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Ich bereue den Umzug

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Gast 2507

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Hallo,

Ich bin neu hier. Ich schreibe einfach mal und hoffe, das jemand mich versteht.

Mein Mann und ich sind vor ca. 16 Jahren von der Heimatstadt weggezogen bzw. wir sind von Zuhause ausgezogen. Mein Mann ist mittlerweile Berufssoldat. Dadurch mussten wir zwangsweise von Kiel weggziehen,da er versetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren unsere Kinder 5 und 3 Jahre alt. Mit diesem Umzug hab ich mich schwer getan. Ich habe mich in der neuen Stadt nicht so wohl gefühlt. Weiter weg vom Norden und von unseren Familien. Habe meinen Mann gefragt ob er sich nicht doch versetzen lassen könnte. Schwieriges Thema. Aber dann hat es geklappt. Versetzungsantrag wurde genehmigt. Seit diesem Zeitpunkt konnte ich mich, warum auch immer,auf die Stadt einlassen. Ich wirkte befreiter. Seit diesem Zeitpunkt konnte ich mich mehr und mehr mit der Stadt anfreunden. Unsere Kinder sind dann auch eingeschult worden und haben Freunde gefunden. Unser Haus war sehr schön. Wir hatten in einem schönen Neubaugebiet gewohnt. Nun stand der Umzug bevor. Es sollte wieder in die Richtung unserer Eltern gehen. Die Kinder haben sich gefreut auf ihre Großeltern, die Ostsee und waren positiv gestimmt. Wir als Eltern auch. Dachten,es könnte so schön werden und nun! ...Der Umzug wurde vollbracht ( 400 km in ein anderes Bundesland) . Und seitdem bin ich total unglücklich, verzweifelt, traurig.
Ich komme nicht zurecht, das wir das alles gemacht haben. Wir wohnen jetzt sehr ländlich,haben es ca. 8 km bis zum Strand. Wir haben eher ältere Nachbarn. Leider auch keine Kinder in der Nachbarschaft. Hinzu kommt, das ich bis jetzt keine Arbeit gefunden habe (seit dem Umzug sind 3 Monate vergangen). Mich nimmt das alles sehr mit. Die anfängliche Euphorie schwenkte schnell um in Verzweifelung. Ich bereue diesen Umzug total. Irgendwie hat auch nichts geklappt. Ich habe keinen Job, mein Sohn hatte anfängliche Schwierigkeiten in der Schule....Im Haus hat auch so einiges nicht funktioniert und und und. Ich habe das Gefühl, als wenn das alles nicht sein soll. Mittlerweile,die Kinder gehen schon 8 Wochen zur Schule,äußern auch sie Unwohlsein. Sie vermissen ihre Freunde sehr. Sprechen viel vom vorherigen Wohnort. Je mehr ich im Alltag stecke desto mehr bereue ich es...Das was wir alles aufgegeben haben. Unser schönes Haus,gute Lage;beide berufstätig, Kinder und wir gutes soziales Netzwerk. Ich komme nicht mehr klar. Mich macht die Jobsuche verrückt. Kann kaum glauben das mich keiner will als Arbeitnehmer. In mir schnürrt sich alles zusammen. Musste auch kurzfristig stationär behandelt werden;da ich unter Apetittlosigkeit,Schlafmangel;Herzrasen,Unruhe. ...litt. Ich freue mich auch gar nicht über das neue Zuhause. Fühle mich da komplett unwohl. Ich spüre einfach das das alles nicht MEINS ist. Ich habe viele Gespräche mit meinem Mann geführt. Er konnte mich anfangs überhaupt nicht verstehen. Wir haben viel gestritten und diskutiert. Was sonst überhaupt nicht der Fall war. Ich habe ihm verdeutlichent,das wir nicht die richtige Entscheidung getroffen haben. Das wir nicht alle Eventualitäten berücksichtigt haben. Ich bin soooo unglücklich, traurig;hilflos. Mir hat diese Situation den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich denke darüber nach,wieder weg zu gehen. Diese ländliche Gegend ist zwar schön, aber jobmässig bin ich da nicht richtig aufgehoben. Habe es mir anders vorgestellt. Ich habe viele Bewerbungen geschrieben und an die Rehaklinken,Krankenhäuser und Arztpraxen geschickt (bin Krankenschwester) . Keine positiven Rückmeldungen. Es sieht hier nicht so rosig aus mit Stellen,auch wenn von Mangel an Pflegepersonal die Rede ist. Ich möchte am liebsten wieder umziehen. Da wo ich definitiv Arbeit finde, größere Stadt. Es kam auch schon wieder der letzte Wohnort in Betracht. Weil ich da natürlich weiß, wie es sich da lebt. Und weil auch ein Stück Gewohntes wieder da ist. Die Kinder wären natürlich begeistert. Wieder IHRE Freunde /ihre Schule usw. Ich habe mich stellenmässig in Lübeck umgesehen( nicht Do weit weg von den Großeltern und auch im Norden ). Das ist da natürlich ein anderer Schnack was Jobangebote angeht. Ich fühle mich so schrecklich;das ich ohne Job bin. Das ist für mich das erste Mal,das mich keiner haben möchte. Es ist ein sehr ungutes Gefühl. Ich hab auch Angst zukunftsmässig. Muss noch viele Jahre arbeiten. Ich bin mir auch unsicher, ob die Kinder einen erneuten Umzug verkraften. Meine Tochter kommt nächstes Jahr auf die weiterführende Schule und mein Sohn dann in die 2 Klasse. Mein Mann ist mittlerweile bereit nochmals den Weg mit mir zu gehen. Allerdings hätten wir vorerst eine Wochenenehe. Ich weiß nicht mehr was richtig und falsch ist. Ich habe mir auch schon psychologische Unterstützung geholt. Aber im Endeffekt muss ich ja doch entscheiden. Ich weiß auch nicht, ob ich das alles schaffe. Dann quasi "alleinerziehend" mit 2 Kindern und Vollziehtjob. Und den brauche ich, da ich ja dann eine Wohnung für uns benötige. Ich hoffe;es ist einigermaßen verständlich, was ich geschrieben habe. Danke für 's Lesen. Ich erhoffe mir jetzt nicht, das mir Entscheidungen abgenommen werden,aber vielleicht Ratschläge gegeben werden können.
 
Ich denke, man muss sich klar machen, was einem wirklich wichtig ist.

Arbeitsplatz, Kinder, Wohnform etc. ...

Manche dieser Kriterien werden manchmal überbewertet zuungunsten der Kriterien auf die es wirklich ankommt.


Und ein Gedanke wird mir im Laufe der letzten Jahre immer wichtiger oder deutlicher geworden: Im Zweifel kein Risiko eingehen! Sich an Bekanntem orientieren!

Gerade wenn es um so wichtige Dinge wie die Zukunft einer Familie geht, sollte man keine Risiken eingehen.
 
Und WIE ich dich verstehe....... :wein: Ich habe nun schon 15 Jahre Heimweh und es wird nicht besser. Ich hoffe sehr, dass ihr einen Weg findet, damit du nicht kaputt gehst. 😱
 
Also hast nicht nur du dich geirrt, sondern auch die Kinder sind gegen ihre Erwartungen nicht mit der neuen Umgebung warmgeworden. So was kann vorkommen, man weiß halt nie, wie es irgendwo wirklich wird. Zieh halt die Konsequenz und quäl dich nicht zu sehr damit. Vermutlich siehst du momentan alles sehr negativ, weil es dir nicht gut geht. Aber wenn dein Mann und die Kinder mitziehen, klappt es doch mit einer Lösung. Vielleicht kannst du auch weniger Stunden arbeiten oder mehr Kinder-Betreuung in Anspruch nehmen, wenn ihr zurückzieht? Wie lange würde es dauern, bis dein Mann nachkäme?

Aber dann hat es geklappt. Versetzungsantrag wurde genehmigt. Seit diesem Zeitpunkt konnte ich mich, warum auch immer,auf die Stadt einlassen. Ich wirkte befreiter. Seit diesem Zeitpunkt konnte ich mich mehr und mehr mit der Stadt anfreunden.

Könnte es sein, dass es dir mit dem jetzigen Wohnort genauso gehen könnte?

Was ist mit der Lübeck-Option? Was sind da die Vor- und Nachteile, außer dem Arbeitsmarkt?

Du könntest dir eine Entscheidungsmatrix aufschreiben. Für jede Option alle Vor- und Nachteile in eine Tabelle schreiben, jeden Punkt mit einem Zahlenwert gewichten, also z.B. etwas, das sehr wichtig und sehr positiv ist, mit 5 Plus-Punkten, etwas das mittel-wichtig und negativ ist, mit 3 Minus-Punkten. Und unten die Summen vergleichen. Das ist nur ein Anhaltspunkt, aber kann ein wenig Klarheit verschaffen. Könnt ihr auch zusammen tun. Abwägen, entscheiden, umsetzen. Mehr könnt ihr nicht tun. Und dann schauen, wie's wird. Irgendwie werdet ihr schon eine Lösung finden. Ich meine, es ist kein Problem, wie wenn einer Krebs hat oder drogenabhängig ist. Versuch dich mal auf das neue Leben, das da kommen wird, zu freuen, statt alles so super-problematisch zu sehen. Viel Glück.
 
Danke für eure Antworten! Ja,das mit der Auflistung hatte ich auch schon im Kopf. Dann hat man die Vor-und Nachteile vor Augen. Es ist halt schwierig. Zumal ich ja auch Verantwortung gegenüber meinen Kindern habe. Ich weiß nicht, ob die Kinder einen erneuten Umzug "überstehen " würden. Wieder eine neue Umgebung,neue Schule usw. Lübeck ist z.b. aus Kinderaugen eine große Stadt. Sie müssten sich dort allein zurecht finden. Mit dem Stadtbus zur Schule oder zu Fuß durch unbekannte Straßen laufen um zur Schule zu kommen. Das sind sie überhaupt nicht gewohnt. Wir haben bis jetzt immer in Kleinstädten gewohnt. Sie tun mir einfach so leid. Mir gehen immer wieder Bilder durch den Kopf;wie wohl sie sich dort gefühlt haben am vorherigen Wohnort. Bzw. mir wird es jetzt bewusster das sie dort vieles hatten,was ihr Wohlbefinden angeht. Können wir dort wieder zurückgehen? Wie würde das werden? Wir würden sicherlich nicht da anknüpfen können wo wir aufgehört haben. Das Haus ist verkauft,die Jobs sind weg. Wobei ich schon vorgefühlt habe bei meiner letzten Chefin. Sie meinte,wenn alle Stricke reißen kann ich wieder dort arbeiten. Allerdings ganz so einfach wäre es bei meinem Mann nicht. Er kann sich ja nicht so einfach wieder zurück versetzen lassen. Da müssen ja viele Instanzen mitspielen. Abgesehen,von der finanziellen Geschichte,die ich ja noch gar nicht erwähnt habe. Wie soll das alles umsetzbar sein? Das ist halt alles schwierig. Was haben wir bloß gemacht? Mein ganzer Körper rebelliert! Er streubt sich so gegen alles hier. Und die Jobsuche quält mich total. Ich komme mir so nutzlos vor, so minderwertig. Wenn ich mir die Jobangebote ansehe in Lübeck, Kiel,Hamburg dann stimmt mich das traurig,da ich dort höchstwahrscheinlich sofort eine Stelle antreten könnte. Manchmal frage ich mich,wozu ich das alles durchmachen muss. Welcher Weg ist für mich vorgesehen. Wozu das ganze hier gut sein soll.
 
Du hattest doch gesagt, dass die Kinder gern wieder zurückziehen würden. Warum also die Zweifel?

Wie wäre es denn, dir in dem Ort, wo ihr weggezogen seid, eine Stelle zu suchen, und erst dann wieder dorthin zu ziehen?

Ganz ehrlich, deine Stimmungslage scheint mir zu negativ für die Art des Problems. Du scheinst ein bisschen depri zu sein, und das lässt dich die Dinge schwärzer sehen, als sie sind. Ich kann dir nicht genau sagen, was du dagegen tun kannst, aber vielleicht wäre es eine Idee, mal in die "verlassene" Stadt zu fahren und in einer Pension zu übernachten? Dort nach Wohnungen und Arbeitsstellen kucken. Damit kommst du erstens ins Tun und zweitens mal raus und kannst drittens schauen, wie du dich dort fühlst.

Weiter denke ich, eine Unterstützung wäre nicht schlecht. Gibt's vielleicht eine gute Freundin, mit der du dich besprechen könntest und die dich entweder mal in deinem jetzigen Kaff besuchen kommen oder mit dir in die alte Stadt reisen könnte? Oder willst du sogar zu einem Arzt oder Psychotherapeuten gehen? Kannst du mit deinem Mann gut reden?

Jedenfalls seid ihr gesund, könnt arbeiten gehen und müsst nur eure Lebensplanung auf die Reihe kriegen. Okay, das ist nicht immer einfach, weil die Bedürfnisse mehrerer Personen unter einen Hut zu kriegen sind und Arbeits- und Wohnungsmarkt nicht immer die passenden Optionen bieten, aber soo schwer ist das nun auch nicht. Die Kinder werden auch in einer Stadt zurechtkommen, tun andere Kinder ja auch. Dein Mann kann sich auch einen anderen Arbeitgeber suchen, wenn er sich nicht gerade beim Bund verpflichtet hat. Du könntest am jetzigen Ort auch nach fachfremden Einkommensquellen suchen. Usw. Irgendwie werdet ihr's schon stemmen.
 
Danke für deine Nachricht. Es ist etwas schwierig. Mein Mann ist Berufsoldat und deshalb gestaltet es sich schwieriger mit dem Wohnortwechsel. Ich bin hin und her gerissen. Mittlerweile kann ich mit meinem Mann nicht mehr so gut sprechen. Wir führen derzeit eine Wochenendehe und dann ist er sichtlich genervt wenn ich Wochenende für Wochenende mit dem Thema ankomme. Mich beschäftigt es sehr und ich denke über sämtliche Lösungswege nach. Mir versetzt es auch immer ein Stich ins Herz,wenn die Kinder von ihren "alten" Schulfreunden/Freunden sprechen,von der damaligen Umgebung /Orten...na einfach,was sie so erlebt haben (Erinnerungen ). Kann ich überhaupt wieder umziehen? Was macht das mit den Kindern? Und ob mein Mann IRGENDWANN dort wieder seinen Job aufnehmen kann,ist fraglich. Wenn ich mich mit meinen beiden besten Freundinnen unterhalte,dann raten Sie mir von einem erneuten Umzug ab. Wir als Familie sollten erstmal zur Ruhe kommen. Die Kinder bräuchten einen geregelten Ablauf. Ihnen auch Werte und Heimat vermitteln. Wir haben hier ja nun ein Häuschen gekauft über einen Fandtausch. Das Haus ist ja Ansicht nicht schlecht. Nur fühl' ich mich hier fremd. Die Nachbarn interessieren sich nicht für uns. Die Kinder haben keine Nachbarskinder zum spielen. Vereine und Freizeitaktivitäten sind auch begrenzt. Bzw. ist vielleicht auch blöd gelaufen:meine Tochter hatte mit Handball angefangen vor 2 Jahren. Wollte hier dann weiter machen. Nun haben sie hier eine Mix -Mannschaft gemacht mit den Jungs in der Überzahl. Das sagt ihr nun nicht mehr zu. Was ich auch verstehen kann. Ach,es ist alles verzwickt. Ich bin in psychotherapeutische Behandlung bei einer Heilpraktikerin. Dort gehe ich regelmäßig alle 2-3 Wochen hin. Ich bin absolut gefrustet wegen der Jobsuche. Hab mich auch schon informiert über Homeoffice bei größeren Firmen. Ist aber nicht so einfach. Alles in allem:finde ich, können wir dem ganzen Umzug nichts positives abgewinnen. Wir bzw. Ich habe zu viel riskiert.
 
Du könntest doch wieder mit den Kindern nach Lübeck, Kiel oder Hamburg ziehen,wenn du an deinem jetzigen Wohnort so unglücklich bist und keinerlei Jobchancen hast.
Dein Mann ist doch sowieso nur an den Wochenenden da.
 
Ist halt die Frage,ob das so einfach geht. Unsere Kinder sind 10 und 7 Jahre alt. Ich bin mir unsicher ob man es dann nochmal wagt. Es wäre alles nicht mehr so wie früher. Wir haben dort unser Haus verkauft. Ich würde dann mit den Kindern in eine 3 Zi.Wohnung ziehen ohne Garten und so. Mein Mann würde nur mit dem Kopf schütteln. Erst will ich von dort weg (das war,als wir vor 4 Jahren dort hingezogen sind) & nun will ich da wieder hin. Ich habe Angst,noch einen Fehler zu machen. Allerdings merke ich das das Heimweh immer stärker wird. Dort,am vorherigen Wohnort habe ich keine Familie,so wie hier,nur eine Freundin und viele Bekannte und meine ehemaligen Arbeitskollegen. Die Entfernung liegt bei knapp 400 km. Und Kiel oder Lübeck- ich weiß nicht ob die Kinder das hinbekämen-große Stadt halt. Ich hab auch schon überlegt, ob ich mir ne Stelle in Lübeck suche (so für 25-30 Std) und die Kinder sind weiterhin hier. Würden von meinen Eltern betreut werden. Damit ich wenigstens Rune Arbeit habe. Aber die Kinder können unter der Woche nicht allein sein (Mama uns Papa-keiner da). Ich weiß auch nicht was richtig und falsch ist. Ich habe so viel kaputt gemacht mit diesem Umzug. Ich würde am liebsten die Zeit zurück drehen. Irgendwie sind wir alle traurig.
 
Was möchten denn die Kinder?
Lübeck hat sehr hohe Freizeitqualitäten für Kinder durch Wakenitz (segeln, Schwimmen, Kanu, rudern oder Standpunkte paddling). Es gibt moderne oder altehrwürdige Gymnasien in der Innenstadt, Ostseenähe etc.
 
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