🙂

Genau , Betreuer werden bei Pat. eingesetzt die an schweren Psychischen Erkrankungen leiden oder bei Alten & kranken oder bei Menschen überhaupt , die nicht mehr in der Lage sind für sich selber sorgen zu können . Menschen in Heimen .

Das es Menschen gibt , die ihre " Macht " dabei ausüben ist auch nicht unbekannt - gab es immer & wird es leider immer geben .

Es gibt auch unhabhängige Betreuer , die vom Gericht eingesetzt werden - keine Angehörigen .

Die Betreuer kümmern sich dann um alle finanziellen Angelegenheiten , alles was sich auf Verträge bezieht und und und
Kurz gesagt , die machen das , was du selber machst im täglichen Leben .

Die Angst vor einem Betreuer kommt , weil einem die Autonomität genommen wird .

Wenn man einen hat und z.Bsp. will sich Geld holen von der Bank - sagt die Bank nich ohne Betreuer . Manmußt den Betreuer nach Geld fragen , gibt er einem nichts hat man Pech .

Liebe Grüße !
 
Die Betreuung kann man nicht "einfach so" für einen Menschen beantragen.
Bei uns wurde sie durch die behandelnden Ärzte angeleiert.

Das Amtsgericht benennt den Betreuer nach Überprüfung des Falls. Und es ernennt den Betreuer nur für einen begrenzten Zeitraum.

Ich sehe keine Alternative zu diesem Verfahren, wenn nicht im Vorfeld vom Patienten eine Vollmacht auf eine Person des Vertrauens ausgestellt wurde. Wenn die zu beteuende Person dazu in der Lage ist, kann sie übrigens einen Betreuer vorschlagen.

In der Benennungsurkunde steht ausdrücklich, dass der Betreuer alle zuständigen Aufgabenbereiche im Sinne des zu Betreuenden zu erledigen hat.

Wenn man begründeteZweifel an der Redlichkeit eines Betreuers hat, sollte man diese dem Amtsgericht mitteilen.
 
Eine Vorsorge- oder Betreuungsvollmacht schützt ja nicht vor der Betreuung generell und dient lediglich zur Betreuer-Benennung.

In der Praxis sieht das leider so aus, dass eine Betreuung so gut wie nie wieder aufgehoben wird: also: Betreuung für die Ewigkeit.

Bezeichnenderweise steht der Betreuungspunkt: Vermögenssorge meist an oberster Stelle, und die Gutachten werden meist überfallartig und unangemeldet mit Hilfe einer Pulsmessung und ein paar Fangfragen erstellt.

Die Betreuung kann jeden treffen: Jugendliche, die scheinbar nicht mit Geld umgehen können, Selbständige, die einem Konkurrenten im Wege sind, unliebsame Nachbarn, der Erbonkel: völlig gesunde Menschen.

Natürlich gäbe es die Alternative, Menschen zu helfen ohne sie ihrer Rechte zu entledigen. Ich sehe nach jahrelanger Beschäftigung mit dem Thema jedenfalls immer noch keinen Grund, weshalb ich meinen Nächsten vor das Vormundschaftsgericht schleifen sollte, um ihm "zu helfen".
 
Hallo alle miteinander!
Also ich habe auch eine rechtliche Betreuerin (hab ja auch hin und wieder so manche Schwierigkeiten🙁). Allerdings hat mir die niemand auf's Auge gedrückt, sondern ich habe sie mir selbst gesucht und um sie gebeten. Das liegt einfach daran, dass ich mit manchen Sachen einfach überfordert war/ bin. Z.B. mit bürokratischen Schreiben, mit Anzeige, mit Antrag auf OEG, etc.! Sie hilft und entlastet mich wirklich sehr- von Entmündigung kann überhaupt nicht die Rede sein. Ich bin froh, dass ich sie habe.
Alles Liebe von Wolkenträne.
 
Hallo vermisst!
Früher wurden die Menschen, in Fällen entmümdigt, dann war die Sache ein für alle Mal erledigt. soviel ich weiß.
Heute ist man da sensibler, will mal sagen aus Erfahrung.

Die Betreuer werden wirklich zur Seite, zur Hilfe gestellt und, so man noch dazu in der Lage ist, darf man auch einen, dem man vertraut aussuchen.
Wenn da einer ist, der das Vertrauen nicht wert ist, das ist natürlich traurig.
FG Gelinda
 

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