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Ich bin von ihm besessen!

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Minni

Gast
Eigentlich bin ich (23) sehr tough und komme gut an. Solange ich Single bin.
Nun bin ich aber seit Monaten in einen meiner besten Freunde verliebt. Bisher war das nicht problematisch für mich, ich habe einfach seine Nähe (als Freund) genossen und aus Angst, die Freundschaft zu zerstören, nichts gesagt. Doch letzte Woche gestand ER mir seine Liebe!!! Seitdem sind wir zusammen, er ist sehr glückich - und so unendlich lieb zu mir. Doch ich bin seitdem innerlich wie verwandelt. Ich habe die blanke Panik. Wenn er nicht gleich zurückruft, wenn er mit anderen redet, auch einfach nur so. Ich sitze heute schon den ganzen Tag zu Hause, heule, es frisst mich auf, raubt mir die Lebensfreude, die Lust an meinen Hobbys, meinen Freunden. Ich denke irgendwie zwanghaft an ihn und werde mit jeder Minute trauriger, aber auch wütender auf ihn.
Mir ist kar, dass das nicht an ihm liegt, sondern mein Problem ist. Jede meiner bisherigen Beziehungen scheiterte an meiner krankhaften Eifersucht. Dabei habe ich im Grunde gar keine Angst, dass er mich betrügt, sondern einfach, dass er mich nicht mehr mögen könnte. Das schlimmste ist - ich schätze ihn als Mensch so sehr! Und das scheint jetzt kaputtzugehen, wei ich diesen grausigen Hass auf ihn verspüre, wenn er nicht da ist. Bis jetzt habe ich meine Gefühle Gott sei Dank noch überspielen können, aber wie lange noch?!
Irgendwas stimmt doch nicht mit mir! Ich verstehe mich einfach selbst nicht! Warum fühle ich mich so wertlos, sobald mich jemand liebt???
 
minni, ich denke, du solltest deine gefühle nicht überspielen, sondern hinterfragen.
ich weiss ja nicht, wielang du deinen freund schon kennst, aber warum bist du eifersüchtig ?
als freunde seid ihr gut ausgekommen...
aber liebe - was ist das ?
hat das was damit zu tun, den menschen den man liebt, "besitzen" zu wollen ?
so wie irgendeinen gegenstand ?
liebe - das ist doch vertrauen, und auch sich gegenseitig freiräume zu gewähren..
willst du die für dich nicht auch haben ?
willst du dir nicht zugestehen, weiter auch mit andren männern befreundet zu sein, ohne sie zu lieben ?

versuch mal, über deine eifersucht nachzudenken, und ob die wirklich sein muss, oder ob du sie nicht wegwerfen kannst..

liebe grüsse

peter
 
Minni meinte:
Irgendwas stimmt doch nicht mit mir! Ich verstehe mich einfach selbst nicht! Warum fühle ich mich so wertlos, sobald mich jemand liebt???

Liebe Minni,

Du hast recht da stimmt was nicht mit Dir und dem solltest Du auf den Grund gehen. Zentrales Problem ist nicht, dass Du Dich wertlos fühlst wenn Dich jemand liebt sondern, dass Du Dich wie ein Nichts fühlst, wenn derjenige nicht da ist. Denn Du machst Deinen Wert komplett von diesem einen Menschen abhängig. Deswegen kannst Du Dich nicht mehr auf irgendetwas konzentrieren, was Dein Leben eigentlich ausmacht. Denn ab sofort ist er Dein leben und wenn er nicht ununterbrochen da ist, fühlst Du Dich als seist Du nicht existent.
Daher auch diese riesengroße Panik, die absolut begründet ist aus Deiner Sicht, denn wenn er gehen würde, wäre es für Dich als ob Du sterben würdest, denn nur er gibt Dir zurzeit die Berechtigung zum Leben !
Sehr krass formuliert, aber Du scheinst Dich selbst komplett aufzugeben sobald es jemanden gibt der Dich liebt. Das können verborgene Kindheitserinnerungen sein, was auch immer.
Jedenfalls steigerst Du Dich ja jetzt schon rein, Du merkst es ja selbst, dass Du nicht mehr Du selbst bist und die anderen Beziehungen daran gescheitert sind.
Versuche für Dich selbst vielleicht herauszufinden woher diese enormen Selbstzweifel und Verlustängste kommen können, denn an Deinem Freund liegt es ja offensichtlich nicht er gibt Dir ja nicht den Grund.
Eventuell könntest Du ja auch mal einen Psychologen aufsuchen, der mit Dir an dem Problem arbeitet. Nimm es nicht auf die leichte Schulter, denn klar kommt man als Single sein Leben lang auch zurecht und ist tough und fühlt sich wohl, aber will man nicht irgendwann mal eine funktionierende Beziehung oder auch die Angst vor Nähe verlieren ?!
Aber denk dran, Du bist nicht alleine mit dem Problem, das Problem haben viele gerade Frauen, ich übrigends auch ;-)

Liebe Grüße
Welwitschia
 
Lieber Peter,
liebe Welwitschia!

Vielen Dank für Eure Antworten!
Es tat sehr gut, das zu lesen und gab mir das Gefühl, nicht völlig verloren zu sein.
Besonders Deine Antwort, Welwitschia, hat mir die letzten Tage schwer zu denken gegeben. Das stimmt irgendwie tatsächlich - ich fühle mich bereichts jetzt völlig wertlos ohne ihn. Und auch als Single war ich nicht glückich im eigentlichen Sinne, sondern nur gut drauf, weil ich viel Sport machte und gute Laune verbreitete, um Leute um mich zu haben, die mich mögen. Denn selber leiden kann ich mich eigentlich nicht. Ich kann mich auch im Spiegel nicht ertragen. Doch wenn mir jemand sagt, was an mir schön ist, wie super die Figur, dann kann ich hineinsehen und denken "Stimmt eigentlich!". Das macht vielleicht irgendwie süchtig. Zumindest hat man das Gefühl zu verschwinden, wenn ER nicht da ist (und damit meine ich nicht mal unbedingt meinen jetzigen Freund im Speziellen).
Auch Deine Antwort geht mir viel durch den Kopf, Peter. Man kann jemand nicht besitzen. Das WILL ich auch gar nicht! Doch das wirklich Schlimme ist, dass man irgendwie einfach immer wieder in Situatinen landet, in denen normaes Denken gar nicht mehr drin ist. Mein Hirn setzt irgendwie aus. Auch wenn ich meinen Freund ja im Grunde in und auswendig kenne - und der mich wahrscheinlich im Leben nicht betrügen würde (ausser vielleicht mit seiner Barbara Schöneberger - und mal ehrlich, wer könnt's nicht verstehen?! *g*) - doch wenn ich schon ein paar Stunden alleine bin, ist jede Logik völlig verschwunden... Was macht man nur in solch einer Situatin?????????????
Psychologen - hm. Nicht, dass ich das nicht versucht hätte. Den ganzen Tag joggen gehen soll ich, wenn mich die Panik packt. Nicht so anstellen solle ich mich, sagte mir ein anderer. Antidepressiva habe ich mir ein Jahr lang angetan, der lieben Psychiaterin wegen. Und im Endeffekt? Kaum hatte ich den Mist abgesetzt, war wieder alles beim Alten. Mein Problem ist nicht verschwunden.
Ein Leben als Singe? Ich komme...
Liebe Grüsse, Minni
 
Liebe Minni,

na ja da würde ich mal sagen, dass Du definitiv an die falschen Psychologen geraten bist, "Nicht so anstellen " löst das Problem nicht und Medikamente auch nicht.
Ziel sollte sein, herauszufinden woher Dein mangelndes Selbstwertgefühl kommt (meistens aus der Beziehung zu den Eltern).
Ein Beispiel, Du hast Dich als Kind richtig hübsch gemacht und führst Deinen Eltern irgendwas vor und von Deinen Eltern kommt dann so ein Kommentar "Na ja, Du hättest wohl besser was anderes angezogen, das da steht Dir nicht !" Ein scheinbar harmloser Kommentar der in einer Kinderseele aber großen Schaden anrichtet. Du fühlst Dich in dem Moment abgewertet, nicht geliebt, nicht hübsch genug. Diese Gefühle brennen sich in Dein Hirn als Erinnerung, aber es sind die Gefühle eines Kindes und für ein Kind ist eben dieses Gefühl nicht geliebt zu werden von ohnmächtiger Panik begleitet, da die Liebe der Eltern existenziell ist und es wird alles tun um diese Liebe zu bekommen, also sich noch hübscher machen, noch artiger sein etc. in der Hoffnung das endlich zu bekommen was es braucht.
Als Erwachsener durchleben wir diese Gefühle erneut, wenn wir einen Menschen treffen den wir lieben und von dem wir uns abhängig fühlen und schon kommen diese Gefühle und die Panik wieder hoch und drohen uns zu übermannen so wie Du es beschreibst. In einer "guten" Therapie sollte der Therapeut diese Ängste/vergrabenen Erinnerungen finden und mit Dir gemeinsam an dem Bewußtsein arbeiten, dass Du eben kein Kind mehr bist und heute eine erwachsene Frau bist, die dem Kind in sich helfen kann diese Ängste zu überwinden.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu abgehoben.
Ein kleiner Kniff noch aus der Verhaltenstherapie.
Wenn Du Dich im Kreis drehst und Panik schiebst weil Du Dir im Kopf die schlimmsten Dinge ausmalst, stelle Dir ein riesengroßes STOP-Schild vor, dass Du Dir vorhälst, damit das Gedankenkarrussell sofort unterbrochen wird.
Das mit dem Sport ist wirklich keine blöde Idee, tu irgendwas wenn Du merkst, dass die Angst hochkommt, das ist der einzige Weg, wie ein Kaninchen vor der Schlange zu hocken und völlig gelähmt sein von den eigenen Ängsten macht die Sache nur schlimmer. Ich weiss es ist so leicht gesagt, aber glaub mir ich weiss wovon ich rede ;-) Das ist wirklich das Einzige was hilft und vor allen Dingen, nur Du kannst Dir helfen, sonst niemand.
Liebe Grüße
Welwitschia
 
@Welwitschia: Respekt, da hat jemand Ahnung!

@Minni: Hast du mit deinem Freund schon drüber gesprochen?
 
Hi Welwitschia!

Da kann ich Sparkle nur zustimmen, das Gefühl habe ich jedenfalls auch, dass Du Ahnung hast 🙂 Danke!
Also... Die Idee mit dem Sport ist schon wirklich nicht schlecht, ich gehe in solchen Zeiten exzessiv joggen. Und sollte mich dann mal der Muskekater patt machen, schafe ich. Tagelang manchmal. Oder ich putze. Das mache ich sowieso ständig. Meine Freunde meinen, ich hätte einen Putzfimmel, aber ich putze nicht, um alles noch sauberer zu machen, sondern weil ich irgendwie das Gefühl habe, es zu brauchen, um nicht zu platzen oder laut zu schreien oder meine Arme mit Schnitten zu malträtieren.
Aber ist das normal???
Hm, Du sprichst die Beziehung zu den Eltern an... Nein, so harmos wie Deine Beispiele war es leider nicht. Wir waren 3 Kinder, ich als Älteste hätte ein Junge werden sollen und außerdem nicht sein sollen, wie ich eben bin. Weil ich einen "Dickkopf" habe, musste ich per Kaiserschnitt geholt werden, sehr zum Ärger der Mutter. Und ein "Charakterschwein" sei ich schon immer gewesen, von Anfang an. Ein "haufen Dreck" und so. Sie hat mich gehasst. Hat sich immer gewünscht, mich nie geboren zu haben. Ich denke mal, als erstes Kind habe ich die Beziehung erstmal kräftig durcheinandergebracht und den Ärger irgendwie auf mich gezogen.
Mein Vater ist anders. Ich habe ihn immer bewundert. Aber sehr sehr distanziert und sebstbezogen. Man erzählt ihm was, er hört fast nie zu, will immer lieber selbst reden. Und es ist ja auch spannend, ihm zuzuhören, er ist gebildet und sprüht beim Erzählen vor Elan.
Naja, ich kann damit leben, kannte es ja nicht anders.
Vor etwas über einem Jahr hat sich meine 2 Jahre jüngere Schwester vor einen Zug gestellt und die Welt verlassen.
Das Verhältnis zu den Eltern ist jetzt besser, ich denke, das steht in kausalem Zusammenhang mit dem Sebstmord. Naja, was heisst gut, sie haben angefangen, mich zu bemerken, es ist immer sehr lustig, wenn ich sie besuche, aber mir kommt's immer so unwirklich vor. Hm. Auf jeden Fall finde ich, dass man es sich zu leicht macht, seine Verhaltensstörungen auf die Eltern zu schieben. Oder nicht??
Wie auch immer, es bleibt das Problem mit den Männern. Vielleicht würde ich mich sogar anders verhalten können, wenn ich mir andere Partner aussuchen würde. Denn immer IMMER wieder gerate ich an Männer, die zwar unglaubich "toll" sind, klug, interessant, man kann super reden, sie können unwahrscheinlich lieb sein... aber sie sind immer bereits von vorn herein völlig beziehungsgestört!!! Mein jetziger Lover war ja ein richtiger "Freund", bevor wir zusammenkamen. Dann ging es eine Weile gut - bis er mir eines Tages eröffnete, er könne nicht mit mir zusammen sein, schon allein das Wort "Beziehung" mache ihm Angst. Im Grunde hat sich nichts geändert, wir treffen uns nach wie vor, sind aber eben auf dem Papier "nicht zusammen". Das ist irgendwie völlig bescheuert, aber bei weitem nicht das erste mal, dass es so läuft. Ich weiss jetzt aber irgendwie nicht mehr weiter, ich dachte echt, das darf nicht wahr sein, ich KENNE ihn doch, wieso ist er so??????? Mir geht's jedenfalls völlig blöd gerade, ich versuche auf der einen Seite deutlich zu machen, dass mir eine Affäre nicht reicht, andererseits wickle ich ihn immer wieder mit meinen "weiblichen Reizen" ein, dass es ihm den Atem verschägt, in der albernen Hoffnung, er würde sich doch noch zu seinen Gefühlen bekennen - die er ja hat - und einfach zu mir stehen... Ach, ich weiss nicht mehr weiter. So eine blöde Situation...
 
@minni @sparkle

dankeschön für die Blumen *rotwerd*

@minni
tu das mal nicht so ab mit Deinen Eltern, natürlich kannst Du sie nicht dafür verantwortlich machen, darum geht es auch nicht, es geht nur darum Lösungsansätze zu finden, warum Du dieses Verhalten entwickelt hast und Deine Ängste dann aufzulösen.
Was Du da beschreibst was bei Euch zu Hause abgegangen ist, kann ich mir recht gut vorstellen warum Du Probleme mit Beziehungen hast. Die erste Liebesbeziehung die wir im Leben erfahren ist nunmal die zu unseren Eltern. Liebe von Eltern sollte eben einfach gegeben werden, einfach da sein man sollte nicht darum kämpfen oder betteln müssen. So wie du schreibst war das aber bei Euch so, dass Du sie eben nicht bekommen hast. Dieses Muster wiederholt sich auf verhängnisvolle Weise jetzt wo Du erwachsen bist. Du suchst Dir eben auch die Muster aus die Du erfahren hast, da Du keine anderen Muster in bezug auf Zuneigung erfahren hast.
Ich denke da liegt der Knackpunkt und nicht bei Deinem aktuellen Freund. Ich denke, dass hat alles sehr viel mehr mit Dir selber zu tun als schlussendlich mit Der Beziheung an sich.
Und was den Putzfimmel angeht, hast Du nicht auch das Gefühl ständig irgendetwas in Ordnung bringen zu wollen ? Aber irgendwie kannst Du machen was Du willst es wird immer wieder "schmutzig" ?
Da Du eben innerlich völlig aufgewühlt bist, versuchst Du deine Außenwelt krampfhaft in Ordnung zu halten.
Was Deine Beziehung angeht, stehe zu dem was Du willst. Du bist Wer Du hast ein Recht darauf wahrgenommen zu werden, wenn Du den Wunsch nach einer Beziehung hast, sprich ihn aus gib Dich nicht damit zufrieden was er will. Denn Du wirst sonst auf Dauer nicht mit dem glücklich werden was Du von ihm bekommst, da kannst Du noch so sehr um ihn kämpfen, es macht Dich nur kaputt, wenn er nicht dazu bereit ist, wird es über kurz oder lange sowieso scheitern.
Liebe Grüße
Welwitschia
 

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