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Ich dachte mir würde das nicht passieren...

K

kama

Gast
Haben wir noch eine Chance?

Hallo,

ich bin mit meinem Latein am Ende und weiß nicht mehr weiter.

Mein Mann steckt seit einiger Zeit in einer Identitäts-/Lebenskrise.
Zu unserer Vorgeschichte: Wir sind seit acht Jahren zusammen, davon sieben verheiratet. Meine Familie war gegen diese Beziehung, weshalb ich damals vor die Entscheidung gestellt wurde; ich habe mich für ein Leben mit meinem Mann entschieden. Es war eine schwere Zeit doch wir haben sie zusammen gemeistert. Vor über einem Jahr haben wir uns für eine neue Wohnung entschieden. Der Umzugs- in Verbindung mit dem Arbeitsstress war enorm, weshalb wir leider auch ziemlich viel gestritten haben. Seit Jänner leben wir nun in der neuen Wohnung und ich hatte den Eindruck, dass wir nun auch wieder gelassener sind, weniger streiten.
Vor zwei Wochen kam dann allerdings die Ernüchterung: Mein Mann hat mir gesagt, dass er in einer schweren Identitäts-/Lebenskrise steckt, er alles und jeden in Frage stellt; das Fass zum Überlaufen hätte unsere Beziehung gebracht. Er spricht mit Freunden darüber, hätte mir bis jetzt noch nichts davon gesagt, weil er mich damit nicht belasten wollte. An diesem Tag standen wir vor der Entscheidung ob wir uns trennen oder zusammenbleiben. Er sagte mir, dass er mich noch liebt, allerdings nicht genau weiß, welche Art von Liebe es sei, dabei fiel das Wort "Affenliebe". Damit er sich über alles klar werden kann, haben wir uns auf eine WG-Lösung geeinigt. Wir haben in den letzten zwei Wochen viel miteinander gesprochen, allerdings hat sich alles im Kreis gedreht: Er weiß nicht ob er mit mir zusammenbleiben will, wenn ja in welcher Form (getrennte Wohnungen) oder ob er sich nicht doch trennen möchte. Aber dieses "Problem" wäre ein Punkt unter vielen, die er in seiner Krise überdenken müsse. Er mache sich jetzt noch keine Gedanken darüber, erst zu einem späteren Zeitpunkt. Wir haben uns gemeinsam auf einen Termin in drei Monaten geeinigt, an dem wir über unsere Beziehung sprechen wollen.
Gestern jedoch die nächste Keule: Wir waren bei seinen Eltern, die natürlich gemerkt haben, dass irgendwas nicht stimmt, und so kam unsere Beziehungskrise auf den Tisch. Mein Mann hat in diesem Gespräch die Tendenz zur Trennung kundgetan, hat gemeint, dass wir uns als Personen unterschiedlich entwickelt hätten und ich mir klar darüber werden sollte, dass eine Scheidung eben möglich wäre, wir aber auch in diesem Fall Freunde bleiben könnten, da wir so viel gemeinsam durchgemacht haben. Allerdings hat er wieder gemeint, dass für ihn noch nichts entschieden wäre. Während des Gespräches ist uns klar geworden, dass das Problem in unserer Beziehung ist, dass wir aus Rücksicht vor dem anderen nicht immer authentisch waren, dass wir uns öfters so verhalten haben, wie der andere den einen gerne sehen würde (z.B. Meinung, Diskussionen), einfach weil wir dem anderen nicht weh tun wollten. Und als das dann ausgesprochen wurde hatte ich den Eindruck, dass im Grunde genommen schon alles entschieden wäre, dass mein Mann die Trennung möchte, auch wenn er sagt, dass alles offen ist. Erschwerend kam dazu, dass ein Familienmitglied dabei saß, beide abwechselnd mit mir gesprochen haben: ich müsse mich damit abfinden dass eine Scheidung möglich sei, müsse mir klar darüber werden was ich möchte, vielleicht würde ich auch den Entschluss fassen, dass ich eine Trennung wolle. Ich wurde auch (nicht von meinem Mann) gefragt ob ich denn lieber ein Schrecken ohne Ende oder ein Ende mit Schrecken haben wolle. Es war wie vor einem Tribunal.
Im Endeffekt ist gestern nun die folgende Art des Zusammenlebens für die nächsten drei Monte entschieden worden: Die WG-Form bleibt natürlich aufrecht, jeder soll sich so verhalten wie er ist und kann sich frei bewegen. Zum festgesetzten Zeitpunkt werden wir dann weitersehen, ob eine Beziehung weiterhin möglich ist und wenn ja in welcher Form oder ob wir uns trennen werden.

Ich hatte gestern den Eindruck, dass mich keiner verstehen will: Ich liebe ihn über alles, möchte mit ihm gemeinsam mein Leben verbringen. Wenn es Probleme gibt, kann man vernünftig darüber sprechen und versuchen eine gemeinsame Basis und Lösungen zu finden. Ich hatte den Eindruck, dass er mich nicht mehr so liebt wie früher, dass es jetzt eine andere Art von Liebe ist (er und das Familienmitglied hatten gestern ja auch angesprochen dass es verschiedene Arten davon gibt).
Ich kann doch nicht von heute auf morgen meine Gefühle abstellen, diese auf eine neutrale Ebene bringen, mich einfach mit dem Gedanken abfinden, dass eine Trennung wahrscheinlich ist und dabei meine Gefühle unterdrücken.
Ich bin seit gestern einer Ohnmacht nahe, kann nicht einmal mehr weinen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass im Grunde genommen schon alles von seiner Seite her entschieden ist. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

kama

P.S.: Es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe, aber ich musste es einfach los werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mikel1

Gast
Hi,
schreibe ruhig über deine Gefühle.
Und ich kann dich verstehen,wie es ist wenn man liebt und es kommt nichts zurück.
Versuch das beste daraus zu machen,ich kämpfe auch gegen meine Gefühle,und es ist nicht einfach.
Ich sehe auch meine Frau jeden Tag haben auch so ne Art WG.
Man möchte dem anderen zeigen das man in liebt, ihn festhalten u.s.w.
 

JaneDoe

Aktives Mitglied
Hallo Kama,

so eine Situation ist schrecklich und zerreißt einen fast.
Leider mußte ich ähnliches auch durchmachen.
Erste das: 'Ich glaube, ich liebe Dich nicht mehr', dann: 'Ich glaub, ich will mich trennen', später dann sein 'Ich will mich scheiden lassen'. (Er hatte allerdings schon seit 2 Jahren ein Verhältnis, was ich durch Zufall erfahren hatte.)
Wir haben noch ein halbes Jahr lang 'zusammen' gelebt. Es war schlimm. Ich liebte ihn und er war kühl. Tat aber im Großen und Ganzen so, als wäre alles völlig normal.
Irgendwie war es das ja auch. Ich hab geputzt, gewaschen, gekocht.....mich vor ihm gedemütigt und demütigen lassen.
Und trotz allem gehofft und gebangt.
Irgendwann konnte ich auch kaum noch weinen.

Bei mir hat es lange gedauert, bis die Verletzungen angefangen haben etwas zu vernarben. Langsam fange ich auch an, mir selber zu verzeihen, höre langsam auf, mir für alles die Schuld zu geben.

Er hatte mich schon viele Jahre während unserer Ehe mies behandelt - doch damals wollte ich es nicht sehen, wahr haben. Liebe macht nunmal blind.

Heute weiß ich, daß seine Trennung das beste war, was mir hat passieren können. Ich hätte mich nie getrennt - und wäre seelisch weiter vor die Hunde gegangen.
Ich habe einen guten Therapeuten an meiner Seite und sehe jetzt, daß ich nun die Chance habe, mein Leben selber in die Hand zu nehmen und versuchen, das Beste daraus zumachen. Langsam baut sich mein Selbstwertgefühl wieder auf, etwas Lebensfreude kommt wieder. Mit dem Mut hapert es noch etwas :eek:.

Dies schreibe ich Dir, damit Du siehst, daß Du nicht alleine bist. Und auch wenn man glaubt, die Welt geht unter, es einem fast das Herz aus der Brust reißt - es geht vorbei. Auch wenn man es nicht glauben kann.

Vll. ist eine Trennung auch für Dich ein Weg zu einem neuen Anfang.

Du hast Dein Alter nicht angegeben, aber ich vermute mal, Du bist um einiges jünger als ich. Dir stehen noch alle Türen offen.

Du bist nicht alleine. Schreib Dir Deinen Kummer, Trauer, Wut und Verzweiflung von der Seele.

Ganz liebe Grüße
JaneD.
 
D

Dragonfly

Gast
Liebe Kama,

Du weißt gar nicht, WIE genau ich nachvollziehen kann wie DU dich fühlst!
Ich bin zwar nicht verheiratet, aber bis vor 2 Wochen über sieben Jahre mit meiner großen Liebe zusammen gewesen.
Dann war es vor 2 Wochen auf einmal von heute auf morgen vorbei. Er habe seit 2 Monaten Gefühle für eine andere und wüsste einfach gar nichts mehr. Er liebe mich als Menschen mehr als irgendwen sonst, wisse aber nicht mehr, ob es noch die partnerschaftliche Liebe ist.... Du fühlst Dich in dem Moment wie gelähmt & denkst, dass kann nicht die Realität sein, die hier gerade abläuft. Wie kann ich sowas von 100%ig wissen, dass ich mit diesem Mann alt & grau werden will, ihn anfassen will, ihn an meiner Seite haben will, ihn als meinen Parnter, Seelenverwandten & "meinen Menschen" für immer bei mir haben will und daran auch nie gezweifelt habe, dass er meine Verangenheit, meine Gegenwart & meine Zukunft ist und dann sagt er sowas..... er weiß gar nichts mehr, er kann nichts mehr fühlen, ist im Gefühlschaos, weiß nicht mehr was richtig und was falsch sei..... Du kannst gar nicht fassen, dass er nicht irgendwann aufwacht & fühlt: Oh nein,... was war denn blos mit mir los?! Natürlich liebe ich SIE, natürlich ist sie meine Frau, meine Prinzessin, natürlich will ich SIE an meiner Seite!!!!
Ich fühle mich auch die meiste Zeit des Tages ohnmächtig, weil ich das nicht begreifen kann. Auch wenn es mir schon besser geht und ich die ganze Geschichte besser "unter Kontrolle" habe: In meinem Herzen sieht es dadurch nicht anders aus.
Ich muss dazu sagen, dass ich seit 7 Tagen eine komplette Kontaktsperre pflege & das auch beibehalten werde. Anders kann der andere nie merken, was er wirklich an DIR hat & ob er das vermisst & DICH wieder so wie immer in seinem Leben will.
Wenn Du immer am "Gartenzaun" stehst, dann kann er sich nicht darüber bewusst werden, dann bist Du ja immer irgendwie sowieso da.....
Es ist hart, nicht seine Stimme hören zu dürfen und alles wie sonst, aber seine Stimme sagt im Moment nur das, was Dich verletzt & was Du nicht begreifen aber auch nicht ändern kannst - glaub mir!
Du musst ihn los lassen, damit er sich über Alles klar werden kann.
Ich habe auch nie gedacht, dass das Leben so sch**** sein kann, NIEMALS! Ich war immer glücklich!
 

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