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Guter Kumpel distanziert sich

Tom_Vienna

Mitglied
Hallo!

Ich habe hier schon einige Beiträge zu verschiedenen Themen (Job, Studium, Gesundheit usw.) geschrieben, doch diesmal geht es um einen Kumpel, der sich mir gegenüber immer mehr distanziert. Ich würde mich sehr über einen Rat von euch freuen.

Ganz kurz zu meiner Situation:
Ich bin 30 Jahre alt, männlich, Single, seit fast einem Jahr arbeitslos und mache mein Masterstudium fertig.
Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich wenige Freunde/Bekannte hätte, doch im Unterschied zu mir führen diese einen ganz anderen Lebensstil. Alle sind mit ihren Studien schon längst fertig, haben Vollzeitjobs, führen glückliche Beziehungen und denken auch schon an Familiengründung. Von Montag bis Freitag hocken meine FreundInnen ganztags in der Arbeit und gehen abends ins Fitnesscenter und am Wochenende unternehmen sie etwas mit ihren Partner/innen. Dadurch sehe ich die meisten nur in sehr unregelmäßigen zeitlichen Abständen. Oft fühle ich mich sehr einsam, besonders seit ich arbeitslos bin und vor allem jetzt im Sommer, wo es für die Uni nichts zu tun gibt.

Zu Beginn dieses Jahres lernte ich im Fitnesscenter einen gleichaltrigen Mann kennen, der in einer ähnlichen Situation ist wie ich. Wir verstanden uns von Anfang an außergewöhnlich gut, gingen im Schnitt 2-3x wöchentlich gemeinsam trainieren und trafen uns auch außerhalb des Fitnesscenters. Wir waren oft stundenlang gemeinsam unterwegs, vertrauen uns viel an und konnten wirklich über Gott und die Welt reden. Und wir nahmen uns sogar vor, bis zum Sommer intensiv zu trainieren und danach gemeinsam aktiv auf Frauensuche zu gehen und sogar gemeinsam in den Urlaub zu fliegen. Ich dachte, ich hätte wirklich einen Kumpel für’s Leben gefunden.

Doch seit ca. 1,5 bis 2 Monaten ist er mir gegenüber sehr distanziert, obwohl wir nie einen Streit oder Ähnliches hatten. Ungefähr Mitte Juni fing es an, doch anfangs dachte ich mir noch nichts dabei, da schließlich Semesterende war und wir beide im Unistress waren.
Allerdings ging er im Juli immer weiter auf Distanz und meldete sich auch gar nicht mehr von selbst. Er reagierte zwar auf meine WhatsApp-Nachrichten und Anrufe (wobei er am Telefon oft genervt klang), aber von ihm selbst kam gar nichts mehr.
Und jedes Mal als ich ein Treffen vorschlug, hatte er aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen à la „Ich muss heute meine Wohnung putzen“ , oder „Ich muss heute Einkäufe erledigen“ keine Zeit oder sagte kurzfristig ab.

Letztes Wochenende kam nach 1,5 Monaten ein Treffen zustande, allerdings wäre es dazu vermutlich nie gekommen, wenn ich nicht so sehr dahinter gewesen wäre und ihn einen Tag vor dem geplanten Treffen noch einmal daran „erinnert“ hätte.
Wir unterhielten uns eigentlich ganz normal, als ob nichts gewesen wäre. Dennoch fragte ich ihn, warum er in letzter Zeit so distanziert ist bzw. ob es irgendetwas gibt, was ihn beschäftigt. Er wunderte sich darüber und meinte, dass dies aus seiner Sicht nicht der Fall wäre, da er sonst jetzt nicht hier wäre. Und auch meine Frage, ob er vielleicht eine Frau kennengelernt hat und deswegen jetzt weniger Zeit hat, verneinte er.

Einerseits liegt mir sehr viel am Erhalt dieser Freundschaft (sonst würde ich hier nicht um Rat fragen), doch andererseits möchte ich niemandem nachlaufen, denn schließlich muss das Interesse von beiden Seiten kommen. Und leider habe ich das Gefühl, dass von seiner Seite seit Mitte Juni kein (großes) Interesse mehr an der Freundschaft besteht, wobei ich mir den Grund nicht erklären kann. Ich habe den Verdacht, dass irgendetwas nicht stimmt, er aber nicht darüber reden möchte.

Deshalb habe ich beschlossen, dass ich mich jetzt mal zurückziehe, ihn gar nicht mehr anschreibe oder anrufe und auch kein Treffen mehr vorschlage, sondern mal abwarte, ob von ihm etwas kommt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das der richtige Weg ist. Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? Würdet ihr euch auch zurückziehen und abwarten bis etwas passiert oder würdet ihr auf ihn zugehen und versuchen die Freundschaft zu retten? Und wenn ja, wie?

Aber irgendwie mache ich mir selbst Vorwürfe und frage mich, ob das nicht an mir liegt. Denn schließlich passiert es mir nicht zu ersten Mal, dass ich eine Person kennenlerne, mich für ein paar Monate mit dieser Person sehr gut verstehe und danach die Freundschaft plötzlich "abflaut"...
 
Hey Defectum, vielen Dank für deine Antwort!

naja,vielleicht hat dein Kumpel ein anderes Verständnis von Freundschaft und meldet sich deshalb so unregelmäßig.Vielleicht reicht ihm der Kontakt,wenn ihr euch nur im Fitnessstudio seht.
Das ist eben nicht der Fall, denn wir waren nicht nur Fitnesscenter-Partner, sondern unternahmen auch außerhalb des Fitnesscenter viel miteinander (mindestens einmal wöchentlich) und telefonierten jeden zweiten Tag, und das stundenlang. Unsere Telefongespräche dauerten manchmal bis 3 Uhr früh.

Wir hatten einfach soooo viele Gemeinsamkeiten - beide 30 Jahre alt, Single-Männer, Studenten, schwere Kindheit/Jugend usw. Und wir hatten beide das Ziel trotz unserer schlechten Ausgangssituationen etwas aus uns zu machen und uns gegenseitig dabei zu unterstützen.

Doch Mitte Juni wurde der Kontakt plötzlich immer weniger und seit Anfang Juli ist er kaum noch vorhanden... von einem Tag auf den anderen. Es gab keinen Streit, nichts...

Übrigens gehen wir jetzt einmal nicht mehr gemeinsam trainieren, da er neulich das Fitnessstudio gewechselt hat...

Ich würde auch auf etwas Abstand gehen,ihm aber signalisieren,dass du jederzeit ansprechbar bist,fall er Probleme haben sollte oder einfach nur redebedarf.

Ich habe ihm schon mehrfach mitgeteilt, dass er sich jederzeit bei mir melden kann, falls er jemanden zum Reden braucht.
 
Klingt für mich so, als ob er dich einfach nur langweilig findet und für sich selbst entschieden hat, dass du eben nur ein ganz normaler Kumpel bist, mehr nicht.
 
Klingt für mich so, als ob er dich einfach nur langweilig findet und für sich selbst entschieden hat, dass du eben nur ein ganz normaler Kumpel bist, mehr nicht.
Naja, das klingt für mich ehrlich gesagt nicht ganz logisch. Wir waren fünf Monate lang sehr eng befreundet, ja fast beste Kumpels, haben viel miteinander unternommen und stundenlang über alles Mögliche geredet, ohne dass uns die Gesprächsthemen ausgegangen sind und jetzt plötzlich soll er mich langweilig finden?

Das einzige Thema, bei dem unsere Meinungen auseinander gingen, war Politik. Während ich politisch eher links eingestellt bin, ist er genau das Gegenteil davon. So kam es sehr oft vor, dass er über Ausländer, Flüchtlinge und Asylanten schimpfte und ich ihn öfter darum bitten musste, dies zu unterlassen und nicht alle in einen Topf zu werfen. Aber es kann doch nicht sein, dass er deswegen so distanziert ist...?
 
Naja, das klingt für mich ehrlich gesagt nicht ganz logisch. Wir waren fünf Monate lang sehr eng befreundet, ja fast beste Kumpels, haben viel miteinander unternommen und stundenlang über alles Mögliche geredet, ohne dass uns die Gesprächsthemen ausgegangen sind und jetzt plötzlich soll er mich langweilig finden?


Ich war auch mit einer Kommilitonin richtig dicke, auch ein halbes Jahr lang haben wir praktisch jeden Tag was unternommen, haben uns sehr gut verstanden. Und dann... als das Semester vorbei war, hat sie sich nicht mehr gemeldet. Sie hat mich einfach komplett ignoriert, ohne Grund. Sie hat so getan, als ob sie mich gar nicht kenne. Das ist auch nicht logisch, aber es ist nun mal so.

Das einzige Thema, bei dem unsere Meinungen auseinander gingen, war Politik. Während ich politisch eher links eingestellt bin, ist er genau das Gegenteil davon. So kam es sehr oft vor, dass er über Ausländer, Flüchtlinge und Asylanten schimpfte und ich ihn öfter darum bitten musste, dies zu unterlassen und nicht alle in einen Topf zu werfen. Aber es kann doch nicht sein, dass er deswegen so distanziert ist...?

Nein, das glaube ich auch nicht... vielleicht habt ihr einfach so viel unternommen und so viel miteinander diskutiert, dass er die Interesse an dir verloren hat. Kann dir auch nicht wirklich sagen, was der wahre Grund ist.
Du schreibst ja auch, dass er am Telefon genervt klingt. Vielleicht nervst du ihn mit irgendwas, ohne dass es dir bewusst ist...?
 
Hey.

Klingt unangenehm.

Schwer zu sagen, woran es genau liegt. Möglicherweise belastet ihn tatsächlich etwas, und er geht deshalb auf Abstand - aber bei jedem, nicht nur bei dir.
Oder er hat vorher stark jemanden gebraucht, um sich besser zu fühlen; das Bedürfnis danach, "verstanden" zu werden, ist nun erfüllt, und er distanziert sich, um sich wieder seinen anderen Dingen zu widmen. Vielleicht sogar ohne, dass ihm das so konkret bewusst ist.
Oder er hat tatsächlich ein anderes Bild von Freundschaft im Kopf und der intensivere Kontakt zuvor war für ihn quasi die Kennenlernphase, die Phase, in der die Freundschaft entsteht. Nun besteht sie bereits und braucht - in seinen Augen - weniger Pflege.

Man weiß es nicht - auf jeden Fall hat er offensichtlich aktuell weniger Bedürfnis nach "Nähe" zu dir. Aus welchem Grund auch immer.

Ich kann verstehen, dass dich das verunsichert und vielleicht auch verletzt. Du brauchst ja offensichtlich etwas anderes.

Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich dir raten, ebenfalls etwas auf Abstand zu gehen. Sonst wirkt es eben wie nachlaufen. Ein Bruch ist ja jetzt irgendwie sowieso schon da und ich bezweifle, dass sich das Ganze lösen lässt, indem du ihn noch ein weiteres Mal drauf ansprichst. Er weiß ja bereits, wie du das Ganze siehst, und ist dem mit seiner Aussage ausgewichen.
Wenn du das allerdings für dich brauchst und es aktuell nicht schaffst, dich ohne eine weitere Ansprache ebenfalls etwas abzugrenzen, dann sprich es noch mal an. Das kann die Situation allerdings verkomplizieren. Was du tatsächlich akzeptieren solltest: er kann dir (aktuell) nicht der Freund sein, den du aktuell brauchen würdest. Indem du selbst etwas auf Distanz gehst, hältst du dir die Möglichkeit offen, einen oberflächlicheren Kumpel zu behalten. Oder du gehst in die Offensive, die allerdings, wie gesagt, unangenehmere Konsequenzen haben könnte.

Kopf hoch, du brauchst ihn auch nicht. 🙂 Und vielleicht ist es ja doch anders, als du gerade befürchtest.


LG
 
Vielleicht ist es ihm einfach zu viel geworden? Ihr hattet ja schon extrem viel Kontakt, das wäre mir auch nach ner Zeit too much gewesen und das kann schonmal zu einer Sättigung führen. Klingt auch ein wenig so, als wäre er dein Ersatz für Freundin und zu viel Langeweile gewesen, das geht nie ewig gut. Ich kenne das teilweise von mir mit dem Rückzug. Es ist dann nicht so, dass ich denjenigen nicht mehr mag aber ich brauch dann einfach mal wieder Zeit für mich und andere Dinge. Das zu erklären ist natürlich nicht immer leicht, gerade wenn man jemanden eben nicht solange kennt, man möchte ja niemanden verletzen und will nicht, dass was in den falschen Hals kommt. Und bei Männern kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass die es selbst gar nicht mal bemerken, dass sie sich distanzieren (sorry Männers, soll natürlich keine Pauschalisierung sein 😀).

Umgekehrt war ich aber auch schon mal in deiner Rolle zumindest so in etwa halt nicht im RL sondern mit nem Online Freund, mit dem ich extrem viel zusammen gespielt und mich unterhalten habe, davor, dabei, dazwischen. Das war von Anfang an recht viel Kontakt, bis in die Nächte quatschen (war für mich derzeit auch eine willkommene Abwechslung da Studium und Leben grad doof war), bis er irgendwann anscheinend keine Lust mehr auf mich hatte und meine Nachfragen und Vorschläge plötzlich ins Nichts verliefen aber auch mehr so mit Wischi Waschi Ausreden. Irgendwann habe ich aufgehört nachzufragen. Wer keine Lust hat auf mich, dem renn ich nicht ewig hinterher. Lange Rede, kurzer Sinn, fast nen 3/4 Jahr später kamen wir nochmal ins Gespräch und dann hatten wir auch wieder ein wenig mehr Kontakt und irgendwann hatte er mir dann auch gesagt, dass es ihm damals zu viel war und das bei ihm die Luft raus war. Es war ihm einfach kein Bedürfnis mehr, hat da aber auch gar nicht groß drüber nachgedacht. Mittlerweile kennen wir uns seit drei Jahren, kennen uns ziemlich gut, wissen den anderen zu nehmen, haben keine Probleme damit wenn mal einer keine Lust hat und alles ist bestens 🙂.
 
Ich war auch mit einer Kommilitonin richtig dicke, auch ein halbes Jahr lang haben wir praktisch jeden Tag was unternommen, haben uns sehr gut verstanden. Und dann... als das Semester vorbei war, hat sie sich nicht mehr gemeldet. Sie hat mich einfach komplett ignoriert, ohne Grund. Sie hat so getan, als ob sie mich gar nicht kenne. Das ist auch nicht logisch, aber es ist nun mal so.
Ich kenne jetzt die genaue Geschichte nicht, aber kann es sein, dass sie eventuell mehr von dir wollte und erwartet hat, dass du als Mann den ersten Schritt machst? (Sorry, falls es so nicht war, aber ich hatte mal ein ähnliches Erlebnis mit einer Ex-Arbeitskollegin.)

Du schreibst ja auch, dass er am Telefon genervt klingt. Vielleicht nervst du ihn mit irgendwas, ohne dass es dir bewusst ist...?
Ich glaube, das würde er mir schon sagen, er ist nämlich sehr direkt. Als ich ihn mal mit dem Thema Arbeitslosigkeit genervt habe (ich bin seit fast einem Jahr auf Jobsuche), hat er mir direkt ins Gesicht gesagt, dass ich endlich aufhören soll, ihn damit vollzujammern und ich das Thema Arbeit/Job erst dann wieder ansprechen darf, wenn ich einen Job gefunden habe.

Hast Du das in dem Gespräch so konkret gesagt?

Von wem ging vorher die Initiative aus - war das ausgeglichen?

Du könntest ihm sagen oder schreiben, dass Du die Zeit genossen hast und gerne von ihm wissen möchtest, was sich, von seiner Seite aus, geändert hat, dass das (1x in d. Wo. treffen, jeden 2ten Tag telefonieren) nicht mehr stattfindet.

Zu Beginn der Freundschaft war eigentlich er derjenige, der deutlich mehr Interesse zeigte. In der Kennenlernphase bin ich nämlich immer etwas distanzierter und versuche eine Freundschaft Schritt für Schritt aufzubauen. Danach war es eigentlich ziemlich ausgeglichen, wir zeigten beide gleichermaßen viel Interesse.

Ich habe ihn natürlich konkret darauf angesprochen, dass unser Kontakt weniger geworden ist, aber ich machte ihm keine Vorwürfe. Doch dazu sagte er nicht wirklich viel, außer dass er in letzter Zeit angeblich so viel zu tun hatte.
Es geht aber nicht nur um die Kontakthäufigkeit, denn auch früher kam es zu stressigen Zeiten schon mal vor, dass wir uns für eine Woche nicht trafen. Auch wenn er mir mal absagen musste oder keine Zeit hatte, hatte ich nie das Gefühl, dass er dies aus Desinteresse an der Freundschaft tat. Das Interesse war einfach beidseitig vorhanden und wir konnten uns immer sehr rasch auf einen zeitnahen Ersatztermin einigen.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass von seiner Seite eben überhaupt kein Interesse mehr vorhanden ist, er aber aus irgendeinem Grund den Kontakt dennoch warmhalten möchte und deshalb auf meine Anrufe und WhatsApp-Nachrichten reagiert....

Schwer zu sagen, woran es genau liegt. Möglicherweise belastet ihn tatsächlich etwas, und er geht deshalb auf Abstand - aber bei jedem, nicht nur bei dir.
Oder er hat vorher stark jemanden gebraucht, um sich besser zu fühlen; das Bedürfnis danach, "verstanden" zu werden, ist nun erfüllt, und er distanziert sich, um sich wieder seinen anderen Dingen zu widmen. Vielleicht sogar ohne, dass ihm das so konkret bewusst ist.
Oder er hat tatsächlich ein anderes Bild von Freundschaft im Kopf und der intensivere Kontakt zuvor war für ihn quasi die Kennenlernphase, die Phase, in der die Freundschaft entsteht. Nun besteht sie bereits und braucht - in seinen Augen - weniger Pflege.
Deine Erklärungen klingen alle sehr plausibel. Alles davon ist möglich... doch ich glaube, dass er nach fünf Monaten intensiver Freundschaft momentan(?) einfach kein Bedürfnis hat, die Freundschaft zu sehr zu pflegen und sich jetzt anderen Dingen widmen möchte. Ich verstehe aber trotzdem nicht, warum er sich jetzt komplett zurückzieht - quasi von 100 auf 0.

Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich dir raten, ebenfalls etwas auf Abstand zu gehen. Sonst wirkt es eben wie nachlaufen. Ein Bruch ist ja jetzt irgendwie sowieso schon da und ich bezweifle, dass sich das Ganze lösen lässt, indem du ihn noch ein weiteres Mal drauf ansprichst. Er weiß ja bereits, wie du das Ganze siehst, und ist dem mit seiner Aussage ausgewichen.
Nein, ich glaube, ich werde ihn kein weiteres Mal mehr darauf ansprechen, denn er weiß ja bereits, wie ich das sehe. Vielleicht ist es wirklich die beste Lösung, wenn ich ebenfalls auf Distanz gehe und mich gar nicht mehr bei ihm melde, sondern abwarte, bis von ihm etwas kommt. Ich denke, wenn ihm die Freundschaft wirklich etwas wert ist, dann wird er sich schon bei mir melden. Wenn nicht, dann werde ich das wohl auch akzeptieren müssen.

Vielleicht ist es ihm einfach zu viel geworden? Ihr hattet ja schon extrem viel Kontakt, das wäre mir auch nach ner Zeit too much gewesen und das kann schonmal zu einer Sättigung führen. Klingt auch ein wenig so, als wäre er dein Ersatz für Freundin und zu viel Langeweile gewesen, das geht nie ewig gut. Ich kenne das teilweise von mir mit dem Rückzug. Es ist dann nicht so, dass ich denjenigen nicht mehr mag aber ich brauch dann einfach mal wieder Zeit für mich und andere Dinge. Das zu erklären ist natürlich nicht immer leicht, gerade wenn man jemanden eben nicht solange kennt, man möchte ja niemanden verletzen und will nicht, dass was in den falschen Hals kommt. Und bei Männern kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass die es selbst gar nicht mal bemerken, dass sie sich distanzieren (sorry Männers, soll natürlich keine Pauschalisierung sein 😀).
Ja, es kann wirklich auch sein, dass ihm das Ganze einfach too much geworden ist und er jetzt einfach Zeit für sich braucht. Deshalb glaube ich, dass es wirklich die beste Lösung ist, wenn ich mich jetzt auch zurückziehe - alles andere wäre nerven und nachlaufen, und damit riskiere ich, ihn vielleicht ganz zu verlieren.

Aber dennoch würde ich nicht behaupten, dass er mein "Ersatz für Freundin und zu viel Langeweile" war. Ich glaube, das Problem liegt eher daran, dass ich kaum andere Leute habe, zu denen ich regelmäßigen Kontakt habe, und dann froh war, dass ich endlich jemanden gefunden habe. Und auch er ist übrigens in einer sehr ähnlichen Situation.
Ich habe zwar noch zwei andere sehr gute Kumpels, die ich schon seit mehreren Jahre kenne, die allerdings beide schon Vollzeitjobs und Partnerinnen haben und das Wochenende ausschließlich in ihren Wochenendhäusern am Land verbringen, sodass ich die beiden kaum noch sehe. Zwar stehe ich mit beiden per WhatsApp regelmäßig in Kontakt, was aber kein Ersatz für eine richtige Freundschaft ist.
Sonst habe ich noch 3 Freundinnen (also Frauen), die ich aber ebenfalls nur sehr unregelmäßig sehe.
Alle anderen würde ich nicht unbedingt als Freunde, sondern eher als Bekannte zählen.

Umgekehrt war ich aber auch schon mal in deiner Rolle zumindest so in etwa halt nicht im RL sondern mit nem Online Freund, mit dem ich extrem viel zusammen gespielt und mich unterhalten habe, davor, dabei, dazwischen. [...]
Na vielleicht wird sich das bei uns auch so entwickeln, mal sehen. 😉
 
Ich glaube, das würde er mir schon sagen, er ist nämlich sehr direkt. Als ich ihn mal mit dem Thema Arbeitslosigkeit genervt habe (ich bin seit fast einem Jahr auf Jobsuche), hat er mir direkt ins Gesicht gesagt, dass ich endlich aufhören soll, ihn damit vollzujammern und ich das Thema Arbeit/Job erst dann wieder ansprechen darf, wenn ich einen Job gefunden habe.​

Allgemeine Frage: bist du einer, der gerne seine Probleme erzählt und die ein bisschen breittritt?
Ich kenne nämlich solche Kandidaten, die jammern nur rum oder machen aus allem ein Drama, wirken hilflos oder so dauer-verzweifelt... das ist richtig nervig und anstrengend, glaub mir. Und das Schlimme ist, dass die das selbst gar nicht merken

Für mich klingt das alles so, als ob der kein Bock mehr auf dich hat bzw. das Interesse einfach nicht mehr sooo groß ist. Vielleicht sieht er dich nur als Unterhaltung oder er hat jmd. anderen kennengelernt, der interessanter ist als du.

Also das mit meiner Kommilitonin war vor einem Jahr und es hat sich bis jetzt nichts geändert, mach dir da mal lieber keine großen Hoffnungen.
 

Allgemeine Frage: bist du einer, der gerne seine Probleme erzählt und die ein bisschen breittritt?
Ich kenne nämlich solche Kandidaten, die jammern nur rum oder machen aus allem ein Drama, wirken hilflos oder so dauer-verzweifelt... das ist richtig nervig und anstrengend, glaub mir. Und das Schlimme ist, dass die das selbst gar nicht merken​

Das kannst und solltest du so nicht verallgemeinern. Es erwartet jeder etwas anderes von einer Freundschaft oder generell, in unterschiedlichen Lebenssituationen. Ich fände es nicht schlimm, wenn jemand darüber spricht, dass er Probleme hat, offensichtlich geht er ja in Richtung Lösungsweg und dann ist das doch sowieso etwas ganz anderes.
Und selbst wenn jemand "dauerverzweifelt" wirkt, soll es auch den Fall geben, dass man helfen möchte. 😉 Das Leben ist nun mal nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen, das weiß man in der Regel ab einem gewissen Alter auch selbst. Redebedürfnis zu haben ist völlig normal und gerade in 'ner Freundschaft doch wirklich mit eine Hauptkomponente. Es ist gesund, über seine Gefühle und Probleme zu sprechen, allerdings ist das vielleicht eher gemeinhin ein Männerding, eben nicht drüber zu reden, sondern es mit sich selbst ausmachen zu wollen. Eigentlich lächerlich, aber vielleicht sieht dein Kumpel es ja so ähnlich und geht deshalb auf Abstand.^^ Das war ihm jetzt zu "nah" und wie sieht das denn aus. 😉 Ich weiß ja nicht wie er drauf ist - könnte das sein?^^

Für mich klingt das alles so, als ob der kein Bock mehr auf dich hat bzw. das Interesse einfach nicht mehr sooo groß ist. Vielleicht sieht er dich nur als Unterhaltung oder er hat jmd. anderen kennengelernt, der interessanter ist als du.

Ehrlich gesagt - wenn ich zu jemandem eine Bindung aufgebaut habe, überlege ich mir doch nicht, ob derjenige "langweilig" ist?! Das hätte ich wohl schon viel früher gemerkt.
Klang der Beschreibung nach ja nicht so, als wäre dieser Typ gerade voll dabei und sich zu fein für den TE.

Also das mit meiner Kommilitonin war vor einem Jahr und es hat sich bis jetzt nichts geändert, mach dir da mal lieber keine großen Hoffnungen.

Das muss ja nicht immer so sein, nur, weil es bei dir so war! Logikfehler. 😉


Aber wie auch immer, wenn ich so drüber nachdenke, TE, solltest du wirklich auf Abstand gehen. Das ist nicht mehr aufrichtig, was dein "Kumpel" da tut, und das hast du nicht nötig.
Du bist auch nicht der einzige, dem das passiert. Ich habe auch 'ne Bekannte, die sich zeitweise mir und anderen gegenüber ernsthaft schizophren verhält. Egal - nimm's nicht so ernst. Ich nehme sie auch nicht mehr ernst. Egal in welche Richtung.

Schaue auf das, was dir die Situation sagt: Du sehnst dich nach sozialer Zugehörigkeit und Unterstützung. Da solltest du ansetzen. 🙂 Unabhängig von deinem Kumpel.
 

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