Heute Morgen ist meine Oma gestorben

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Mina D.

Gast
Hallo ihr Lieben,

heute früh ist meine Oma im Krankenhaus verstorben.
Ich hab hier die ganze Geschichte drumherum abgetippt und dann wieder gelöscht, weil es eigentlich nebensächlich ist warum und wie. Sie ist tot. Ich habe sie sehr geliebt und sie fast jeden Tag besucht.
Es hat mich heute morgen fast zerissen, als ich an ihrem Krankenbett stand und mich "verabschieden" sollte. Sie sah aus als würde sie schlafen, manchmal dachte ich, ich würde sie atmen hören. Jetzt sind einige Stunde um, ich musste heute nicht arbeiten, mein Chef ist sehr verständnisvoll in dieser Hinsicht. Aber ich weiß nichts mit mir anzufangen.
Ich habe jetzt ein bisschen sauber gemacht und ansonsten lauf ich nur von einer Ecke in die nächste. Ich will auch niemanden sehen. Meine Familie und ich haben zusammen getrauert, wir waren uns wohl nie näher. Aber momentan will ich mit niemandem reden, nur allein sein. Doch dann ist es so still.
Irgendwie fühle ich mich erschöpft und leer. Ich möchte gerne was tun um mich abzulenken, aber es erscheint mir irgendwie unangebracht jetzt einen Film anzuschauen oder zu arbeiten, obwohl ich viel Arbeit zu erledigen hätte.
Das rumsitzen macht mich auf der einen Seite wahnsinnig und auf der anderen fühl ich mich so müde, dass ich fast gar nichts anderes tun könnte.

Ich weiß, ich stelle hier jetzt keine direkte Frage oder sowas... ich wollte nur mal ein bisschen aufschreiben, wie ich mich gerade fühle.

LG
 
Das Gefühl kenne ich nur zu gut.
Im Herzen Chaos, im Kopf Chaos.
Nichts ist mehr so, wie es mal war.
Alles Liebe.
 
Mein aufrichtiges Beileid.

Steh weinend nicht an meinem Grab,
ich lieg nicht hier in tiefem Schlaf.
Ich bin der Wind, der immer weht,
ich bin Brillantgefunkel im Schnee.

Ich bin die Sonne auf reifem Feld,
ich bin im Herbst der Regen mild.
Und wachst du auf in stiller Früh,
flattre als Vogel ich in die Höh,
zieh stumme, weite Kreise.

Nachts bin ich der weiche Sternenglanz.
Steh weinend nicht an meinem Grab,
ich lieg nicht hier, weil ich nie starb.


 
Auch von mir mein allerherzlichstes Beileid! Gerade wenn man so nahestehende Großeltern verliert, ist das wirklich schmerzlich! Meine Oma, die mir auch sehr nahe stand, verstarb letzten September. Die Welt stand für mich Monatelang wie still. Zunächst erscheint es auch unpassend, in so einer Zeit, wieder an den normalen Alltag zu denken. Man kann einfach nicht. (ich musste leider... die Existenz hing davon ab). :blume:

Du wirst sie immer in deiner Erinnerung halten können. Das ist das Schöne, was dir bleibt. Wenn es dir irgendwann schlecht gehen sollte, hast du immer etwas Schönes, woran du denken kannst. 🙂 Wenn es mir jetzt mal schlecht geht, dann schaue ich meine Katzenfiguren an, die ich aus ihrer Wohnung nach dem Tode mitgenommen habe oder auch ihre Svarosvki-Figuren oder ihren Schmuck und halte es einige Zeit in den Händen. Ihren Ehering trage ich sowieso nonstop. Das verbindet mich mit ihr und meinem Oma. Das muss man so nicht machen, aber es ist eine Möglichkeit, irgendwie damit fertig zu werden. 🙂 Ansonsten habe ich einige Kuscheltiere von ihr, von damals. Und noch einige andere Gegenstände. Es gibt mir das Gefühl, als ob sie immer um mich wäre. Ihre schützende Hand um mich legt. Ich würde diese Erinnerungsstücke um kein Geld der Welt hergeben - genauso wenig die Erinnerung und die wunderbare Wahrheit, eine Oma wie sie gehabt zu haben. 🙂 Ich denke, so ergeht es dir auch!

Ich denke, du selbst kannst entscheiden, was für dich zu tun richtig ist. Es kommt aus dir heraus. Wenn der Zeitpunkt da ist, wirst du was machen können. Du musst dich nicht zwanghaft ablenken oder deine Trauer zu unterdrücken trachten. Das erwartet niemand. Wenn du alleine sein willst, dann sei es. Es ist dein gutes Recht! Ich wollte damals auch niemanden um mich herum haben. Ließ sich allerdings nicht ganz vermeiden, da ich kurze Zeit wieder bei meinen Eltern lebte.

Zunächst erscheint die Welt leer ohne diese geliebte Person. Diesen Teil, den sie in dir ausmachte, wird dir so auch nie wieder jemand ersetzen können; aber ich finde es ist ein Geschenk, dass man so etwas in seinem Leben hatte. Die bedingungslose Liebe eines Großelternteils. 🙂 Großeltern, die wirklich Freude am Enkel haben, sind wunderbar. Weißt du, meine Eltern haben sich ja nicht so grandios immer um mich gekümmert - sie hingegen schon. Das bindet, verbindet, man fühlt Dankbarkeit 🙂

Ich wünsche sie mir oft zurück. Aber ich weiß, dass es der natürliche Lauf der Dinge ist. Menschen sterben irgendwann. Sie hatte ein langes, erfülltes Leben, wie sicherlich deine auch! Es ist toll, dass du die Gelegenheit hattest, dich in der Präsenz von ihr zu verabschieden. Das konnte ich glücklicherweise auch. Es war einen Tag, nachdem ich aus London zurückgekommen war. Dort wollte ich eigentlich bis April 14 bleiben, aber man kündigte mir.
Genau einen Tag nach meiner Ankunft starb sie. Ich nahm ihre Hand, sprach lieb mit mir. Da war sie längst ins Delirium gefallen. Aber ich denke, sie hat auf mich gewartet. 🙂 :herz: Seitdem sehe ich die Welt mit anderen Augen. Das meiste hat einen tieferen Sinn.
 
Erstmal auch mein Beleid von mir. Du kannst dich aber wenigstens noch glücklich schätzen, dass du dich von deiner Oma verabschieden hast können. Ich konnte das von meinen beiden Omas nämlich nicht. Ich hatte bereits mit 23 Jahren garkeine Großeltern mehr. Ich konnte leider meine beiden Omas auch nicht regelmäßig besuchen, da ich in einem anderen Bundesland wohne. Meine Opas sind schon vor meiner Geburt gestorben.

Meine Lieblingsoma starb noch dazu in dem Jahr wo ich in der Schule zum vierten Mal sitzen geblieben bin und nochmal die Abiturabschlussklasse besuchen musste. Außerdem hatte ich derbe Probleme mit meinen Stiefvater, der ja wie schon geschrieben mich misshandelt hatte. Ich hatte somit genug andere Probleme zu bewältigen und konnte nichtmal an dem Tod meiner Oma denken. Da hast es du schon besser. Ich hoffe mein Beitrag hat dich ein bisschen aufgemuntert.🙂
 
Erstmal mein herzliches Beileid... Dein Verhalten ist normal, deine Oma ist heute morgen erst eingeschlafen..

Lass es erstmal sacken und versuche es anzunehmen, das es so ist...du musst nichts machen, du darfst trauern , komme erstmal zur Ruhe..., wenn es dir sehr schlecht geht geh zum Arzt und lass dich ruhig ein paar Tage krank schreiben ...einen sehr naherstehenden Menschen zu verlieren , das verkraftet jeder anderes ..lass dir von niemanden was anderes einreden..
 
Mein ganz herzliches Beileid, ich fühle mit dir.

Gib dir Zeit, du mußt jetzt gar nichts,
Trauer ist wichtig und braucht ihren Raum
 
liebe mina

wie gehen deine eltern mit dem schlimmen ereignis um...
haltet fest zusammen
auch sie müssen verarbeiten.
bleibt EINE familie
 
Hallo Mina D.,ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Wenn ein geliebter Mensch von uns geht,hat man das Gefühl invein tiefes Loch zu fallen.Ich denke es liegt an dieser Hilflosigkeit die man verspürt.Geliebte Menschen sterben nicht,Sie leben weiter in unseren Herzen.Ich wünsche Dir Stärke und es werden auch wieder bessere Zeiten für Dich kommen.Zeiten in denen Du Dich mit Freude an all die schönen Momente mit Ihr erinnern kannst.GrußM.
 

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