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Habe ich eine schizoide Persönlichkeitsstörung?

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Hallo, ich wollte euch mal Fragen ob das eine Schizoide PS anschneidet, nachdem ich mich ein bisschen erkundigt habe.

Also ich bin fast 19 Jahre alt m. und lebe noch bei meinen Eltern. Momentan besuche ich eine 13. Klasse Abi. Ich bin eigentlich nicht gern unter Menschen und rede auch nicht viel. Um ehrlich zu sein würde ich lieber den ganzen Tag alleine sein ( ist vielleicht übertrieben, aber wahr). Wenn es um Liebe, Sex oder Partys geht habe ich echt null Interesse. Ich finde Liebe ist nervig und schwachsinn. Interesse an den anderen Geschlecht habe ich etwas, liegt wohl am Alter aber auch nur sexuell. Auch vom Heiraten halte ich nicht viel, ich finde das nur sinnlos.

Freunde habe ich nur zwei und die sehe ich höchstens 1-2 mal im Monat. Ich will auch nicht mehr Freunde, und wäre auch nicht traurig wenn ich garkeine Freunde hätte. In meinen Alter sollte man ja gerne auf Partys oder sich mit Freunden treffen, aber ich fühle mich wohl wenn ich alleine bin. Ich höre gern Musik schaue viel Fernsehn, so kann auch immer abschalten und in meine kleine Welt eintauchen. Dort kann ich sein wie ich "will" und nicht wie ich sein "muss". In meinem Umfeld muss ich auch immer einen auf freundlich tun, obwohl mich das meistens echt ankotzt.

Mit meinen Eltern habe ich so gut wie garkeinen Kontakt, und das obwohl ich mit denen zusammen wohne. Meine Mutter ist sehr Tempramentvoll und nervig. Sie will immer mit mir reden, worauf ich ja überhaupt keine Lust habe. Sie hat öfters schon erwähnt dass Sie mich nicht mehr erreicht und will mich in das Familienleben zwanghaft einbinden. Sie hatte mich mal über 1 Stunden vollgelabert. Öfters weint Sie auch deshalb, Sie hätte mir eigentlich leid tun sollen, aber tat es nicht. Sie ging mir nur auf die nerven. Das einzige was ich wollte war, das sie aus meinen Zimmer gehen sollte und mich endlich in Ruhe lässt. In diesen Augenblick habe ich Sie regelrecht gehasst.

Ein weiteres Problem finde ich aber die Tatsache, dass ich mich sehr intensiv mit wissenschaftlichen Themen auseinander setze, was zur Folge hat, dass ich mich in vielen Bereichen sehr viel besser auskenne, als Leute meines Alters, was wiederum automatisch zu einer gewissen "Abgrenzung" führt, da die besagten Personen nunmal nicht auf meinem Bildungsniveau sind und ich mich mit ihnen deswegen nur sehr schwer unterhalten kann. Ich stehe nunmal auf anspruchsvolle Unterhaltungen. Leider zwinge ich mich oftmals zu Smalltalk um nicht ganz zum Aussenseiter zu werden.

Ausserdem bin ich emotional auch total kalt geworden, jedoch eine gute Moralvorstellung habe ich. Auch bin ich ein wahrer Meister der Täuschung. Ich kann andere Menschen sehr leicht beeinflussen und dazu bringen Dinge so zu tun, wie ich es will. Noch dazu spiele ich jedem eine Rolle vor.
Weiter bringe ich jedem erstmal Misstrauen entgegen, und sehe ihn als Feind an auch wenn ich mich dann nicht so direkt verhalte.

Ich bin jetzt mal gespannt auf eurer Meinung!!!
 
Hallo!

Also, ob du nun eine schizoide Persönlichkeitsstörung hast, kann dir niemand sagen. Vielleicht ein Psychologe nach einigen eingehenden Gesprächen. Mit so einer Diagnose, insbesondere, wenn sie von Laien kommt, sollte man sehr vorsichtig sein. Wie kommst du darauf? Findest du dein Erleben, dein Verhalten so anders, hast dann diese Verhaltensweisen gegoogelt und bist dann auf diesen Begriff gestoßen?

Da ich mich bereits intensiv mit diesem Krankheitsbild auseinandergesetzt habe, weil mein Freund ebenfalls zumindest eine schizoide Persönlichkeit hat (ob es eine Störung ist, weiß man nicht so genau, aber die Grenzen sind auch fließend), kann ich dir sagen, dass ich viele paralellen zu meinem Freund sehe. Distanziertheit, Einzelgänger, Affektstörungen, Probleme, sich in der Gesellschaft mit anderen Menschen gut zu fühlen bzw. Anstrengung dabei zu empfinden, sich anzupassen und so zu geben, wie andere es von einem erwarten (also Freundlichkeit...)... Natürlich sind all diese Dinge, die du da beschreibst, ganz klar Teil einer schizoiden Persönlichkeit! Mein Freund ist zudem noch sehr impulsiv. Er hat Interesse an Sex und natürlich auch an Partnerschaft, aber mehr als eine Person in seinem Leben braucht er nicht.

So, nun ist das aber alles noch lange kein Beweis für dich. Selbst mein Freund - und der ist wirklich in seinem Verhalten, Erleben, Denken sehr extrem, hat keinen Spaß, ist manchmal depressiv und eben noch oben genannte Dinge - will nicht so recht sagen, dass er wirklich eine schizoide PersönlichkeitsSTÖRUNG hat.

Bei ihm sind eben viele dieser Persönlichkeitsmerkmale stärker ausgeprägt als beim Durchschnittsmenschen. Ab wann spricht man von einer Störung? Er hat einen enormen Leidensdruck, was meines Erachtens nach natürlich ein wichtiges Kriterium ist, um die Diagnose zu stellen. Seine Psychiaterin hat es ihm auch so bescheinigt.

Aber du bist nicht gleich krank, nur, weil du anders bist, anders denkst, fühlst und erlebst als der Großteil der Menschen um dich herum. Einzelgänger sind m.E.n. nicht gleich schizioid. Auch das fehlende Interesse an Partnerschaft ist noch lange kein Symptom. Das könnte auch daran liegen, dass du noch nicht die richtige Person getroffen hast, vielleicht eher emotional geschwächt bist etc. Es können so viele Gründe sein. Wenn es dich stark beschäftigt und du nicht damit klarkommst, wie du bist, dann kannst du ja mal mit einem Experten reden. Psychologen haben allerdings meist eine recht lange Warteliste, aber es kostet ja nichts, sich da mal eintragen zu lassen und einen Termin in ca. einem halben Jahr oder so wahrzunehmen. Dann könntest du dieser Person deine Geschichte erzählen und Fragen stellen. Wenn es dich belastet und du das GEfühl hast, dem auf den Grund gehen zu müssen, würde ich es dir raten.

Eine andere Möglichkeit ist, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Du machst eben andere Dinge als deine Altersgenossen, interessierst dich für andere Dinge. Nicht jeder (junge) Mensch liebt Parties und tobende MEnschenmengen. Ich auch nicht. Ich bin lieber für mich, ruhig, entspannt, ich beschäftige mich lieber mit Büchern. Vielleicht bin ich auch ein kleines bisschen einzelgängerisch veranlagt. Gut, du hast Probleme mit deinen Eltern. Kaum Kontakt. Aber das ist, glaube ich, in deinem Alter normal. Wenn deine Mutter sehr darunter leidet, kannst du natürlich versuchen, ihr irgendwie entgegenzukommen (sich erklären hilft auch manchmal: "Das hat nichts mit Euch zu tun, aber ich möchte einfach nicht... ich bin... ich denke... ich fühle mich... blabla"). Aber aus deiner Haut kannst du letztlich nicht. Du bist, wie du bist und das gehört zu deiner Persönlichkeit. Was würde es für einen Unterschied machen, wenn du wüsstest, dass es Krankheitszeichen sind oder eben nicht? Schizoide Persönlichkeit(sstörung) ist nicht heilbar. Das Kind hat dann einfach einen Namen.
Aber den hat es auch, wenn du sagst,dass du ein Einzelgänger bist.

Es geht letztlich darum, ob du mit dir selbst zurecht kommst. Ob dir durch deine Umwelt Druck gemacht wird und wie du mit ihm umgehst. Es geht hierbei um DICH. Und wenn du unter Teilen deiner Persönlichkeit leidest, dann hilft ein Gespräch mit einem Therapeuten schon weiter. Letzlich würde der dir helfen, besser damit klarzukommen und auch deinen Mitmenschen den Umgang mit dir so weit es geht zu erleichtern.

Aber zwing dich nicht, ein anderer Mensch zu werden, wenn du es nicht willst. Sei so, wie du bist und sein willst, solange du niemandem damit schadest.

So, das wäre meine Meinung zum Thema : )
 
Da haben wir beide vieel gemeinsam. Ich bin genau wie du, hasse soziale Sachen und bin lieber allein im Zimmer und lerne wissenschaftliches/medizinisches. Naja wir sollten froh sein das wir nicht wie andere sind, sondern gebildeter. Obwohl das heutzutage niemanden interessiert, ob man schlau ist. Sei trotzdem stolz auf dich, den lieber still und schlau als laut und nervig
 
@Silent Heaven: Es wurde nichts ändern, natürlich. Warum ich es wissen will weiß ich nicht. Wahrscheinlich, weil ich alles gerne analysiere.

Ich würde meine Eltern nie was über mich erzählen, ich hasse das einfach. Ich tue ständig so als ob ich ohne sie zurechtkommen würde, was aber garnicht stimmt.

@etamot: Ist ja auch viel besser so. Früher hab ich es gehasst anders zu sein. Mittlerweile bin ich froh darüber, besonders wenn ich welche aus meiner Klasse sehe.
 
Kaum Interesse an anderen Menschen, eigene Welt, Meister im sich-verstellen, hochintelligent, starkes Interesse an Wissenschaft -> klingt für mich nach Asperger. Ohne Gewähr.
 
Kaum Interesse an anderen Menschen, eigene Welt, Meister im sich-verstellen, hochintelligent, starkes Interesse an Wissenschaft -> klingt für mich nach Asperger. Ohne Gewähr.

Scheint wohl ein sport im internet geworden zu sein jede macke als asperger-syndrom zu "diagnostizieren"!
Es kann alles mögliche sein.
Außerdem sind längst nicht alle asperger-autisten hochintelligent und haben großes interesse an wissenschaft!
 
Mit Internet hat das nichts zu tun; ich habe Asperger-Autisten in Familie und Freundeskreis. Und es ist keine Diagnose, sondern eine Vermutung, so wie sehr viele Beiträge hier im Forum - hier schreiben Laien, das ist hoffentlich jedem Hilfesuchenden klar.

Asperger ist eh nur ein Etikett; die USA sind gerade dabei, diese Diagnose abzuschaffen.
 

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