Habe ungewollt zwei heimliche Liebhaber

Vor ein paar Jahren habe ich 2 Männer im Internet kennengelernt. Ich habe mich letztes Jahr mit beiden getroffen und bin inzwischen mit beiden befreundet. Wir treffen uns öfters, schauen Filme, kochen zusammen usw.
Allerdings wollen beide eine Liebesbeziehung. Und beide wissen nichts voneinander.
Bisher habe ich es nicht geschafft, ihnen voneinander zu erzählen, weil ich es nicht ertragen könnte, einen von ihnen zu verlieren. Ich denke oft darüber nach, wie ich es machen könnte oder wie sie reagieren würden, komme aber zu keinem Ergebnis…


Ich war vorher mehr als 10 Jahre ganz alleine. Ohne Freunde, ohne jemandem zum Reden. Fühle mich oft einsam. Bin verzweifelt, depressiv und muss oft weinen, weil es mir so schwerfällt, Freunde zu finden. Wegen einer Angststörung kann ich nicht so einfach Leute ansprechen. Der einzige Weg, Freunde zu finden, ist für mich das Internet. Es hatte Jahre gedauert, bis ich mich überwinden konnte, mich das erste mal überhaupt mit jemandem zu treffen.
Umso mehr freue ich mich derzeit, wenn jemand mich besuchen kommt oder ich jemandem habe, der mit mir telefoniert.
Mit dem einen kann ich mich oft an Wochenenden treffen und etwas unternehmen. Er telefoniert jedoch nicht gerne und ist sehr ruhig.
Und mit dem anderen, der nicht das Geld für die Busfahrt zu mir hat, kann ich in der Woche jeden Abend stundenlang telefonieren.
Dadurch fühle ich mich nicht mehr so einsam und alleine.


Nun weiß ich aber, dass ich nicht beide haben kann und es letztlich auch nicht fair ist, ihnen vorzumachen, als wäre jeder von ihnen der einzige Mann in meinem Leben. Aber die Angst, einen der beiden Freunde zu verlieren ist einfach zu stark!


Ich selbst bin mir unsicher, welcher von beiden für mich ein Mann fürs Leben wäre, oder ob dafür überhaut einer von beiden infrage kommt. Denn der eine ist zwar höflich und nett, jedoch auch sehr ruhig und zurückhaltend. Da ich ebenfalls selbst sehr ruhig bin, hätte ich lieber einen, der sehr extrovertiert ist. Das ist der andere. Dafür ist er aber auch leicht reizbar und lügt manchmal (hat psychische Probleme).


Einmal habe ich Letzteren versucht zu erklären, dass ich nur Freundschaft möchte, woraufhin er sagte, dass ich ihn dann verlieren würde, weil ihm Freundschaft zu wenig wäre und da er in mich verliebt ist könnte er es nicht ertragen, würde ich mit einem anderen zusammenkommen.


Ich war mein Leben lang immer allein, werde von der Gesellschaft (in der Schule, in Gruppen, Arbeit etc.) ignoriert, weil ich eben zu schüchtern bin und mein eigenes Glück ist mir inzwischen wichtiger als alles andere. Ich hatte immer große Angst, für immer einsam und unglücklich zu bleiben.
Am liebsten würde ich mich weiterhin unabhängig und heimlich mit beiden treffen. Will einer mich küssen, kann ich es auch nicht ablehnen, auch wenn ich dabei daran denken muss, dass ich den anderen, der mich ebenfalls schon geküsst hat, damit gerade betrüge…


Ich müsste mich für einen von beiden entscheiden. Aber ich habe große Sorge, dass ich mich für den falschen entscheide. Zudem wüsste ich gar nicht, wie ich es erklären sollte ohne einen von ihnen so sehr zu verletzen, dass die Freundschaft für immer zerstört ist.

Was soll ich tun?

Hallo Rosiella,

hast du denn mit einem der beiden schon einmal so etwas wie "Alltag" gehabt? Zum Beispiel einen Urlaub? Es ist schwer, aus der Ferne etwas zu raten. Ich kann gut verstehen (bin selbst sehr ruhig), dass du dir einen extrovertierten Partner wünschst, der ein bißchen die Zügel in die Hand nimmt, was Kontakte und Kommunikation betrifft. Das kann aber auch schon wieder zu viel des Guten sein... und wenn dann noch Dinge dazu kommen wie Lügen und Reizbarkeit... das wird sicher nicht weniger, wenn man richtig zusammen ist und mit Alltagssorgen konfrontiert wird. Jetzt gibt sich doch jeder noch Mühe.

Dafür, dass du die Herren vor ein paar Jahren kennengelernt hast, sind sie aber beide sehr geduldig

Mach dir doch mal eine +/- Liste... auch was die Zukunftsperspektiven angeht. Welche Einstellung jemand hat, wie er mit Problemen umgeht, wie der Kontakt zu Freunden und Familie ist... das spielt alles eine größere Rolle, wenn man zusammen lebt... das kannst du ja mal beleuchten.

Ansonsten... wie heißt der Spruch so schön: wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte... vielleicht muss wirklich noch ein Anderer kommen, bei dem du gleich sicher bist.

Hallo Rosiella,

lade doch mal alle beide zum gemeinsamen Abendessen ein. Am besten auf neutralem Boden, in einem Restaurant zum Beispiel. So hättest du einen direkten Vergleich, wenn sie nebeneinander sitzen! Anschließend könntest du eine Art Punktesystem nutzen, um sie in verschiedenen Kriterien zu bewerten. Kategorien wären z.B. Tischmanieren, Sprachgewandheit, Unterhaltungswert, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Humor, gemeinsame Interessen... etc. und auf was du sonst noch Wert legst in einer Beziehung.

Halte deine Beobachtungen nach Möglichkeit gleich schriftlich fest. So kannst du die Auswertung dann in Ruhe daheim vornehmen. Anschließend kannst du deinen Liebhabern das jeweilige Ergebnis schriftlich mitteilen. Falls sie eine Bewertungseinsicht fordern, stimme frühestens nach einer Woche zu.

Wenn du nach einmaliger Prüfung noch nicht entscheidungsfähig bist, wiederhole den Vergleich bei neuer Ausgangssituation, verändere die Prüfungsumgebung als Variable. Unternehmt also beim zweitem Mal beispielsweise eine gemeinsame Wanderung. Wichtig ist dabei, dass deine Beobachtungskriterien jedoch stets gleich bleiben. Nur so wird eine objektive Bewertung möglich.

Liebe Grüße und viel Erfolg bei deiner Entscheidung,
SFX

SFX meinte:

Hallo Rosiella,

lade doch mal alle beide zum gemeinsamen Abendessen ein. Am besten auf neutralem Boden, in einem Restaurant zum Beispiel. So hättest du einen direkten Vergleich, wenn sie nebeneinander sitzen!
Wenn du nach einmaliger Prüfung noch nicht entscheidungsfähig bist, wiederhole den Vergleich bei neuer Ausgangssituation, verändere die Prüfungsumgebung als Variable. Unternehmt also beim zweitem Mal beispielsweise eine gemeinsame Wanderung. Wichtig ist dabei, dass deine Beobachtungskriterien jedoch stets gleich bleiben. Nur so wird eine objektive Bewertung möglich.

Liebe Grüße und viel Erfolg bei deiner Entscheidung,
SFX

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Musste ehrlich gesagt kräftig schmunzeln. Nicht dass es gegenüber den Herren sowieso schon etwas unfair wäre wie es gerade abläuft, mit welcher Begründung soll sie bitte dem einen oder anderen sagen dass bei einem Treffen noch ein Mann dabei ist? Also ich hätte da schon gar keine Lust drauf. Klingt auch irgendwie leicht absurd.

Ansonsten sehe dieses "Baumeln lassen" insgesamt auch kritisch, da zumindest einer von beiden sinnlos Zeit und Hoffnung hegt. Man stelle sich vor jemand würde das mit der TE machen.

Ich denke, dass beide Männer nicht die Richtigen sind.

Wie es rüberkommt, empfindest du für sie nur Freundschaft. Wären für einen von beiden, große Gefühle vorhanden, würde dir die Entscheidung nicht so schwerfallen.

Sie sind für dich lediglich Mittel zum Zweck, damit du nicht alleine bist.

Wenn du nur eine Freundschaft willst, dann sag ihnen die Wahrheit. Du hast sie lange genug hingehalten.
So haben alle Beteiligten die Chance, sich auf der Suche nach echter Verliebtheit zu machen.

Hallo Rosiella,

verstehen kann ich das schon. Ungewollt ist das falsche Wort dafür. Es ist einfach passiert. Das ist nun mal so in Herzenangelegenheiten

An Deiner Stelle würde ich es so lassen wie es ist, und mein Herz befragen. Dabei hilft Abstand von beiden.
So wie Du sie schilderst, sind beide nicht wirklich "die Richtigen". man könnte aber auch sagen, Du bist nicht die Richtige. Bitten nicht falsch verstehen, ich denke einfach damit du meine Denke nachvollziehen kannst. Wenn das gewisse Etwas fehlt, kann keiner was daür. Keiner von beiden.
Du möchtest jemanden der sehr extrovertiert ist. Was auch immer das für Dich bedeutet. Ich würde eher sagen, das ist nicht das was Du suchst. Die Extreovertiertheit verspricht/symbolisiert Dir etwas, was Dir persönlich fehlt. Fehlt im Sinne von Sehnsucht nach eben dieser offen Art. Schließlich möchte man mit einem sehr Extrovertiteren Mensch, an seiner Seite stehen und gehen. Genau an der Stelle greifen Deine Ängst verunsichernd ein. Der Introvertierte wäre auch klasse, wenn....
Folglich käme jemand infrage, der beides hat. Nennt sich Ambivertiert.

Wie wäre es denn, wenn Deine Angstproblematik nicht wäre? Besonderst die Verlustängste. Könntest Du Dich dann besser zwischen beiden entscheiden. Oder sogar für keinen von beiden?

Ich würde sagen, die Angst beide zu verlieren, verhindert die Entscheidung

Rosiella meinte:

[...]
Einmal habe ich Letzteren versucht zu erklären, dass ich nur Freundschaft möchte, woraufhin er sagte, dass ich ihn dann verlieren würde, weil ihm Freundschaft zu wenig wäre und da er in mich verliebt ist könnte er es nicht ertragen, würde ich mit einem anderen zusammenkommen.
[...]

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Tja... einseitige Liebe ist ein scharfes Schwert. Du wirst Dich entscheiden müssen. Ich denke, er ahnt längst das es nix wird mit Euch beiden.

-> Das was ich Dir raten kann, dass Du Dich ein Stückweit mehr um Dein Leben kümmerst. Um Dein Eigenleben. Was ja auch mehr Lebensqualität bedeutet. Ich glaube das ist es was Dir am meisten fehlt.
Sein Eigenleben relativ in Schwung zu halten, dass ist nicht selten schwierig genug. Siehe Freundschaften finden. Das kennste ja nur zu gut.

Der Partnerwusch, so verständlich er auch ist, legt man zu viel Gewicht darauf, hat man esbei vielen Dingen schwerer.

Es nicht leicht alleine zu leben. So wie jetzt, ist es auch für Dich nicht tragbar. Genau genommen, für keinen von Euch drein. Das weißt Du. Die Entscheidung kann Dir aber keiner abnehmen.
Der Zweifle hat Dich im Griff. So kann es nicht bleiben. Das es nicht fair ist, auch das wirst Du sicher selber wissen.

Die Angst nochmal 10 Jahre alleine zu bleiben, bestimmt und blockiert Dein Leben. Wenn man diese Angst in eine Partnerschaft mit nimmt, ist man ständig am Zweifel mit sich selbst. Lieber eine schlechte Partnerschaft, als allein?

Auf jeden Fall geht - wenn es so weiterläuft - jeder der Beteiligten unzufrieden oder verletzt aus der Sache raus. Auch wird das ungute Gefühl dass du selber ja hast, nicht besser.Stattdessen quälst du dich jeden Tag mit diesem Hin- und Her. Ein Cut wäre aus meiner Sicht der richtige Weg.

Wenn beide zusammen kämen, würden die sich beide fragen, wer der andere Typ ist und was der will... Habe schon über die Vergleiche von beiden nachgedacht und jeder hat seine Vor- und Nachteile.

Der eine ist zwar ruhig, aber auch fürsorglich, höflich und vornehm. Seine Wohnung ist top aufgeräumt, während die des anderen Mannes wie eine Rumpelkammer aussieht. Er ist achtsam und drängt mich nicht zu Sachen, die ich nicht mag. Meine Eltern würden sich auch über einen wie ihn freuen. Allerdings schweigen wir uns oft nur an. Bei ihm kann ich mich schwerer durchsetzen, auch weil ich ihn nicht verletzen will. Bei ihm habe ich oft das Gefühl, mich verstellen zu müssen damit er mich mag; Er kennt mich nur von meiner höflichen Seite und ich weiß nicht, wie er reagieren würde, wenn ich mal mürrisch oder unzufrieden bin. Denn das bin ich auch öfters. Wenn er einen Film schauen will, den ich nicht mag und er ihn aber zu Ende sehen will, sitze ich still daneben und warte. Ich kann ihn schlechter einschätzen als den anderen. Letztens war ich auf dem Heimweg richtig wütend, weil er den ganzen tag nur Fernsehen wollte. Das mag ich zwar, aber es war einfach zu viel...
Wir haben jedoch viele gleiche Interessen, was bei dem anderen eher weniger zutrifft.

Bei dem anderen habe ich allgemein weniger Ängste, auch wenn er schneller mal unzufrieden oder ungeduldig ist. Ich kenne seine guten und schlechten Seiten. Wir haben uns schon oft gestritten und auch immer wieder vertragen. Er ist selbst ein einsamer Einzelgänger der oft sitzengelassen wurde und kämpft um mich. Er lässt sich sogar die Haare lang wachsen, damit ich ihn doller mag, weil er weiß, dass ich sowas sexy finde. Er meint, ich wäre die einzige Frau die seinem Leben einem Sinn gibt und dass er alles für mich tun würde. Und mit dem Aussehen finde ich ihn atrakktiver als den anderen. Wir haben über seine Probleme geredet und er würde auch eine Therapie machen.
Ein Extrovertiter Mensch wie er gleicht meine Schwäche aus. Mit ihm hätte ich allgemein weniger Angst, weil er das Reden übernehmen würde und sich um alles kümmert, was ich selbst nicht kann. Sowas tut er gerne. Er hätte auch nichts dagegen, wenn ich alle unsere Möbel schwarz anmalen würde, sollten wir mal zusammenziehen.
Im Grunde ist er genau das Gegenteil des anderen. Sein Wortschatz ist nicht sehr vornehm. Er kann nicht so gut kochen, was ich mich nicht traue, ihm zu sagen, denn er liebt sein Essen. Ordnung ist ihm auch nicht so wichtig.
Ich bin zwar in Therapie und will lernen, selbst alles alleine schaffen zu können, aber das ist alles so schwierig und ich werde bald 30 und komme mir vor, als wäre die beste Zeit meines Lebens bereits vorüber und ich habe noch immer nichts erreicht.

Ich bin selbst manchmal "komisch". Ich bin eigenwillig und gebe ungerne nach. Mag keine Kompromisse. Dem Extrovertiten ist das egal, denn ihm ist wichtig, selbst nicht mehr alleine zu sein. Er ist nicht so intelligent und versteht oft nicht alles. Bei ihm habe ich aber das gefühl, so sein zu können, wie ich bin/sein will. Ich war auch schon mal gereizt und unfreundlich, aber das macht ihm nichts aus.. Er ist offen und sagt was er denkt und das kann ich bei ihm auch.

Es stimmt: die Angst beide zu verlieren, verhindert die Entscheidung.
Jeder von ihnen gibt mir etwas, was ich brauche und würde einer von ihnen wegfallen, würde mir etwas fehlen...

Ich weiß, dass ich mich entscheiden und etwas tun muss. Deswegen schreibe ich ja hier. Weil ich nicht weiß, was am Ende das Richtige wäre...

Du hast also die Wahl zwischen einem wortkargen Langweiler und einem geistig unterbelichteten, problembeladenen Chaoten.

Hast du solch eine Torschußpanik, dass du unbedingt einen dieser Männer nehmen musst?

Sie sind doch nicht die einzigen männlichen Wesen auf dem Planeten.

Wenn es unbedingt einer der beiden sein muss, dann sag beiden Männer, dass sie noch einen Nebenbuhler haben. Wenn einer abspringt, dann nimm halt den, der übrig bleibt.

Ich nehme sehr stark an, dass beide Männer nicht passend sind für die TE. Mich würde auch interessieren, ob du nun mit beiden schläfst, denn ansonsten lassen die sich doch nicht jahrelang hinhalten?

War ja in einem anderen Thread wo der TE fragte warum Menschen sich Partner nehmen die sie eigentlich nicht wollen. Dieser Faden hier ist doch ein gutes Beispiel dafür. Die hier angesprochenen Herrn der Schöpfung scheinen vor lauter Angst keine andere abzukriegen sich an die TE zu hängen und umgekehrt genauso. Solche Art von Beziehung sind niemals gesund und es würde mich wundern wenn das gut ausgehen würde.