Ich fühle mich dieser Welt nicht zugehörig. Was soll ich tun?

Hallo liebes Forum,
ich fühle und fühlte mich dieser Gesellschaft noch nie zugehörig. Das was andere in meinem Alter machen oder gemacht haben konnte ich noch nie machen. Wenn andere Leute jemanden cool finden, kann ich die Person überhaupt nicht ab. Ständig werde ich nur verarscht. Es wirkt so als wenn ich einen "Verarsch-mich-Stempel" auf der Stirn kleben hätte.

Und was mich stark mitnimmt, ist, dass alle so viel Glück zu haben scheinen, vor allem bei Beziehungen. Und dann komme ich, der da die Scheiße an den Füßen kleben hat.

Das Ding ist auch, ich mag die meisten Partner meiner weiblichen "Kumpelinnen" halt echt nicht und die mich auch nicht. Daran merke ich wie seltsam ich offenbar sein muss und weshalb ich niemanden finde. Ich kenne etliche, die sich über Online-Dating kennengelernt haben, aber da muss man doch so viel Glück haben. Man muss erst ein gegenseitiges Match haben, was noch ernst gemeint ist (ich wurde dabei auch verarscht), man muss schreiben, der andere muss sich auch treffen wollen etc. Und ich hab bei allem was ich anpacke nur PECH!

Darüber hinaus kann ich ja auch nichts bieten, weil ich wie gesagt nichts machen kann, was andere in meinem Alter (bin 22) so machen, wie z.B. feiern und saufen gehen.

Ich weiß nicht mehr weiter, mache zwar schon eine Psychotherapie aber den Charakter kann man nun ja trotzdem nicht um 360 Grad ändern. Ich brauche Ratschläge von Euch.
Danke schön und es grüßt herzlich,
jo2899

Wenn man als einziger tiefgründiger und introvertierter Mensch in einer (oft nicht besonders großen - Dorf?) Umgebung unter lauter extrovertierten lebenslustigen aber wenig tiefgängigen Partymenschen leben muß, dann fühlt man sich logischerweise wie ein Alien, das versehentlich auf den falschen Planeten gebeamt wurde.
Da hilft dann nur: Gleichgesinnte suchen, im Zweifelsfall umziehen, in Städten hat man immer bessere Chance auf einen Anschluß, einfach weil dort mehr Menschen leben.
Wie findet man Gleichgesinnte? Am besten durch ein Hobby. Etwas was Fachwissen und viel Spaß an der Sache erfordert. Echte Nerds haben selten Probleme, andere Nerds zu finden. Egal ob man gemeinsam an Computern daddelt oder schraubt, ob man als LARP-Fan als Fantasy-Krieger verkleidet durch den Wald hüpft oder ob man in einem Gemeinschaftsatelier ganz altmodisch irgendeiner Kunst frönt.
Und dann klappt es oft auch mit einer Beziehung, den die meisten Hobbys werden heutzutage von allen Geschlechtern m/w/d gleichermaßen ausgeübt. Warum soll man den/die Zukünftige/n nicht über ein Hobby kennenlernen? Da hat man gleich was Gemeinsames.

Ist es di Welt generell - oder nur die menschliche Gesellschaft?

Liegt das alles nur an der fehlenden Partnerin?

Die innere Stimme eines selbst konnte durch andere Menschen beeinflusst worden sein, derart, dass sich jemand irgendwann nicht der Welt zugehörig fühlt. Vielleicht sollte man sich als Betroffener von der schlechten Vergangenheit ein Stück weit lösen, aber sich besseres bewahren, was nicht komplett falsch lief. Schließlich kommen Fehler vor und einiges wird wohl noch gut genug gelaufen sein. Möglicherweise waren ja nicht alle Menschen schlecht und manche hatten bestimmt besondere Gründe, dass jemand etwa gar nicht alles wollte, was er getan hat.

Mal Angst zu haben ist auch normal, sollte aber nicht den rationalen Verstand so sehr überdecken, das man gar nichts mehr tun könnte. Und bei zu viel Angst empfiehlt es sich doch ein paar Dinge wenigstens zu tun, die einem trotzdem Angst bereiten, dass dann die Situationen irgendwann als normaler erscheint als vorher. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Vielleicht hilft da auch sich Sachen ein Stück weit selbst einzureden im Voraus und sich vorzubereiten und zu überleben wie was laufen könnte im positven wie im negativen, wenn nicht sogar neutralen Sichtweisen, dass man dann nicht zu sehr dasteht ohne Plan. Natürlich kann man nicht alles durchplanen und sollte es auch nicht.

Und ein dickes Fell sollte man sich auch ein bisschen wenigstens zulegen, denn alles wiederum zu durchdenken macht auch immer keinen Sinn. Versuchen könnte man es zwar, aber ob das immer Sinn macht? Die negativen Gedanken ziehen lassen. Man könnte aber auch versuchen seine Gedanken in entsprechende Bahnen zu lenken, wenn jemand einem negativ daherkommt, dass es dann nicht so negativ rüberkommt bei einem. Mitleid haben innerlich und nachdenken warum; mal wenn es passt auszulachen innerlich; Kommentare innerlich, dass jemand wieder dieses und jenes erreichen will; an etwas Fröhliches denken; Pläne machen für den heutigen Tag etc. Manches könnte man sicherlich auch ansprechen.