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Hilfe - sogar Zahnarzt für Angstpatienten vergrault - wie weiter?

MsLuna

Neues Mitglied
Hallo zusammen

Ich muss meine Sorgen irgendwie deponieren, da ich einfach nicht mehr weiter weiss. :wein:

Seit längerem habe ich buchstäblich Todesängste vor dem Zahnarzt. Alles "unblutige" geht einigermassen, beim Zähneziehen hört es dann definitiv auf. Schon von fast 10 Jahren habe ich mich für eine Weisheitszahn OP an einen Kieferchirurgen überweisen lassen, da ich eine Sedierung wollte. Spätestens als ich den Terminzettel für den Tag X in der Hand hatte, litt ich buchstäblich unter Todesängsten. Keine Nacht, in der ich nicht aus Zahnarzt-Albträumen erwacht bin. Arbeiten war nur noch eine Qual, alle Gedanken drehten sich nur noch um diesen Tag X. Wie es der Zufall so wollte, hatte der Chirurg selber - nicht ich - den Termin aufgrund einer Terminkollision verschoben. Habe mich nie wieder getraut einen 2. zu vereinbaren.:(

Problematisch bei mir ist nicht, die Angst vor dem Eingriff selber, sondern vor den möglichen Schmerzen danach. Ich habe von Leuten gehört, die Wochenlang unter Qualen litten und ich habe es bei meinem Freund persönlich miterlebt. Ich war zudem selbst einmal einige Tage im Krankenhaus und weiss, wie sich das anfühlt, wenn kein Schmerzmittel mehr hilft. Damals habe ich mir geschworen, künftig lieber zu sterben, als nochmals ein Arzt aufzusuchen.

Ich ging nichtsdestotrotz immer pflichtbewusst zur Zahnreinigung, da mir das wiederum nicht viel ausmachte. Mein Zahnarzt teilte mir bei jedem Besuch mit, dass diese Weisheitszähne endlich raus müssten. Ich konnte mir allerdings zu keinen Zeitpunkt nur ansatzweise vorstellen, diese Dinger rauszunehmen. Außerdem war ich auch lange im Studium und wollte dort nicht plötzlich 2 Wochen fehlen. Vor lauter Scham, mich nicht überwinden zu können, habe ich mich dann ca. 4 Jahre bei keinem Zahnarzt mehr blicken lassen.

Nun bin ich umgezogen und habe etwas gespart nach dem Studium und wollte die Sache angehen - auch wenn ich etwas Geld in die Hand nehmen muss. Ich habe mir in der neuen Stadt einen Zahnarzt, der auf Angstpatienten spezialisiert ist, rausgesucht (was mich schon viel Überwindung und Albträume gekostet hat). Mittlerweile hatte ich auch Panik vor diesem Termin, bin dann aber mit grossen Erwartungen hin. Es hiess, dass die Zahnärztin seit 15 Jahren auf Angstpatienten spezialisiert sei, Lachgas und diverse Entspannungsmethoden, Kopfhörer anbietet und und und. Mit entsprechender Erwartung bin ich da auch hin.

Eine nette, moderne Praxis mit femininem Touch (Schmetterlinge, Wellnessmusik im Hintergrund etc.) hat mich erwartet und ich wurde freundlich begrüsst. Auf einem Anmelde-Formular habe ich angegeben, dass ich in Angstsituationen ohnmächtig werden kann und wirklich panische Angst habe :wein: ,Dann wurde ich kurze Zeit später ins Zimmer gebeten und bald ist dann die Zahnärztin gekommen. Sie fragte, ob bei mir etwas speziell sei. Ich habe ihr meine "Leidensgeschichte" erzählt. Sie meinte dann, die Weisheitszähne müssen halt raus und "das habe noch jeder überlebt" - na toll :rolleyes:

Dann gabs Röntgenbilder: Karies und Panorama für die Lage der Weisheitszähne. Auf dem Röntgenbild war auf den ersten Blick nicht "definitv Karies" zu erkennen. Sie meinte, das würde sie aber in der Untersuchung gleich prüfen. Sie bot mir Lachgas an, dass ich gerne ausprobiert habe. Mir wurde die Maske aufgesetzt und los gings. Es herrschte auch toten Stille als die Prodezur begann, weder die Ärztin noch die Helferin haben ein Wort gewechselt, irgendwie kam ich mir hilflos vor als sie den Hahn aufdrehte. Irgendwie hätte ich von einer solchen Praxis etwas mehr Zuspruch erhofft? :confused: Wirklich viel gespürt vom Lachgas habe ich nicht. Nach 4 Gläsern Wein verspüre ich eine stärkere Wirkung. Auf jeden Fall eröffnete sie mir, dass 3 Füllungen gemacht werden müssen. Ich dachte mir, ok, hatte noch nie etwas und jetzt gleich 3, aber nun gut, kann ja sein. Sie würde das an 2 Terminen erledigen. So würde ich Routine bekommen. Diesen Ansatz fand ich nicht schlecht.

Nach dem Abschied von der Zahnärztin war Zahnreinigung angesagt. Diese hat nicht weniger als 2 Stunden gedauert und war teilweise wirklich schmerzhaft, sodass mir wirklich alle Haare zu Berge gestanden sind. Sowas habe ich nicht einmal bei meiner früheren DHs erlebt. Ich hätte von einer "Angstpraxis" wirklich erwartet, dass man allenfalls ein Zeichen vereinbart oder eine Betäubung erhält oder menschlich aufmunternde Worte - keine Ahnung.

Schweißgebadet und mit Kopfschmerzen nach dieser zweistündigen Tortur bin ich nach Hause. Pünktlich eine Woche später erhielt ich die Offerte für die Füllungen. Es WURDEN 4 und nicht wie angekündigt 3 offeriert. Unsicherheit machte sich in mir breit. Woher stammt nun das 4. Loch? :confused: Hat sie es mir falsch mitgeteilt damals, hat jemand einen Fehler beim Verfassen der Offerte gemacht, hat jemand absichtlich eine Füllung hinzugefügt...? :wein: Ich muss auch Anmerken, dass das Wartezimmer bei mir leer war. Mein Freund war nach 1.5 Stunden auch langsam verunsichert und ist extra in die Praxis gefahren und hat im Wartezimmer gewartet. :D

Ich habe dann eine Mail geschrieben, ich sei nun aufgrund dieser Diskrepanz verunsichert und möchte eine Zweitmeinung. Habe auch geschrieben, dass ich mich je nach Ergebnis gerne melde.

Im Anwortmail war dann sowas wie "alles Gute und viel Erfolg" zu lesen. Also irgendwie fühle ich mich nicht wirklich Ernst genommen.

Ich weiss einfach nicht mehr weiter :wein:. Zu welchem Zahnarzt soll ich dann noch, wenn mir nicht mal mehr ein auf Angstpatienten spezialisierter Zahnarzt helfen kann? :wein:

Musste das mal los werden.
 
E

earlywinter

Gast
Hallöchen MsLuna,

ich musste mir unbewusst selbst auf die Zunge beißen, als ich deinen Beitrag gelesen habe. Meine Ärzte sind ja um Welten netter und die sind nicht auf Angstpatienten spezialisiert.

Ich habe zwar jetzt keine "panische Angst" vorm Zahnarzt aber dennoch mache ich immer unbewusst einen großen Bogen darum. Ich brauche z. B. ewig, bis ich mal einen Termin zur Kontrolle vereinbare.

Ich würde an deiner Stelle zu einem anderen Arzt gehen und mir eine Zweitmeinung holen. Oft labern die Ärzte irgendwas, was sich dann am Ende als anders herausstellt.

Was man gegen deine Angst tun könnte? Also mir hilft immer der Gedanke an saubere gesunde Zähne, das ist so meine innerliche Motivation. Zahnschmerzen können wirklich grauenhaft sein. Ich glaube, wenn man das mal erlebt hat, dann ist der Gang zum Zahnarzt nicht mehr ganz so schlimm. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 66896

Gast
Hallo TE, um Weisheitszähne werden immer so viele Schauermärchen erzählt. Dabei sind es diejenigen, die bei einer Extraktion die wenigsten Probleme bereiten: kleine, einführige Wurzel. Die fallen fast von selbst raus. Wenn der Zahnarzt sauber und ordentlich arbeitet, gibbt's auch danach keine Probleme, ich hab's ausprobiert. Wenn Du allerdings einen "Fleischer" als Zahnarzt hast, solltest Du über einen Praxiswechsel nachdenken. Es gibt auch Praxen, die auf Angstpatienten spezialisiert sind. Da kannst Du Dich gern informieren.
 

Anonym

Registrierter Nutzer, anonym
Ich denke, man muss und darf sich für die Auswahl des Zahnarztes Zeit nehmen. Da du ja jetzt keine extrem akuten Beschwerden hast, würde ich mir diese Zeit definitiv nehmen: Diese Ärztin hat wohl nur zusätzlich Werbung machen wollen und deswegen dazu geschrieben, dass sie Angstpatienten nimmt. Dass es nicht damit getan ist, eine Flasche Lachgas bereitzustellen, scheint die gute Frau nicht zu wissen.
Und 2 Stunden für eine Zahnreinigung ist definitiv zu lang: Bei mir dauert es 30 Min- selten 45min.
Die Zeiten der Halbgötter in weiß sind glücklicherweise vorbei und als Patient hat man das Recht, sich mehrere Meinungen anzuhören! Und das würde ich an Deiner Stelle ohne schlechtes gewissen tun: Es ist DEINE Gesundhiet und wenn ein Arzt so wenig kompetent ist, als dass er mit Angstpatienten wie Dir (und Du klingst nicht nach einem für den Arzt extrem stressigen Fall) klarkommt, dann ist es der falsche Arzt.
Mich macht sowas immer wütend: Wenn ein Arzt nicht damit klarkommt, dass ein Patient keine gefühllose Masse ist, hätte er lieber Pathologe werden sollen!
Such weiter. Irgendwann wirst Du bei einem Arzt landen, bei den es sich richtig anfühlt. Aber schieb es auch nicht ins Unendliche.
Bei mir war das mit den Weisheitszähnen ähnlich: Die ersten zwei Zähne wurden von einem Pfuscher rausgemacht, so dass ich extrem panik hatte und die anderen zwei Zähne über Jahre hinausschob: dann kam ich zu einem sehr guten Arzt, da war das kein Thema: Der war sehr sensibel, hielt zB sofort inne und fragte, ob alles OK ist, wenn ich kurz mal aufstöhnte. Überhaupt fragte er immer wieder, ob noch alles im grünen Bereich wäre und er redete auch recht viel (was für mich beruhigend ist: wenn der Arzt zwischendurch sagt: "So, jetzt machen wir dies, so jetzt haben wir schon die Hälfte" usw. Zu schweigsame Ärzte finde ich auch beunruhigend)
Die Behandlung bei diesem Arzt war der volle Erfolg und ich konnte am Abend schon wieder vorsichtig mümmeln. Schmerzen hatte ich sogut wie keine (hatte zwar ein Schmerzmittel, aber das musste ich garnicht nehmen)
SO stelle ich mir eine gute Behandlung vor!

Also es gibt solche Ärzte: Und mal ehrlich: wir sollten das Geld der Krankenkassen zu SOLCHEN Ärzten tragen und die unsensiblen Pfuscher meiden!

Nur Mut: Du findest schon einen guten Arzt!
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Hallo TE, um Weisheitszähne werden immer so viele Schauermärchen erzählt. Dabei sind es diejenigen, die bei einer Extraktion die wenigsten Probleme bereiten: kleine, einführige Wurzel. Die fallen fast von selbst raus.
Na ja, jeder Mensch ist unterschiedlich und auch seine Zähne. Ich war 20 als man mir die Weisheitszähne rausnahm. Für mein Alter waren die Weisheitszähne voll ausgebildet, was wohl sehr ungewöhnlich ist und da war nix mit kleiner Wurzel. Drei Zähne gingen noch problemlos raus. Beim vierten Zahn war die Wurzel so lang, dass sie sich bereits im Kiefer verhakte. Den Zahn hätte man eigentlich unter Narkose ziehen müssen, denn die lokale Betäubung hat in meinem Fall nicht mehr gewirkt. Ich gehe jetzt nicht näher darauf ein, um der TE nicht noch mehr Angst einzujagen.

@MsLuna
Ich kann deine Ängste vor Schmerzen gut nachvollziehen. Ich hatte in meinem Leben auch schon oft Schmerzen - akute und chronische. Darunter auch extreme Schmerzen wie z.B. Gallenkoliken. Ich habe dann auch eine Art Angst vor Schmerzen entwickelt und im Laufe der Zeit eine niedrige Schmerztoleranz. Während einer Psychotherapie habe ich mal mit meinem Therapeuten darüber gesprochen. Das ermöglichte mir einen anderen Blickwinkel auf das Thema Schmerz. Ich würde dir daher raten, das therapeutisch aufzuarbeiten. Das könnte helfen, mit deiner Angst besser umzugehen.

Problematisch bei mir ist nicht, die Angst vor dem Eingriff selber, sondern vor den möglichen Schmerzen danach. Ich habe von Leuten gehört, die Wochenlang unter Qualen litten und ich habe es bei meinem Freund persönlich miterlebt.
Das Danach fand ich jetzt gar nicht sooo schlimm. 1-2 Tage waren die Schmerzen schon recht unangenehm aber dennoch auszuhalten. Ich muss sagen, da gibt es echt schlimmeres. Aber gut, das erlebt und empfindet jeder anders. Aber Qualen muss man sicher nicht leiden. Da muss man sich einfach ein anderes Schmerzmittel verschreiben lassen oder eine höhere Dosis einnehmen sofern möglich. Viel kühlen und Eis essen :)

Ich war zudem selbst einmal einige Tage im Krankenhaus und weiss, wie sich das anfühlt, wenn kein Schmerzmittel mehr hilft.
Dann hat man dich nicht richtig behandelt. Es muss heutzutage keiner(!) länger unter starken Schmerzen leiden. Ich hatte einmal einfach Morphium erhalten, als andere Schmerzmittel nicht richtig anschlugen. Spätestens DAS sollte helfen. Allerdings wird Morphium nicht so ohne weiteres verabreicht. Das macht man wirklich nur, wennn alles andere nicht mehr hilft und wenn die Schmerzen sehr stark sind.

Damals habe ich mir geschworen, künftig lieber zu sterben, als nochmals ein Arzt aufzusuchen.
Das zeigt nur, dass du dringend psychologische Hilfe brauchst.

Ich weiss einfach nicht mehr weiter :wein:. Zu welchem Zahnarzt soll ich dann noch, wenn mir nicht mal mehr ein auf Angstpatienten spezialisierter Zahnarzt helfen kann? :wein:
Dann gehe zu einem anderen Zahnarzt, der auf Angstpatienten spezialisiert ist. Du solltest dich schon wohlfühlen. Das scheint bei der Zahnärztin ja nicht der Fall gewesen zu sein.
 

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