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Hilfe! Mein Kind schafft die Grundschule nicht....

schäfchen05

Aktives Mitglied
Vor kurzem hatte ich das erste Elterngespräch mit der neuen Lehrerin meiner Tochter.


Ich muss dazu sagen, das sie in der gleichen Schule schon ein Jahr in die Vorklasse ging, ich habe sehr dafür gekämpft mein Kind auf dies Regelschule schicken zu dürfen, sie hat sich super in die VK integriert und enorme Fortschritte gemacht und dann kann sie in erste Klasse....


Nun zurück zum Elterngespräch.
Die Lehrerin betonte zu erst wie sehr sie mein Kind mag und das sie in „den und den“ Fächern gut ist und super mitkommt aber in „dem“ Fach hat sie Schwierigkeiten und meinte dann, das meine Tochter, in absehbarer Zeit wohl nicht mehr den Anschluss halten könne (bezog sich auf alle Fächer). Um es ihr dann einfacher zu machen würde sie meiner Tochter einfachere Aufgaben und Klassenarbeiten geben als dem Rest .
Erstmal war ich total perplex und sagte zu ihr: Da reden wir drüber wenn es so weit ist.


Am nächsten Tag hatte ich dann einen Gesprächstermin mit der (Schul) Logopädin die mir mitteilte das meine Tochter nicht mehr zu Ihr kommt weil (O-Ton), sie noch schlimmere Fälle hätte die jetzt Vorrang haben.


Als meine Tochter in der VK war hatte ich ein richtig gutes Gefühl, sie wurde gefordert und gefördert und mit der ersten Klasse fällt das alles weg...!


Nun habe ich den Eindruck, das nur die Elite gefördert wird und Kinder die wirklich Hilfe brauchen einfach hinten über Fallen.
Wie soll das denn auf der weiter führenden Schule weiter gehen, wenn sie den Anschluss schon in der Grundschule verlieren sollte und wieso versuchen die Lehrer nicht allen Kindern den gleichen Wissensstand mit auf den Weg zu geben, sondern stellen schon nach einem halben Jahr solche Prognosen?


Im übrigen brauch mir jetzt keiner mit dem Vorurteil zu kommen das die Eltern immer mehr Verantwortung auf die Schule übertragen aber ihr müsst wissen das ich das Gespräch mit der Schule gesucht habe (Lehrerin und Logo) und das mir klar ist das mein Kind Defizite hat.
Wie soll ich mich um die schulische Belange kümmern wenn ich nicht mal weis was für Fächer mein Kind an welchem Tag hat...? Was auf dem Stundenplan steht wollt ihr wissen? Ich sags euch:
Als Beispiel Do.

    1. 8.15– 11.45 x
12.05- 12.35 Sport
X = Mathe, Deutsch, Reli, Kunst, Musik, Sachkunde, Werkstatt
(Was die Lehrerin wann macht, bleibt ihr überlassen)


Dessweiteren bearbeiten nicht alle Kinder ein Fach sondern Kind A macht Mathe, Kind B Deutsch, Kind C arbeitet an der Werkstatt und das alles in einer Unterrichtsstunde!


Jetzt zu meiner Frage.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wenn ja wie habt ihr reagiert?
Ich bin mittlerweile so weit das ich überlege meine Tochter als Quereinsteiger in eine Waldorfschule zu schicken.


Ist das wirklich der Alltag in deutschen Grundschulen, scheiß auf die Kinder Hauptsache die Schule steht gut da.????


Ich fühle mich so allein gelassen, so machtlos und ich habe Angst um mein Kind....
Das alles macht sie so traurig....!


Danke für eure Antworten


Gruss Schäfchen
 
Hi Schäfchen,

ich habe mit Grundschulen wegen meiner Kinderbetreuung ein wenig Erfahrung. Ich komme aus Baden-Württemberg und muss sagen, dass das in meinen bekannten Grundschulen anders gehandhabt wird. Dort gibt es immerhin einen übersichtlicheren Stundenplan, auch wenn die Lehrer gerne mal das unterrichten, worauf sie Lust haben wie es scheint.

Du hast völlig Recht mit der Kritik an unserem Schulsystem, es ist der größte Mist und eine riesige Ungerechtigkeit. Was du auf der Grundschule erlebst ist noch absolut harmlos mit dem Alltag auf weiterführenden Schulen. Sorry wenn ich das so klar sage, aber es ist nun mal so. Der Leistungsgedanke steht im Vordergrund, wenn ein Kind langsamer ist, andere Interessen hat oder sonst wie nicht mitkommt, dann hat es eben Pech. Und ja die Schulen wollen meistens gut dastehen, egal wie die Leistung an die Schüler wirklich ist.
Ich mache gerade Abitur und hatte praktisch mein ganzes leben damit zu kämpfen. Zum Glück bin ich noch im G9 (9 Jahre Gymnasium) und nicht im G8, da bleibt von der Kindheit nämlich gar nichts mehr!

Wenn ich dir einen gut gemeinten Rat geben darf: Sollte es dir irgendwie möglich sein, schicke dein Kind auf die Waldorfschule!
Ich habe auch lange gedacht, da lernen die nix, das Konzept ist doch bescheuert, keine Noten, was soll denn das?
Wenn du deiner Tochter aber eine Kindheit ermöglichen willst, die sich auch noch um andere Dinge als ums Lernen und die Angst vorm Lernen drehen soll, dann schick sie da hin. Dort werden die Kinder da abgeholt, wo sie gerade stehen und es wird auf ihre eigenen individuellen Bedürfnisse eingegangen. Den Realschulabschluss oder das Abitur kann sie auf diesem Wege genauso erlangen.

Ich würde meine Kinder jedenfalls niemals auf ein Gymnasium schicken, auch wenn das das erklärte Ziel der Grundschulen ist (egal wie blumig sie es formulieren). Wenn dann können sie über die Realschule und dann auf einem spezialisierten Gymnasium das Abi machen. Das ist viel leichter und zählt genauso viel.

Aber die Waldorfschule wäre so wie du die Situation beschreibst, sicher das Schönste für deine Tochter (je länger du wartest, desto schwerer wird es, dort noch einen Platz zu bekommen, weiß ich von Bekannten).

Liebe Grüße
 
Hallo Schäfchen05,

mit deinem Beitrag werden bei mir die alten bösen Geister aus den Kindertagen wach.🙂

Ich bin auch eine Grundschulkanidatin gewesen, wo mir meine Lehrerin Defizite eingetrichtert hat. Ich weiß ganz genau sie mochte mich nicht und gab an mich zu mögen......

Hatte auf meinem Zeugnis nach der Vierten - nur dreien/vieren und eine fünf und wollte mich damit auf die Hauptschule schicken. Ich bin meiner Mutter dankbar, dass sie sich für mich eingesetzt hat und nicht akzeptiert hat, die Empfehlung Hauptschule von der Grundschullehrerin anzunehmen.

Meine Mutter machte mit der Schulleitung von der Realschule einen Termin aus - packte mich und Zeugnis und ging mit mir zum Schulleiter und fragte persönlich bei ihm wie es mit Aufnahme aussieht, und ob ich mit diesem Zeugnis eine Chance habe an der Realschule angenommen zu werden. Er nahm mich auf und mein erstes Halbjahreszeugnis auf der Realschule bestand aus lauter einser und zweier - ohne Lerndruck seitens meiner Mutter - Ihr Vertrauen in mich, das ich es schaffe, das hat mir geholfen und gefördert. Die Grundschullehrerin hat sich sogar persönlich für Ihre Fehleinschätzung entschuldigt, die dachte ich schaffe mein Realabschluss nicht.

Ein Freund von mir wurde sogar auf die Sonderschule geschickt und hat sich bis zum Gymnasium hochtrainiert - er hat Abitur gemacht und ein Studium absolviert.....soviel zu Defiziten.

Kinder haben in der Grundschule keine Defizite, Kinder werden in der Grundschule Defizite übergestülpt und in Schubladen gepackt - das ist meine Einschätzung. Jeder hat Stärken und Schwächen.

Schreibst die Lehrerin betonte in einem Fach hat dein Kind eine Schwäche und bezieht es auf alles.....ich finde dein Kind ist nicht generellisiert schwach, die Lehrerin hat einen Dachschaden!

Mein Rat hör nicht auf Ihre Falschaussage!

LG.
 
meiner meinung nach ist die grundschule doch fast wie auf der waldorfschule,oder irre ich mich da?
die schüler sollen in ihrem tempo lernen und jeder wie er kann, so ist es doch auf der waldorfschule ....


und es ist doch klar,das wenn ein kind den anschluss verliert die schwierigkeiten sich durch die weiterführenden schulen auch ziehen....da würde doch nur helfen, nachhilfe zu geben,also mehr fördern oder eben das jahr nochmal zu machen....

was ist daran schlimm,wenn sie einfachere sachen bekommt als andere schüler, es ist doch ein schritt wie in der waldorfpädagogik" jeder entwickelt sich wie er kann"...

so ganz verstehe ich dein problem nicht....

🙂
 
Ich meine auch, dass doch eigentlich nur von einem Problemfach die Rede war...da könnte man mit gezieltem Üben (In der Grundschule können das ja vielleicht auch noch die Eltern machen und man muss keinen Nachhilfelehrer bezahlen) sicher gegensteuern?

Allgemein denke ich, man darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Bestimmt irren sich Lehrer mal bei der Einschätzung der Leistungsfähigkeit eines Kindes. Aber generell? Ich vermute nicht. Auf meinem Gymi wars z.B. auch so, dass ab und an Kinder aufgenommen wurden, die eigentlich keine Bildungsempfehlung fürs Gymnasium hatten. Nach Aussage des Schulleiters gab es nur 2 oder 3 Kinder, die den Anschluss geschafft haben. Die anderen mussten dann doch (zurück) auf die Realschule. Für die 2,3 war der Kampf absolut richtig, klar. Aber für die Mehrheit war die ursprüngliche Einschätzung der Lehrer eben doch die passende.

Zu sehr verallgemeinern a la "Das Schulsystem ist eh doof", "Die Bewertungen stimmen eh nicht" sollte man wohl auch nicht.

Ich würde wohl nochmal ganz konkret nachfragen, wo die Probleme des Kindes in diesem Fach sind und dann versuchen, dort gezielt zu fördern. Klar, ein Jahr zu wiederholen, ist kein Drama. Andererseits brauchen manche Kinder so ein "Pufferjahr" später vielleicht dringender als in der Grundschule...
 
Ich hatte in meinen grundschultagen auf defizite aufzuweißen. Als ich mich dann Jahre später mit reformpädagogischen schulformen auseinandergestzt habe, musste ich feststellen das mit die
waldorfschule von ihrem lernsystem vermutlich besser gepasst hätte.

Gut inzwischen studiere ich zwar trotzdem und aus mir ist was geworden, aber ich musste mich all die jahre abquälen, weil ich und dieses staatliche schulsystem nicht zusammenpassen wollen.
 
@Sonnenlicht & Selah

Es stimmt ihr versteht das Problem nicht!
Als meine Tochter in der VK war wurde sie gefördert, jetzt ist sie in der ersten Klasse und wird hängen gelassen!

Die neuen "Fälle" in der VK wiegen schlimmer als die Defizite die meine Tochter in der ersten Klasse hat! Aber ist das in Ordnung, ein Kind ein Jahr lang zu begleiten und zu fördern und es ab der ersten Klasse im Regen stehen zu lassen???

Und genau da liegt mein Probem! Ich dachte die Kinder werden über alle vier Grundschuljahre begleited aber das ist nicht der Fall.
Und es geht nicht darum das mein Kind in einem Fach nicht mit kommt (und Nachhilfe braucht) sondern um die Tatsache das sie schon nach einem halben Jahr in einer Schublade gelandet ist....!

War in der VK, hat defiziete in einem Fach, hat nicht genügend soziale Kompetenzen und Probleme beim Sprechen (sie lispelt)!

So ein Kind wird nicht gefördert sondern hängen gelassen!

Und jaaa!
Damit habe ich ein Problem, wie schon gesagt nur die Elite wird gefördert, mein Kind wird in eine Schublade gesteckt und soll einfachere Klassenarbeiten bekommen damit sie die quote der Schule net verhunst! Und das soll gerecht sein???

Sorry dafür hab ich kein Verständniss!
 
brauchst du die schule zur förderung?

ich habe damals für mein kind einen logopäden über den hausarzt bekommen, unabhängig von der schule.....und es gibt frühförderstellen, obwohl ich nicht weiss was die genau machen.

wieso eigentlich elite-dachte es seien schlimmere fälle als dein kind?...müssen ja alle mal dran kommen...

nutzt doch nichts sich aufzuregen,man muss andere lösungen suchen,oder wolltest du dich nur mal aussprechen und aufregen?...

sorry das ich dich nicht versthe,kann ich nichts zu,bin eben anders als du,soll schon mal vor kommen..😉🙂
 
Hallo Schäfchen,

lass dich auf dieser Schiene nicht abspeisen - deine Tochter kann nicht mithalten - weil sie kleinen Sprach-Handycap mit mangelnden Sozialkompetenzen hat. Es ist ggf. korrigierbar und Kompetenzen kann man fördern. Heute gibt es soviele Angebote (Förderprogramme), die es früher nicht gab....

Jetzt zu denken deine Tochter schafft die Regelschule nicht ist falsch. Kann sein, dass sie an der falschen ist?!

Es hört sich an, dass die sich gegen die Förderung und individueller Unterstützung deiner Tochter entschieden haben?!. Lehrerin, Schulpädagogin....und schon auf der Liste steht - ist ein sonderpädagogischer Förderfall und wird generell kein üblichen Anschluss haben wie die anderen Kinder?!
Da kann man sehr misstrauisch werden, ob bei denen nicht selbst Qualitätsmangel herrscht und Fehlerquellen sich eingeschlichen haben in der Leistungsermittlung und -bewertung.
Hört sich jedenfalls nicht nach guter Absicht an nach deiner Schilderung.

Vielleicht stellst bei der Schulleitung ein Antrag auf eine sonderpädagogische Förderung, wenn die Lehrerin diese Meinung vertritt, deine Tochter schafft den Stoff nicht.
Kannst dich auf die Behindertenkonvention berufen - das dein Kind ein Recht auf Integration hat, egal mit welchen Mangel sie die Schule besucht.

Was ich dir auch raten kann deine Tochter außerhalb der Schule zu fördern - Logopädisch. Die Zeit ist keine Fehlinvestition. Distanz zu nehmen - zu der Hilfeerwartung von der Schullogopädin!

Die erste Klasse wird immer genutzt, um Schulkinder auf die Schiene zu schieben - Sonder/Behindertenpädagogik!

Auch Rat würde ich bei einem Anwalt suchen, der sich in Sachen Schulrecht auskennt - bist einmal ins Visier gekommen, ist gut wenn man einen Beistand hat.

Liebe Grüsse.
 
Hallo,

habe gerade deine Geschichte gelesen und bin schlagartig einige Jahre zurückversetzt worden, als mein Sohn im Grundschulalter war.
Bis zur Einschulung war er ein ganz normaler, gut entwickelter, aufgeweckter Junge. (Er war im Waldorfkindergarten, was mir daraufhin oft vorgehalten wurde).

Ab dem ersten Schultag hat er sich dann statt weiter, zurück entwickelt. Eine Lernschwäche (Legasthenie) hat er tatsächlich. Herausgefunden habe ich das nur, weil ich dafür "kämpfen" musste, dass ihn überhaupt eine Kinderpsychiaterin ansieht.

Freiwillig eine Klasse wiederholen durfte er nicht. Das Schuljahr hätte er dann zwar sowieso nicht geschafft, er durfte aber nicht zurück, da sonst die Möglichkeit, dass die recht große Klasse geteilt wird, nicht mehr gegeben war. (Die Klasse wurde dennoch nicht geteilt). Mitte der dritten Klasse wurde er dann in die Förderschule gesteckt und ich habe ihn nur herausbekommen als ich die Regierung (Übergeordnete Stelle) eingeschaltet habe.

Dann wurde er 2 Jahre in einer Privatschule aufgebaut und dort haben ihn die Lehrer zu schätzen gewusst. Leider musste er die Schule aufgrund von umstrukturierungen wieder verlassen (schulisch hat sie ihn kein einziges Jahr weitergebracht, aber die verlorenen 5 Schuljahre wurden ausgeglichen und er wurde wieder zu dem Jungen, den ich hatte, als er im Kindergarten war).

Mittlerweile besucht er eine Realschule (privat), da er aufgrund seiner Lernstörung in staatlichen Schulen nicht gerne gesehen ist.

Daher kann ich dir nur empfehlen, wenn es sich anbietet, eine Alternative für dein Kind zu finden, nutze es. Staatliche Schulen kämpfen um gute Statistiken und Erfolg, da müssen auch manchmal Kinder geopfert werden, die dem im Weg stehen würden. Falls dein Kind auch in keine, von der Schule vorgegebene Schublade passt, kämpfe weiter und suche nach Alternativen.

Viel Glück und vor allem Kraft (denn die braucht man, wenn man gegen Windmühlen kämpft)
 

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