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Ich gehe an meiner Beziehung kaputt (Heroin)

MissxSunshine

Neues Mitglied
Hey, ich muss mir einfach mal etwas von der Seele schreiben, weil ich nicht mehr weiter weiß und nicht mehr kann!

Ich habe vor ungefähr 4 Jahren meinen jetzigen Freund kennen gelernt, ich wusste damals schon, dass er Heroinabhängig ist, ich war damals gerade mal 16 und hatte bis dahin überhaupt gar nichts mit Drogen am Hut, ich war total unerfahren und naiv.

Anfangs haben wir uns nur ein- bis zweimal die Woche getroffen um zu reden, ich war eine Art Kummerkasten für ihn, nicht mehr und nicht weniger. Er war anfangs sehr verschlossen, hat nur oberflächlich über sein Leben gesprochen, meistens nur über die Gegenwart, niemals über das was geschehen ist, über das was ihm zu dem gemacht hat, was er damals war und heute noch ist.

Mich hat seine tiefe Traurigkeit so in den Bann gezogen, er tat mir so leid, ich wollte ihm helfen, ich wollte ihn retten.

Die Treffen wurden nach und nach mehr, bis wir uns irgendwann täglich gesehen haben und ich auch schon mehr aus seinem Leben erfahren durfte, ich weiß nicht warum gerade ich, kann mir nicht mal mehr genau erklären wie es dazu kam.

Aber nach etwa einem halben Jahr hatte ich das Gefühl ich war mehr als bloß der Kummerkasten, ich spürte, dass sich Gefühle bei mir anbahnten, ich wollte ihm doch so gerne helfen...

Nach ungefähr 8 Monaten habe ich ihm angeboten bei mir einzuziehen, da er keinen festen Wohnsitz hatte, er lebte immer wo anders, wo er halt gerade unter kam.

Ich war zu dem Zeitpunkt knapp 17 Jahre alt und lebte natürlich noch zuhause, meine Mutter hat sich das nur ein paar Wochen gefallen lassen, bis sie mich vor die Wahl stellte, sie meinte ich kann gerne bleiben, aber er geht. Doch ich konnte ihn nicht einfach rauswerfen und ihn wieder alleine lassen, also sind wir beide gegangen.

Ich war damals gerade im letzten Lehrjahr, hatte also nicht viel Geld, aber genug um eine eigenen kleine Wohnung zu mieten, für uns beide. Niemals habe ich einen Cent von ihm verlangt, da ich wusste er hat kein Geld.

Immer noch war ich naiv und habe schon davon geträumt, wie es in ein paar Monaten sein würde. Er ist clean und wir können eine richtige Familie sein.

Doch es wurde nicht besser, die Monate vergingen und nichts änderte sich und wenn dann zum Negativen. Ich lernte viele Seiten an ihm kennen, die ich lieber nie gesehen hätte. Er fing an mir Geld zu stehlen, verkaufte hinter meinem Rücken Dinge von mir, kam Nächte lang nicht nachhause, ohne auch nur ein Lebenszeichen.

Er erzählte mir, dass er hochverschuldet war, bei verschiedenen "Bekannten" und Dealern, ich gab ihm Geld, immer wieder gab ich ihm Geld weil er meinte, er muss das zurückzahlen sonst bekommt er große Schwierigkeiten.

Aber immer noch war ich mir sicher, es wird besser, ich muss mich nur noch mehr anstrengen.

Die Jahre vergingen, viele Therapien, Substitutionsprogramme, Klinikaufenthalte kamen, alles sinnlos, ich lernte seine vielen anderen Seiten kennen, seine ganzen Lügen, seine ewigen leeren Versprechungen. Ich begriff was eine Borderline Störung ist und erkannte auch, dass er an einer multiplen Persönlichkeitsstörung litt.

Mittlerweile weiß ich, dass ich ihn nicht retten kann, dass ich nie eine Chance hatte. Ich bin selbst verschuldet, habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, lebe sozusagen nur noch für ihn. Er kann hier leben, ich gebe ihm Geld, höre ihm immer zu, wenn es ihm schlecht geht. Doch mein eigenes Leben bleibt auf der Strecke, ich habe bereits selbst eine ambulante Therapie wegen Depressionen gemacht, weil ich niemanden habe der mir zuhört, wenn es mir schlecht geht, kaum noch Freunde, weil sich die meisten über die Jahre abgewandt haben, nur ein paar sind geblieben, aber sie verstehen mich nicht, sie können es auch gar nicht verstehen.

Ich war sogar schwanger, habe das Kind jedoch in der 14. Woche verloren.

Ich habe einfach das Gefühl, dass ich nur noch für ihn lebe, alles in meinem Leben dreht sich um ihn. Ich fühle mich verantwortlich für ihn, ich kann mich nicht von ihm trennen, weil er niemanden außer mich hat, ich habe ihm vor Jahren versprochen, dass ich ihm helfen werde, dass ich ihn unterstützen werde und immer für ihn da bin, weil ich ihn liebe. Aber damals habe ich das gesagt, weil ich eigentlich gemeint habe, ich werde ihm helfen "gesund" zu werden, werde für ihn da sein während der Therapie und ihn dabei unterstützen.

Ihm dabei helfen ein halbwegs normales Leben aufzubauen. Aber nichts hat sich getan, immer noch hat er keine Arbeit, kein Geld, keine Freunde, kein Sozial Leben. Er lebt für den Moment, für die Droge. Alles andere ist nebensächlich. Es gibt keine Zukunft und keine Vergangenheit, die Droge hat alles ausgelöscht und sorgt dafür, dass er sich nicht um das Morgen kümmert.

Er ist gerade mal 21 Jahre alt und schon fast 10 Jahre abhängig, mittlerweile frage sogar ich mich, gibt es überhaupt noch Hoffnung, kann man so ein festgefahrenes Denken noch ändern? ich kann es nicht, der einzige der das kann, ist er, das weiß ich.

Aber warum kann ich mich nicht von ihm lösen? Warum fühle ich mich so schuldig, so verantwortlich?

Was ist aus mir geworden? Nichts von dem anfänglichem Optimismus, der Hoffnung und der Lebensfreude ist mehr da. Er hat mich kaputt gemacht und trotzdem liebe ich ihn immer noch über alles, obwohl ich weiß, dass er nur seine Droge liebt. Immer wieder tut er mir weh, aber lösen kann ich mich nicht.

Ich weiß, ihr könnt mir auch nicht viel mehr raten, außer mich von ihm trennen, aber es war mir wichtig, das alles mal los zu werden und vielleicht habt ihr doch den ein oder anderen guten Rat für mich.

Ich wäre sehr dankbar.

Lg MissxSunshine
 
hallo.............
komm da raus ............schreib mir ich hole dich daraus wennsein muss
merke doch der nutzt dich aus ,am ende stehst sowieso allein da
schade um die kohle die du offerst...warum??????
bitte beende das geh schnell bitte
 
Hallo,

deine Geschichte erinnert mich ein wenig an meine Vergangenheit. Ich dachte und war mir damals sicher, dass ich meine Freundin, die heroinabhängig war, von den Drogen befreien kann, wenn die Liebe groß genug ist. Auch ich habe schlimme Erfahrungen mit der Krankheit machen müssen, wurde auch beklaut, belogen und verraten. Das ist unumgänglich und deshalb verstehe ich auch deine Mutter, die dich vor diesem Jungen schützen wollte.

Dieses Versprechen zu Helfen wirkt stark. Nur zieht er dich mit in den Sumpf. Lass das nicht zu. Geh aus der Situation raus. Glaube an ihn, gib ihm das zu verstehen. Nur im Moment verstärkst du seine Sucht mit Geld und Wohnung als ihm zu helfen.

Habe damals gelernt, Hilfe kann auch falsch sein. Letztendlich muss ER es schaffen, und nicht IHR. Er muss in sich von sich aus freiwillig losgehen und entziehen bzw. Metadon nehmen. Nur muss die Zeit reif sein. Und die Zeit scheint noch nicht reif. Kann sein bald, in ein paar Jahren oder nie.

Mach mir Sorgen um dich. Sorge für eine räumliche und finanzielle Trennung. Mit dieser Hilfe gießt du Brennspiritus in seine Sucht. Du hasst doch nur versprochen zu helfen, und das kannst du nur, wenn es dir auch gut geht. Zuhören, beistehen mit Worten und einzelnen Taten und dem Vertrauen in Ihn. Von Wohngemeinschaft und Geldbrunnen war doch nicht die Rede in deinem Versprechen.

PS: Gut das du nicht schwanger geworden bist. Es würde ihn wohl nicht abhalten.
 
Ich weiß, ihr könnt mir auch nicht viel mehr raten, außer mich von ihm trennen, aber es war mir wichtig, das alles mal los zu werden und vielleicht habt ihr doch den ein oder anderen guten Rat für mich.

Hallo Du,
jeder hier wird Dir diesen Rat geben, Du würdest anderen in Deiner Situation sicher das gleiche sagen oder?

Ich kenne das Gefühl, jemanden zu lieben und daran kaputt zu gehen. Es war allerdings eine ganz andere Situation als bei Dir. Bei mir war es mein Ex-Freund, der nach unserer Trennung immer wieder mit mir ins Bett gegangen ist. Er wußte, dass ich ihn noch liebe und hat das ausgenutzt, er wollte nur den Sex, geliebt hat er mich nicht mehr. Aber ich kam einfach nicht von ihm los, das ganze lief fast 4 Jahre lang so!

Natürlich ist das, was bei Dir abläuft viel krasser, aber letztendlich das gleiche Problem: Man kann sich nicht von jemandem lösen, der einem nicht guttut. Darum kann ich ungefähr nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Bei mir war es irgendwann so, dass der Leidensdruck so groß war, ich einfach nicht mehr konnte und zusammengebrochen bin. Ich hab ihn dann aus meinem Leben gestrichen, ganz konsequent, obwohl er immer wieder versucht hat, Kontakt aufzunehmen, wiederum fast 2 Jahre lang!

Ich weiß, dass das bei Dir nicht so einfach sein wird, weil bei Dir noch dieses Verantwortungsgefühl hinzukommt. Es ist ganz klar, dass dieses Gefühl da ist, Du liebst ihn und hast Angst um ihn. Das ist einfach so, und das kann man auch nicht weiter erklären, wenn man liebt, fühlt man sich eben auch verantwortlich für den anderen.

Aber diese Verantwortung hat eben auch eine Grenze, und die ist nicht nur erreicht, sondern schon längst überschritten: Denn du hast es doch wirklich versucht, hast ihn unterstützt und ihm eine Perspektive geboten - aber er wollte sie nicht. Er ist einfach noch nicht so weit, aber diese Art von Verantwortung kannst und musst Du nicht weiter übernehmen und tragen!

Wie hier schon gesagt wurde, Du solltest Dich räumlich und finanziell trennen. Du kannst ihn weiter freundschaftlich unterstützen, indem Du ihm zuhörst und nicht verurteilst. Aber alles, was seine Sucht unterstützt, muss aufhören!

Ich hoffe, Du findest die Kraft Dich zu lösen, vielleicht hat es Dir ja schon geholfen, Deine Gedanken hier mal schwarz auf weiß zu lesen, und zu wissen, dass Du nicht allein bist! 🙂
 

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