Ich kann echt mit dir fühlen, vieles an deinem Verhalten erinnert mich an das meine, nur das ich nicht wirklich der erzwinger von Nähe bin.
Doch auch mein Mann bringt mir wenig Zuwendung entgegen, auch wenn ich versuche auf ihn zuzugehen. Für ihn gibt es keine Scheidung aus kultureller Hinsicht und für mich keine da wir zwei Kinder haben.
Wie abgedroschen es auch klingt, such in deiner Kindheit nach den Auslösern. Ich selbst leide zum Teil an Verdrängung und es hat lange gedauert - also bis ich zum Psychotherapeuten - gegangen bin und dieser mir sagte das die Gewalt durch den Vater und durch die Seelische Gewalt die meine Mutter auf mich ausübte, mitsamt Kritik und allem, einfach den Bereich "Liebesempfang" desensibilisiert hat.
Versuch dich von innen Aufzuräumen, meist hilft es zu verstehen was einen dazu gemacht hat was man ist. Nur wenn du weist was und wer du bist kannst du etwas daran ändern.
Was mir manchmal hilft ist die Vorstellung - das in den Momenten in der Vergangenheit, in denen meine Mutter mich unter Kritik vergraben hat und mit Druck überschüttet hat - sie mich stattdessen in den Arm nahm und tröstete. Es ist selbst manipulativ, doch mir hilft es in vielen Momenten.
Was deinen Mann angeht: Starke Frauen schrecken manchmal ab; auch wenn sie nur so wirken. Und vor allem wenn ein Mensch lernt hinter die Fassade zu schauen (meine Erfahrung). Vielleicht kennt er deinen Wert und flüchtet aus der Angst sein eigens Selbstwertgefühl könnte darunter leiden.
Und du bist nicht abstoßend! Die Welt um uns herum bildet sich meist nach dem Bild welches wir in uns tragen. Wenn du selbst abgestoßen wurdest, trägst du einfach diesen Schmerz in dir. Und wenn du sagt er wäre tot ... das kenne ich auch. Manchmal glaube ich selbst meinen Mann zu "töten". Denn er ist seid dem wir verheiratet sind auch nicht mehr so voller Leben wie zuvor ...
Wenn es dir hilft kannst du mir auch eine e-mail schicken, vielleicht kann man sich gegenseitig therapieren 
liebe Grüße, Juni