Liebe Siptah,
Deinen Beitrag hätte ich genauso auch schreiben können...meine Verhältnis zu meiner Familie ist zwar sehr liebevoll, aber sie sind zu weit weg und zu beschützend, dass sie mir nicht helfen können. Eine Katze habe ich auch nicht. Aber auch ich fühle mich allein, einsam, ungeliebt. Bin seit Monaten arbeitslos...und finde einfach keinen neuen Job. Mein Konto ist leer, ab Januar bekomme ich keinen Pfennig mehr (kein Anspruch auf Hartz IV, mein Freund ist selbstständig)...aber das interessiert ihn wenig. Er nörgelt nur rum, denkt ich suche keinen Job, ist genervt weil er denkt, dann für mich zahlen zu müssen, interessiert sich weder für meine Traurigkeit noch meine Sorgen. Ihm gehts ja auch gut...er hat genug Geld, hat Freunde, geht shoppen, was und wann er will und jede Minute seiner Freizeit ohne mich weg oder hängt am Handy. Ich darf hier kostenlos sein Büro und den Haushalt schmeißen ("macht man ja so nebenbei und ich hab ja auch sonst nichts zu tun").
Meine Freunde sind mittlerweile alle verheiratet und haben bzw. bekommen Kinder....Zeit und Interesse hat da auch keiner mehr an mir. Neue Leute lerne ich kaum kennen...und wenn, wird es mir verleidet. Ein Bekannter meines Freundes hat mich mal zum Kaffee eingeladen und zum Essen, weil er sah, dass es mir nicht gut geht. Mir tat das Reden gut, ich fühlte mich geschmeichelt aufgrund seiner Komplimente. Das Fazit war, dass mein Freund mir nun permanent unterstellt, ich hätte was mit ihm. Glauben tut er mir nicht wirklich...dieses Mißtrauen macht mich traurig und ich finde es schade, mich überhaupt verteidigen zu müssen. In allen anderen Dinge bin ich laut ihm ebenfalls fehlbar...in jeder Gelegenheit stellt er mich bloß...für ihn ist es Spaß und ich "zu blöd dazu, das zu verstehen".
Ich hab keinen A**** in der Hose und keine Möglichkeit einfach zu gehen...ich hoffe auf einen neuen Job der es mir ermöglicht, gehen zu können und zwar alleine, aber nicht mehr unsicher oder traurig zu sein und neue Stärke zu finden.
Im Grunde deines Herzens weißt auch Du, dass Du mehr Wert bist, dass Dein Umfeld Dir nicht guttut und Dir einfach die Möglichkeit bzw. derzeit die Stärke fehlt, allen mal den Finger zu zeigen und einfach zu gehen.
Ich weine mit Dir, auch wenn ich keine Tränen mehr habe und hoffe auf den Moment, an dem ich hier die Tür hinter mir schließen kann und ihn mit der Erkenntnis zurücklasse, dass er mir viel zu wenig zugetraut hat. Das ich gehe und nicht zurück blicke. Das ich nicht mehr demütig bin und gehorsam.
Ich wünsche Dir Stärke und Hoffnung und die Erkenntnisse, dass die Schuld nicht bei Dir liegt, sondern das Leben einfach ein A******* ist.