Habt ihr Angst vor Einbrechern

CATCRY meinte:

Hallo Lena.Ich wohne im Dachgeschoss,aber habe auch keine Angst vor Einbrechern den unten die Mieter sind sehr wachsam.Und🙄wer mich im Dunkeln klaut ist im Hellen dann so erschrocken das er mich 🙂freiwillig zurück bringt. Lg

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Deichgräfin meinte:

Hallo Lena,


Angst habe ich nicht, obwohl ich schon zwei Mal direkten Kontakt zu "Einbrechern" hatte.
Inzwischen haben wir einen wachsamen Hund.😎

Vor einigen Jahren kauften wir das Nachbargrundstück, auf dem zwei kleine Wohnhäuser stehen.
Diese Häuser wurden von uns saniert.
Ein Haus wurde zuerst bearbeitet, das zweite Haus diente während dieser Zeit als Lager und Werkstatt.

An einem Samstag ging mein Mann rüber und kam nach einer Viertelstunde wieder,
sagte nichts, zog aber ein langes Gesicht.
(Um meinen Mann aus der Ruhe zu bringen,
da müssen e c h t e Katastrophen passieren. )

Als ich fragte was los sei, mein Mann meinte nur :
" Wir sind " ausgemistet " worden, alles weg."

Die Polizei brauchten wir nicht rufen, man hätte keine Einbruchsspuren gefunden.
Unser dusseliger Bauhelfer hatte am Abend vorher vergessen die Garage abzuschließen,
durch die man ganz einfach ins Haus gelangte.
Mein Dussel hatte sich auch nicht vergewissert, ob alles verschlossen war , bevor wir zu einer Party fuhren, von der wir erst gegen Morgen zurückkehrten.
Also selbst schuld.

Mein Mann hatte fix mit der Sache abgeschlossen, bemühte sich auf der Stelle, preiswerte gebrauchte Werkzeugmaschinen zu besorgen, damit wir weiterarbeiten konnten.
Klar, war er mit der Sache schnell durch,... er konnte sich schließlich eigene Blödheit bescheinigen.😀

(War sogar mit Freude bei der Sache, ...
denn das Schachern/ Handeln ist sein persönliches Hobby 🙄)

Ich war total stinkig , denn von mir war ein nagelneuer Mulchrasenmäher weg, den ich mir eine Woche vorher für
1.800,--DM geleistet hatte, ebenso unser hochwertiges Angelzeug und mein ziemlich neues Fahrrad.

Von Schadenersatz dieser Sachen war von meinem Göttergatten nichts zu hören....
I c h konnte mich nicht damit abfinden und suchte die Grundstücke ganz genau, nach eventuellen Spuren, ab.
Auf dem Grundstück, auf dem wir wohnen , entdeckte ich unter der Hecke ein kleines Stück Papier,
welches ,nach meiner Meinung,
nicht von außen dorthin geweht sein konnte .
Ich hob es auf und sah nach, es war ein kleiner Bon
von Lidl.
Das angegebene Datum lag erst drei Tage zurück und
auf der Rückseite dieses Bons war eine ziemlich lange Nummer notiert worden.
(Sah aus wie eine "Billigtelefonnummer")

Bei mir ratterten die Groschen durch,
während mein Mann meinte ich spinne.
Also habe ich die "Ermittlungen " auf eigene Faust durchgeführt.
Als Erstes die Nummer angerufen. Am anderen Ende nahm eine Frau ab, welche sich mit polnischem Namen meldete.
Ich legte sofort wieder auf und besorgte mir eine Person die polnisch sprach.
Ich ließ unter dieser Nummer anrufen und nachfragen,ob sich ein Familienmitglied in Deutschland aufhält,
wir hätten eine Tasche mit Papieren und dieser Telefonnummer gefunden.😎

Diese Frau gab bereitwillig Auskunft,gab an,ihr Mann wäre zur Zeit in Deutschland.
Aha...
Nun sagte mein Mann nicht mehr,dass ich spinne.

Ich ließ der Frau ausrichten, dass ihr Mann, ganz schnell die Klamotten ,die er in der letzten Nacht in Deutschland geklaut hat , zurückbringen soll, ansonsten wird die Polizei gerufen dann wäre die Grenze für ihren Mann dicht.
Klamotten wieder her,keine Polizei.
Keine Klamotten her,Polizei.

Noch in der gleichen Nacht klopfte es bei plötzlich bei uns an der Tür.
Ich öffnete und vor mir stand ein zitternder Mann,der mir seinen Pass entgegenhielt und sagte :
" Ich diese Mann, hier gemacht .. Zerappzappzapp."
Dieser Mann kam mir sofort bekannt vor,ich wusste im Moment aber nicht woher.

Ich bat ihn hinein, zu meinem Mann ins Wohnzimmer.
Dort begann, ...bei einem Kaffee,... ein Verhör in deutsch/polnischem Gestammel.
Der Pole hatte tierische Angst ,dass wir ihn festhalten und die Polizei rufen würden.
Das konnte man ihm ansehen,er zitterte am ganzen Leib und hatte Tränen in den Augen.
Natürlich behauptete er nun, er wäre es nicht gewesen, sondern Kollega.
Diese Kollega auch Angst, ...darum wäre er gekommen, die Sachen zurückzubringen .
Ein Teil der Sachen lägen bereits drüben in der Einfahrt , den Rest wird er noch bringen.
Er würde sowas nie wieder tun und..bla,bla,bla.
Mein Mann meinte nur, er soll uns nicht vollspinnen, sonderen die restlichen Sachen anschleppen.

Ich fixierte diesen Mann nur und überlegte,
woher ich ihn kenne.
Das sagte ich ihm auch.
Das machte ihn noch unsicherer, was mich in meiner Meinung bestärkte, ihm schon einmal begegnet zu sein.

Das hätte allerdings auch früher mal, im Kino ,sein können.
Dieser Mann war ein genaues Abbild von Omar Sharif
in "Dr.Schiwago".
Mit Augen in einem sehr seltenen ,..unbeschreiblichem Blau.....solche Augen,....die vergisst man nicht so leicht,
wenn man einmal hineingeschaut hat....😱
Augen hin, Augen her,....ich rief mir schnell in Erinnerung, dass er uns beklaut hat.

Wir ließen ihn wieder gehen ,nachdem er versprach, die restlichen Sachen auch noch zu bringen.
In der übernächsten Nacht klopfte es erneut,er brachte das restliche Zeug.
Wir waren erstaunt, was alles dabei war, was wir noch gar nicht vermißt hatten.

Als dieser Mann ein Teil auf die erleuchtete Auffahrt legte und dabei zu mir aufsah,fiel es mir wie Schuppen von den Augen.Ich wusste sofort, woher ich diesen Mann kannte,
denn in genau dieser Position hatte ich ihn schon einmal gesehen.
Es war ca.ein halbes Jahr vorher gewesen, als ich mich mit einem Nachbarn unterhielt,
während auf seinem Grundstück eine mir bekannte Gartenbaufirma am werkeln war.
Dieser Pole arbeitete im Straßengraben und sah kurz zu mir auf . ( Diese Augen .... 😉).

Auch er bemerkte, dass ich ihn erkannt hatte,
er erschrak sehr, das konnte ich sehen.
Ich sagte ihm auf den Kopf zu, für welche Firma er arbeitet und ich seinen Chef informieren würde,
was hier abgegangen wäre.
Es könnte nicht angehen,dass ein Mann in seinem Betrieb arbeitet,der in der Nachbarschaft der Kunden klauen geht.
Das habe ich auch getan ,der Firmeninhaber war entsetzt und versprach sich zu kümmern.
Was daraus geworden ist, das weiß ich nicht, es hat uns nicht mehr interessiert.
Wir hatten unseren Kram wieder. das war die Hauptsache.
Mein Mann hat nie wieder gesagt, du spinnst, wenn ich an irgendeiner Sache berechtigte Zweifel anmeldete.

Die Polizei hat einige Tage später auch von meinem Alleingang erfahren.
Ich erzählte die Sache meinem Chef,..im Nebenberuf Rechtsanwalt,..er hat herzlich darüber gelacht und erzählte diese Geschichte noch am gleichen Tag seinem besten Freund,höherer Dienstgrad bei der Polizei,
als dieser zu einem Besuch in unsere Firma kam.
Er wollte es nicht glauben,also musste ich antraben und die Geschichte persönlich zum Besten geben.
Mein Chef hat ihn dabei verspottet, ..was er doch für fähige Mitarbeiterinnen hätte,.. dagegen könnte die Polizei einpacken und ob er mich vielleicht an die Polizei abtreten soll.😱

Herr Oberbulle war fassungslos, ...musste aber auch darüber lachen.
Er meinte als Polizist müsste er mir in den Hintern treten, weil ich einen Täter geschützt habe...
als Mensch müsste er allerdings zugeben, dass wir auf die andere Art, unsere Sachen wahrscheinlich nicht wiederbekommen hätten.


Meine erste Begegnung mit einem "vermutlichen " Einbrecher ist auch unheimlich witzig verlaufen und endete damit, dass der "Dieb", der in meiner Wohnung nichts geklaut hatte, mir sein eigenes Geld geben wollte.

Erzähl ich auch noch.Ist echt witzig ,diese Geschichte.

L.G.Karin

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