Die Idee einer Gruppe für einsame Menschen finde ich ebenfalls großartig! Leider habe ich kein Smartphone und daher auch kein Whatsapp und bin daher ebenfalls dafür, dass man die Gruppe eher hier im Forum gründet.
Was mich als ebenfalls einsamer Mensch interessieren würde, wären die Gründe, weshalb man überhaupt einsam geworden ist.
Ich mache mal den Anfang:
Von den letzten fünf Jahren verbrachte ich viereinhalb in festen Beziehungen und machte meine Partnerin in beiden Beziehungen zum absoluten Mittelpunkt meines Lebens. Dadurch verlor ich den Kontakt zu meinen vielen Freunden aus dem Studium. Diese heirateten bereits alle und bekamen Kinder und bei den wenigen Gesprächen und Treffen stellte sich auch heraus, dass man sich nicht mehr in den gleichen Lebensphasen befand und nicht mehr viel miteinander anfangen konnte.
Ich versuchte dann nach den beiden Trennungen, die dieses Jahr erfolgten (1. Trennung im Januar nach vier Jahren Beziehung; 2. Trennung im August nach nur wenigen Wochen) eine Freundschaft zu meinen Ex-Partnerinnen aufrechtzuerhalten, was aber ziemlich in die Hose ging und in heftigen Streitereien und verletzten Gefühlen endete.
Jetzt legt sich der Staub und ich realisiere, dass mir nur mein bester Freund geblieben ist, der für mich seit mittlerweile zehn Jahren eine Art Seelenverwandter ist und mit dem ich eine sehr tiefe Männerfreundschaft führe. Leider wohnt er 250km entfernt und ist bereits verheiratet, weshalb wir uns auch nur ein paar Male pro Jahr sehen. In meinem derzeitigen Wohnort habe ich leider zu niemandem Kontakt. Meine Verwandten wohnen weit weg und ich kenne hier außer meinen Arbeitskollegen, mit denen ich mich gut verstehe und auch ab und zu etwas unternehme, niemanden. Meine freien Tage verbringe ich daher meistens damit, alleine in meiner Wohnung zu hocken, alleine irgendwo essen zu gehen, oder alleine Konzerte oder andere Veranstaltungen zu besuchen.
Ich komme zwar insgesamt gut mit der Einsamkeit zurecht, aber ich sehne mich einfach nach den Zeiten, als alles noch einfach und unkompliziert war und man sich mehrmals pro Woche mit seinem Freundeskreis getroffen hat, um die Nacht zum Tag zu machen oder stundenlang in einem Café zu quatschen. Vielleicht bin ich in meiner Entwicklung auch einfach stehengeblieben und kann nicht akzeptieren, dass meine wilde Jugend nun vorbei ist. Ich bin 31.