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Habe Angst zu kündigen

  • Starter*in Starter*in Johannes
  • Datum Start Datum Start

Wechseln oder bleiben?

  • Wechseln

    Teilnahmen: 15 88,2%
  • Bleiben

    Teilnahmen: 2 11,8%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    17
J

Johannes

Gast
Hallo zusammen,

ich stehe vor folgendem Dilemma:

Habe vorgestern eine Zusage für meine Traumstelle erhalten. Neben einem deutlichen Gehaltsplus bietet das Unternehmen weitere Benefits, die ich aktuell nicht habe. Die Arbeit an sich ist auch spezialisierter als meine aktuelle, eher generalistische "Allrounder" Tätigkeit (oder auch "Mädchen für alles" 😛 ).

Eigentlich sollte ich mich freuen, doch leider stecke ich in einer moralischen Zwickmühle.
Rein rechtlich gesehen, stünde einer ordentlichen Kündigung meinerseits nichts im Wege. Jedoch hat mein Chef in den letzten Monaten viel in meine Weiterbildung investiert und würde dementsprechend reagieren, wenn ich meine Kündigung einreiche. Eine Rückzahlungsklausel der Fortbildungskosten ist in meinem Arbeitsvertrag übrigens nicht enthalten.

Zudem habe ich einen guten Draht zu meinem direkten Vorgesetzten. Da bereits ein Kollege gekündigt hat und ein anderer auch demnächst ausscheiden wird, würde für meinen Vorgesetzten wohl eine Welt zusammenbrechen, wenn auch ich gehen sollte. Es wäre gut möglich, dass die Produktion dadurch an einigen Stellen nicht mehr reibungslos abläuft.
Ich habe deshalb das Gefühl, als würde ich meinen Chef sowie die verbliebenen Arbeitskollegen im Stich lassen, da viele Hoffnungen auf mir ruhen.

Andererseits denke ich mir, dass es letztendlich mein Leben und meine Entscheidung ist. So eine Chance bietet sich nicht alle Tage, weshalb ich den Wechsel auf einer rational-sachlichen Ebene als logisch erachte. Wäre da nicht das Herz...

Mich würden eure Meinungen zu meiner jetzigen Situation interessieren. Wie würdet ihr euch entscheiden?

Gruß

Johannes
 
Guten Morgen,

wie du schon schreibst. Es ist deine Entscheidung für dein Leben. Du bist nicht für das Funktionieren einer Firma verantwortlich. Dafür gibt es da Vorgesetzte. Wenn die es nicht schaffen für aussscheidende Mitarbeiter rechtzeitig Ersatz zu beschaffen ist das nicht dein Problem und den Schuh solltest du dir nicht anziehen müssen.

Wir verbringen den Großteil des Tages mit/auf unserer Arbeit und dann sollte sie uns auch erfüllen. Also wenn das andere dein absoluter Traum ist, dir durch bessere finanzielle Entlohnung auch noch mehr Sicherheit im Privaten bietet, solltest du meiner Meinung nach nicht zögern, sondern die Chance ergreifen. Sonst wirst dich immer Fragen: "Was wäre wenn"
 
Ich würde kündigen. Gesunder Egoismus ist hier legitim. Du kannst Deinem Chef ja anbieten, noch einen Monat länger zu bleiben und auf jeden Fall bis zum letzten Tag motiviert zu arbeiten und Resturlaub auszahlen zu lassen.
 
Ich schließe mich grundsätzlich meinen Vorschreibern an.

Nur eine Frage vielleicht: Wenn gerade in der letzten Zeit viel in Deine Weiterbildung investiert wurde, mit welchem Ziel wurde das getan? Solltest Du ein anderes Aufgabenfeld bekommen? Mehr Verantwortung mit mehr Gehalt oder so?

Was hat Dich bewogen, Dich anderweitig zu bewerben?
 
Kündigen, wenn ich eines gelernt habe in meinem Leben, dann das wenn es um berufliche Sachen geht, wird über Leichen gegangen, jeder ist austauschbar, glaubst du wirklich, daß dein netter Chef wenn es ihm finanziell an den Kragen geht, oder er was unstrukturieren muss, auch nur mit der Wimper zuckt, dich zu kündigen?, auch wenn du seit 25 Jahren dabei bist und du ihm immer die Treue gehalten hast?
Geld regiert die Welt, und Business ist Kapitalismus in Reinkultur, da zählen keine Gefühle und andere Fakten, letztendlich nur die Kohle.
Also kündige, nach dir die Sintflut.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es hat nichts mit Egoismus zu tun wenn du dich für einen Traumjob entscheidest.
Für jeden Arbeiter gibt es Ersatz.
Denk mal in Ruhe daüber nach wo du in 20 Jahren stehst. Aus Loyalität zu bleiben macht keinen Sinn. Denn du weißt nie, was sich alles im Laufe der Zeit verändern kann in dem Betrieb wo du jetzt bist. Evtl. neuer Vorgesetzer, usw.
Nimm die Gelegenheit wahr. Sonst wirst du dich dein ganzes Leben lang fragen, WAS WÄRE GEWESEN WENN.

Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben.
 
Du bist weder mit dem Chef noch mit der Firma verheiratet. Weder dein Chef noch deine Kollegen würden eine bessere Chance nur "für Dich" sausen lassen. Und dein Chef hätte auch keine Probleme dich zu kündigen wenn die Lage schlechter wird.

Man darf und muss auch mal an sich denken. Wichtig ist nur das es nicht nur das Gehaltsplus ist, denn daran gewöhnt man sich relativ schnell. Es sollte schon mehr bieten, wie kürzen Arbeitsweg, Homeoffice usw.

Ich war in der selben Situation. Hatte einen Job der wie man so schön sagt "esay and safe" war und verstand mich gut mit den Kollegen. Habe dann auch zu einer besseren Stelle gewechselt, auch mit deutlich mehr Gehalt, weniger Stunden, Gleitzeit, mehr Urlaub und selbst disponierte Arbeit.

Hatte auch gezögert und mit den guten Kollegen gesprochen und man hatte mir auch dazu geraten.

Manchmal muss man sich selbst der nächste sein.

Oder denkst du, ein Kollege von dir zögert nur 1 Sekunde?
 
Hallo zusammen,

zunächst einmal sorry für meine späte Antwort und ein großes Danke für eure ermutigenden Beiträge!

Im Großen und Ganzen habt Ihr Recht, sollte es der Firma mies gehen, gibt´s für mich den Laufpass.

Nur eine Frage vielleicht: Wenn gerade in der letzten Zeit viel in Deine Weiterbildung investiert wurde, mit welchem Ziel wurde das getan? Solltest Du ein anderes Aufgabenfeld bekommen? Mehr Verantwortung mit mehr Gehalt oder so?

Was hat Dich bewogen, Dich anderweitig zu bewerben?

Primär wurde in meine Weiterbildung investiert, da bereits ein gut qualifizierter Kollege ausgeschieden ist - bezogen auf das Aufgabengebiet bin ich sein Nachfolger. Leider ist das Thema Gehalt bei meiner (noch) aktuellen Firma ein heißes Pflaster. Der Geschäftsführer ist nicht gewillt, ein marktübliches Gehalt zu bezahlen, erwartet dafür aber qualifizierte Facharbeiter. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist der Bewerbereingang deshalb ziemlich mau, da kein Facharbeiter in der Industrie für 15 EUR die Stunde morgens aus dem Bett aufstehen wird.

Aktuell noch warte ich auf die Zustellung des neuen Arbeitsvertrags und werde erst dann die Kündigung einreichen.
 
Nur am Stundenlohn usw. kann man das auch nicht immer festmachen. Aktuell werden auch diese Facharbeiter gezwungen für weniger Geld aufzustehen, seit es der (Auto) Industrie plus Zulieferer schlechter geht.
 
Hallo zusammen,

zunächst einmal sorry für meine späte Antwort und ein großes Danke für eure ermutigenden Beiträge!

Im Großen und Ganzen habt Ihr Recht, sollte es der Firma mies gehen, gibt´s für mich den Laufpass.



Primär wurde in meine Weiterbildung investiert, da bereits ein gut qualifizierter Kollege ausgeschieden ist - bezogen auf das Aufgabengebiet bin ich sein Nachfolger. Leider ist das Thema Gehalt bei meiner (noch) aktuellen Firma ein heißes Pflaster. Der Geschäftsführer ist nicht gewillt, ein marktübliches Gehalt zu bezahlen, erwartet dafür aber qualifizierte Facharbeiter. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist der Bewerbereingang deshalb ziemlich mau, da kein Facharbeiter in der Industrie für 15 EUR die Stunde morgens aus dem Bett aufstehen wird.

Aktuell noch warte ich auf die Zustellung des neuen Arbeitsvertrags und werde erst dann die Kündigung einreichen.
Naja, aber da musst Du doch nun wirklich kein schlechtes Gewissen haben. Ich kann doch auch nicht ins Geschäft gehen, 20 € auf den Tisch legen, aber Markenschuhe aus Echtleder wollen.

Da hätte ich wenig Mitleid. Du hast Dich um Deine Interessen gekümmert, gut so! Jetzt nur noch ein dickes Fell zulegen.
 

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