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Gibt es überhaupt noch richtige Freunde?

Szenni

Mitglied
Hi und Hallöchen an Alle,

ich möchte über ein Thema schreiben, was mich schon länger beschäftigt und durchaus auch etwas belastet.

Seit ca. 2 Jahren habe ich absolut keine Freunde mehr und ich bin mittlerweile auch nicht mehr sehr motiviert jemanden intensiver kennenzulernen, da ich einfach zu oft enttäuscht wurde. Warum? Das möchte ich mir kurz von der Seele schreiben.

Ich hatte einige gute Freunde (so empfand ich es jedenfalls), für die ich immer da war. Sei es für Gespräche oder als helfende Hand bei irgendwelchen körperlichen schweren Arbeiten.
Viele Freundschaften gingen über mehrere Jahre bevor sich diese um 180 Grad drehten und von mir abgewendet haben. Die längste dauerte 23 Jahre und wurde von mir beendet, da ich belogen und enttäuscht wurde.
Lange Zeit war ich der Meinung, das es an mir lag. Das ich was getan oder gesagt habe, was dazu führte. Direkte Gespräche mit den Menschen führten allerdings zu nichts, was darauf hingewiesen hat.
Vielleicht liegt es aber tatsächlich daran, das Freundschaft nicht mehr viel für die Menschen bedeutet?!

Ich bin ein ziemlich offener, direkter, neutraler sowie spontaner Mensch, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, einem Job ausübt, den ich auch liebend gerne mache und helfe, wo ich kann. Lerne öfters liebe und nette Leute kennen, aber bei näherer Betrachtung merke ich dann, das man nicht auf einer "Wellenlänge" liegt und distanziere mich sehr schnell wieder. Für mehr als eine Bekanntschaft reicht es dann aus meiner Sicht nicht mehr.

Empfinde ich es nur so oder sind die meisten Menschen heute gar nicht mehr auf eine intensive Freundschaft aus? In der heutigen Zeit begegne ich fast nur noch Oberflächlichkeit und Egoismus und finde es sehr schade, das viele so ticken.

Für mich ist klar, das eine Freundschaft nicht von heute auf morgen entsteht. Sie wächst und reift mit der Zeit. Aber gibt es "richtige" Freundschaften heute noch? Freunde, mit denen man über alles reden kann? ... sich spontan trifft und was unternimmt ohne irgendwelche "Verpflichtungen" einzugehen? ...oder auch spontan hilft, wenn man gerade wirklich Hilfe braucht?

Wie definiert ihr Freundschaft? Was ist für Euch wichtig?

Vielleicht hat der eine oder die andere Lust und Zeit auf eine Unterhaltung zu diesem Thema. Es gibt bestimmt viele Ansichten und Meinungen dazu 🙂

Liebe Grüße
Szenni
 
Ja, es gibt sie noch, aber sie sind schwer zu finden. Im Laufe meines Lebens habe ich vier Menchen kennengelernt, die ich jetzt wirklich als wahre Freunde bezeichnen darf. Sie bleiben, wenn man ganz am Boden ist. Das ist der Vorteil von tiefen schlimmen Einschnitten im Leben. Die Menschen, die sich dann noch wie Freunde verhalten, sind wirkliche Freunde. Von Freunden erwarte ich unbedingte Ehrlichkeit und Vertrauen. Ich kann ihnen ALLES erzählen und sie mir. Man kann sich immer aufeinander verlassen. Es gibt nichts Wertvolleres als Freunde im Leben.
Ich fürchte unsere Gesellschaft ist zu sehr dem Konkurrenzdenken verhaftet. Da haben echte Freunde wenig Platz. Wie will man sie unter Konkurrenten finden? Das ist ein Widerspruch an sich.
Aber trotzdem gibt es sie. Menschen, denen man zufällig begegnet. Und ganz langsam entwickelt sich eine wunderbare stabile Freundschaft.
 
Die meisten festen Freundschaften bestehen seit der Kinder/ Jugendzeit.
Je älter man wird, um so schwieriger wird es eine vergleichbare Freundschaft aufzubauen.
Viele haben ihr soziales Umfeld und bereits bestehende Freundschaften. Wieder andere haben ihre Familien und sind in dem Punkt nicht nur zeitlich eingeschränkt.
Freundschaft muss gepflegt werden, sonst vertrocknet sie wie ein Pflanze, die nicht regelmäßig gegossen wird.
Ein Freund muss Tag und Nacht ansprechbar sein, wenn Probleme drücken.
Wesentlich einfacher ist es mit Bekanntschaften, sie brauchen nicht viel Pflege, nur eine oder mehere Bezugsebenen der Begegnung.
 
Meine Meinung dazu ist, dass es richtige Freundschaften schon gibt. Allerdings sind sie sehr schwer zu finden.
Je älter man wird, desto schwieriger wird es.
Als Kind ist es nicht schwer Freunde zu finden. Die richtigen Freundschaften kristallisieren sich nach und nach raus, man hat meistens mit seinen Freunden schon im Sandkasten gespielt. In der Regel verliert man diese Freunde aber spätestens nach dem Schulabschluss oder wenn man auf verschiedene Schulen geht.
Allerdings findet man da dann meistens auch wieder neue Freunde.
Ist man jetzt schon etwas älter, dann ist diese Phase vorbei. Die meisten haben bereits wieder ihre Freunde. Da wird es schwierig.
Eine Lösung weiß ich auch keine, mir gehts schließlich nicht anders. 😀 Anschluss zu finden, wenn quasi jeder um einen rum irgendwie seine Freunde schon hat, eh schon kaum Zeit für alles findet, da hat man dann nicht unbedingt gerade Zeit für eine neue Bekanntschaft. Man sieht keine Priorität darin.
 
Ich finde ehrlich gesagt nichts schlimmer, als die ewige Theorie darum "dass es keine richtigen Freunde mehr gibt".

Das impliziert zum Einen es hätte mal eine Zeit gegeben, in der es echte Freunde gab. Ganz nach dem Kredo "früher war alles besser" was einfach nur furchtbar ist. Zum Anderen wird das Thema immer so glorifiziert und die einzige Konstante ist immer die Person, die sich über den Mangel an echten Freunden auslässt. Die ganzen Variablen sind die angeblich falschen Freunde.

Das ist halt ziemlicher Mist. Jeder Mensch tickt anders. Jeder Mensch führt andere Freundschaften und jeder versteht etwas anderes unter einer Freundschaft. Das Problem ist, dass sich aber jeder für den Mittelpunkt der Erde hält und sich selbst für so unverzichtbar wichtig und darüber hinaus seine eigene Vorstellung von Freundschaft für das Maß aller Dinge. Jeder, der dieser Vorstellung nicht gerecht wird, ist kein "echter Freund".

Das Problem sind nicht die "falschen" Freunde sondern die maßlose Überschätzung der Menschen bezogen auf ihre eigene Relevanz.

Ich habe viele sehr gute Freunde, von denen ich viele lange nicht mehr gesehen habe oder von denen ich vielleicht manchmal erwartet hätte, sie hätten sich öfter bei mir gemeldet weil ich gerne mehr Zeit mit ihnen verbracht habe. Aber diese Menschen haben nunmal auch andere Dinge im Leben zu tun als sich mir als Freunde restlos zur Verfügung zu stellen. Sie haben vielleicht andere Hobbies, Kinder, Arbeit, Freundin, Stress oder einfach keine Lust und Zeit.

Auch wenn's hart ist, nicht jeder Mensch betrachtet dich oder mich als so wichtig wie wir uns selbst oft sehen.
 
Ich finde ehrlich gesagt nichts schlimmer, als die ewige Theorie darum "dass es keine richtigen Freunde mehr gibt".

Das impliziert zum Einen es hätte mal eine Zeit gegeben, in der es echte Freunde gab. Ganz nach dem Kredo "früher war alles besser" was einfach nur furchtbar ist. Zum Anderen wird das Thema immer so glorifiziert und die einzige Konstante ist immer die Person, die sich über den Mangel an echten Freunden auslässt. Die ganzen Variablen sind die angeblich falschen Freunde.

Das ist halt ziemlicher Mist. Jeder Mensch tickt anders. Jeder Mensch führt andere Freundschaften und jeder versteht etwas anderes unter einer Freundschaft. Das Problem ist, dass sich aber jeder für den Mittelpunkt der Erde hält und sich selbst für so unverzichtbar wichtig und darüber hinaus seine eigene Vorstellung von Freundschaft für das Maß aller Dinge. Jeder, der dieser Vorstellung nicht gerecht wird, ist kein "echter Freund".

Das Problem sind nicht die "falschen" Freunde sondern die maßlose Überschätzung der Menschen bezogen auf ihre eigene Relevanz.

Ich habe viele sehr gute Freunde, von denen ich viele lange nicht mehr gesehen habe oder von denen ich vielleicht manchmal erwartet hätte, sie hätten sich öfter bei mir gemeldet weil ich gerne mehr Zeit mit ihnen verbracht habe. Aber diese Menschen haben nunmal auch andere Dinge im Leben zu tun als sich mir als Freunde restlos zur Verfügung zu stellen. Sie haben vielleicht andere Hobbies, Kinder, Arbeit, Freundin, Stress oder einfach keine Lust und Zeit.

Auch wenn's hart ist, nicht jeder Mensch betrachtet dich bzw mich als so wichtig wie wir uns selbst oft vorkommen.

😕
Es muss einen ja auch nicht jeder als wichtig betrachten...
Man will ja auch nicht jedermanns Freund sein...
Es würde ja schon reichen, für 2,3 Menschen so wichtig zu sein, dass sie mit einem befreundet sein wollen.
Meine Freundschaften definieren sich darüber dass man sich lange kennt (seit schulzeiten) und einiges miteinander erlebt hat.
Freunde mit denen ich wirklich über alles reden kann habe ich nicht. Ich denke das wird mit zunehmendem Alter auch immer schwieriger weil man selber auch schlechte Erfahrungen gemacht hat und vorsichtiger wird.
 
mit zunehmendem Alter sieht man genauer hin. Aber es wird nicht unbedingt schwieriger, Freunde zu finden. Meine echten Freunde habe ich erst relativ spät kennengelernt.🙂
 
Gibt es überhaupt noch richtige Freunde?

Ja sicher gibt es die! Nur braucht es seine Zeit bis man sie endlich gefunden hat.

Meine Freundin und ich haben uns erst sehr spät kennengelernt. Ein wahres Prachtexemplar. 🙂

Früher hatte ich viele Freunde, nur leider waren diese, wenn ich sie am nötigsten gebraucht hätte nicht da.

Daher "besser eine GUTE Freundschaft als 100 schlechte!" 😉

LG
 
Ich muss sagen, ich bevorzuge tatsächlich eher lockere Freundschaften. Zumindest sind Erwartungen, Ansprüche und Forderungen in einer Freundschaft nicht so mein Ding. Irgendwie zu beklemmend nach meinem Empfinden. Eine Freundschaft braucht für mich auch Freiräume, bzw. sollte diese auch aushalten können.
Wichtig ist mir, grundsätzlich Vertrauen haben zu können und sich einfach wohl miteinander zu fühlen.
 

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