[QUOTE="Addi, post: 4793235, member: 117343"]
Ich als Lehrerskind kenne solch ein Verhalten bestens. Nur Leistung hat gezählt, wenn etwas nicht nach seinem Gusto war (Noten z.B.), wurden wir Kinder (ich war das Sandwich-Kind) massivst verprügelt. Mein Vater hat einen Teppichklopfer auf mir zerprügelt, mir die Nase gebrochen, als er mir ins Gesicht geschlagen hat, einen Arm und Finger gebrochen, als ich einen Schlag abwehren wollte usw. Mit 16 hat er mich das letzte Mal geschlagen. Ich habe ihm danach gesagt, wenn er mich noch einmal anpackt werde ich ihn anzeigen. Sein Ruf als Lehrer wäre ruiniert gewesen. Danach war tatsächlich Schluß.
Meine Mutter hat genau null getan, um uns zu schützen. Und genau dieser Umstand hat mich völlig von ihr entfernen lassen, ich dachte immer nur, dass ich niemals so wie sie werden will. Geendet hat das Trauerspiel tatsächlich erst mit deren Tod. Ich bin mit 18 von zu Hause geflohen und habe mit 28 eine Therapie gemacht, die mir tatsächlich irgendwie das Leben gerettet hat. Ich habe das Geschehene richtig einordnen können, mich erst da wirklich kennengelernt und habe im Prozess danach richtiggehend heilen können. Aber es war wichtig, zu erkennen, ab wann er keine "Gewalt" er über mich hatte. Meiner Mutter habe ich ihre Tatenlosigkeit nie verziehen, ich habe sie eher dafür verachtet, wie einem Status und Name wichtiger als die eigene Kinder sein kann.
Mein großer Bruder ist mit 39 an seinem schweren Alkoholismus krepiert, er hat diesen Weg gewählt. Mein jüngerer Bruder musste nach einer 10jährigen Traumatherapie nun doch nochmal therapeutische Hilfe ins Anspruch nehmen. Ich als einziges Mädel mit einem Dickschädel (Widder) bin tatsächlich diejenige, die ohne größere Blessuren nach meiner erfolgreichen Therapie am unbeschadesten davon gekommen bin. Ich lebe seit vielen Jahren das Leben, was ich mir immer gewünscht habe. Seit 28 J. habe ich einen ganz wundervollen Mann an meiner Seite. Ich fühle mich sehr geliebt und er vermittelt mir das Gefühl, dass ich genau richtig bin, so wie ich bin.
Dafür habe ich vor unserem Kennenlernen hart daran gearbeitet, geschenkt wurde mir nichts.
Bitte arbeite das Erlebte in einer Therapie auf, ich weiß, wie hilfreich das ist und dass es lebensverändernd sein kann.
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