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Ich bin schwul und will es nicht akzeptieren

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GastKatze

Gast
Hallo,

ich habe Gedacht als ich 14 Jahre alt war, dass es nur eine Phase ist mich regelmässig mit ein Kumpel zutreffen und sich zu messen. Leider ging es noch bis zum 20. Lebensjahr dass ich mit ein und den anderen Jungen mein Spaß hatte.
Damals bezeichnete ich mich in mein Freundeskreis als nicht schwul und ich tat so als würde ich auf Mädchen stehen.

Ein Beispiel: Wir gingen jedes Wochenende mit ein paar Jungs in die Disco um Mädels klarzumachen. Während all meine Kumpels Mädchen ansprachen stande ich in der Ecke und hatte nur andere Jungs in Blick. Wenn ein Kumpel mich fragte warum ich kein Mädel angesprochen habe schiebte ich alles auf meine Wählerischkeit und Schüchternheit hin.

Interesse an Mädchen hatte ich in meiner Pupertät absolut keine. Ich hatte auch bis jetzt noch nie eine Beziehung weder Frau noch Mann. Die Späßchen mit mein Kumpel schiebte ich auf die sexuelle Neugierte hin (Die jenigen die von euch es auch mal gemacht hatten ihr wisst was ich meine). Im Alter 14 bis 18 flog sowas nicht auf. Jedoch sollte man bei 21 Jahren seine feste Sexualität gefunden haben. Mein ganzen Freundeskreis hatte Freundinnen. Mein Kumpel wo wir unsere Intimitäten getauscht hatten, hat bereits auch eine Freundin. Ich war total Eifersüchtig und hat mir das Herz gebrochen. Ich konnte es ihm nicht sagen weil ich ihm auch nur vorgemacht habe dass ich nicht schwul bin. Was damals passiert war, war alles Neugierte.

Das Problem besteht jetzt nun. Ich habe ein Familienwunsch. Da ich bereits einen festen Wohnsitz habe mit ein regelmässigen Einkommen aufgrund meines beruflichen Erfolges fehlt nun ein Stück der mein Leben vollwertig macht: DIE LIEBE.

Was gehört zur eine Familie dazu: Eine Frau und Kinder. Das wünsche ich mir so sehr. Ich hatte dann eine junge Frau kennengelernt. Wir hatten uns immer getroffen und verabredet. Sie war verliebt in mich ABER ich nicht in sie. Als sie mich zu ihr nach Hause eingeladen hat saßen wir nach dem Essen an der Bettkante und sie hatte mich im Armen. Ich verspürte nichts. Keine Schmetterling im Bauch, Puls war normal, Herzrhythmus war normal... einfach keine Gefühle. Ich bin dann nach Hause gegangen und habe mich vor der Situation versteckt.

Ich weiß noch damals als ich mit mein Kumpel auf sein Bett war, da schoss das Herz hoch, tausend Gefühle schossen durch mein Körper, ich war verliebt in ihn aber er nicht in mir weil er wusste wir machten das nur aus Spaß.

Ich akzeptiere mein Schwulsein nicht obwohl ich ein Familienwunsch habe. Sogar den Wunsch einer Frau. Sie zu heiraten, Kinder machen und sie zu beschützen ABER ich schaffe es einfach nicht in eine Frau zuverlieben! Egal wie hübsch sie ist. Ich spüre bei einen weiblichen Wesen einfach nichts... hingegen wenn ich ein Mann sehe, schlank, blaue Augen, markantes Gesicht mit blonden mittellange Haare. Da schmelze ich regelrecht.

Besonders Druck kommt von meiner Mutter. Sie will endlich mal Oma werden und fragt mich ständig ob ich eine Freundin habe. Sie wünscht sich ein Enkelkind. Meine Mutter denkt auch wie jeder andere das ich Hetero bin.

Ich möchte so gerne eine Familie mit Frau und Kindern haben. Aber meine Gefühle schaffen es bei einer Frau nicht im Gegensatz zu mein Willen. Eine Beziehung mit ein Mann kann ich mir auch nicht vorstellen, da eine eigene Familie nicht funktioniert.

Bitte helft mir.. Ich mach mich damit extrem fertig
 
Mein Onkel ist schwul. Als Teenager hat er oft Mädchen mit heimgebracht und alle dachten, irgendwann wird er schon eine finden, mit der er alt wird. Er hat mit seinem Coming-out gewartet, bis er über vierzig war, nämlich bis er selbst akzeptiert hatte, dass er Männer eben einfach lieber mag. Er hat jetzt seit über zehn Jahren einen tollen Freund, der auch in meiner ganzen Familie akzeptiert und beliebt ist.
Es ist heute nicht mehr schlimm, homosexuell zu sein, oft haben Kinder, die mit zwei Müttern oder zwei Vätern aufwachsen, eine viel harmonischere und ausgeglichenere Kindheit als Kinder heterosexueller Paare. Man hat heute die Möglichkeit einer Leihmutterschaft oder Adoption für homosexuelle Paare mit Kinderwunsch, das heißt, du musst dich nicht für oder gegen eine Familie entscheiden.
Aber versuche, eins nach dem anderen zu tun. Such dir erst einen Partner, mit dem du deine Familie gründen willst. Dazu gehört eine ziemliche Verbindlichkeit, denn wenn Kinder da sind, wird eine Trennung kompliziert. Und wenn ich dich richtig verstehe, hattest du noch nie eine Beziehung; es ist gut möglich, dass du eine Weile wirst suchen müssen, bis du den "Richtigen" gefunden hast.
Dabei wünsche ich dir viel Glück, und mach dir nicht so viele Sorgen, es ist nichts Ungewöhnliches, homosexuell zu sein und es bedeutet nicht, dass man im Leben auf irgendetwas verzichten muss.
 
Ich möchte so gerne eine Familie mit Frau und Kindern haben. Aber meine Gefühle schaffen es bei einer Frau nicht im Gegensatz zu mein Willen. Eine Beziehung mit ein Mann kann ich mir auch nicht vorstellen, da eine eigene Familie nicht funktioniert.

Hallo Gastkatze,

ich kann mich Phyllis nur anschließen - es ist doch heutzutage so, dass auch ein Männerpaar Kinder adoptieren könnte.

Alles Gute für Dich!
 
In gewisser Weise ist es noch immer "schlimm", schwul zu sein. Man wird komisch angeguckt, machen wir uns doch nix vor. Natürlich werden Dich Deine Familie und gute Freunde akzeptieren, aber man ist eben etwas anders.

Jetzt aber zum eigentlich Punkt. Ist es nicht viel schlimmer unglücklich zu sein?
Komisch angeguckt wirst Du auch mit knallroten Haaren. Das schlimme am Schwulsein ist das anders sein, garnicht so sehr, dass es die Menschen schlecht finden.

Sich selbst zu akzeptieren fällt aber schwer, wenn man von der Norm abweicht. Das gilt nicht nur fürs schwul sein. Das ist uns so anerzogen "sei normal". Das amüsante daran: Insgeheim finden viele es total blöd nur normal zu sein.

Trau Dich, sei anders, leb Dein Leben, sei Du selbst!

Ich wünsche Dir alles Gute!
 
Es gib in jeder größeren Stadt Anlaufstellen für Homos vor dem Coming out.

Befasse dich in Ruhe mit dem Thema.

Du lebst dein Leben. Nicht die anderen.
 
Ich weiß zwar nicht ob es hilfreich ist aber ich denke solche Neigungen können sich mit der Zeit schon zumindest ein wenig wandeln...

Ich selbst war bis in die frühen 20'er 100% hetero, Typen wären für mich absolut nicht in Betracht gekommen, schon allein der Gedanke war.... bis ich mich mit 26 das erste mal zu einem Mann hingezogen gefühlt habe (auch wenn ich bisher nichts in der Richtung unternommen hab)

Ob das anders ebenfalls möglich ist weiß ich aber nicht...

Ich vermute mal, dass Heteros durchaus mit der Zeit Bi oder gar voll schwul/ lesbisch werden können, insbesondere wenn sie monogam leben warum sollte das nicht auch andersherum funktionieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich auch! Also schwul 🙂😉.
Mir erging es vielleicht ähnlich. Als ich mich mit 18 outete war keiner meiner Freunde oder Eltern schwer geschockt, nur ich wollte es nicht akzeptieren. Natürlich war es für meine Eltern (die ja noch eine ganz andere Generation waren; jetzt über 80) nicht einfach, aber sie sagten dann, dass ich eben ihr Sohn bin und sie mich lieben und akzeptieren würden (ist das nicht super?). Meine Bekannten und Freunde suchte ich mir wohl auch schon so aus, dass mir klar war, dass sie nicht ausflippen würden. Obwohl ich zugeben muss, dass mein Freundeskreis zu 75 Prozent aus Frauen bestand/besteht.

Schwierig wird es natürlich, wenn der Freundeskreis aus Menschen besteht, die eben nicht über den Tellerrand hinausschauen können oder die arg religiös geprägt sind. Das sind, so meine Erfahrung, häufig die intolerantesten Menschen: "Gott liebt Dich, aber er möchte, dass Du Frauen liebst." Wenn Du aber klar machst, dass er sich wohl bei 5-10 Prozent -wobei es auch noch Bisexuelle und Intersexuelle und...gibt, und wir somit auf viele Prozente kommen- nicht geirrt haben wird und vielleicht nur die Heterosexuellen in ihrer Toleranz prüfen möchte, erntest Du Schweigen. Mördern und Vergewaltigern wird verziehen, aber wer einen Mann küsst...😀
Ich kann nur sagen, dass ich einen netten Draht nach oben habe, auch wenn ich häufig läster und schimpfe.

"Klasse" ist auch immer wieder die männliche Machokultur (ich meine die mit leichter Hirnerweichung; es gibt auch nette Machos oder Machos unter Schwulen):
der verstorbene Soldat wurde geehrt, weil er im Krieg sein Volk verteidigte und drei Menschen tötete. Aber weil er einen Mann liebte wurde er unehrenhaft entlassen.

Lass Dich nicht durch Vorurteile kaputt machen. Es gibt nicht den Schwulen, ebenso wenig wie es den Deutschen oder Türken gibt. Sicherlich sind einige Klischees immer richtig; viele werden aber auch durch Dummfernsehen, wie RTL, wo denn auch jeder Schwule zwar integriert, aber auch als tuntig dargestellt wird, geschürt.

Eine Familie, zwar nicht im herkömmlichem Sinne ist trotzdem möglich.
Sei stolz auf das, was Dich als Menschen ausmacht und nicht wütend auf Deine Liebe und Sexualität (denn Leute, die Dich verurteilen haben häufig nur eine verquere, schmutzige Ansicht über Sexualität und Liebe).

Egal welchen Weg Du wählst. Denk daran, dass es Dein Leben ist. Und mit der Zeit wirst Du Dich so akzeptieren, wie Du bist.
 
Ich auch! Also schwul 🙂😉.
Mir erging es vielleicht ähnlich. Als ich mich mit 18 outete war keiner meiner Freunde oder Eltern schwer geschockt, nur ich wollte es nicht akzeptieren. Natürlich war es für meine Eltern (die ja noch eine ganz andere Generation waren; jetzt über 80) nicht einfach, aber sie sagten dann, dass ich eben ihr Sohn bin und sie mich lieben und akzeptieren würden (ist das nicht super?). Meine Bekannten und Freunde suchte ich mir wohl auch schon so aus, dass mir klar war, dass sie nicht ausflippen würden. Obwohl ich zugeben muss, dass mein Freundeskreis zu 75 Prozent aus Frauen bestand/besteht.

Schwierig wird es natürlich, wenn der Freundeskreis aus Menschen besteht, die eben nicht über den Tellerrand hinausschauen können oder die arg religiös geprägt sind. Das sind, so meine Erfahrung, häufig die intolerantesten Menschen: "Gott liebt Dich, aber er möchte, dass Du Frauen liebst." Wenn Du aber klar machst, dass er sich wohl bei 5-10 Prozent -wobei es auch noch Bisexuelle und Intersexuelle und...gibt, und wir somit auf viele Prozente kommen- nicht geirrt haben wird und vielleicht nur die Heterosexuellen in ihrer Toleranz prüfen möchte, erntest Du Schweigen. Mördern und Vergewaltigern wird verziehen, aber wer einen Mann küsst...😀
Ich kann nur sagen, dass ich einen netten Draht nach oben habe, auch wenn ich häufig läster und schimpfe.

"Klasse" ist auch immer wieder die männliche Machokultur (ich meine die mit leichter Hirnerweichung; es gibt auch nette Machos oder Machos unter Schwulen):
der verstorbene Soldat wurde geehrt, weil er im Krieg sein Volk verteidigte und drei Menschen tötete. Aber weil er einen Mann liebte wurde er unehrenhaft entlassen.

Lass Dich nicht durch Vorurteile kaputt machen. Es gibt nicht den Schwulen, ebenso wenig wie es den Deutschen oder Türken gibt. Sicherlich sind einige Klischees immer richtig; viele werden aber auch durch Dummfernsehen, wie RTL, wo denn auch jeder Schwule zwar integriert, aber auch als tuntig dargestellt wird, geschürt.

Eine Familie, zwar nicht im herkömmlichem Sinne ist trotzdem möglich.
Sei stolz auf das, was Dich als Menschen ausmacht und nicht wütend auf Deine Liebe und Sexualität (denn Leute, die Dich verurteilen haben häufig nur eine verquere, schmutzige Ansicht über Sexualität und Liebe).

Egal welchen Weg Du wählst. Denk daran, dass es Dein Leben ist. Und mit der Zeit wirst Du Dich so akzeptieren, wie Du bist.

Toller Beitrag! :daumen:

Schön, dass es deine Eltern akzeptieren konnten und die Liebe zu Dir gesiegt hat!
 

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