ich habe fragen wegen hartz4 und jugendamt

hallo ihr lieben,

ich bin neu hier bei euch im forum. ich bin eine alleinerziehende mutter einer süßen und lieben 8 jähriger tochter
leider bin ich an Systematischen Lupus Erythematodes und Fibromyalgie (chronische rheumatische erkrankung die ein leben lang bleiben wird.) erkrankt seit 2000. ich bin aber in ärztlicher behandlung und habe meine heftigen medis (unter anderen nehme ich schon eine geringe dosis morphium und codein), ist aber alles unter ärztlicher aufsicht und regelmässiger kontrolle. ich bin durch meine krankheit hartz 4 empfängerin. den schwerbehindertenausweis habe ich beantragt, aber dieser ist noch nicht durch. ich warte auf den bescheid und den ausweis.

das sind mal so ein paar wichtige eckdaten von mir ;-)

so nun werde ich mal von meinem problem berichten, in der hoffnung das mir jemand helfen kann.

ich habe einene großen fehler gemacht. dadurch das ich momentan sehr unter depressionen leide ( durch meine krankheit, mehreren todesfälle in der familie (erst tante dann schwager an krebs verstorben) und private dinge) habe ich den kopf in den sand gesteckt und mich um meine strom und wasser rechnung absolut nicht gekümmert. und wie der lauf der dinge dann so ist, stand ich kurz vor der abschaltung. ich weiß das ich dies hätte aufhalten können. aber hinterher ist man immer schlauer. es ist das erste mal in meinem leben das ich mich nicht um eine rechnung gekümmert habe und dann ausgerechnet soetwas wichtiges.

ich bin dann mit den beiden rechnungen (strom und wasser) zum arbeitsamt gegangen. in der hoffnung das mir das amt helfen kann und das die rechnung bezahlt wird und ich diese summer dann in raten zurückzahlen kann an das amt. als ich dann im büro meiner sacharbeiterin saß, war ich sehr nervös und es war mir alles sehr sehr unangenehm, weil ich ja weiß das ich den fehler gemacht habe. meine sacharbeiterin hatte mich dann schon mit dem satz begrüßt: na das ist ja ein großes problem. und das mit einer stimmlage wo ich dachte das diese frau sehr schlechte laune haben muß. das gespräch wurde immer heftiger und sie machte mir immer mehr vorwürfe und sagte unter anderem das ich endlich mein leben in die hand nehmen müsse und nicht immer um hilfe beten solle (immer um hilfe beten? es ist das erste mal das ich für soetwas zum amt gegangen bin).
ich war geschockt was sie mir alles gesagt hat an dem tag und vorallem hat sie mir den eindruck gegeben als wenn ich ein kleinkind wäre, welches bonbons beim krämer geklaut hätte (ich bin 29 jahre alt und weiß sehr wohl wie ich mein leben zu leben habe). sie weiß auch das ich krank bin und das ich den schwerbeh.ausweis beantragt habe. naja dadurch das ich sehr depressiv bin und mein nervenkostüm gleich null ist momentan, mußte ich weinen. obwohl ich nicht weinen wollte, weil ich das so nie mußte wenn ich beim amt war und ich normalerweise immer sage was ich möchte und was nicht. naja ich versuchte dann mein weinen zu unterdrücken und wie man das dann eben kennt, kann es dann zu glucksen und schluckauf kommen. das war dann der rest für meine sacharbeiterin. sie sagte dann völlig genervt das mein weinen nichts bringen würde und das ich mich nicht so anstellen solle und das ich mich draussen erstmal beruhigen solle. sie schickte mich sofort aus ihrem büro und das sehr unfreundlich. draussen hatte ich dann probleme mich zu beruhigen, aber als sie mich nach ca. 15min. wieder in ihr büro holte ging es dann. sie war dann auch etwas freundlicher zu mir. sie sagte dann das SIE die beiden rechnungen bezahlen würde und das eine ratenzahlung möglich sei. mir ist ein stein vom herzen gefallen.
aber dann sagte sie etwas welches mich sehr sehr stutzig macht. sie meinte das ich mir beim jugendamt hilfe holen sollte, weil ich meine post nicht geöffnet hätte. und wenn ich mir beim jugendamt keine hilfe holen würde, dann würde sie es beim jugendamt melden und ich solle nicht vergessen das ich eine tochter habe... und das hat sie sehr bestimmend gesagt.

wie meint sie das? soll ich mit dieser aussage verstehen, das sie damit veranlassen würde, wenn es noch einmal vorkommt, das meine tochter mir weg genommen wird? oder wollte sie mir angst machen damit? ist das überhaupt richtig das sie mir mit soetwas droht?
kann man sich überhaupt hilfe in so einer sache beim jugendamt holen? die sind doch gar nicht für soetwas zuständig, oder täusche ich mich?
oder sollte ich noch mal mit ihr darüber sprechen, das es so nicht geht? wie soll ich mich jetzt verhalten oder was soll ich jetzt machen?
normalerweise bin ich nicht so, ich kümmere mich sofort um meine post und öffne alles was ich bekomme. ich bezahle alle meine rechnungen rechtzeitig und regelmässig. und meine tochter hat trotz hartz4 und meiner krankheit, ein sehr schönes leben. wir machen viel gemeinsam, wir spielen viel, wir machen gemeinsam hausaufgaben, sie ist sehr gut in der schule, sie spielt flöte und sie möchte bald auch geige lernen. wir gehen oft raus. sie bekommt immer regelmässig ihr essen. sie hat einen regelmässigen tagesablauf. nur damit man versteht was ich meine, sage ich einfach mal :"manch andere kinder könnten vielleicht neidisch sein, denn ich versuche meine tochter soweit vieles zu ermöglichen." obwohl ich krank bin und manchesmal nicht so kann wie ich möchte. denn so eine krankheit lässt eigentlich nicht viel spielraum für angenehme dinge im leben. ausserdem leide ich sehr unter meine krankheit, denn diese entstellt mich sehr. ich habe täglich ein feuerrotes gesicht mit viellen stellen und ausschlägen und oft schmerzen.

ist die aussage oder androhung überhaupt richtig gewesen von der sacharbeiterin? sollte ich vielleicht mit ihr noch mal darüber reden das es so nicht geht? oder wie soll ich mich nun verhalten?

ich würde mich sehr freuen, von euch zu lesen. denn dieses thema belastet mich sehr. man macht sich einfach gedanken...

ich wünsche euch ein schönen abend

lieben gruß letty

hartz4 ist zwar schlimm,aber sie hat nicht das recht sie mit dem jugendamt zu drohen. wenden sie sich umgehendans sorgentelefon.dort sitzen leute, die sich sehr gut damit auskennen.nr.08001110111.
lassen sie sich nicht viel zeit damit.

Hallo Letty,

erstmal möchte ich dir sagen: Respekt! dass du deinen alltag bis jetzt so gut hinbekommen hast verdient wirklich allen respekt.

zu deiner frage: ich denke, dass die sachbearbeiterin von der arge dir nur klar machen wollte, dass es so nicht weiter gehen kann. du weisst ja sicherlich selbst dass es keine lapalie ist solche rechnungen nicht zu zahlen. stell dir vor das wäre noch etwas länger so gegangen und sie hätten dir wirklich den strom abgestellt. ich denke genau deshalb wollte dir deine bearbeiterin klar machen, dass dein tun bzw. nicht tun beinahe enorme auswirkungen auch auf dein kind gehabt hätte und sie deswegen in betracht zieht das jungendamt einzuschalten.
im grunde hat sie dich gewarnt, dass du was ändern musst und dir hilfe suchen solltest. und damit liegt sie sicher nicht falsch. genau genommen ist sie dazu sogar verpflichtet. stell dir vor es würde wirklich was passieren und sie hätte nichts gesagt und nicht gehandelt, dann wäre sie mit schuld.
ich denke schon, dass du erstens zum jungendamt gehen solltest und denen das erklären solltest. wenn du selbst gehst und denen deine situation erklärst, macht das immer einen viel besseren eindruck als wenn eine sachbearbeiterin von der arge das aus ihrer sicht erklärt. ausserdem solltest du dir überlegen ob du dich vielleicht an einen psychotherapeuten wenden solltest. ich finde es kann nicht schaden deine situation einem "fachmann" zu schildern. einen versuch ist es auf jeden fall wert, oder? der kann dir sicher helfen deine situation besser zu bewältigen und mit allem besser klar zu kommen. und die dinge die du schilderst sind meiner erfahrung nach klare anzeichen dass sich psychische probleme ankündigen oder schon länger da sind.
sobald du das erledigt hast ist es keine schlechte idee nochmal mit deiner bearbeiterin von der arge zu reden und ihr zu erklären, dass du probleme hast und dir aber schon hilfe gesucht hast, so dass sie sich nun keinerlei sorgen mehr machen braucht.
ich wünsch dir dabei viel glück und ganz viel kraft und falls du weitere fragen hast oder jemanden zum reden brauchst, quatsch mich einfach an.

hallo ihr lieben,

vielen dank für die schnellen antworten von euch ;-)

@live81:
den vorschlag mit den psychologen/therapeuten, habe ich auch schon überlegt. und ich denke das ih es nun in angriff nehmen werde.
deine antwort finde ich eht gut. aus diesem blickwinkel, den du erklärt hast, habe ich die sache gar nicht gesehen. deine antwort hilft mir sehr, danke dir.

trotzdem frage ich mich noch ob das jugendamt für solche probleme/sachverhalte überhaupt zuständig ist? denn die angst das mir meine tochter weg genommen wird (man hat ja nun in vergangenheit schon viel gehört das das jugenamt solche aktionen startet, ob es berechtigt ist oder nicht). ich weiß zwar das man sich in erziehungssachen beim jugendamt hilfe holen kann, aber ich brauche keine hilfe bei der erziehung. im gegenteil, meine tochter ist ein super pflegeleichtes mädchen. denn bei mir schwirren gedanken im kopf wie: angenommen ich melde mich beim jugendamt und schilder den die geschichte von der arge. wenn sie dafür zustndig sind, denke ich werden sie mir tipps und sowas geben. aber was ist wenn das jugendamt nicht zuständig ist und ich schilder den das alles und die kommen auf ideen weil die nicht richtig überlegen oder weil den sonst etwas nicht passt. und dann ist meine tochter weg. und das wäre für meine tochter undenkbar. sie würde absolut darunter leiden und wäre tod unglücklich und würde es mir wohl nie wirklich verzeihen. das sind so meine ängste. oder reicht es einfach nur wenn ich mir psychologische hilfe hole? das kann ich mir ja von dem schriftlich geben lassen das ich dann bei dem in behandlung bin und das der arge vorlege? das würde ich sofort und ohne bedenken machen... nur mit dem jugenamt habe ich echte angst.... die sind schon oft auf komische ideen gekomen und haben einfachso und ohne grund kindern den eltern entzogen. und da ich alleinerziehend bin und auch noch krank bin und starke tabletten nehmen muß könnte das für die ja schon ausreichend genug sein... ich hoffe du verstehst was ich meine...

dir noch eine gute nacht oder einen guten morgen

lg letty

Hallo Letty,

natürlich ist es nur zu verständlich, dass man sich Sorgen darüber macht. Man hört ja immer wieder, dass das Jugendamt "überreagiert". In Sachen Jungendamt kann ich auch nicht wirklich aus Erfahrung sprechen, da ich selbst keine Kinder habe. Letztlich ist das Jungendamt aber für alles zuständig was ein Kind und dessen Wohl betrifft. Also natürlich auch deine Situation, da die ARGE - denke ich mir zumindest - sich nur um das Kindeswohl sorgt, da es aus deren Sicht wohl gefährdet war oder ist. In der Hinsicht bin ich mir wirklich ziemlich sicher, da ich sonst keinen Grund gäbe mit dem Jungendamt zu drohen.
Deswegen würde ich mich in deiner Situation auf jeden Fall mit dem Jugendamt in Verbindung setzen bevor die ARGE das macht. Es mag noch so einen schlechten Ruf haben, aber wenn man sich mal in Gedächtnis ruft, dass das Jugendamt nicht dafür da ist das eigene Kind ohne Grund wegzunehmen, sondern dafür hilfebedürftigen Eltern und damit auch deren Kindern zu helfen, dann sieht man die Sache vielleicht schon etwas realistischer. Natürlich ist man wegen den schlimmen Dingen, die man in den Medien hört etwas voreingenommen, aber dass das nur extrem seltene Einzelfälle sind und im Gegensatz dazu das Amt tagtäglich enorm vielen Familien wirklich hilft davon hört man natürlich viel seltener.
Ich denke eben, dass du dir auf jeden Fall so oder so Hilfe suchen solltest. Ob du dich nun zuerst an einen Therapeut oder ans Jugendamt wendest ist deine Sache. Zumindest solltest du bald nochmal mit der ARGE reden und denen deine Situation erklären, bevor die noch (eben aus Unwissenheit) überreagieren.
Ich verstehe, dass du natürlich Angst hast deine Kinder zu verlieren, aber ich denke auch, dass das vielleicht etwas zu vorschnell gedacht ist. Die ARGE hat doch nur gesagt, dass du dich ans Jugendamt wenden solltest. Davon dir deine Kinder wegzunehmen war doch nie die rede, und ich kann es mir in deiner Situation auch nicht vorstellen, dass dies je zur rede kommt. Das ist doch immer nur der allerletzte Ausweg. Und soweit ist es doch bei dir niemals. Du bist doch einsichtig und machst dir selbst Gedanken und Sorgen und tust alles dafür dass es deinen Kindern gut geht, da kann doch wegen einem "Ausrutscher" keine Rede davon sein, dass es deinen Kindern bei dir nicht gut gehen würde und man deswegen Maßnahmen ergreifen müsste. Und da bin ich mir wirklich sicher, dass sowohl die ARGE wie auch das Jugendamt das auch so sehen wird, sobald du ihnen deine Situation wirklich erklärt hast.