Hallo mangnolia,
mein Tumor war zwar bösartig, aber nicht rezidiv (nachwachsend). Seit der OP hat ein neues Leben angefangen und ich habe keine Grandmal-Anfälle mehr gehabt. Wenn dann nur kurze Aussetzer oder Wahrnehmungsstörungen. Die Folgen des Tumors sind überwiegend nur "lokale Amnesien", da mein episodisches bzw. biografisches Gedächtnis massiv darunter gelitten hatte. Manchmal habe ich den Eindruck meine Freunde oder Familie wissen besser über meinen Lebenslauf bescheid als ich selbst.
Was den Krankenhausaufenthalt anging, hatte ich gar keine Probleme. Als ich erfahren hatte, dass ich etwa 200 km von daheim entfernt in ein Krankenhaus gehen muss, war ich doch etwas nervös. Aber gleich am ersten Tag vor der Anmeldung war mit einer der zukunftsentscheidenden Momente. Da ich mit meiner Mutter lange warten musste und wir nur am streiten waren, wurde jemand aufmerksam auf mich. Er musste mit seinen Eltern auch warten und sprach mich dann an. Jetzt leben wir bereits 10 Jahre zusammen und er hatte mich auch die gesamte Zeit des Krankenhausaufent-haltes begleitet und bestärkt. Was die Kompetenz der Ärzte angeht, habe ich zu Beginn schon gemerkt, dass sie mehr Ahnung hatten, als die, wo ich vorher immer war. Auf der anderen Seite war es auch so, dass ich mit einer gleichgültigen Haltung dorthin gegangen bin und mir alles egal war. Natürlich änderte es sich nach der OP, als ich merkte, dass mein Freund mich nicht sitzen ließ.
Eines was mich noch massiv belastet ist, dass ich derzeit kein Auto fahren darf. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf.
Ich durfte jetzt einen Beruf wählen, den ich wirklich machen will und nicht wie damals, dass es mir vorgegeben wurde was ich lernen müsste.
LG trinchen