[QUOTE="Caligula, post: 4408859, member: 71624"]
Das ist natürlich super und für Halter und Umwelt sehr angenehm, allerdings gebe ich als (ebenfalls Hundehalter) zu Bedenken, dass man nicht davon ausgehen kann, dass fremde Menschen, die den eigenen Hund nicht kennen, das auch so einschätzen können und/oder per se fein damit sind, dass ihnen da ein fremder, großer Hund ohne Leine entgegen spaziert (und sei er noch so friedlich). Wenn es so bloß so wäre, dass ausnahmslos unproblematische Hunde frei liefen, wäre das ja durchaus etwas anderes, aber da dem leider oft auch nicht der Fall ist, kann ich als Spaziergänger oder anderer Hundehalter eben nicht davon ausgehen, dass mir keine unangenehme Situation bevorsteht oder gar Gefahr droht, wenn ich mit einem leinenlosen, fremden Hund konfrontiert werde. Ob der fremde Hunde friedlich ist und/oder unter der Kontrolle seines Halters steht, sehe ich dann manchmal erst im direkten Aufeinandertreffen.
Gerade für Menschen mit Ängsten empfinde ich das als übergriffig, denn Angst führt häufig auch dazu, dass man aufgrund der Stressbelastung nicht mehr in der Lage ist, sich verbal zu äußern und ggf. darum zu bitten, den Hund doch an die Leine zu nehmen. Diese Menschen werden dann - aus meiner Sicht ziemlich unnötig - ihrem Gefühlschaos überlassen, weil sie eben nicht hellsehen können und nicht wissen, ob der ihnen entgegen laufende Hund friedlich ist, oder nicht. Und auch auch als Halter einer absolut unkomplizierten und friedlichen Hündin empfinde es immer wieder als Ärgernis, wenn einfach vorausgesetzt wird, dass ich das ok finde, wenn man mir mit einem unangeleinten Hund entgegen kommt. Oft sogar meine Bitte, den Hund anzuleinen, ignorierend, denn "der Hund tut ja eh nix". Es mag ja sein, dass dem so ist - aber bricht es einem einen Zacken aus der Krone, den Hund einfach aus Rücksichtnahme kurz anzuleinen, vorbei zu gehen und dann wieder abzuleinen? Es geht ja lediglich darum, dem Gegenüber, das mich und meinen Hund nicht kennt, Sicherheit zu vermitteln. Egal, ob eine reale Gefahr besteht oder nicht.
So handhabe ich das mit meiner Hündin ja auch. Ich weiß, sie würde absolut niemandem schaden und interessiert sich auch nicht für fremde Menschen oder Hunde. Aber da ich weiß, dass andere Menschen das eben nicht wissen können, nehme ich sie grundsätzlich kurz an die Leine und ins Fuß, wenn wir Menschen begegnen. Danach kann sie ja wieder frei laufen, gar kein Thema.
Leider habe ich bei manchen Menschen aber den Eindruck, dass sie sich irgendwie damit profilieren müssen, dass ihr Hund so gut erzogen ist und es fast schon als Beleidigung empfinden, ihren Hund an die Leine zu nehmen, denn "der braucht das ja nicht" und Anleinen ist ja eh nur etwas für unerzogene Hunde. Solche Leute nerven mich weitaus mehr als Menschen mit aggressiven oder unerzogenen Hunden, die diese aber zu managen und handhaben wissen.
Es geht eben um Rücksichtnahme und darum, dem Umfeld nicht das eigene Hobby aufzuzwingen. Platt gesagt. Und mangelnde Rücksichtnahme beginnt aus meiner Sicht bereits dort, wo ich einer fremden Person Sorgen oder Ängste bereite, die ich auch ganz einfach verhindern könnte, indem ich mein Tier anleine.
[USER=124470]@Piepel[/USER] Ich möchte dir an dieser Stelle das oben Ausgeführte unter keinen Umständen unterstellen. Dein Post diente mir nur als Anknüpfungspunkt, um einen Gedanken auszuführen. Sicherlich wirst du keine solche Person sein.
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