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Habe einem Jobangebot zugesagt, aber nun Zweifel...

Toasterin

Mitglied
Liebe Community,

Seit Anfang des Jahres treibt mich ein Jobwechselwunsch um.
Im Sommer diesen Jahres bekam ich einen Anruf von meinem ehemaligen Chef, der zu einem anderen Arbeitgeber gewechselt ist: Sie würden demnächst eine Stelle ausschreiben, die perfekt zu mir passen würde. Ob ich mir die Inhalte der Stelle mal persönlich anhören möchte. Da ich zu dem Zeitpunkt bereits über einen Wechsel nachgedacht hatte und mich schon auf Stellen bewarb, sagte ich zu. Leider kam gleich der erste Dämpfer, bevor es überhaupt zu einem Gespräch kam: Mein ehemaliger Chef informierte meinen aktuellen Arbeitgeber von dem Jobangebot (aus "diplomatischen Gründen"), sodass dieser von meinem möglichen Wechselwunsch mitbekam. Ebenfalls erschütterte mich der Vertragsentwurf, der wie ein Knebelvertrag klang. Die Gespräche standen kurz vor dem Aus. Doch beides ließ sich klären - mein ehemaliger Chef entschuldigte sich für den Faux-Pas und kam mir beim Vertrag sehr entgegen. Daher war ich auch wieder bereit für Gespräche. Auch wenn an der Stelle noch nicht alles rund war, klang die Jobbeschreibung insgesamt sehr interessant und auf jeden Fall besser als meine aktuelle Tätigkeit. Und da ich mir sicher war, auf jeden Fall bei meinem aktuellen Arbeitgeber aufhören zu möchten und dies das zu dem Zeitpunkt beste Angebot war, sagte ich dem Jobangebot zu.
Nach dem Bekunden meines Interesses wurde der Bewerbungsprozess eingeleitet. Man versicherte mir, dass man mich für die Stelle favorisieren würde, aber offiziell müsse die Stelle ausgeschrieben werden und ich müsse mich auch offiziell darauf bewerben. Was ich dann auch tat.
Dann allerdings bekam ich für eine Weile nichts mehr zu hören.
Ich wartete zwei Wochen.
Ich wartete drei Wochen. Dann fragte ich in der Personalabteilung mal nach. Bekam die Antwort, dass das Sichten etwas Zeit in Anspruch nehme - man bat mich um Geduld.
Ich wartete vier Wochen.
Ich wartete fünf Wochen.
In der langen Zeit passierte viel.
Ich kam ich ins Grübeln. Ich hatte meinem aktuellen Arbeitgeber bereits mitgeteilt, dass ich meinen auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern möchte, um ein anderes Jobangebot anzunehmen. Nun hing ich in der Luft.
Ich hatte meine Job-Newsletter noch nicht gekündigt und andere Stellenanzeigen entdeckt, die attraktiv wirkten. Also bewarb ich mich weiter. Und bekam nun von den anderen wesentlich schneller eine Reaktion (bin allerdings noch mitten im Prozess).
Nach fast 6 Wochen bekam ich nun eine Einladung zum Vorstellungsgespräch - allerdings auch erst wieder in drei Wochen (Mitte Dezember). Schon wieder sehr viel Zeit zum Nachdenken.


Soweit zu meiner aktuellen Situation.
Es könnte eigentlich alles super sein und natürlich ist die Frage, warum ich jetzt nach Rat suche: Ich habe eine Stelle sicher und das Vorstellungsgespräch ist nur reine Formalie. Und der öffentliche Apparat ist nun mal langsam, bis alles durch Gremien durchgegangen ist usw.
Doch innerlich führe ich ein heilloses Chaos: Ich fühle mich unzufrieden und total schuldig.

Unzufrieden, weil ich momentan nicht mehr weiß, ob ich diese Stelle noch antreten möchte, nachdem sich jetzt doch einiges angestaut hat. Als ich zugesagt habe, war das für mich die beste Option. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto mehr komme ich ins Zweifeln:
  • Je mehr schief läuft, desto komischer kommt mir das ganze vor. Und desto mehr verzeihe ich die schief gelaufenen Dinge nicht mehr.
  • Je mehr Jobangebote ich anschaue, desto mehr denke ich: Sind die Perspektiven woanders vielleicht doch besser? Möchte ich überhaupt noch in der gleichen Branche arbeiten?
  • Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich ins Grübeln, ob mir der aktuell verhandelte Vertrag so gefällt. Ich hatte schon sehr viel gefordert und man ist mir auch in allen Punkten entgegen gekommen. Aber dann hatte ich mich nicht getraut, noch weitere Dinge, die mir wichtig sind auszuhandeln, weil ich dachte, ich verlange ohnehin schon zu viel. Nun merke ich, dass mir diese Dinge andere Stellenangebote bieten können.

Schuldig, weil ich das Gefühl habe, nicht zu meinen Aussagen zu stehen und unehrlich zu meinem ehemaligen Chef zu sein. Denn einerseits habe ich meinen Unmut schon geäußert, ich habe genau geschildert, wie sich die Situation für mich anfühlt. Aber dass ich mich mittlerweile nicht mehr auf das Jobangebot allein verlasse und mich umsehe und vielleicht sogar einen Rückzieher machen könnte, habe ich nicht kommuniziert.


Was denkt ihr? Ist meine Situation nachvollziehbar? Wie sollte ich mich gegenüber dem Arbeitgeber verhalten?
 

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