G
Gast
Gast
Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, das zu schreiben, was ich eigentlich schreiben will. Das liegt nicht daran, dass ich meine Gefühle nicht ordnen kann, sondern daran, dass ich, obwohl ich so verdammt selbstverliebt und ichbezogen bin nicht mal weiß, wie ich mich ausdrücken kann, oder aufschreiben soll, wie ich mich eigentlich fühle.
Als würde ich mich nicht öffnen können, im selben Moment verachte ich mich dafür, dass ich mich öffnen will, weil ich es nicht schaffe, selbst mit mir fertig zu werden. Ich verachte mich dafür, dass ich so weich bin und im selben Moment hasse ich mich für diese Verachtung weil ich weiß, dass es nichts schlimmes ist und trotzdem denke ich so.
Wenn ich rede, dann fast immer über mich, ich kenne nur mich oder Dinge die ich hasse und ich habe so genug davon, mich dafür zu hassen. Ich erzähle anderen von meinen Problemen, erzählen sie dann von ihren, schalte ich ab und gebe oberflächliche Antworten. Ich sage dann immer das, was sie von mir hören wollen. Ich weiß, dass es falsch ist. Manchmal glaube ich, dass ich wirklich versuche denen, die mir vertrauen, zu helfen. Aber dann merke ich, dass ich es doch nur tue, um mich selbst wohl zufühlen. Wie kann ich so unglaublich egoistisch, gefühlskalt und falsch sein? Ich gaukle anderen eine hohe eigene Moral vor, dabei weiß ich, dass ich nur lüge.
Ein Beispiel: Unser SoWi Kurs hatte letztes Jahr bei einem Projekt einer Zeitung mitgemacht. Wir sollten Artikel schreiben, konnten viel Geld gewinnen, wenn wir genug gute Artikel einreichten. Ich hab mich überhaupt nicht dafür interessiert, habe kaum Arbeit da rein gesteckt. Wir haben tatsächlich gewonnen und sind nach Berlin gefahren, es gab auch ein hohes Preisgeld dafür. Ich habe noch gesagt, dass ich mich unwohl fühle, nun für die Arbeit der anderen, die sich wirklich sehr viel Mühe gegeben haben, belohnt zu werden und ein Teil des Preisgeldes zu bekommen. Als es dann an die Aufteilung des Geldes ging, wollte ich tatsächlich erst nichts haben. Ich habe mich dabei wirklich so gefühlt, als würde ich damit das Richtige tun, etwas moralisches. Aber als sich dann zeigte, dass ich wirklich kein Geld bekomme, bin ich zum Verantwortlichen gegangen und hab meine Ansprüche geltend gemacht. Und schon wieder hab ich gemerkt, wie falsch ich doch bin. Ich war gierig. Aber kein anderer hat es gemerkt. Ich hab mich rausgeredet, feige wie ich bin.
Es ist wirklich so, dass ich glaube, dass mich die meisten für einen netten Jungen halten. Dabei kennen sie mich nicht im geringsten. Nicht mal meine beiden besten Freunde kennen mich wirklich. Ich glaube, nicht mal meine Eltern tun es. Und ich traue keinem von ihnen, nicht mal meinen Eltern, wenn es um mich selbst, meinen wirklichen Charakter geht. Dabei lenke ich immer jedes Gespräch auf mich oder auf Dinge die ich hasse. Manchmal, wie zum Beispiel jetzt, glaube ich, dass mich alle durchschaut haben und mir nur was vorspielen. Dabei fühle ich mich klein, schwach und mies und weiß, dass ich es auch bin.
Ich hasse mich für alles was ich sage, denn ich verfluche mich nur kurze Zeit später dafür, weil das, was ich sagte, mich vielleicht hat lächerlich erscheinen lassen. Ich bin so falsch und ich glaube keiner weiß es.
Selbst die, die ich über alles geliebt habe, habe ich belogen, um mich in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Zum Glückt fühlt sie nichts für mich, sie wäre sonst in ihr eigenes Unglück gerannt. Und es wundert mich auch nicht.
Was sollte sie auch an mir lieben.
Selbst während ich das hier schreibe, merke ich schon, wie oberflächlich ich wieder werde, wie oberflächlich das was ich schreibe wird. Eben hab ich noch gezittert und geweint, da ich heute zum ersten Mal richtig in vollem Maße gemerkt habe, was ich eigentlich bin. Aber jetzt macht sich schon wieder diese Ignoranz in mir breit, ich bin ruhig obwohl ich gerade in anbetracht von dem, was mir eben klar geworden ist, Grund dazu habe, mich noch mehr zu hassen. Eben habe ich mich regelrecht selbst geschlagen, wie krank ich mir dabei selbst vorkam und wie ich dadurch noch wütender bin.
Ich habe keinen Grund so zu sein wie ich bin. Meine Eltern sind liebevolle Menschen und sie bemühen sich sehr und trotzdem traue ich ihnen nicht. Meine Noten sind wunderbar und trotzdem hasse ich mich selbst. Würden mich meine Freunde wirklich kennen, sie würden sofort gehen und mich auch hassen. Einer von ihnen wurde am Herzen operiert und als ich ihn angerufen habe, hab ich über mich selbst geredet. Dann hab ich krankhaft versucht ein anderes Thema zu finden, um diese Selbstsüchtigkeit zu übertünchen, da ich das Gefühl hatte, dass er mich durchschaut. Und ich wusste genau was für ein kranker, selbstsüchtiger Mistkerl ich bin, dass ich ihn, der bei der Operation hätte sterben können, anrufe, und über absolut oberflächliche Sachen, die meisten über mich selbst, rede. Und ich hab mich dafür verflucht.
Aber erst eben ging es soweit, dass ich mich wirklich aus Hass selbst zusammenschlagen wollte für den Mistkerl, der ich bin. Und wie dumm und krank es von mir ist. Ich will immer im Mittelpunkt stehen und ich glaube ich bin ein Einzelgänger, weil ich mit anderen Menschen nicht zurechtkomme, nur vollkommen oberflächlich, dabei bin ich ohne andere nichts. Gar nichts. Ich seh mich so gern in der unschuldigen Opferrolle, selbst hier kommt es schon wieder durch. Ich erzähl immer allen von meinen Fehlern, aber wenn mich jemand kritisiert, nehme ich das unglaublich persönlich, obwohl ich sofort den Widerspruch dabei erkenne und mich wieder selbst hasse und innerlich verkrampfe und unglaubliche Wut bekomme.
Ich bin dabei gar nicht das Opfer, ich bin eher der Schuldige, der mit seinen Lügen andere blendet. Zum Glück ist noch niemand wirklich richtig durch mich in Schwierigkeiten gekommen oder innerlich verletzt worden. Ich tue immer so groß, dabei bin ich so klein und feige und habe Angst vor den banalsten Sachen. Tue so als wäre ich stark, dabei bin ich es nicht und ich hasse mich so sehr dafür.
Eben hab ich noch geglaubt, dass ich jetzt wirklich alles offen aufschreiben kann, weil ich anonym bin und mich niemand kennt, obwohl ich glaube, dass mich schon längst alle durchschaut haben, ist es eine meiner Größten Ängste, dass man die Wahrheit über mich erfährt, so verdammt oberflächlich bin ich, so falsch. Aber schon merke diese tiefe Ignoranz in mir und sie macht mich wieder so wütend. Und ich weiß jetzt schon, dass ich mich wieder selbst dafür verfluchen werde, das hier geschrieben zu haben, obwohl ich schon jetzt das Gefühl habe, dass es wieder nicht das ist, was ich eigentlich meine und ich schon wieder nicht auf die Reihe bekommen habe mal wirklich zu sagen was ich denke.
Als würde ich mich nicht öffnen können, im selben Moment verachte ich mich dafür, dass ich mich öffnen will, weil ich es nicht schaffe, selbst mit mir fertig zu werden. Ich verachte mich dafür, dass ich so weich bin und im selben Moment hasse ich mich für diese Verachtung weil ich weiß, dass es nichts schlimmes ist und trotzdem denke ich so.
Wenn ich rede, dann fast immer über mich, ich kenne nur mich oder Dinge die ich hasse und ich habe so genug davon, mich dafür zu hassen. Ich erzähle anderen von meinen Problemen, erzählen sie dann von ihren, schalte ich ab und gebe oberflächliche Antworten. Ich sage dann immer das, was sie von mir hören wollen. Ich weiß, dass es falsch ist. Manchmal glaube ich, dass ich wirklich versuche denen, die mir vertrauen, zu helfen. Aber dann merke ich, dass ich es doch nur tue, um mich selbst wohl zufühlen. Wie kann ich so unglaublich egoistisch, gefühlskalt und falsch sein? Ich gaukle anderen eine hohe eigene Moral vor, dabei weiß ich, dass ich nur lüge.
Ein Beispiel: Unser SoWi Kurs hatte letztes Jahr bei einem Projekt einer Zeitung mitgemacht. Wir sollten Artikel schreiben, konnten viel Geld gewinnen, wenn wir genug gute Artikel einreichten. Ich hab mich überhaupt nicht dafür interessiert, habe kaum Arbeit da rein gesteckt. Wir haben tatsächlich gewonnen und sind nach Berlin gefahren, es gab auch ein hohes Preisgeld dafür. Ich habe noch gesagt, dass ich mich unwohl fühle, nun für die Arbeit der anderen, die sich wirklich sehr viel Mühe gegeben haben, belohnt zu werden und ein Teil des Preisgeldes zu bekommen. Als es dann an die Aufteilung des Geldes ging, wollte ich tatsächlich erst nichts haben. Ich habe mich dabei wirklich so gefühlt, als würde ich damit das Richtige tun, etwas moralisches. Aber als sich dann zeigte, dass ich wirklich kein Geld bekomme, bin ich zum Verantwortlichen gegangen und hab meine Ansprüche geltend gemacht. Und schon wieder hab ich gemerkt, wie falsch ich doch bin. Ich war gierig. Aber kein anderer hat es gemerkt. Ich hab mich rausgeredet, feige wie ich bin.
Es ist wirklich so, dass ich glaube, dass mich die meisten für einen netten Jungen halten. Dabei kennen sie mich nicht im geringsten. Nicht mal meine beiden besten Freunde kennen mich wirklich. Ich glaube, nicht mal meine Eltern tun es. Und ich traue keinem von ihnen, nicht mal meinen Eltern, wenn es um mich selbst, meinen wirklichen Charakter geht. Dabei lenke ich immer jedes Gespräch auf mich oder auf Dinge die ich hasse. Manchmal, wie zum Beispiel jetzt, glaube ich, dass mich alle durchschaut haben und mir nur was vorspielen. Dabei fühle ich mich klein, schwach und mies und weiß, dass ich es auch bin.
Ich hasse mich für alles was ich sage, denn ich verfluche mich nur kurze Zeit später dafür, weil das, was ich sagte, mich vielleicht hat lächerlich erscheinen lassen. Ich bin so falsch und ich glaube keiner weiß es.
Selbst die, die ich über alles geliebt habe, habe ich belogen, um mich in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Zum Glückt fühlt sie nichts für mich, sie wäre sonst in ihr eigenes Unglück gerannt. Und es wundert mich auch nicht.
Was sollte sie auch an mir lieben.
Selbst während ich das hier schreibe, merke ich schon, wie oberflächlich ich wieder werde, wie oberflächlich das was ich schreibe wird. Eben hab ich noch gezittert und geweint, da ich heute zum ersten Mal richtig in vollem Maße gemerkt habe, was ich eigentlich bin. Aber jetzt macht sich schon wieder diese Ignoranz in mir breit, ich bin ruhig obwohl ich gerade in anbetracht von dem, was mir eben klar geworden ist, Grund dazu habe, mich noch mehr zu hassen. Eben habe ich mich regelrecht selbst geschlagen, wie krank ich mir dabei selbst vorkam und wie ich dadurch noch wütender bin.
Ich habe keinen Grund so zu sein wie ich bin. Meine Eltern sind liebevolle Menschen und sie bemühen sich sehr und trotzdem traue ich ihnen nicht. Meine Noten sind wunderbar und trotzdem hasse ich mich selbst. Würden mich meine Freunde wirklich kennen, sie würden sofort gehen und mich auch hassen. Einer von ihnen wurde am Herzen operiert und als ich ihn angerufen habe, hab ich über mich selbst geredet. Dann hab ich krankhaft versucht ein anderes Thema zu finden, um diese Selbstsüchtigkeit zu übertünchen, da ich das Gefühl hatte, dass er mich durchschaut. Und ich wusste genau was für ein kranker, selbstsüchtiger Mistkerl ich bin, dass ich ihn, der bei der Operation hätte sterben können, anrufe, und über absolut oberflächliche Sachen, die meisten über mich selbst, rede. Und ich hab mich dafür verflucht.
Aber erst eben ging es soweit, dass ich mich wirklich aus Hass selbst zusammenschlagen wollte für den Mistkerl, der ich bin. Und wie dumm und krank es von mir ist. Ich will immer im Mittelpunkt stehen und ich glaube ich bin ein Einzelgänger, weil ich mit anderen Menschen nicht zurechtkomme, nur vollkommen oberflächlich, dabei bin ich ohne andere nichts. Gar nichts. Ich seh mich so gern in der unschuldigen Opferrolle, selbst hier kommt es schon wieder durch. Ich erzähl immer allen von meinen Fehlern, aber wenn mich jemand kritisiert, nehme ich das unglaublich persönlich, obwohl ich sofort den Widerspruch dabei erkenne und mich wieder selbst hasse und innerlich verkrampfe und unglaubliche Wut bekomme.
Ich bin dabei gar nicht das Opfer, ich bin eher der Schuldige, der mit seinen Lügen andere blendet. Zum Glück ist noch niemand wirklich richtig durch mich in Schwierigkeiten gekommen oder innerlich verletzt worden. Ich tue immer so groß, dabei bin ich so klein und feige und habe Angst vor den banalsten Sachen. Tue so als wäre ich stark, dabei bin ich es nicht und ich hasse mich so sehr dafür.
Eben hab ich noch geglaubt, dass ich jetzt wirklich alles offen aufschreiben kann, weil ich anonym bin und mich niemand kennt, obwohl ich glaube, dass mich schon längst alle durchschaut haben, ist es eine meiner Größten Ängste, dass man die Wahrheit über mich erfährt, so verdammt oberflächlich bin ich, so falsch. Aber schon merke diese tiefe Ignoranz in mir und sie macht mich wieder so wütend. Und ich weiß jetzt schon, dass ich mich wieder selbst dafür verfluchen werde, das hier geschrieben zu haben, obwohl ich schon jetzt das Gefühl habe, dass es wieder nicht das ist, was ich eigentlich meine und ich schon wieder nicht auf die Reihe bekommen habe mal wirklich zu sagen was ich denke.