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Hass auf meine Schwester

Althea

Neues Mitglied
Hallo,

mein Name ist Althea, ich bin 15 Jahre alt und ich habe nun schon jahrelang enorme Probleme mit meiner Schwester. Da ich aber in meinem privaten Umfeld niemanden habe, mit dem ich darüber wirklich reden könnte (oder auch will), dachte ich, hier könnte ich einmal meine Sorgen loswerden und eventuell auch um Rat fragen.

Es geht darum, dass ich meine kleine Schwester (sie ist anderthalb Jahre jünger als ich) mittlerweile fast schon hasse.
Ich weiß, das klingt sehr extrem, und ganz sicher bin ich mir auch nicht, ob ich solch ein hartes Wort für meine Gefühle für sie verwenden kann - aber es ein anderes fällt mir schlichtweg nicht ein.
Im Moment gibt es keine Minute, in der ich wirklich sagen könnte „Ich habe sie lieb“, nicht einmal eine wirklich gute Eigenschaft könnte ich an ihr finden. Und wenn mir dann doch einmal der Gedanke kommt „Was, wenn ihr jetzt etwas passiert?“ (z.B., wenn sie wieder einmal ohne Bescheid zu sagen viel später als abgemacht Nachhause kommt), dann habe ich, glaube ich, auch nur Angst um meine Schwester, aber nicht um die Person, die sie ist. Wisst ihr, was ich meine?
Ich weiß es natürlich nicht, aber ich glaube, wenn ich sie verlieren würde, würde mir am meisten der Schmerz unserer Eltern wehtun, und danach die Tatsache, dass ich nun keine Schwester mehr habe, und die Frage, was gewesen wäre, wenn wir uns doch noch vertragen hätten.

Mich belastet diese Kälte ihr gegenüber in mir. Sonst bin ich ein sehr warmherziger Mensch, mit meinen Freunden streite ich wirklich nie (ich denke, ich benutze meine Schwester und die heftigen Streits mit ihr und auch mit meinen Eltern über sie als „Ventil“ für meine gesamte Wut, sodass nichts davon für mein übriges Umfeld bleibt) und keiner von ihnen würde je vermuten, dass ich mich derart hasserfüllt und gemein gegenüber meiner Schwester verhalte.
Egal, wen man außer meiner engsten Familie fragt - ich gelte wirklich als Everybody‘s Darling mit Helfersyndrom und sehr mütterlichem Wesen.
Wie kann es also sein, dass in mir die Wut schon hochkommt, wenn ich meine Schwester morgens beim Aufstehen (wir teilen uns leider ein Zimmer, was zu noch mehr Streit führt und leider nicht anders geht) auch nur sehe? Dass ich ihr bei jedem Streit Wörter wie „kleines A*******“, „Miststück“ oder „verwöhnte Göre“ plötzlich entgegenwerfe, obwohl ich das sonst bei niemandem tun würde?

Sie beleidigt mich nicht so. Mich regt einfach ihre Art auf - wir sind sehr verschieden geworden über die letzten Jahre hinweg. Während ich schon immer jemand war, der viel in sich hineinfrisst und deswegen von Zeit zu Zeit explodiert (deswegen wohl auch meine Ausbrüche), ist sie stets bei jeder Kleinigkeit, die ich getan habe (z.B. mehr Essen aus dem Kühlschrank zu nehmen, als unsere Mutter erlaubt hatte - ein kleines Beispiel und natürlich nicht ganz aktuell) zu unseren Eltern gerannt. Deswegen war ich schon als kleines Kind extrem frustriert: Ich bekam wegen ihrer „Petzerei“ (die nie gelogen, meines Erachtens nach aber unnötig war) sehr häufig Ärger, und sie natürlich nicht, da ich, wenn sie mich verraten hat, nur Regelbrüche und Verletzungen meinerseits durch die von vor längerer Zeit vorbringen konnte. Das war meine eigene Schuld, schon klar - aber ich fühlte mich deswegen trotzdem ungerecht behandelt. Vielleicht habe ich eine Art Belohnung dafür erwartet, dass ich meine Eltern nicht bedrücken wollte? Es war und ist nämlich schon immer so gewesen, dass ich meinen Eltern nie sagen wollte, wenn meine Schwester und ich uns gestritten haben, um sie nicht traurig zu machen.
Wahrscheinlich mag ich vor allem das an meiner Schwester nicht - sie denkt in der Beziehung nie an andere. Ihre Schwester hat etwas von ihrer Schokolade gegessen? Sie muss sofort zu Mama rennen - da ist es ganz egal, um welche Lapalie es sich handelt, Hauptsache, sie bekommt recht, egal, ob unsere Mutter dann für den Rest des Tages schlecht gelaunt ist, weil wir uns schon wieder gestritten haben, oder nicht.

Ich könnte hier noch einige der Charaktereigenschaften aufzählen, die ich an meiner Schwester verabscheue, aber das erspare ich euch jetzt lieber einmal.
Der Grund, aus dem ich eigentlich hierher gekommen ist, ist folgender: Was ist falsch mit mir? Wieso bin ich zu allen so lieb und nett... und gegenüber meiner Schwester so hasserfüllt?
Vermutlich wäre ein Psychologe das Beste, aber das will ich nicht. Ich spüre schon, wie ich wütend werde, nur beim Gedanken daran, bloß für meine Schwester einen Teil meiner Freizeit für den Psychologen opfern zu müssen. Obwohl ich ganz genau weiß, dass das nicht nur für sie wäre. Ich will nur wissen... Hat das nicht etwas Psychopathisches an sich, dass ich nach außen zu allen furchtbar lieb bin, und zu ihr dann so ekelhaft? Ich meine, ich merke selbst, dass mir das ständige Streiten nicht gut tut. Ich fiebere auf den Tag hin, an dem ich endlich hier weg und sie hinter mir lassen kann - und doch schaffe ich es nicht, gesittet mit ihr zusammenzuleben, die Wut kommt immer wieder. Was ist nur los mit mir?
Vielleicht kennt ja auch jemand mein Problem... ich bin dankbar für jeden Versuch zur Hilfe.

Liebe Grüße
Althea
 
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G

GrayBear

Gast
Hallo Althea,

ich glaube nicht, dass Du Dir große Sorgen machen musst, eine Psychopathin zu sein, denn dann würde es Dir komplett an Empathie fehlen und Du würdest Dein eigenes Selbstwertgefühl wohl eher nicht in Zweifel ziehen.

Als Geschwister miteinander aufzuwachsen ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Ich habe drei Geschwister, ich weiß sehr gut wovon ich rede. Alle Kinder machen mehr oder weniger deutlich ausgeprägt Entwicklungsstadien durch. Zu einem solchen Entwicklungsstadium gehört z.B. die Zeit, in denen Kinder testen und erfahren, was richtig, was falsch ist und was von anderen als richtig und falsch angesehen wird. Das ist nicht immer deckungsgleich. Eure Eltern gaben dafür die Regeln und Grenzen vor.

Diese "Verpetzerei" scheint mir eher eine Masche zu sein, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Du beschreibst Dich selbst als "Everybody‘s Darling". Kann es sein, dass Deine jüngere Schwester dagegen einfach nicht ankam, dass sie Angst hatte, Du würdest von Deinen Eltern mehr geliebt werden als sie? Es klingt jetzt vielleicht weit hergeholt, aber unter Kindern herrscht so gut wie immer ein Konkurrenzkampf um die Zuneigung der Eltern. Kinder "tricksen" dabei zuweilen "instinktiv". Das Baby, das mehr weint oder mehr lächelt bekommt mehr Zuwendung. Sie erspüren intuitiv, was ihre Eltern erwarten (Bestimmte Fähigkeiten zeigen, pflegeleicht, frech, lustig, traurig sein, was auch immer zu sein) und spielen dann dieses Repertoire ab. Wenn sich dann aber das Geschwisterchen seinerseits mit seinen "Tricks" um Aufmerksamkeit bemüht, dann vereitelt das die eigenen Anstrengungen und das frustriert und verärgert natürlich.

Hinzu kommt noch, dass man sich bis etwa zum Alter von 25 Jahren (Abweichungen sind die Regel) mit dem Beherrschen der eigenen Gefühle ziemlich schwer tut. Soll heißen: Dein Zorn auf Deine Schwester ist ein verständliches und natürliches Gefühl gegenüber einer Konkurrenz um Lebensraum, Aufmerksamkeit und Nähe. Zorn und Angst (Daraus besteht Hass zu großen Teilen) verleihen Dir Kraft und Reaktionsgeschwindigkeit, um Dich gegen die Konkurrentin durchzusetzen und sie "aus dem Nest zu stossen". Dieses aggressive Verhalten unter Kindern hilft auch, die eigenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern. Sowohl Du als auch Deine Schwester zeigen also durchaus von der Natur vorgesehene Fähigkeiten, die das Überleben der menschlichen Spezies sichern helfen.

Aber die Natur hat Dir auch noch einen Verstand gegeben, mit Hilfe dessen Du Dein eigenes und das Verhalten anderer analysieren, verstehen und beurteilen lernen kannst, weil Deine instinktiven Reaktionen vielleicht nicht immer die wirklich besten und angemessenen sind. Du hast Deine Schwester zwar als Konkurrentin um Nahrung, etc. erkannt, aber Du hast auch begriffen, dass Du mit erheblichen Sanktionen rechnen musst, wenn Du Deine Schwester verletzt oder Schlimmeres planst. So steckst Du nun in einem Zwiespalt Deiner Gefühle und Deiner rationalen Gedanken fest und findest keinen "guten Weg" aus dieser Zwickmühle. Das zeigt aber auch, dass eine ganz wichtige zivilisatorische Eigenschaft bei Dir zumindest meistens funktioniert: Deine Impulskontrolle. Wärst Du eine Psychopathin, wäre Dir das Schicksal Deiner Schwester egal, Du würdest sie aus dem Weg räumen.

Du bist jetzt 15 Jahre alt. Es ist schon einmal eine ziemliche Leistung, es bis hier her geschafft zu haben. Etwa ab dem Alter von 10-11 Jahren (Bitte nicht an einer Zahl festbeißen) fallen Kindern immer mehr die Widersprüche, Lügen und Ungereimtheiten der Menschen um sie herum auf. Sie lernen, dass Gerechtigkeit eine ziemlich subjektive Angelegenheit sein kann, dass die Eltern mal gut drauf, mal ungerecht, mal unmöglich reagieren und sie lernen vom ersten Moment ihres Lebens an auch, dass die erhoffte selbstverständliche Zuneigung der Eltern nicht selbstverständlich ist. Das verunsichert sehr und Kinder reagieren darauf enorm unterschiedlich. Die einen geben erst richtig Gas, sie werden aufsässig, fordern ihr "Recht" ohne Rücksicht auf Konsequenzen, andere ziehen sich komplett zurück und die meisten suchen einen Weg zwischen diesen beiden Extremen. Kinder sind da ein manchmal erschreckender Spiegel ihrer näheren und weiteren Umgebung.

Dies alles und noch einiges mehr lernst und kannst Du nun schon seit einigen Jahren sehen. Du siehst, dass Du Gefühle hast, die zu einem "Everybody‘s Darling" nicht zu passen scheinen, Du erfährst, dass einige Deiner Gedanken sich "selbständig" machen, Du beschimpfst Deine Schwester, pflegst Deinen Zorn, verweigerst vernünftiges Verhalten, bringst manche Deiner Reaktionen und Gedanken nicht mehr übereinander. Was Du denkst, denken solltest und denken willst, wird irgendwie nicht mehr einfacher, es wird komplizierter und undurchsichtiger.

Willkommen bei uns Menschen und bei den Erwachsenen! Das ist Fluch und Segen eines Verstandes und des eigenständigen Denkens: Du musst Dich entscheiden, auf welche Gedanken Du Dich konzentrierst. Du musst entscheiden und lernen, was FÜR DICH UND DEINE UMWELT jetzt gerade angemessen, richtig und wichtig ist.

Ist es richtig, Deine Schwester mit Schimpfwörtern zu belegen, nur weil Du Angst hast, diesen von Dir oder ihr gefühlten Konkurrenzkampf zu verlieren? Ist es richtig, wenn Du an ihr Seiten erkennst, die auch in Dir stecken, Du sie aber anders auslebst und Du sie deswegen ablehnst? Lehnst Du nicht damit gleichzeitig Seiten in Dir ab und sie ist nur das Spiegelbild, die Stellvertreterin? Uhps, jetzt wird es noch komplizierter!?

Du merkst, je mehr man sich in dieses Thema "Menschen und ihr Zusammenleben" einarbeitet, um so mehr werden die Fragen und die Antworten fallen je nach Standpunkt womöglich vollkommen gegensätzlich aus. Genau deswegen MUSST Du dich damit beschäftigen. Jeder Mensch hat lichte und dunkle Seiten in sich und fast alles kann sich auch in etwas Dunkles und Böses verwandeln, wenn man nicht aufpasst. Es dauert eine ganze Weile, dies zu erkennen und seinen Frieden damit zu schließen. Du stehst gerade am Anfang dieser Erkenntnisse. Ja, ich weiß, einer 15-jährigen etwas von Geduld zu erzählen ist etwa so, wie einem Bewohner der Wüste den Bau eines Iglus erklären zu wollen (Vergib mir meine Übertreibung).

Mein Rat an Dich ist: lerne mit Hilfe Deines Verstandes (Der scheint gut mit Details und Zusammenhängen zurecht zu kommen. Du hast Deine Situation präzise und offen geschildert. Kompliment!) zu sehen, was wirklich ist und welche Dimension es hat: Deine Schwester verfolgt ihre kindlichen Strategien, ohne sich groß Gedanken über Alternativen zu machen. Das ist in ihrem Alter noch immer normal und ja, das auszuhalten ist nicht immer einfach, war es auch bei Dir nicht. Du hast Zorn und Angst in Dir und diese Gefühle sind mächtig, sie überwältigen von Zeit zu Zeit Deinen Verstand und Du tust Dinge, die DU nachher bereust. Auch Du musst noch einiges lernen, so wie Deine Schwester auch.

Mach einen Schritt zurück und schau euch beide an: Verzeih mir nochmals: ihr seid beide noch Kinder, selbst wenn Du heute viel mehr kannst, weißt und siehst, also noch vor einem Jahr. Du weist heute mehr, als ein Mensch im Mittelalter je in seinem Leben wissen konnte und doch fehlt es Dir noch immer an Fähigkeiten und Übung. Du und Deine Schwester sitzt noch im Nest eurer Eltern und ihr beiden jungen Adler habt noch einigen Flaum zwischen euren Federn, die euch das eigenständige Fliegen noch unmöglich machen. Hab bitte mit Dir selbst und Deiner Schwester Geduld. Sei nachsichtig mit Dir und ihr. Es nütz nicht viel, wenn Du den Flaum in ihren Federn siehst und kritisierst, deswegen kann sie nicht schneller fliegen und Du auch nicht. Manches braucht seine Zeit und das ist der dämlichste Rat, den man jemandem auf den Weg geben kann, ich weiß.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse im Leben ist, dass man unterscheiden können muss, wann "aushalten" angesagt ist und wann man "kämpfen und vorangehen" sollte. Ja, es gehört dazu, dass Du Dich über Dich und Deine Schwester ärgern musst, dass ihr Kämpfe ausfechten müsst, die ihr selbst nicht verstehen könnt und eure Umwelt auch nicht. Das machen kleine Adler, um flügge zu werden und es geht dabei manchmal blutig zu. Auch in uns Menschen steckt noch immer ein Raubtier und das nicht nur theoretisch.

Dies ist Dein Weg erwachsen zu werden. Deine Schwester ist eine Mitstreiterin, Konkurrentin, Freundin und auch noch ein Kind, das es immer wieder noch nicht besser weiß, die auch nur durch ihre Fehler lernen kann, so wie Du. Ja, so ein Mist! So ein Scheiß! So ein Blödsinn! So eine Zeitverschwendung! So was Nerviges! Aber so lernen wir Menschen. Genau dieser Mist lehrt uns, wie kompliziert und vielschichtig manche Entscheidungen sind. Deswegen ist auch Demut immer wieder erforderlich und hin und wieder eine Entschuldigung: "Du, ich wollte mich für dieses "A*******" entschuldigen, weil ich mit meiner Angst und meinem Zorn nicht besser zurecht kam. Ich habe meine Gefühle nicht besser beherrschen können, weil ich noch lerne, mit ihnen umzugehen und meinen Verstand zu gebrauchen. Ich habe Deine Entscheidungen nicht verstanden und es fällt mir immer wieder schwer, Dich so anzunehmen, wie Du bist: als meine kleine Schwester, die auch ihren Weg sucht."

Ok, sorry, ich habe viel zu viel geschrieben, aber ich kenne keine "Kurzfassungen".

Mach einen Schritt zurück von diesem ganzen Wust und lasse noch etwas Raum für ein Lächeln und die Erkenntnis, dass Geschwister unglaublich wichtig sind. Hab Geduld mit Dir und ihr und hab ein richtig schönes Wochenende.
 
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G

Gelöscht 66896

Gast
Hallo Althea, es wäre vmtl. weiser, Dir folgenden Rat in 10 oder 20 Jahren zu geben. Aber auch ich erhielt ihn im Alter von zarten 14 Jahren, also: "Das Leben ist viel zu kurz, auch nur einen Moment lang böse zu sein." (Emilie Lena Haak). Dieser Rat gilt auch für Deine Schwester und Deine Eltern. Menschen sind (angeblich) vernunftbegabte Wesen und sollten demnach in der Lage sein, Konflikte "vernünftig" zu lösen. Du gabst viele Details preis über das Zusammenleben mit Deiner Schwester. So ganz kann ich Dich aber auch nicht von Schuld freisprechen. Wenn Du z. B. von ihrer Schokolade essen willst, dann frage sie doch einfach. Damit hat sie keinen Grund mehr zu petzen. So wie Du das für Dich beanspruchst solltest Du auch Deine Schwester und deren Ansprüche respektieren. Nicht einfach, weiß ich. Doch solange Du es daran mangeln läßt, wird sie sich als die scheinbar oder tats. Unterlegene Hilfe bei Stärkeren, den Eltern suchen. Also rauft Euch zusammen, bevor Ihr Euch irgendwann die Augen auskratzt. -- Viele Grüße
 

cucaracha

Urgestein
Wenn du sie so ablehnst und ihr auf einem engen Raum zusammen wohnt..dann wird es deinen Hass noch schüren.

Könntest du nicht woanders schlafen...im Wohnzimmer oder so...?

Könntest du ausziehen ?

Wenn dich deine Schwester wegen jeder Kleinigkeit verpetzt ist es auch schrecklich.

Kannst du dieses Problem nicht mit ihr und deiner Mutter besprechen, sodass sie es unterlässt ?
 

Althea

Neues Mitglied
Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten! Ich bin jetzt schon etwas beruhigt und ihr habt mir auf jeden Fall weitergeholfen.

Mein größtes Problem bin wohl vor allem ich selbst. Einerseits erkenne ich, die Beleidigung war falsch (als Beispiel), aber andererseits schaffe ich es einfach nicht, aus meiner Wut auf meine Schwester so weit herauszukommen, dass ich mich bei ihr entschuldigen kann. Ich muss es wohl irgendwie schaffen, das zu überwinden, um die derzeitige Situation zumindest ein bisschen erträglicher zu machen...
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass meine Schwester und ich wohl - ganz gleich, ob wir mit den Streiterein je die Kurve kriegen oder nicht - nie mehr ein enges Verhältnis haben werden. Dafür sind wir schlicht zu verschieden und haben uns wahrscheinlich auch schon zu viel kaputt gemacht. Ich hoffe aber darauf, eines Tages mit ihr wieder ruhige Unterhaltungen, vielleicht auf freundschaftlicher Basis, führen zu können.

Unter der Woche schläft meine Schwester bereits im Wohnzimmer (sie hat es „nicht mehr ausgehalten“ mit mir in einem Zimmer zu schlafen), aber am Wochenende und in den Ferien bestehen unsere Eltern darauf, dass wir in einem Zimmer schlafen („So gehört sich das einfach“). Dementsprechend gibt es da leider keinen Ausweg, um dem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Fürs Ausziehen bin ich außerdem zu jung - meine Eltern würden mir das vor meinem 18. Geburtstag niemals erlauben (was ich durchaus irgednwo nachvollziehen kann) und selbst wenn, wüsste ich nicht, bei wem ich unterkommen sollte. Meine nächsten Verwandten leben in einem anderen Bundesland, da würde das leider nicht funktionieren. Und alles andere (z. B. bei Freunden zu wohnen) wäre ja nur zeitlich sehr begrenzt, von daher wäre das keine wirkliche Problemlösung.

Danke nochmals und ein schönes Wochenende euch allen!
 

Althea

Neues Mitglied
Und nochmal speziell an cucaracha (ich hoffe ich habe mir den Namen jetzt richtig gemerkt, entschuldige bitte, wenn nicht):
Zwar könnte ich mit meiner Mutter darüber reden, aber unsere Probleme sind weitaus vielschichtiger und umfassender, als das Petzen vonseiten meiner Schwester und meine Beleidigungen. Deshalb wäre das Reden über das Petzen meiner Schwester zwar ein Anfang, aber würde vermutlich nicht sehr viel bringen. Zumal meine Mutter nicht unbedingt Verständnis für mich zeigt, zumindest habe ich nicht das Gefühl. Manchmal glaube ich, dass sie sich eher in meiner Schwester als in mir sieht, da ich mit meiner manchmal sehr aufbrausenden Art sehr einem Vater ähnele und vielleicht möchte meine Mutter dann meine Schwester eher vor meinen Ausbrüchen schützen, als tatsächlich auch meinen Standpunkt im Streit zu überdenken. Meine Mutter verneint diese Vermutung meinerseits, aber mir kommt es wirklich so vor. Dementsprechend hilft das Reden mit ihr nicht sonderlich viel...
 

cucaracha

Urgestein
Versuche dich soweit wie es geht dich von deiner Schwester und Mutter emotional zu distanzieren und unabhängiger von ihnen zu werden.

Suche dir noch andere Vertrauens-und Bezugspersonen.

Wenn du ausziehen willst...weil du es Zuhause nicht mehr aushältst ..oder Probleme klären möchtest ...kannst zum Jugendamt gehen.
 

Daoga

Urgestein
Dein Problem ist, daß Du, wie Du selber geschrieben hast, aus Verlangen nach Harmonie vieles erst mal in Dich hineinfrißt, und dann kommt irgendwann die Explosion. Kenne ich von mir selber, früher, und ist der falsche Weg. Besser ist, jeden Mißstand gleich offen anzusprechen, nichts mehr in sich hineinzufressen, denn dadurch wirst Du selber insgesamt ruhiger und für plötzliche Explosionen ist einfach nicht mehr genug Sprengmaterial übrig.
Gib auch Deiner Schwester einfach keine Gelegenheit mehr zu petzen. Steh zu dem was Du falsch machst (nächtliche Ausflüge zum Kühlschrank), und ihr die Schokolade wegmampfen ist auch nicht gerade die feine Englische - außer sie hat Dir vorher Deine Kekse weggefressen, dann wäre es eine gerechtfertigte Retourkutsche. Wenn Du in Zukunft was machst, mach es mit klarer Ansage - zum Beispiel : "Wenn du dich an meinen Klamotten, Schminkzeug (oder anderem) vergreifst, tu ich das mit deinen Sachen genauso" - und laß sie sonst einfach links liegen, ignorier alles was Dich nicht unmittelbar betrifft. ... Eure Eltern könnten aber trotzdem irgendwann schnallen, daß Ihr getrennte Schlafzimmer braucht. Irgendwann wird das zwangsweise Zusammensein in einem Raum mit Geschwistern einfach "komisch", und da rede ich noch nicht mal von sturmfreier Bude, wenn erst mal Freunde mit aufs Zimmer wollen... ;):D
 

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