Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

ich bin nicht erwachsen und kann nicht mehr

Maggy7187

Neues Mitglied
Hallo ich bin Maggy und neu hier und bitte euch um einen Rat.

Ich bin 30 Jahre alt und fühle mich aber noch wie ein Kind und handele leider auch so.
Daneben muss ich noch erwähnen, dass ich eine Borderline-Störung habe/Depression und Epilepsie und dass ich adoptiert bin.

Aber dieses nicht erwachsen werden ist so unangenehm.
Mein Mann (bin verheiratet) sagt bei Streits und Diskussionen immer wieder er habe es mit einem Kind zu tun mit mir.
Ich kann keine Verantwortung übernehmen, schiebe alles vor mir her und brauche immer wieder Hilfe von meinen Eltern.
Ich bekomme Erwerbsminderungsrente und sitze nur noch zu Hause oder bin bei meinen Eltern.
Ich bekomme den Haushalt auch nicht wirklich hin- ich fühle mich kraftlos und demotiviert- meine müde-machenden Medikamente kommen noch hinzu.

Was soll ich nur tun? Ich bin 30, habe keine Freunde (die haben sich als die Epilepsie vor 6 Jahren kam abgewendet ) und sehe mein Leben als sinnlos an.

Außerdem habe ich tierische Verlustangst meinen Eltern gegenüber. Ich kann es nicht ertragen, dass sie älter werden.

In therapeutischer Behandlung war ich schon als Teenager und jetzt wieder seit 3 Jahren (allerdings Psychoanalyse).
Bis jetzt zeigt sich kein Erfolg. :wein:

Habt ihr noch irgendeinen Rat für mich?

Liebe Grüße

Maggy
 

StürmischerTag

Aktives Mitglied
Hallo Maggy,

zuallererst einmal, du bist dir deines Problems bewusst, das ist ein guter Startpunkt und die beste Voraussetzung etwas zu verändern.
Deine Ausgangsbasis mit der Krankheit und auch mit dem Thema adoptiert zu sein ist keine leichte, von daher brauchst du viel Verständnis und Geduld für dich selbst.
Eine Therapieform, die auch nach 3 Jahren noch keine Veränderungen bewirkt, ist offenbar nicht sehr hilfreich außer für das Konto des Psychiaters.
Du könntest dich auf die Suche nach Alternativen und sinnvolleren Angeboten machen.

Hast du schon mal herausgefunden, was dich im "Kindermodus" hält?
Ist es eher eine trotzige Haltung, weil du etwas verweigerst, bist du sauer auf deine Adoptiveltern z.B. oder auf deine Eltern die dich zur Adoption gegeben haben? Ist da einfach eine sehr, sehr große Wut, die du irgendwie innerlich unten halten willst?
Wie kommt es, dass du so unselbständig bist, wurdest du nie mit einbezogen in Pflichten und kleinere Arbeiten zu Hause? Solltest du so sein, damit deine Mutter eine Aufgabe hat?
Wie sieht es mit deinen Erwartungshaltungen aus? Denkst du, andere sind verpflichtet dich zu betütteln und alles für dich zu machen?
Klar hast du Angst vor dem Älterwerden deiner Eltern, wer soll denn ihren Job machen, wenn sie das nicht mehr können?
Ich könnte mir vorstellen, dass es hilfreich wäre, wenn du dich selbst zu coachen beginnst in kleinen, angemessenen Schritten, so dass es für dich überschaubar bleibt.
Also du entscheidest dich für einen Bereich, eine Sache für die du die volle Verantwortung übernimmst und das ziehst du durch, auch wenn du müde bist oder keine Lust hast. Einfach, damit es gemacht ist.
Vielleicht kann dein Mann dich unterstützen, indem ihr beide entscheidet, was das sein könnte und auch, dass du dran bleibst und nicht gleich wieder aufgibst, wenn der innere Schweinehund mal wieder zu dickschädelig ist.
Wenn du dir in überschaubaren Schritten Teilbereiche nach und nach erobern kannst, dann gibt dir das ein Gefühl von Selbständigkeit und erwachsen werden, wichtig ist einfach, dass du nicht auf deine eigenen Ausreden hereinfällst.
Vielleicht findest du eine Therapieform, die dich dabei stärkt und unterstützt.
Vielleicht gibt es eine Selbsthilfegruppe, die dir halt geben kann?
Allein auf den Analytiker und die Eltern zu vertrauen scheint mir jedenfalls wenig sinnvoll, denn für die Eltern bist du offenbar immer das Kind und der Analytiker scheint nicht besonders hilfreich, wenn sich nach so langer Zeit gar nichts getan hat.
Warte nicht darauf, bis jemand dir sagt: Da gehtst lang!
Finde deine eigenen Wege und Unterstützungen, die dir helfen, dir selbst zu helfen, soweit es dir bei deinen Krankheiten möglich ist.
Beginne, dein Leben in die Hand zu nehmen an den Punkten, die du dir zutraust und lass dir nicht in alles reinreden. Finde heraus, wie du die Dinge angehen würdest, nicht wie andere das von dir erwarten.

Step by Step :)
 

Daoga

Urgestein
Stürmischer Tag bringt es gut auf den Punkt. Auf der einen Seite möchtest Du für immer das betüttelte kleine Kind bleiben, das nie Verantwortung für irgendwas übernehmen will oder muß - aber auf der anderen Seite ist Dir klar, daß so ein Verhalten bei einer 30jährigen einfach nur noch peinlich und zum (Fremd)schämen ist. Sich hinter Krankheiten zu verschanzen ist kein Ausweg, weil andere auch krank sind und ihr Leben trotzdem auf die Reihe bekommen.

Der einzige Ausweg ist, daß Du damit anfängst, Dich wie eine Erwachsene zu verhalten und Verantwortung zu übernehmen, wenigstens für das eigene Leben. Das ständige Zuhausesitzen ohne eine Aufgabe ist Gift für jede Selbstmotivation, kein Wunder daß Du den Hintern nie hochbekommst. Wie sieht es mit einer Ausbildung und einem Beruf, und sei es (für den Anfang) nur stundenweise oder ehrenamtlich, aus? Denn mit der Bestätigung, wenn man was gut erledigt, und sei es nur eine Kleinigkeit, kommt die Motivation, mehr zu tun und zu leisten. Und dann bauen sich auch die Krankheiten ab, nicht völlig, der echte organische Teil bleibt, aber zumindest der eingebildete Kranke würde verschwinden, weil da auch viel psychische Rückkopplung und Nocebo-Effekt im Spiel ist.
 

Maggy7187

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten.

Es ist wirklich sehr schwer aus diesem Teufelskreis wieder rauszukommen , wenn man 3 Jahre alleine zu Hause ist und keine Freunde hat, mit denen man mal rausgehen kann.

Ich war vorher Erzieherin, seitdem ich Anfälle habe kann ich diesen Beruf nicht mehr ausüben. :wein:

Ich habe trotz Medikamenten (Anti-Epileptika) immer noch ca. 10-12 Anfälle im Monat, sodass mich keine Arbeitsstelle nimmt. Meine Epilepsie ist therapieresistent.Operiert kann ich auch nicht werden.

Dies alles und alles andere was ich erlebt habe hat mir die Willenskraft genommen noch irgendwas zu machen.

Es ist zum Verzweifeln. Habe mir Hilfe gesucht bei meiner Krankenkasse und bin da jetzt in einem Programm für Menschen mit psychischen Problemen. Ich hoffe es geht irgendwie weiter und die können mir helfen.

Danke für eure Antworten
 
D

Deliverance

Gast
Hallo,

ehrenamtliche Arbeit kommt aber doch noch in Frage, z.B. Besuche im Altenheim oder sowas - da musst du keine Verantwortung nehmen und kannst da "in Ruhe" deine Anfälle bekommen. Hast du die mit Aura oder ohne?
Da könnte man vorher entsprechende Maßnahmen besprechen.

Tu für dich, was du kannst - eine andere Wahl hast du nicht.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
N Ich bin so neidisch auf sie und weiß nicht wieso Ich 15
H3rzwetter Bin nur noch sauer und wütend a Ich 7
N Spielchen schneller beenden oder bin ich zu pingelig Ich 90

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben