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Notleidende0815
Gast
Schönen guten Tag,
ich bin die 19-jährige Tochter einer 4-köpfigen Familie, die zwar an sich ihre kleinen alltäglichem Macken hat, es allerdings sehr schön ist in ihr zu leben - eigentlich.
Ich selbst habe auch kein Problem, das große "Problemkind" ist mein Bruder (25), und an sein Problem stark angekoppelt ist meine Mutter.
Mein Vater und ich haben schon viele erdenklichen Wege ausprobiert, doch mussten immer wieder scheitern und wissen einfach nicht weiter, darum erhoffe ich mir hier Antworten für weitere Wege.
Nun einmal zur Erklärung was sich hier bei uns abspielt:
Mein Bruder, 25(!!) Jahre alt, terrorisiert meine Eltern und mich seit einem knapp 1 Jahr mit heftigsten Wortformulierungen, Demütigungen und auch diffamierenden Gesten.
Er tritt z.B: meine Mutter und setzt mir gegenüber auch häufig Gewalt ein , (allerdings nicht ausreichend stark genug, um meinen Bruder beweisträchtig anzuzeigen!)
Seine Sprüche fingen an mit einem „Ihr seid unterprevilegiert, weil ihr keinen höheren Schulabschluss habt“ , gingen weiter mit „ihr seid an allem Schuld, dass ich nichts schaffe“ „es ist mir völlig egal dass meine Eltern für mich Geld ausgeben, ich möchte eigentlich sogar noch mehr“ bis über „ich wünschte ihr würdet sterben, dann kann ich endlich euer Haus erben“. Mittlerweile hat er alles durch und bekommt nur so paradoxe Sprüche wie „scheiß Kanacken“ raus, worüber man nur noch wehmütig lachen kann (meine Eltern stammen aus Polen) und beschwert sich, dass ihm einfach alles nicht gut genug ist (schmeißt das leckere essen meiner Mutter weg etc.)
Man kann ihn getrost als „Nerd“ bezeichnen, sitzt seit 1 ½ Jahren zuhause herum und traut sich nicht vor die Tür (sogar vor dem Postboten zeigt er sich nicht), grenzt sich sozial ab, rennt immer im Schafanzug durchs Haus, trinkt 10 Tassen Kaffee am Tag , stinkt und isst nur noch Fastfood, besitzt keine Zukunftspläne und genießt sein unverpflichtetes , billiges Leben im Hotel Mama. Außerdem schneien hier wöchentlich Briefe von Rechtsanwälten hinein, die Vermutung liegt nahe dass er einen riesigen Schuldenberg hat.
Angefangen hat die Problematik im Oktober letzten Jahres - nachdem mein Bruder sein 1. Studium nach 2 1/2 Jahren abgebrochen hatte (war aber schon seit gut 3 Semestern am zögern), wollte er die Studienrichtung wechseln und suchte sich zu dem Zweck eine hochrenommierte Uni im Ausland aus, an dieser er "unbedingt" studieren wollte.
Er hielt sich zwar mehrere Male am Studienort auf, wurde zum Studiengang aufgenommen und meine Eltern zahlten ihm bedingungslos knapp 2000€ für Einschreibegebühr und sämtliche darauf folgenden Kosten von gut 300€/Monat. Doch letztendlich besuchte er nicht einen Tag den Unterricht, obwohl er vor Ort anwesend war.
In den nachfolgenden 3 Monaten stand unter heftigsten Diskussionen jedes Mal das Thema auf dem Tisch, dass sich mein Bruder letztendlich abmelden soll (um wenigstens noch die monatlichen Gebühren entfallen zu lassen), doch jedes Mal machte er meinen Eltern (und vermutlich auch sich) vor, dass er jeweils einen Monat später nachträglich in den Studiengang eintreten möchte.
-- Zwei Monate lang zog er das durch und war jedes Mal wieder erfolgslos vor Ort anwesend. Am dritten Monat riss der Geduldsfaden und es kam zu erbitterten Wortgefechten dass er sich exmatrikulieren soll, was er bis heute nicht tat – und somit meinen Eltern einfach so zumutete, sinnlos die Studiengebühren zu zahlen. (nur er selbst hatte die Vollmacht, das Studium zu beenden)
Nach einer Weile haben wir versucht (mein Vater und ich) ihn zu einer Psychotherapie zu überreden, doch er lehnte jede Hilfe von außen ab.
Meine Mutter hat eine ganze Weile lang an ihren Sohn geglaubt und sie war jedes Mal diejenige, die ihm naiv jede Rede über einen neuen Studienbeginn geglaubt hat.
Selbst als mein Bruder anfing sie niederzumachen, redete sie sich ein „das ist nur eine Phase“ und nahm alles hin & verwöhnte ihn weiterhin, doch erst nach einem guten ½ Jahr der Streitereien und der Demütigungen fing sie an die Sache realistischer zu sehen, seine Zukunft abzuhaken und sich auch nicht alles gefallen zu lassen.
-- Längst wäre es Zeit, meinen Bruder
vor die Tür zu werfen oder ihn in eine Klinik einweisen zu lassen, doch bei diesem Thema antwortet sie noch bis heute „ das sind Dinge, die man in der Familie klärt, ich mache das schon!“ und versucht bis heute auf „Heile Welt“ Zu machen, während es ihr völlig egal ist dass ich und (vor Allem) mein Vater sehr darunter leiden.
-- und ganz ehrlich müssen wir auch zugeben, dass wir einfach nicht konkret wissen, wie man „jemanden vor die Tür setzt“ , und zudem traut sich mein Vater auch nicht Recht zu diesem Schritt, da er sich zu viele Sorgen macht dass mein Bruder das allein nicht schaffen würde (er ist wie ein Säugling in der Hinsicht) – oft genug habe ich mit ihm darüber diskutiert, aber in dem Punkt ändert er seine Meinung nicht ( Im Sinne von „was danach kommt, ist sein Problem“ ).
Mein Vater dachte zeitweise sogar an eine Scheidung, das löst ja nicht das eigentliche Problem, ebenso wenn ich ausziehe – denn dann würde die ganze Last auf meinem Vater liegen bleiben.
Im Frühjahr beantragten wir einen psychologischen Vor-Ort-Begutachtungstermin,
Man würde sich ihn sich vor Ort anschauen und könnte ihn evtl. einweisen lassen.
Versichert wurde uns, dass dies eine absolute Notfallnummer für ganz besonders kritische Fälle sei, wenn man selbst keine Handlungsgewalt mehr hat –eine Sachen in die wie sehr viel Hoffnung hineinlegten!! Sicher haben wir dies mit meiner Mutter abgesprochen, aber sie wollte davon nichts hören und so handelten mein Vater und ich eigenmächtig und beantragten den Termin.
-- Doch als meine Mutter vom Termin erfuhr, wandelte sich ihre Persönlichkeit wieder zu 180° in die schützende Mutter um und fuhr an jenem Tag mit ihrem Söhnchen einfach weg, sie „lief weg“.
-- Doch das eigentlich furchtbare kam danach: Die Psychologen, die trotz alldem mit uns ein Gespräch führten, sagten uns „ein externen Eingreifen ist nur dann möglich, wenn sämtliche Familienmitglieder dem zustimmen (mit Ausnahme des Patienten)“ - die letzte Hoffnung von einem gewalttätigen Eingreifen von Außen war dahin, denn meine Mutter und mein Bruder sind sich in dem Punkt absolut gleich: Sie sind absolut stur, nicht zu Diskussionen bereit und würden einem solchen Vorgehen niemals zustimmen.
~~~~~~
Wir selbst sind der Ansicht, dass mein Bruder durch die vielen Misserfolge sehr extrem frustriert ist
-- wobei klar zu sagen ist dass er selbst für diese verantwortlich ist, da er sich stets Studiengänge ausgesucht hat, die weit über seinen Qualifikationen liegen (es „mussten“ ja immer Elite-Unis sein) – Dinge, die er sich bis heute nicht eingestehen kann.
Von seiner Persönlichkeit sei zu sagen, dass er sehr arrogant ist (wenn er etwas von sich gibt, dann entweder nur Herabwürdigungen und er is ein absoluter Macho. – Man hat von ihm den Eindruck, das sein einziger Lebenssinn darin besteht, anderen zu beweisen, dass er besser ist als der Rest der Welt.
Das größte Problem an ihm ist jedoch, dass er sich seine Fehler NIEMALS SELBST zuschreiben kann/würde, weshalb er nun meine Eltern dafür verantwortlich macht – und diesen Hass lässt er auch an ihnen durch seine Terroraktionen aus. Und an mir ab und an die Gewalt (bei Streits), da er mich am wenigsten respektiert (womit ich allerdings verhältnismäßig gut klar komme).
-- Noch ein Problem steht ganz im Vordergrund: angenommen, er würde tatsächlich mit einem Psychologen sprechen, dann würde er sich absolut verstellen und wäre äußerlich völlig nochmal – allerdings würde er dann verbal sehr glaubhaft davon überzeugen, dass meine Eltern doch das Problem wären und würde sie als Problemfall darstellen!! Seine „Schauspielkunst“ ist nahezu meisterhaft!
--- Sicher fällt hier auf, dass er nicht der allzu dümmste ist – ich selbst habe mich mit dem Thema lange Zeit auseinandergesetzt und sehe an ihm alle Zeichen eines „Soziopathen“ , der reuelos gewalttätig sein kann, nur nach eigener Gewinnoptimierung aus ist und dem die Gefühle der anderen fremd sind und deswegen auch keine Schuldgefühle und Moralen hat – allerdings weiß er gut , die Gefühle anderer auszunutzen, indem er seine Schauspielkünste zu seinen Gunsten einsetzt (z.B. das Schauspiel „ich werde das Studium doch noch fortführen.“) .
Meine Mutter ist vom Charakter her die liebe, umsorgende und völlig aufopfernde Mutter. – Allerdings gilt dies nur materiell, denn wenn Probleme entstehen, versucht sie diese möglichst komplett zu ignorieren und baut eine „Blubbblase“ , eine Scheinwelt auf, in der alles perfekt und fehlerfrei ist.
-- Insbesondere versucht sie diese Scheinwelt vor anderen aufrechtzuerhalten, deshalb hat sie auch Angst dass Nachbarn unser Streitgeschrei hören „seid wg. der vielen Aufmerksamkeit. Nur nicht auffallen!
Diskussionen sind zwecklos, sie geht auf solche gar nicht ein, ignoriert sie oder läuft ohne Antwort weg.
Noch niemals im Leben hat meine Mutter sich einen Fehler eingestanden oder einem Kompromiss zugestimmt und ihr scheint unser Leid in diesem Punkt auch völlig zu ignorieren bzw. es ist ihr egal wie wir fühlen.
~~~~~~
Mein Vater und ich sind verzweifelt.
- Erstens, weil jeglicher Versuch von uns (Papa und mir), etwas zu machen, fehlschlägt (wg. Mama).
- Zweitens, weil mein Vater von der Dominanz meiner Mutter so eingeschüchtert ist, dass er gar nicht mehr weiß wie er denn noch konkret selbst handeln kann bzw nach so einem Streit gar nicht mehr Kraft für Weiteres hat.
- Drittens, weil wir gar nicht konkret wissen, wie man jemanden vor die Tür schmeißt.
- Viertens: und selbst wenn wir das wüssten, würden diese Versuche 100%-ig von meiner Mutter verworfen werden!!!!
- fünftens, und das finde ich besonders ernst: mein Vater hat nämlich Herzprobleme und hat auch gar nicht die Kraft, längere Diskussionen und tagelange Kämpfe durchzuhalten.
Im Winter hatte er sogar Anzeichen von Burnout.
Wir sind wirklich verzweifelt, unsere „Notfallnummer“ war der letzte flopp und diese Enttäuschung hat meinen Vater nur noch mehr gelähmt, etwas zu machen.
Was uns hilft, sind nur noch „gewaltsame“ Eingriffe von Außen, die die Bestätigung meiner Mutter nicht benötigen- Damit meine ich keinen konkreten Schlagabtausch, sonder dass über den Willen einer volljährigen Person gehandelt wird.
Doch meinen Bruder per Polizei des Hauses zu verweisen hat auch überhaupt keine Sinn: meine Mutter würde meinen Vater deswegen nur fertig machen, und nach 5 Tagen ist dieser wieder entlassen und der Spaß geht weiter.
Meine Hoffnung ist nun, dass mir jemand wirklich nützliche Adressen gibt –
Was ich hier ABSOLUT NICHT GEBRAUCHEN KANN sind solche neunmalklugen Sprüche wie „Rede erst nochmal mit denen gemeinsam“ oder „geht doch alle zum Familientherapeuten“, denn die Einsicht wird nicht in 5 Jahren eintreten…
Oder auch Sprüche von Wegen Scheidung – meine Eltern lieben sich ja, allerdings bringt eine so extreme Situation meine Mutter auch an Grenzen, an denen ihre „negativen Seiten“ in´s Extreme ausarten, was im Normalfall nicht so ist.
Ich hoffe dass uns hier jemand sinnvoll weiterhelfen kann, ansonsten sehe ich keine Zukunft mehr… und ich weiß nicht wie lange mein Vater noch so einen Dauerstress mitmachen kann, wo er doch jetzt schon kaum noch Kraft hat…
ich danke sehr im Voraus.
ich bin die 19-jährige Tochter einer 4-köpfigen Familie, die zwar an sich ihre kleinen alltäglichem Macken hat, es allerdings sehr schön ist in ihr zu leben - eigentlich.
Ich selbst habe auch kein Problem, das große "Problemkind" ist mein Bruder (25), und an sein Problem stark angekoppelt ist meine Mutter.
Mein Vater und ich haben schon viele erdenklichen Wege ausprobiert, doch mussten immer wieder scheitern und wissen einfach nicht weiter, darum erhoffe ich mir hier Antworten für weitere Wege.
Nun einmal zur Erklärung was sich hier bei uns abspielt:
Mein Bruder, 25(!!) Jahre alt, terrorisiert meine Eltern und mich seit einem knapp 1 Jahr mit heftigsten Wortformulierungen, Demütigungen und auch diffamierenden Gesten.
Er tritt z.B: meine Mutter und setzt mir gegenüber auch häufig Gewalt ein , (allerdings nicht ausreichend stark genug, um meinen Bruder beweisträchtig anzuzeigen!)
Seine Sprüche fingen an mit einem „Ihr seid unterprevilegiert, weil ihr keinen höheren Schulabschluss habt“ , gingen weiter mit „ihr seid an allem Schuld, dass ich nichts schaffe“ „es ist mir völlig egal dass meine Eltern für mich Geld ausgeben, ich möchte eigentlich sogar noch mehr“ bis über „ich wünschte ihr würdet sterben, dann kann ich endlich euer Haus erben“. Mittlerweile hat er alles durch und bekommt nur so paradoxe Sprüche wie „scheiß Kanacken“ raus, worüber man nur noch wehmütig lachen kann (meine Eltern stammen aus Polen) und beschwert sich, dass ihm einfach alles nicht gut genug ist (schmeißt das leckere essen meiner Mutter weg etc.)
Man kann ihn getrost als „Nerd“ bezeichnen, sitzt seit 1 ½ Jahren zuhause herum und traut sich nicht vor die Tür (sogar vor dem Postboten zeigt er sich nicht), grenzt sich sozial ab, rennt immer im Schafanzug durchs Haus, trinkt 10 Tassen Kaffee am Tag , stinkt und isst nur noch Fastfood, besitzt keine Zukunftspläne und genießt sein unverpflichtetes , billiges Leben im Hotel Mama. Außerdem schneien hier wöchentlich Briefe von Rechtsanwälten hinein, die Vermutung liegt nahe dass er einen riesigen Schuldenberg hat.
Angefangen hat die Problematik im Oktober letzten Jahres - nachdem mein Bruder sein 1. Studium nach 2 1/2 Jahren abgebrochen hatte (war aber schon seit gut 3 Semestern am zögern), wollte er die Studienrichtung wechseln und suchte sich zu dem Zweck eine hochrenommierte Uni im Ausland aus, an dieser er "unbedingt" studieren wollte.
Er hielt sich zwar mehrere Male am Studienort auf, wurde zum Studiengang aufgenommen und meine Eltern zahlten ihm bedingungslos knapp 2000€ für Einschreibegebühr und sämtliche darauf folgenden Kosten von gut 300€/Monat. Doch letztendlich besuchte er nicht einen Tag den Unterricht, obwohl er vor Ort anwesend war.
In den nachfolgenden 3 Monaten stand unter heftigsten Diskussionen jedes Mal das Thema auf dem Tisch, dass sich mein Bruder letztendlich abmelden soll (um wenigstens noch die monatlichen Gebühren entfallen zu lassen), doch jedes Mal machte er meinen Eltern (und vermutlich auch sich) vor, dass er jeweils einen Monat später nachträglich in den Studiengang eintreten möchte.
-- Zwei Monate lang zog er das durch und war jedes Mal wieder erfolgslos vor Ort anwesend. Am dritten Monat riss der Geduldsfaden und es kam zu erbitterten Wortgefechten dass er sich exmatrikulieren soll, was er bis heute nicht tat – und somit meinen Eltern einfach so zumutete, sinnlos die Studiengebühren zu zahlen. (nur er selbst hatte die Vollmacht, das Studium zu beenden)
Nach einer Weile haben wir versucht (mein Vater und ich) ihn zu einer Psychotherapie zu überreden, doch er lehnte jede Hilfe von außen ab.
Meine Mutter hat eine ganze Weile lang an ihren Sohn geglaubt und sie war jedes Mal diejenige, die ihm naiv jede Rede über einen neuen Studienbeginn geglaubt hat.
Selbst als mein Bruder anfing sie niederzumachen, redete sie sich ein „das ist nur eine Phase“ und nahm alles hin & verwöhnte ihn weiterhin, doch erst nach einem guten ½ Jahr der Streitereien und der Demütigungen fing sie an die Sache realistischer zu sehen, seine Zukunft abzuhaken und sich auch nicht alles gefallen zu lassen.
-- Längst wäre es Zeit, meinen Bruder
vor die Tür zu werfen oder ihn in eine Klinik einweisen zu lassen, doch bei diesem Thema antwortet sie noch bis heute „ das sind Dinge, die man in der Familie klärt, ich mache das schon!“ und versucht bis heute auf „Heile Welt“ Zu machen, während es ihr völlig egal ist dass ich und (vor Allem) mein Vater sehr darunter leiden.
-- und ganz ehrlich müssen wir auch zugeben, dass wir einfach nicht konkret wissen, wie man „jemanden vor die Tür setzt“ , und zudem traut sich mein Vater auch nicht Recht zu diesem Schritt, da er sich zu viele Sorgen macht dass mein Bruder das allein nicht schaffen würde (er ist wie ein Säugling in der Hinsicht) – oft genug habe ich mit ihm darüber diskutiert, aber in dem Punkt ändert er seine Meinung nicht ( Im Sinne von „was danach kommt, ist sein Problem“ ).
Mein Vater dachte zeitweise sogar an eine Scheidung, das löst ja nicht das eigentliche Problem, ebenso wenn ich ausziehe – denn dann würde die ganze Last auf meinem Vater liegen bleiben.
Im Frühjahr beantragten wir einen psychologischen Vor-Ort-Begutachtungstermin,
Man würde sich ihn sich vor Ort anschauen und könnte ihn evtl. einweisen lassen.
Versichert wurde uns, dass dies eine absolute Notfallnummer für ganz besonders kritische Fälle sei, wenn man selbst keine Handlungsgewalt mehr hat –eine Sachen in die wie sehr viel Hoffnung hineinlegten!! Sicher haben wir dies mit meiner Mutter abgesprochen, aber sie wollte davon nichts hören und so handelten mein Vater und ich eigenmächtig und beantragten den Termin.
-- Doch als meine Mutter vom Termin erfuhr, wandelte sich ihre Persönlichkeit wieder zu 180° in die schützende Mutter um und fuhr an jenem Tag mit ihrem Söhnchen einfach weg, sie „lief weg“.
-- Doch das eigentlich furchtbare kam danach: Die Psychologen, die trotz alldem mit uns ein Gespräch führten, sagten uns „ein externen Eingreifen ist nur dann möglich, wenn sämtliche Familienmitglieder dem zustimmen (mit Ausnahme des Patienten)“ - die letzte Hoffnung von einem gewalttätigen Eingreifen von Außen war dahin, denn meine Mutter und mein Bruder sind sich in dem Punkt absolut gleich: Sie sind absolut stur, nicht zu Diskussionen bereit und würden einem solchen Vorgehen niemals zustimmen.
~~~~~~
Wir selbst sind der Ansicht, dass mein Bruder durch die vielen Misserfolge sehr extrem frustriert ist
-- wobei klar zu sagen ist dass er selbst für diese verantwortlich ist, da er sich stets Studiengänge ausgesucht hat, die weit über seinen Qualifikationen liegen (es „mussten“ ja immer Elite-Unis sein) – Dinge, die er sich bis heute nicht eingestehen kann.
Von seiner Persönlichkeit sei zu sagen, dass er sehr arrogant ist (wenn er etwas von sich gibt, dann entweder nur Herabwürdigungen und er is ein absoluter Macho. – Man hat von ihm den Eindruck, das sein einziger Lebenssinn darin besteht, anderen zu beweisen, dass er besser ist als der Rest der Welt.
Das größte Problem an ihm ist jedoch, dass er sich seine Fehler NIEMALS SELBST zuschreiben kann/würde, weshalb er nun meine Eltern dafür verantwortlich macht – und diesen Hass lässt er auch an ihnen durch seine Terroraktionen aus. Und an mir ab und an die Gewalt (bei Streits), da er mich am wenigsten respektiert (womit ich allerdings verhältnismäßig gut klar komme).
-- Noch ein Problem steht ganz im Vordergrund: angenommen, er würde tatsächlich mit einem Psychologen sprechen, dann würde er sich absolut verstellen und wäre äußerlich völlig nochmal – allerdings würde er dann verbal sehr glaubhaft davon überzeugen, dass meine Eltern doch das Problem wären und würde sie als Problemfall darstellen!! Seine „Schauspielkunst“ ist nahezu meisterhaft!
--- Sicher fällt hier auf, dass er nicht der allzu dümmste ist – ich selbst habe mich mit dem Thema lange Zeit auseinandergesetzt und sehe an ihm alle Zeichen eines „Soziopathen“ , der reuelos gewalttätig sein kann, nur nach eigener Gewinnoptimierung aus ist und dem die Gefühle der anderen fremd sind und deswegen auch keine Schuldgefühle und Moralen hat – allerdings weiß er gut , die Gefühle anderer auszunutzen, indem er seine Schauspielkünste zu seinen Gunsten einsetzt (z.B. das Schauspiel „ich werde das Studium doch noch fortführen.“) .
Meine Mutter ist vom Charakter her die liebe, umsorgende und völlig aufopfernde Mutter. – Allerdings gilt dies nur materiell, denn wenn Probleme entstehen, versucht sie diese möglichst komplett zu ignorieren und baut eine „Blubbblase“ , eine Scheinwelt auf, in der alles perfekt und fehlerfrei ist.
-- Insbesondere versucht sie diese Scheinwelt vor anderen aufrechtzuerhalten, deshalb hat sie auch Angst dass Nachbarn unser Streitgeschrei hören „seid wg. der vielen Aufmerksamkeit. Nur nicht auffallen!
Diskussionen sind zwecklos, sie geht auf solche gar nicht ein, ignoriert sie oder läuft ohne Antwort weg.
Noch niemals im Leben hat meine Mutter sich einen Fehler eingestanden oder einem Kompromiss zugestimmt und ihr scheint unser Leid in diesem Punkt auch völlig zu ignorieren bzw. es ist ihr egal wie wir fühlen.
~~~~~~
Mein Vater und ich sind verzweifelt.
- Erstens, weil jeglicher Versuch von uns (Papa und mir), etwas zu machen, fehlschlägt (wg. Mama).
- Zweitens, weil mein Vater von der Dominanz meiner Mutter so eingeschüchtert ist, dass er gar nicht mehr weiß wie er denn noch konkret selbst handeln kann bzw nach so einem Streit gar nicht mehr Kraft für Weiteres hat.
- Drittens, weil wir gar nicht konkret wissen, wie man jemanden vor die Tür schmeißt.
- Viertens: und selbst wenn wir das wüssten, würden diese Versuche 100%-ig von meiner Mutter verworfen werden!!!!
- fünftens, und das finde ich besonders ernst: mein Vater hat nämlich Herzprobleme und hat auch gar nicht die Kraft, längere Diskussionen und tagelange Kämpfe durchzuhalten.
Im Winter hatte er sogar Anzeichen von Burnout.
Wir sind wirklich verzweifelt, unsere „Notfallnummer“ war der letzte flopp und diese Enttäuschung hat meinen Vater nur noch mehr gelähmt, etwas zu machen.
Was uns hilft, sind nur noch „gewaltsame“ Eingriffe von Außen, die die Bestätigung meiner Mutter nicht benötigen- Damit meine ich keinen konkreten Schlagabtausch, sonder dass über den Willen einer volljährigen Person gehandelt wird.
Doch meinen Bruder per Polizei des Hauses zu verweisen hat auch überhaupt keine Sinn: meine Mutter würde meinen Vater deswegen nur fertig machen, und nach 5 Tagen ist dieser wieder entlassen und der Spaß geht weiter.
Meine Hoffnung ist nun, dass mir jemand wirklich nützliche Adressen gibt –
Was ich hier ABSOLUT NICHT GEBRAUCHEN KANN sind solche neunmalklugen Sprüche wie „Rede erst nochmal mit denen gemeinsam“ oder „geht doch alle zum Familientherapeuten“, denn die Einsicht wird nicht in 5 Jahren eintreten…
Oder auch Sprüche von Wegen Scheidung – meine Eltern lieben sich ja, allerdings bringt eine so extreme Situation meine Mutter auch an Grenzen, an denen ihre „negativen Seiten“ in´s Extreme ausarten, was im Normalfall nicht so ist.
Ich hoffe dass uns hier jemand sinnvoll weiterhelfen kann, ansonsten sehe ich keine Zukunft mehr… und ich weiß nicht wie lange mein Vater noch so einen Dauerstress mitmachen kann, wo er doch jetzt schon kaum noch Kraft hat…
ich danke sehr im Voraus.