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Ich brauche eine Pause vom Leben.

lucrepra

Mitglied
Ich weiß nicht, warum hier schreibe und welchen Rat ich suche. Ich habe gerade nur ein Mitteilungsbedürfnis.

Meine Probleme habe ich hier schon einmal angesprochen und viele Antworten bekommen, für die ich sehr dankbar bin. Danke an jeden einzelnen nochmal.

So.. es gab ein kleines Hoch bei mir, wo ich die Hoffnung hatte, dass sich mein Leben wieder stabilisiert. Aber ich bin gerade wieder in einem großen Tief. Ich möchte einfach nicht mehr. Ich habe nun eine falsche Entscheidung getroffen, zu der ich jetzt das bis nächstes Jahr stehen muss. Ich weiß nicht, ob ich das noch länger aushalte.

So viel zu tun, so wenig Zeit, keine Motivation und keine Freude...

Ich weiß es auch nicht. Ich habe keine direkten Suizidgedanken mehr (also momentan nicht).

Ich will gerade einfach nicht mehr existieren für eine gewisse Zeit lang. Ich bin gerade an einen Punkt angelangt, wo mir auch absolut alles egal ist. Meine Freunde, meine Familie, meine Zukunft und Ich mir selber. Wenn mich ein Auto überfahren würde, würde ich mich beim Fahrer bedanken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will gerade einfach nicht mehr existieren für eine gewisse Zeit lang.

Hallo lucrepra,

das Leben hat es so eingerichtet, dass wir so eine
Auszeit jeden Tag bzw. jede Nacht erleben, wes-
halb der Schlaf ja auch "der kleine Tod" genannt
wird. Frage daher: wie gut schläfst du denn zur
Zeit bzw. hast du ausreichend Regenerationszeit,
z.B. für Spaziergänge, zum Lesen oder einfach
zum Rumgammeln?

Nach meiner Erfahrung helfen oft auch kleinere
Dosierungen wenn man sich etwas so Großes und
Umfassendes wünscht wie du. Vielleicht hast du
ja schon eine Erfahrung mit einer "Mini-Ausgabe"
deines Wunsches nach zeitlich begrenzter "Nicht-
Existenz" gemacht (heißt das nicht auch "Urlaub",
nach was du suchst)? 🙂

Alles Gute!
Werner
 
Hallo Lucrepra,

bei dem, was Du schreibst, stellen sich mir alle Nackenhaare hoch.
Wenn das keine handfeste Depression ist, dann weiß ich auch nicht.
Wir hier können Dich da nicht rausziehen, das kannst Du nur selber tun,
indem Du Dir professionelle Hilfe suchst...und das ziemlich zügig.

Ich habe Deinen anderen Thread nicht gelesen, werde mich gleich aber mal auf die Suche begeben.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, sich selbst aus einer Depression zu befreien
und ja, es ist so, dass alles Andere an Bedeutung verliert und es nur noch diese düstere Stimmung in einem gibt.


Mein persönlicher Rat an Dich ist, pack ein paar Sachen zusammen, fahre zur nächsten psychiatrischen Klinik und lass Dich für ein paar Tage stationär aufnehmen (wenn sie Dir erzählen, dass sie keinen Platz frei haben, sag ihnen, dass Du Suizidgedanken hast, dann dürfen sie Dich nicht wieder wegschicken).

Dort kann man Dir medikamentös die düsteren Gedanken nehmen und Du hast die Möglichkeit, mit jemandem zu reden, der dafür ausgebildet ist und Dich auffangen kann, wenn es nötig ist.
Ein paar Tage Tapetenwechsel können gut tun und Du kannst Denkanstöße bekommen, wie Du Dir selber helfen kannst oder was es einen Weg für Dich geben kann. Das wäre eine Auszeit von Deinem Alltag. Ansonsten ist es leider so, dass das Leben nicht danach fragt, ob wir gerade mithalten können oder nicht. Es geht immer gnadenlos weiter. man bekommt keine Verschnaufpause.


Bitte, Du musst Dir unbedingt qualifizierte Hilfe holen.
Wenn Du hier gut gemeinte Ratschläge bekommst, die aber unqualifiziert sind,
dann kann das bei Deiner seelischen Verfassung dramatisch enden.

Pass auf Dich auf....und mach was. Lass Dich da nicht komplett reinfallen.
Ich wünsche Dir die Kraft und den Willen, da rauszukommen.


Nachschlag: Habe gerade Deinen anderen Thread gelesen.
Du bist ein schwuler nicht geouteter Moslem?!
Ich verstehe Dein Problem. Aber das ist noch lange kein Grund, für Selbstmordgedanken.
Das wäre ja gleich die nächste Sünde nach dem Koran. Richtig?!
Wie der "Zufall" es will, bin ich lesbisch und hatte auch 3 schwierige Jahre, bis zu meinem Coming-Out. In meinem Umfeld habe ich auch türkische Mädels, die Angst hatten, sich zu outen.
Eine hat sogar befürchtet, dass ihr Bruder sie umbringen wird, um die Ehre der Familie zu retten.
Aber auch diese Geschichte ist gut ausgegangen.
Wenn Du magst, können wir uns darüber gerne mal "privat" über PN austauschen.
Ausserdem...google doch mal nach einer Selbsthilfegruppe für schwule Moslems.
Gibt es doch sicherlich.
Gute Güte...Du bist schwul...es gibt weitaus Schlimmeres!
Es mag sein, dass Du einen Teil Deiner Familie verlieren wirst, wenn Du Dich outest.
Aber Du hast nur ein Leben und das ist DEIN Leben.
Niemand kann was dafür, dass Du dummerweise in den dafür "falschen" Kulturkreis geboren worden bist. Familie kann man sich nicht aussuchen, da wird man reingeboren. Freunde kann man sich dagegen sehr wohl aussuchen.
Wenn Du eigene vier Wände hast, kannst Du Dein Schwulsein auch erstmal heimlich leben,
bis Du einen Partner gefunden hast, der Dir Halt gibt. Dich dann zu outen ist vielleicht früh genug.

Aber wie eingangs schon geschrieben. Nimm Dir ein paar Tage Auszeit in einer Klinik und sprich mit jemandem drüber! Du musst Dich nicht schämen, dafür gibt es keinen Grund.
Du bist nicht unnormal, Du bist "nur" schwul.
Schmeiß Dein Leben nicht weg, nur weil es in Deiner familie vielleicht ein paar engstirnige, kulturvernagelte Menschen gibt. Das sind die gar nicht wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Werner
Nein, ich habe Schlafprobleme. Mein Schlafrythmus ist komplett gestört.
Urlaub habe ich auch nicht wirklich. Ich habe immer etwas zu tun. Ich finde einfach keine Ruhe

@cuddly toy
Es geht mir hier nicht primär um meine Sexualität. Das ist auch nicht mein einziges Problem momentan. Ich bin mit allem unzufrieden, was in meinem Leben momentan vor sich geht. Uni, Beruf, Freunde, Familie, Finanzen, Ich selbst. Meine Homosexualität ist nur die Krönung. Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll.
 
Lieber Lucrepra, gerade dann, wenn man im Leben gar kein Licht mehr am Ende des Horizonts sieht und es nichts zu geben scheint, was einem das Leben noch lebenswert erscheinen lässt, sollte man Hilfe von aussen suchen und annehmen. Freunde und Familie können das nicht leisten. Wenn Deine Probleme so vielschichtig sind, dann brauchst Du wirklich eine Auszeit von alldem. Anders kommst Du da nicht raus. Und ich persönlich denke, dass das mit einem Ortswechsel am besten funktioniert. Pyschologen haben alle lange Wartelisten. Bis zu einem halben Jahr ist keine Seltenheit. Aber wenn Du Deine Suizidgedanken erwähnst, die Du ja tatsächlich zwischendurch hast, dann werden die Dich zu einem Gespräch einladen. Das erste Gespräch kann doch unverbindlich sein. Die Chemie muss ja auch stimmen. Es heisst ja nicht, dass Du gleich auf ewig "verhaftet" wirst, sobald Du eine Praxis betrittst. Noch besser fände ich es allerdings, wenn Du für ein paar Wochen in eine Klinik gehst. Solange Du freiwillig hin gehst, kannst Du auch JEDERZEIT wieder gehen. Mal Abstand von allem haben. Von Uni, Job (machst Du ein duales Studium, oder warum gehst Du neben der Uni arbeiten? Du hast von "Beruf" gesprochen. Klingt nicht nach dem klassischen Job, um sich das Studium zu finanzieren), Abstand von Familie, Freunden, Bekannten, dem Alltag und der Umgebung. Du wirst zu nichts gezwungen werden. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und dass Du einen Weg zurück ins Leben findest. Ganz liebe Grüße cuddly toy
 
Von Uni, Job (machst Du ein duales Studium, oder warum gehst Du neben der Uni arbeiten? Du hast von "Beruf" gesprochen. Klingt nicht nach dem klassischen Job, um sich das Studium zu finanzieren)

Ja, richtig erkannt, genau das mache ich. Deswegen ist es zeitlich überhaupt nicht möglich so einen langen Aufenthalt zu machen. Ich würde total gerne in die Klinik und seelisch wieder "gesund" werden. Aber es geht nicht, ohne dass jemand (speziell mein AG) etwas davon mitbekommt. Ich habe zwar Urlaubstage, aber das kann man keinen Urlaub nennen. Denn dann muss ich Arbeiten für die Uni vorbereiten.
Als letzte Möglichkeit erscheint mir einfach das versuchen durchzustehen und danach eine Pause zu machen. Bloß, ob ich das noch länger aushalte weiß ich nicht und ich kann es mir nicht wirklich vorstellen.
 
Hallo,

also wer eine Auszeit sucht, wird sie selbst finden müssen.
Meine Großeltern haben einen Stellplatz auf einem Campingplatz mitten im Wald, ganz tief in einer Pampa. Wenn mir mal alles zu viel ist, pack ich meine Tasche, ruf sie an und fahr da hin, mach Spaziergänge im Wald, hab Abstand zu allem (auch zu Internet etc) und kann meine Gedanken in einem freien Umfeld neu sortieren, frische Luft atmen.

Aber das ist auch nur mein "Urlaub", aber das kannst du auch machen, in der Art. Pack' deine Tasche, es gibt ja auch seit neustem diese Reisebusse, die wirklich nicht teuer sind, und fährst in eine fremde Stadt oder auch einfach in die Pampa. 😀

Das "Ich bin mal kurz weg" ist ja auch eine Art von "Ich bin mal kurz Existenz-unplugged".

("Into the Wild"... da geht's auch drum. Jeder hat so einen kleinen Alex Supertramp in sich.)
 
Das mit der Auszeit werde ich versuchen, danke 🙂

Vielleicht sollte ich noch einige Details erwähnen, damit meine Situation für Außenstehende besser einzuschätzen ist:
Das "Problem" mit der Homosexualität hatte ich schon seit der Schulzeit. Damals hatte ich gehofft, es wäre eine Phase. Ich habe mir geschworen, dass, wenn ich bis zum 21. Lebensjahr nicht "normal" geworden bin, ich mich umbringe. Das ganze ist nun 6 Jahre her und ich werde in ein paar Wochen 22. In dieser Zeit habe ich das einfach ignoriert, soweit es nur geht. Ich habe mich auf meine Schule konzentriert, in der Hoffnung, dass ich eine gute Ausbildung bekomme und endlich glücklich werde. Dann habe ich nach langen Bewerbungsphasen einen Vertrag für dieses Studium bekommen und dachte, es geht bergauf und dass ich hier glücklich werde. Ich wusste aber schon vom ersten Tag an, dass es etwas falsches für mich war, aber ich bliebt stur. Inzwischen sind alle postiven Eigenschaftem für die ich in der Schulzeit immer gelobt wurde (Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit ect.) komplett weg. Ich bin jetzt im 4. Semester. Und bin in einen für mich völlig unpassenden Studiengang. Dazu bin ich bei einem völlig falschen Arbeitgeber, der ständig rumkommandiert und nichts beibringt. Mit Kommillitonen in der Uni und Kollegen auf der Arbeit komme ich nicht klar, ich bin einfach permanent unglücklich und will alleine sein. Meine Familie lebt zwar nicht unbedingt "sehr religiös", ist aber extrem homophob.

Ich erschrecke mich immer selber, wenn ich darüber nachdenke (oder in diesem Fall darüber schreibe), wie meine Situation ist und was in mir vorgeht. Das einzige, was ich möchte, ist zurück zur Schulzeit. Aber so ist das Leben nunmal nicht 🙄
 

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