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Hat jemand Erfahrung mit Bupropion/Wellbutrin 150mg?

zuckerbohne

Neues Mitglied
Ich bin seit langer Zeit extrem antriebslos u lasch u hab mich dadurch privat auch sehr zurück gezogen. Mache eine Verhaltenstherapie u hab schon viel mit Ernährung, Nahrungsergänzern usw... versucht.
Es wurde ein Dopamin u Noradrenalinmangel bei mir festgestellt.
Nun meinte mein Arzt ich solle Wellbutrin 150mg versuchen.
Von Anfang an war ich plötzlich motoviert u regelrecht hippelig.
Jetzt, nach 14 Tagen Einnahe, bin ich lasch, unkonzentriert, negativ aufgelegt bis regelrecht depressiv verstimmt u das genaue Gegenteil von dem für das es helfen sollte.

Ist das nur vorübergehend?
Soll ich es besser lassen?
Vorher war ich nicht so wattig u daneben wie jetzt???

Hat da wer Erfahrung mit diesem Produkt?
Mein Arzt meint, dass ich das "aussitzen" soll??
 
Hallo und ein freundliches Willkommen im Forum.

Ich habe den Wirkstoff Bupropion unter dem Handelsnamen Elontril kennen-
gelernt, nachdem etliche andere Antidepressiva entweder keine dauerhafte
Besserung brachten oder teilweise sehr unangenehme bis ausgesprochen
hässliche Nebenwirkungen hatten.

Die Menschen reagieren teilweise unterschiedlich auf Antidepressiva, daher
ist es nicht ungewöhnlich, wenn man während der Behandlung auf andere
Medikamente umgestellt wird.

Ich konnte mit Elontril ausgesprochen positive Erfahrungen machen; es hebt
bei mir die Stimmung und wirkt antriebssteigernd. Anfangs hatte ich eine
höhere Dosierung, die alsbald reduziert wurde, damit ich nachts wieder ein
paar Stunden schlafen kann. Man muss jedoch erwähnen das dieser Wirk-
stoff kein dauerhafter Ersatz für eine Therapie ist. Auch wenn man sich mit
diesem Medikament stärker fühlt, können Belastungen den Menschen immer
noch runterziehen. Darf ich fragen, ob Du bereits in Therapie bist oder eine
solche angedacht ist?

LG

Yannick
 
Lieber Yannik,

ich hatte vor 10 Jahren Panickattacken die bis 2015 anhielten u bekam auf Grund dessen Depressionen. Hab einiges hinter mir u sicher schon 5 Jahre Therapie gemacht inkl Klinikaufenthalt. Mom kognitive Verhaltenstherapie.
Ich hab extrem viel versucht u ausprobiert u mein Leben ziemlich umgedreht. Stress ist sicher ein Faktor in meinem Leben, aber da bin ich arg dran das zu ändern.
Ich war gestern den ganzen Tag so depressiv wie schon seit Jahren nicht mehr :-( mein Psychater hat mir per Mail geschrieben, dass ich durchhalten soll u mit der kleinsten Dosis (jeden 2. Tag 150mg, mich ablenken u nicht zu viel darüber nachdenken) weitermachen soll. Mir geht es mom so schlecht wie schon lange nicht mehr. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es dann "plötzlich" besser wird??? Eine extreme Verschlechterung der Situation kann doch auch keinen Sinn machen??? Vorher war ich antriebslos, jetzt bin ich depressiv???
Ich bin arg am überlegen ob es nicht das Falsche für mich ist???

LG u schönen Ostersonntag
 
Hallo Zuckerbohne,

zunächst mal frohe Ostern!

Aus meiner Sicht hat dein Doc recht: Du solltest dem Präparat eine Chance geben. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass Du nun etwas mehr Antrieb hast und nicht weißt wie Du damit umgehen sollst. Wenn Du viel probiert hast, dann kannst Du es wagen, das Präparat auch noch ein paar Wochen weiter zu testen.

Ich nehme seit ca. 9 Jahren Elontril (Bupropion) und bei mir hat es damals eigentlich vom ersten Tag an gewirkt. Dies muss aber nicht so sein. Jeder reagiert anders.

Nein, ich bin kein Elontril-Fan: Meine Einstellung dazu ist durchwachsen und eher negativ, trotz der Hilfe durch das Medikament. Zunächst halte ich für eins der besten Antidepressiva auf dem Markt, da es keine "Absetz-Syndrome so wie SSRI / SNRI erzeugt.
Es war eine gute Hilfe gegen die Depression, auf der anderen Seite bin ich sehr davon überzeugt, dass mich das Medikament als Mensch auf affektiver Ebene verändert hat - sprich: Ich fühle nicht mehr viel.
Wahrscheinlich ist es Sinn und Zweck eines Antidpressivum. Ich muss dazu sagen, dass ich es weiterhin off-label gegen ADHS benutze, weil ich keine Lust habe permanent Methylphenidat zu schlucken. Daher kann ich es nicht ohne Weiteres absetzen, meine berufliche Performance würde wohl drunter leiden.
Mein Fazit: Ich würde nicht mehr anfangen, Medikamente zu nehmen. Aber meine Symptomatik war auch nicht so schlimm wie deine. Ich gehe davon aus, wenn ich mich damals am Riemen gerissen hätte, hätte ich es vielleicht auch ohne Medikamente gepackt.
Deine Situation scheint mir definitiv anders, ich würde Dir dringend raten auf den Doc zu hören.
 
Lieber Yannik,

ich hatte vor 10 Jahren Panickattacken die bis 2015 anhielten u bekam auf Grund dessen Depressionen. Hab einiges hinter mir u sicher schon 5 Jahre Therapie gemacht inkl Klinikaufenthalt. Mom kognitive Verhaltenstherapie.
Ich hab extrem viel versucht u ausprobiert u mein Leben ziemlich umgedreht. Stress ist sicher ein Faktor in meinem Leben, aber da bin ich arg dran das zu ändern.
Ich war gestern den ganzen Tag so depressiv wie schon seit Jahren nicht mehr :-( mein Psychater hat mir per Mail geschrieben, dass ich durchhalten soll u mit der kleinsten Dosis (jeden 2. Tag 150mg, mich ablenken u nicht zu viel darüber nachdenken) weitermachen soll. Mir geht es mom so schlecht wie schon lange nicht mehr. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es dann "plötzlich" besser wird??? Eine extreme Verschlechterung der Situation kann doch auch keinen Sinn machen??? Vorher war ich antriebslos, jetzt bin ich depressiv???
Ich bin arg am überlegen ob es nicht das Falsche für mich ist???

LG u schönen Ostersonntag

Hallo,

kann es sein, dass die von Dir beschriebene Antriebslosigkeit Folge einer leichten Depression ist? Ich nehme Elontril nur noch bei Bedarf und dann reichen mir 150mg alle 3 Tage. Anfangs waren es einmal 300mg täglich aber das war mir zu heftig. Ich hätte damit 48 Stunden lang Party machen können...

Die Verschlechterung ist vielleicht darauf rückzuführen, dass Ihr in der Therapie über belastendes aus der Vergangenheit gesprochen habt. Nach meiner Erfahrung kommt das immer mal wieder vor und ist ein Indiz, dass ihr einen wunden Punkt (oder Trigger) getroffen habt.

Ernährst Du dich abwechslungsreich und gesund? Hat der Arzt mit Dir schon mal über Vitamin B6, B12 und andere gesprochen? Die gibt es als Brausetablette oder Energy-Drink. Und dann gibt es ja noch die sogenannten Skills, von denen Du sicher während des Klinikaufenthaltes gehört hast. Die helfen nicht alle; muss man eben ausprobieren. Auch sportliche Aktivitäten können hilfreich sein. Bei entsprechender Belastung produziert unser Körper Adrenalin und anderes.

LG
 
Ich nehme jetzt auch nurmehr jeden 2. Tag eine Tablette. Seitdem sind die depressiven Phasen weg ;-) ich bin extrem empfindlich was Nebenwirkungen anbelangt u mein Psychiater hat mich deshalb zurück reduziert. Ich hab ansonsten keine negativen Themen die ich therapeutisch aufarbeiten müsste, wir arbeiten nurmehr daran, dass ich mir mehr Pausrn gönne u den Stress reduziere. Ich bin zu arbeitsorientiert, aber das ist schon viel besser geworden.
Was sind "Skills"??? Nie gehört?
Danke für deine Antwort u die Infos.
Ich bin bei einem TCM Arzt in Behandlung u hab vor Jahren meine Ernährung umgestellt (keine Gluten, kaum Zucker, mom schon länger kein Alkohol, viel Gemüse u Fisch, keine Kuhmilchprodukte...) Vitamin B nehm ich als Komplex, ebenso D+K2, abends Zink... ich könnte mit meinen Nahrungsergänzern eine Apotheke aufmachen (sagt mein Mann). Ich bin jeden Tag mit den Hunden unterwegs u viel in der Natur, also kein Stadtkind ;-)
Eigentlich müsste ich js topfit sein - lt Arzt hab ich immer super Werte... deshalb hab ich ja auch immer den Stempel "das ist alles psychisch" aufgedruckt bekommen. Aber nach zig Jahren Therapie und Lebensumstellung hab ich irgendwie das Gefühl, dass ich so ziemlich alles aufgearbeitet hätte was mir irgendwie eingefallen wäre ;-)

LG
 
Hallo,

Skills sind bestimmte Fertigkeiten, Verhaltenweisen usw., die man meist während eines Klinikaufenthaltes
kennenlernt. Sie können helfen, mit bestimmten, belastenden Situationen umzugehen oder Stress zu vermindern. Hier findest Du eine Beschreibung dazu:
https://www.hilferuf.de/forum/inhalt

Was im Einzelfall hilft muss allerdings jede(r) für sich selbst ausprobieren. Mir haben beispielsweise intensives Musikhören und sher ausgedehnte Wanderungen eine lange Zeit geholfen. Inzwischen bin ich bei Kurzreisen, Fotografie, Laufsport (Geländelauf, Halbmarathon) ... und Fremdsprachen angekommen.
 
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