Darf ich fragen was du jetzt hattest? Und ob du jetzt auch ein antibiotika bekommen hast?
Wie gesagt, nix wildes, totale Allerweltssache... Und ja natürlich hab ich ein Antibiotikum bekommen, war ja schließlich nötig.
Allerdings statt des Amoxicillin, mit dem ich immer gut klargekommen bin, nun ein anderes und ich fürchte, da hab ich nun eine der häufigen Nebenwirkungen. Hält sich aber noch in Grenzen, und ich muss das ja nur noch 3 Tage durchstehen. Wenn sich das verschlimmert, muss ich halt nochmal zum Arzt. (Macht nochmal 50 Euro, aber egal, muss halt sein...)
Also ich finde es ganz gut das man nicht irgendwoher ohne ein rezept sowas bekommt, den sonst würde ja jeder diese dinger schlucken die vielleicht gar nichts haben, oder zumindest keine baktieren schuld sind. Und es ist ja nun mal fakt, wenn man oft genug antibiotika schluckt das man irgendwann immun wird. Und daher wird das zeug auch nicht einfach so verkauft 😉 Hat schon seinen grund. 🙂
Von mir aus. Aber wenn man das nur mit Rezept ausgibt, dann muss es auch in kurzer Zeit möglich sein, an ein Rezept zu kommen, wenn das nötig ist. Krankheiten halten sich nun mal nicht an die Sprechstundenzeiten.
also es ist halt üblich im krankenhaus, das die halt nur fälle behandeln die schwerwiegend sind, und starke schmerzen oder so haben.
Von mir aus können sich Krankenhäuser auf schwere Fälle beschränken. Aber dann muss es eben auch einen Notdienst für leichtere Fälle geben.
Wenn man aber entschieden hat, dass das Krankenhaus ab 22 Uhr den Notdienst macht, dann sollten die das auch tun. 23 Uhr finde ich auch keine soooo abartige Uhrzeit.
Wenn du da dran gekommen wärst, hättest sowieso stundenlang da warten müssen, weil andere fälle halt wichtiger sind.
Wenn ich hätte 3 Stunden warten müssen, hätte ich das liebend gern in Kauf genommen.
Ich meine natürlich für dich ist es wichtig weil du in der arbeit ausfällst,
Nicht nur für mich. Der Witz ist ja, dass das insbesondere diese Woche für andere ganz wesentlich war, dass ich nicht ausfalle.
So habe ich mich gestern und heute zumindest teilweise zur Arbeit geschleppt - was Otto Normalverbraucher nie getan hätte in meinem Zustand. Grund dafür waren heute insbesondere zwei Personen, darunter einer (ich glaube ein Arztsohn), der auch Arzt werden will. Ich wollte vermeiden, dass er für ihn durchaus erhebliche Probleme kriegt.
Zusammengefasst sieht das also für mich so aus: Die Ärzte haben keinen Bock, mir um 23 Uhr zu helfen, und infolgedessen schlepp ich mich heute krank zur Arbeit (obwohl das beim besten Willen nicht zumutbar oder medizinisch vertretbar war), um einem Arztsohn und vielleicht zukünftigen Arzt keine Probleme zu verursachen. Hätte ich das Medikament früher gekriegt, dann hätte ich die Arbeit heute bei weitem besser durchgestanden, das merke ich jetzt daran, wie sich mein Zustand im Lauf des Tages gebessert hat.
Irgendwas passt doch da nicht, oder?
Ist es einfach bescheuert von mir, andere Leute nicht in Probleme bringen zu wollen?
Sollte ich, so wie man mir die Uhr vor die Nase hält mit dem Hinweis, es sei nach 22 Uhr, den von mir abhängigen Leuten einfach meinen gelben Schein vor die Nase halten sollen mit dem Hinweis, ich sei halt krank, und ihre Probleme seien mir doch egal?
Das ist ne ernsthafte Frage, Leute, bin ich einfach nicht egoistisch genug?
Hätt ich mich einfach freuen sollen, dass mir an dem Tag nicht mehr geholfen werden konnte, mir am Montag dann nen gelben Schein gleich für die ganze Woche holen sollen, und wenn dann jemand ein Problem kriegt, vielleicht kein Arzt werden kann oder 10 000 Euro sinnlos verballert werden, sollte das dann einfach an mir abprallen? Ist schliesslich ein Problem anderer Leute, aber doch nicht meins?
Sollte ich so denken?
Ne Woche krank zuhaus bleiben wär bei weitem erholsamer für mich gewesen.
Da fällt mir ein, just in diesen beiden Tagen hab ich noch jemandem geholfen, von dem ich weiss, dass er Arzt werden will. Der kriegt von mir ne Extrawurst gebraten, was mich mehrere Stunden Extra-Arbeitszeit kosten wird, ohne dass ich dafür auch nur einen Cent sehe. Aber das ist der einzige Weg, um ihm einen großen Traum zu erfüllen. Da wollt ich doch nicht "Nein" sagen. Ja klar, soll er doch machen. Ich bin doch kein Unmensch. (Glücklicherweise kann ich diese Extra-Arbeit auf einen Zeitpunkt verschieben, an dem ich wieder gesund bin.)
Aber verflixt, wieso helfe ich den Leuten, wenn mir nicht geholfen wird?
Das geht auf meine Gesundheit, dass ich mich krank zur Arbeit schleppe um anderen zu helfen.
Auch wenn dir meine Antwort halt missfällt, aber ich kann schon die ärzte im krankenhaus verstehen das sie dich jetzt halt nicht gleich behandelt haben,
Es hat aber eigentlich Gründe, wenn ich da um 23:00 am Sonntag aufkreuze. Das mach ich doch nicht zum Spass, sondern weil ich weiß, was auf dem Spiel steht.
Ich erinner mich noch gut an einmal, als ich in einer medizinisch sehr vergleichbaren Situation in die Notfallpraxis gekommen bin. Wahrscheinlich wars damals noch vor 22 Uhr. Damals hab ich dem Arzt klargemacht, dass ich kein Risiko einer bakteriellen Superinfektion eingehen will, grade weil das für 9 Leute ein erhebliches Problem dargestellt hätte. Das war damals ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, viel schlimmer als diese Woche. Das hat der Arzt damals auch sofort eingesehen.
Wahrscheinlich hätt ich mich diesmal auch einfach durchsetzen sollen statt mich abwimmeln zu lassen.
Also wenn du keine schmerzen hattest,
Nein, Schmerzen hatte ich nicht bzw. nicht der Rede wert. Mir gings nur einfach beschissen, total schlapp, jeder Gang eine Quälerei.
Aber wenn mir die Probleme anderer Leute einfach egal wären, hätt ich zuhaus die Füße hochlegen können. Dann wär gestern zwar immer noch unangenehm gewesen, aber naja.
Der Fehler ist also meiner, dass ich nicht egoistisch genug bin?
Meine Frau meint, wir sollten unbedingt versuchen, eine neue Quelle für Amoxicillin im Ausland aufzutreiben. Dann wär der ganze Mist nicht passiert und ich hätte mir die 50 Euro für den Arztbesuch auch noch sparen können.