Hallo,Leute,
ich wollte schon nach dem ersten Beitrag was dazu schreiben..dachte dann aber,es klingt komisch und wird falsch verstanden.
Habe durch ziemlich "karge" Kindheit mit Hunger/Not
( viele Geschwister,Vater oft "krank"..damals bei uns kein Krankengeld oder Sozi,Mutter DURFTE(!!) nicht arbeiten gehen(Vater explodierte,als er sie beim heimlich arbeitengehen erwischte...MITTELALTER..no comment))
mit viel durch Vater organisierte Zusatzarbeit (die uns anfangs noch Spaß machte*grins*) schon mal ab 10 (da zogen wir v.Großstadt ins Dorf)eine "Schule des Lebens" durchgemacht.
Hatte auch viel Gutes...jede Menge Kenntnis diverser Arbeiten (Renovierung/Hof/Haus/Haushalt/Garten..) ---und Grundlage für kritisches ökonomisches Denken.
Weil ich ziemlich cool blieb beim Einkaufen(d.h.immun gegen das NICHTKAUFBARE),war ich immer dran für den Fam.einkauf.
Wie gesagt,im Wesentlichen lernte ich DENKEN.
Die Folgen davon hab ich noch jetzt zu akzeptieren.
Seit der Zeit ist es mir aber völlig schnurz,was andere über mich,mein outfit,mein Vermögen etc.denken könnten.Das ist echt toll.Macht einen ziemlich frei. Ich schätze alle finanziellen Möglichkeiten...aber: eher von der praktischen Seite. das ist so: z.B. paar Jahre durch böswillige Trennung/Scheidungskrieg EXTREME Armut noch mal gehabt. Und...NATÜRLICH hat da die "Familie" mit Abwesenheit reagiert bis hin zu sehr eindeutigen Reaktionen.Nun ja....meine Kinder fanden das alles nicht so lustig...heute sind sie dadurch AUCH in der Lage,sich von "Dürrezeiten" nicht kleinkriegen zu lassen.
Wenn man erst mal versucht,sich nicht mehr so drüber zu ärgern..sich eher NUR zu freuen,wenns mal besser wird...oder jede Kleinigkeit mehr genießt,dann hält man komischerweise Armut aus.
("Was uns nicht umbringt,macht uns stark")
Was meiner Meinung nach schon in der Schule fehlt,ist so ein Grundgerüst an "lebenspraktischen Lektionen"..also:was braucht man denn überhaupt für den Alltag...wo/wie/was kauft man preiswert ein.Was ist entbehrlich,wo ist Qualität oberstes Gebot.Also: Grundnahrungsmittel...Vitamine...z.b.
Milch/Brot/Kartoffeln/Äpfel/Reis/Gemüse/LEITUNGSWASSER !!!/Tee oder: welche Sachen kann man ohne Schaden erst mal weglassen.Oder: Absicherung gegen mögliche Schäden(jeder Haushalt eine HAFTPFLICHT)...na und so weiter.Welche Klamotten gibts mit gleicher Quali billig,was muß(!!)möglichst Markenware sein(z.B. Jeans wg.Haltbarkeit).
Weil sich niemand darüber so im Kindesalter Gedanken macht,und man die Muster der Eltern erst mal übernimmt,kommt man logischerweise erst mal schlecht mit der Knete aus.
Ich seh es immer so an den Einkäufen/Wohnungen der Freunde meiner Kinder.Ist oft tragisch.Die Leute haben pro Person mehr als wir...und doch geht viel Geld für "Schnulli" drauf.Dann gibts Streit,klar.
Ich mein jetzt nicht so "einsiedlermäßiges Fasten".Mir jedenfalls hat meine Fähigkeit das Überleben ermöglicht.
Die ganze Umstrukturierung hierzulande hat hoffentlich dann wenigstens den Nebeneffekt,daß man weniger "Wegwerfgesellschaft" sieht.
Haben wir über unsere Großeltern mit den Sprüchen"nach dem Krieg"...immer gelacht...es klingt ja auch albern und fern.
Ist aber ganz praktisch.Und...man hat auch jede Menge Erfolgserlebnisse,wenn man sich das Blitzschnell-Vergleichen antrainiert hat.
So..also,Du bist 13.Der Weihnachtsrummel ist vorbei.Nun kannst Du ja auch schon mal bißchen schauen,ob und wie Du selbst Deine Eltern unterstützen kannst.Vielleicht sind viele Dinge,die sie so für Dich kaufen oder tun,nicht sooo wichtig und Du schiebst Wünsche paar Jahre weg...Die solideste Chance,wenn überhaupt beeinflußbar,hat man wirklich mit Bildung( Ausbildung und lebenspraktische Selbstschulung).
Deine Eltern freuen sich sicher,wenn sie sehen,Du denkst schon so nach (nicht jeder ist so ein Despot wie mein Vater,der nur THEORETISCH denkende Kinder/Ehefrau wollte...)
Es geht vielen Leuten finanziell schlecht.Die meisten wollen das aus falsch verstandener Scham verstecken-dabei ist es VÖLLIG SCHNURZ,was andere Denken...
dann müßte sich fast die ganze Menscheit schämen !!!!
Ich würde (statt teurer Aktionen,wenns zu spät ist oder statt die Pleitegeier zu finanzieren-> "private Schuldner-"HELFER"...)ein umfassendes vorsorgendes Schulungsgerüst für Lebenspraxis(da gehört auch was rein über die Grundlagen der Psychologie/Partnerschulung/Kindererziehung/Konfliktbewältigung/Gesundheitschulung...) im Schulsystem integrieren.
Das rentiert sich meiner Meinung nach in kürzester Zeit,Tragödien sind oft nicht nötig....
Nun hab ich rumgesponnen...sorry...vielleicht schreibst Du mal uns,wie es jetzt aktuell so läuft bei Euch?
Gruß von der
Micky