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Hinterlistige Kollegin

Sandra_86

Mitglied
Hallo,

Ich mach gerade eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Am Anfang der Ausbildung war ich in einer Abteilung, in welcher ich mit der Erstkraft super zurecht kam. Bekam auch von ihr die beste Bewertung. Immer wieder bekam ich mit, wie über diese Kollegin gelästert wurde, da sie sehr unbeliebt ist. Ich hab mir dabei aber nie etwas gedacht, weil ich sie total in ordnung fand und ich mir selber meine Meinung über meine Mitmenschen bilde.

Irgendwann wurde diese Abteilung aufgelöst und diese Kollegin kam mit einer anderen Kollegin aus ihrer Abteilung in die Buchhaltung. Dort wurde die Kollegin wieder Erstkraft. Seit Mai bin ich auch in dieser Abteilung. Was uns allen ziemlich auf die Nerven geht, ist, dass unsre Erstkraft jeden Tag stundenlang Privatgespräche am Telefon führt, und darüber das Arbeiten vergisst. Oft schleichen sich auch Fehler ein, die sie gar nicht machen dürfte, nach der Zeit, in der sie schon dort arbeitet. Selbst ich als Azubi mache diese Fehler nicht mehr.

Sie versucht aber immer mir die Schuld in die Schuhe zu schieben. Einer Auszubildenden glaubt man ja nichts. Eine andere Kollegin von der Abteilung glaubt ihr das zum glück nicht, weil sie weiß, wie sie ist, wobei ich am Anfang gar nicht mit ihr klar kam. Jetzt steht sie immer total zu mir. Diese Kollegin war vor kurzem eine Woche im Urlaub, woraufhin ich ihren Bereich komplett alleine übernehmen musste, was gar nicht zu schaffen ist und das weiß die Kollegin auch. Dieser Bereich ist auch sehr wichtig, da dort Rechnungen angewiesen werden und jeden Tag ein ganzer Stapel rein kommt. Nebenbei müssen auch noch andere Dinge erledigt werden. In der Woche hab ich auch immer mindestens eine halbe Stunde früher angefangen, weil ich angst hatte, die Arbeit nicht zu schaffen. Musste auch noch zusätzlich Sachen von der Erstkraft und ihrer anderen Kollegin übernehmen. Die zwei haben die ganze Zeit nur gequatscht oder telefoniert.

In diesen zwei Ferienwochen hätte ich am Freitag eigentlich früher Schluss gehabt, weil ich ja keine Berufschule hatte und den Spätdienst nicht hätte übernehmen müssen. In der ersten Woche wurde mir das weggenommen, weil die Erstkraft früher Feierabend wollte, obwohl sie zum Spätdienst eingetragen war und in der zweiten Woche konnte ich das wegen eines blöden Umstandes auch vergessen. Ich war wegen eines Fehlers, der mir angehängt wurde, wobei ich mir beim besten Willen nicht erklären konnte, wie ich das hätte schaffen können, wieder fast bis zum ende da, um mit der Erstkraft herauszufinden, warum dieser Fehler aufgetreten ist. Mein Wochenende war natürlich im Eimer, weil ich total Angst hatte, von der andren Kollegin einen Anschiss zu bekommen, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück ist.

Heute hat mich diese Kollegin drauf angesprochen, warum so wenig gemacht wurde, und ob wir überhaupt was geschafft hätten. Ich sagte ihr darauf, dass ich schon viel getan hätte. Ihre Frage war dann, was die Erstkraft geleistet hätte, worauf ich wahrheitsgemäß antwortete, dass sie telefoniert hätte. Die Kollegin weiß das auch. Sie fand das unmöglich und fragte mich gleich, ob sie mir geholfen hätte, was ich verneinen musste. Das fand die Kollegin total unfair, weil die Arbeit alleine gar nicht zu schaffen ist. Die weiß, was alles getan werden muss. Ich erzähle ihr auch von der Situation mit diesem Fehler. Sie wusste auch gleich, von was ich rede und sagte mir, ich hätte den Fehler gar nicht gemacht, sondern die Erstkraft. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gewundert. Einer andren Kollegin schiebt sie auch immer ihre Fehler zu.

Es wurm mich, dass man sich als Azubi alles gefallen lassen muss. Ich muss ja Angst haben, den Mund aufzumachen. Ich will es aber nicht zulassen, dass ich als unfähig hingestellt werde, weil sie meint, mir ihre Fehler zuschieben zu müssen. Ich weiß nur nicht, wie ich sie darauf ansprechen soll, ohne das quasi Krieg ausbricht. Kann auch schlecht mit meiner Ausbilderin drüber reden, da die Kollegin mir sonst sicher das Leben zur Hölle macht. Die kann richtig ekelhaft werden. Kann man sich dagegen wehren, oder muss ich drüber stehn? Ich will nicht schlecht da stehn. Das spricht sich ja auch herum. Bin da zwar nur noch ein Jahr, wenn ich nicht übernommen werde, aber ich will die Zeit gut rumbringen und nicht immer mit einem komischen Gefühl zur Arbeit gehn.

Sorry für den langen Text.
 
hallo sandra,

ich (als angehende ausbilderin) kann dir nur raten, suche das gespräch mit deiner ausbilderin. schreib dir am besten vorher auf, was dich bedrückt. evtl kannst du ja auch erstmal das thema ansprechen ohne konkret namen zu nennen.
ich finde es ganz wichtig dass du dieses gespräch führst, denn auf die dauer wird der druck ganz schön groß werden u ich könnte mir vorstellen, dass du irgendwann mal sicherlich keine lust mehr hast in die arbeit zu gehen, vor lauter frust, angst u fehlender motivation. und dann ahst du dir deine ausbildung versaut nur wegen so ner dummen trödeltante? das kann es ja nicht sein oder?
vielleicht kann deine nette kollegin dem gespräch beisitzen u dir ein wenig psychisch u moralisch zur seite stehen?


vg
4711
 
Liebe Sandra,
in einer Fortbildung habe ich mal gehört, wie man Probleme und Konflikte anspricht, ohne daß dabei ein Krieg ausbricht.
Wichtig hierbei ist, daß Du bei Dir bleibst. Ich-Botschaften vermittelst. Kurz und klar formulierst, also Konjunktive wie "könnte, würde, wäre" vermeidest. Unterstellungen und Interpretationen vermeidest und keine persönlichen Angriffe und Abwertungen formulierst.

Dann kannst Du den Konflikt in 3 Schritten ansprechen:

1. Die eigene Wahrnehmung beschreiben, also das Verhalten der anderen Person beschreiben, mit Ich-Botschaften:
"Ich nehme wahr..."
"Ich habe beobachtet..."
"Mir ist aufgefallen..."

2. Den Bedeutungshintergrund erläutern:
"Das kann zur Folge haben..."
"Ich befürchte..."
"Ich mache mir Sorgen..."
"Ich bin (enttäuscht, ärgerlich, irritiert, unzufrieden....)"
"Mir geht es damit..."

3. Das eigene Anliegen formulieren:
"Ich wünsche mir von Ihnen..."
"Ich erwarte, daß Sie..."
"Ich frage mich..."
"Meine frage an Sie ist..."
"Meine Entscheidung lautet...."

Wenn man so die Konflikte anspricht, bleibt man bei sich und zeigt trotzdessen den eigenen Standpunkt, was immer wichtig ist, um sich nicht unterbuttern oder mobben zu lassen.
Ich habs ausprobiert, es war schwer, aber es führte zum Erfolg. Es kamen viele Erklärungen und Problemerläuterungen von der anderen Seite und ich hab mich immer wieder auf das von mir Gesagte berufen, mich von meinem Anliegen nicht abbringen lassen.
Mir ging es danach echt besser!

Ich wünsche Dir Mut, das mal auszuprobieren und ich drück Dir die Daumen!
Alles Gute, Indianerin
 

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