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Hier schreibt ein totaler Versager

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Jan-Sascha

Gast
Hallo ich bin 26, männlich, und komme aus Österreich.
Wahrscheinlich gibt es wenige in meinem Alter, mit einem derartig katastrophalen Lebenslauf.
Das schlimme daran:es ist mir mittlerweile ziemlich egal.
Meine Situation stagniert auf einem äußerst traurigen Niveau.
Derweil zeichnete sich vor einigen Jahren eine 180Grad Wendung an.
Ich traf meine große Liebe,wurde selbstsicherer und begann damit mich (widerwillig) gesellschaftlich zu integrieren.
Leider dauerte diese Erfahrung nur wenige Monate an.
Ich fragte mich lange ob es meine Schuld war, oder ich der Situation zu viel Aufmerksamkeit schenkte.
Generell bin ich ein sehr gefühlsbetonter Mensch und analysiere einzelne Situationen viel zu lange.
Mein eigentliches Hauptproblem,die Arbeitswelt,geht auf extreme Mobbing in den ersten Schuljahren zurück.
Mir fehlt es schwer, zu Menschen Vertrauen aufzubauen und mich in eine Gruppe zu integrieren.
Geschafft von der Schulzeit,war es irgendwann an der Zeit, Fuß im Arbeitsleben zu fassen.
Da meine Noten wohl nur Durchschnitt waren,kam ich nach einem äußerst sinnlosen Kurs, in ein Projekt dass mir ermöglichte meine Berufsausbildung frei zu wählen.
Da das Arbeitsamt sämtliche Kosten übernahm,brauchte ich nur noch einen Partnerbetrieb.
Beim Suchen nach Partnerbetrieben wurde mir erstmals meine generelle Lustlosigkeit bewusst.
Obwohl man mit mir ,seitens des Arbeitsamtes jede Menge Geduld hatte,war das Projekt von Anfang an zum scheitern verurteilt.
Ich versuchte mich im Einzelhandel,Reisebüro,Küche etc.
Zudem hatte ich immer das Gefühl, dass in den Betrieben die betriebseigenen Lehrlinge bevorzugt wurden.
Man traute mir generell wenig zu,weshalb ich vorrangig mit Hilfsarbeiten konfrontiert wurde.
Von da an,wusste niemand mehr so recht,wie mein noch junges Berufsleben weitergehen sollte.
Ich wurde in sinnlose Kurse verfrachtet nur um Statistiken zu frisieren.
Irgendwann traf ich in einem dieser Kurse, das oben angesprochene Mädchen.
Fortan hatte ich wieder etwas Hoffnung,was einen erneuten Eintritt ins Berufsleben angeht.
Höchstwahrscheinlich hätte ich mich durch jede Lehre, bis ans Ende durchgekämpft.
Trotz meines gestörten Selbstbildes,hätte ich das Zeug zu einer Beziehung.
Hätte,wäre,wenn-ist eigentlich Mist,da es jeder verdient geliebt zu werden.
Im großen und ganzen,habe ich eigentlich nur eine richtige Beziehung,und die ist zu meiner Mutter.
Mit anderen Teilen der Familie, komme ich aus diversen Gründen schwer klar.
Oft denke ich auch dass man sich für mich schämt.
Mein Vater zu dem ich überhaupt keinen Kontakt mehr habe,lies mich dies schon von klein an spüren.
Glückwünsche,Nettigkeiten,Aufmerksamkeiten,Geschenke etc. etc. bekam eigentlich nur meine Schwester.
Wäre meine Mutter nicht,hätte ich zu dieser wohl auch überhaupt keinen Kontakt.
Warum das so ist,kann ich schwer sagen.
Es liegt wohl daran dass ich zu einer Zeit geboren wurde,in der es in unserer Familie bereits drunter und drüber ging.
Da ich allerdings als einzige die Eier und den Mut habe,Konflikte offen anzusprechen,sehe ich mich nach wie vor als einig Normaler dieser Familie.
Alle anderen vermitteln ihren Freunden/Bekannten ein Gefühl der Glückseligkeit.
Ihre sozialen Kontakte werden ohnehin nach Mitläufer Kriterien ausgewählt.
Und bevor ich solche Freunde habe-bin ich froh überhaupt niemanden zu haben.
Dennoch wäre es schön Leute zu kennen mit denen ich mich austauschen kann.
Obwohl große Teile meines Gehirns, aufgrund meines sozialen Ausstoßes mittlerweile wohl inaktiv sind,hab ich dennoch das Bedürfnis, mich mit anderen auszutauschen und gehaltvolle Gespräche zu führen.
Und auch wenn das ab und an vorkommt-entwickeln sich schlussendlich keine Beziehungen.
Viel zu oft habe ich das Gefühl dass ich aufgrund meines niederen sozialen Standes im Vorhinein ausgeschlossen werde.
Da ich bis August 2015 als Arbeitsunfähig gelte,besuche ich Halbtags eine Tagesstruktur.
Obwohl ich mittlerweile seit über zwei Jahren dort bin,fühle ich mich nach wie vor,als alles andere als gut aufgehoben.
Ich finde sogar dass sich aufgrund der dort herrschenden Aura meine Probleme minimal verschlechtert haben.
In der Bude trifft man vorrangig auf Suchtkranke,Soziopathen,religiöse Fanatiker,geistig Behinderte und depressive Betreuer.
Mir fehlt in jeder Hinsicht jeglicher Bezug zu der Einrichtung,weshalb ich meine wenigen Stunden mit Kopfhörern an den Ohren verbringe.
Natürlich war das irgendwie schon immer so,allerdings empfinde ich es dort, als äußerst extrem.
In dem Internet,in dem ich meine letzten Schuljahre verbrachte,hatte ich das erste und letzte mal sogar echte Freunde.
Obwohl es mir nicht halb so schlecht geht,wie sich das geschriebene liest,da ich mittlerweile einfach gelernt habe in Einsamkeit zu leben,bestimmen Gedanken um meine Zukunft dennoch fortlaufend meinen Weg.
Und obwohl ich im äußersten Maße zu egozentrischen Verhalten neige,habe ich es dennoch verdient,eine Frau zu finden,die Familie zu gründen die ich mir vorstelle, sowie mich mit Gleichgesinnte zu treffen.
Da ich wie jeder andere auf diese Welt kam um Spuren zu hinterlassen und davon zu profitieren,finde ich es dennoch äußerst schade dass man mir soviel Zynismus entgegenbringt und ich ihn mittlerweile wohl auch säe.
 
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