Hey Ariana,
Ich bin ein Mann und hatte das Problem. Ich saß zum Teil mehrere Stunden vor dem Computer und habe masturbiert bis zum Abwinken.
Das widersprüchliche ist, ich hatte viel Erfolg bei Frauen und war bei vielen Dating-Apps unterwegs. Also lag mein Problem nicht an Mangel an Gelegenheiten real Sex zu haben.
Irgendwann wurden meine Fantasien immer krasser und der normale Sex mit Frauen hat mich immer weniger zufriedengestellt.
Der Leidensdruck war irgendwie so groß (ich war immer sexuel angeregt und sogar nach dem Orgasmus hatte ich keine Ruhe und wollte mehr obwohl körperlich noch ein Orgasmus unmöglich war), dass ich angefangen habe im Internet nach Lösungen zu suchen.
Was ich hatte war eine Sex/ Pornosucht. Es ist leider in Deutschland noch nicht anerkannt wie eine Drogensucht, oder Spielsucht, aber die gibt es.
Man wird so abgestumpft durch die vielen sexuellen Reizen, dass normaler Sex irgendwann nicht mehr schön ist.
Es gibt ein gutes Buch zum Thema (the pleasure trap von Douglas Lisle) Da wird beschrieben, dass der Mensch im Grunde danach strebt, Tätigkeiten nachzugehen, die möglichst viel Dopamin ausschüten und somit uns belohnen. Auch wenn diese Tätigkeiten eine Art "Falle" darstellen. (Wie Drogen, Alkohol, etc)
Bei Pornos kommt dazu, dass es überall verfügbar ist und leichter zu konsumieren als andere Drogen ist. Dazu hat man Zugriff auf zig verschiedenen Frauen, Praktiken, etc. Das männliche Gehirn ist so verdrahtet, dass er es toll findet, wenn man wechselnde Partnerinnen hat, weil somit das Genmaterial möglichst breit verstreut wird.
Daher wird dann Porno zu einer Sucht und ist vor allem für Männer so verlockend.
Im Buch wird ein Experiment beschreibt, wo eine männliche Ratte die Möglichkeit bekommt sich mit wechselnden weiblichen Ratten zu Paaren, und er macht das ununterbrochen (weil die Ratte mit Dopamin immer wieder belohnt wird) bis die Ratte tot umfällt.
Anyways langer Rede kurzer Sinn. Ich denke da hilft nur Einsicht von deinem Partner. Er muss irgendwie selber dazu kommen, dass der Pornokonsum nicht zuträglich ist und er sich Hilfe nimmt.
Wie bei jeder Sucht muss der abhängige bereit sein, etwas an der Situation zu ändern. Das kann man nicht erzwingen.
Vielleicht mit ihm darüber reden? Es gibt ein Ted talk von Herrn Douglas Lisle bei You Tube, vielleicht ihn animieren, es zusammen zuschauen?
Sonst gucken was für Vorschläge andere Forumsmitglieder haben.
Bei Fragen bitte schreiben.
Viel Erfolg wünsche ich dir
David