Moritz K.
Neues Mitglied
Hallo,
seit einiger Zeit läuft nichts mehr gut in meinem Leben.
Ich bin 19 Jahre alt und studiere Informatik, habe letztes Jahr meinen Schulabschluss gemacht.
Schon früh in meiner Kindheit hatte ich auffällige Verhaltensmuster wie Impulsivität, Aggressionen und Empathielosigkeit. Ich durchlief zahlreiche Therapien und Psychologen mit ganz unterschiedlichen Diagnosen (von ADHS bis hin zu Asperger Autismus, es war jedoch nie eine eindeutige Diagnose). Medikamente wurden mir auch verschrieben. Geholfen hat dies nie, wodurch mein Vertrauen zu Psychologen und Therapeuten sehr schwach ist.
Freunde hatte ich nie richtige, ich wurde meistens aufgrund meines Verhaltens ignoriert oder ausgegrenzt. In der Grundschule wurde ich von einem falschen Freund verbal und physikalisch ausgenutzt und gemobbt. Schon seit der weiterführenden Schule habe ich mich deshalb zunehmend isoliert und wurde Videospielsüchtig. Dadurch habe ich Haushaltspflichten sowie die Beziehung zu Mitmenschen wie meiner Familie vernachlässigt. Meine Eltern trennten sich daraufhin und ich zog zusammen mit meinem Bruder (heute 11 Jahre alt) zu meiner Mutter. Ich habe mich außerdem nie gut mit meinem Vater verstanden und es kam regelmäßig zu verbalen und teilweise auch physikalischen Auseinandersetzungen. Allgemein betrachtet war mein Kindheitsverlauf deswegen gestört.
In den letzten 2 Jahren war mein Verhalten sehr wechselhaft, es gab sowohl Perioden, in denen ich mich besser mit meiner Familie verstanden habe als auch das Gegenteil. Seit ich letztes Jahr meinen Schulabschluss gemacht habe, bin ich in ein emotionales Loch gefallen. Ich bin konstant demotiviert, antriebslos, grundlegend gereizt und fahre wegen jeder Kleinigkeit an die Decke, was sich auch stark auf meine Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat. Das bekommt auch meine Familie zu spüren, insbesondere mein Bruder. Meine Mutter hat deswegen eine Jugendhilfe engagiert, die teilweise Erfolge erzielt hat, mit den letzten Ereignissen aber wieder auf 0 gesetzt wurde. Gleichzeitig war dies aber auch die einzige Möglichkeit für mich seit Jahren, mit jemandem ein mal in zwei Wochen über meine Probleme zu reden. Ich fühle mich aktuell sehr schlecht wegen einigen Dingen, die ich ihm und meiner Mutter angetan habe und bin mir nicht sicher, ob ich sie jemals wieder gutmachen kann.
Gestern z.B. kam es zu einer Eskalation von mir gegenüber ihm wegen einer unbedeutenden Kleinigkeit, woraufhin ich ihn verbal beschimpft und physikalisch angegriffen habe. Dies ist in letzter Zeit häufiger passiert und ich habe es hinterher immer schrecklich bereut. Jedoch kann ich mich in diesen Situationen nicht kontrollieren, auch wenn die Kontrolle meist nur wenige Minuten nach der Eskalation wieder zurückkommt. Daraufhin hat meine Mutter mir ein Ultimatum gestellt, dass ich 3 Monate Zeit habe, mir einen Job und eine Wohnung zu suchen und dann verschwinden soll.
Ich habe aktuell weder Hobbys noch eine Einkommensquelle. Da ich bei meiner Mutter lebe, werden alltägliche Dinge noch vom Kindergeld finanziert, welches meine Mutter von meinem Vater bekommt. Ich habe ein eigenes Zimmer, welches jedoch sehr ungepflegt und schmutzig ist, weil ich nur selten die Motivation dazu auftreibe, es sauber zu halten. Das gleiche gilt für meine Körperhygiene, die in letzter Zeit stark nachgelassen hat. Selbstständig bin ich nicht, ich schaffe teilweise die basischsten Alltagsdinge nicht ohne Hilfestellungen. Zigaretten, Drogen oder Alkohol konsumiere ich nicht und habe ich noch nie. Ich habe zwar letztes Jahr angefangen, den Führerschein zu machen, habe dies jedoch schleifen gelassen und wurde in den letzten Monaten automatisch abgemeldet, trotz dessen, dass meine gehbehinderte Oma mir ihr ehemaliges Auto überlassen hätte (das Auto ist nun verkauft).
Ich bin aktuell sehr unglücklich mit mir selbst und meinem Leben, trotz dessen bin ich mir bewusst, dass ein Großteil auf mich selbst zurückzuführen ist. Ich schreibe diesen Text nicht, um Mitleid zu bekommen, sondern um mir selbst klarzumachen, welche Fehler ich begangen habe und dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe außerdem Angst davor, dass ich später zu einem Psychopaten oder Kriminellen werde aufgrund meiner psychischen Verfassung und wie ich mit anderen Mitmenschen umgehe. Ich weiß aktuell nicht mehr was ich tun soll, weil es so viele Baustellen gibt, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Wahrscheinlich habe ich in den letzten Monaten daher auch nichts produktives mehr getan, weil ich das Problem verdränge, anstatt es anzugehen. Ich habe mir zwischenzeitlich viel Mühe gegeben, die Beziehung zu meiner Mutter und Bruder aufrechtzuerhalten, durch den Vorfall gestern und weitere in letzter Zeit wurde dieses Verhältnis aber nun komplett zerstört. Ich habe Angst, dass ich mich nie wieder mit meiner Familie versöhnen werden kann und zerstritten und zerbrochen mit ihnen auseinandergehe. Schließlich sind sie die einzigen beiden Menschen, die ich in meinem Leben habe und die mir alles bedeuten. Ich weiß nicht, ob ich ohne sie weiterleben kann oder möchte.
Ich bin momentan schon auf der Suche nach einem Nebenjob in der Umgebung und werde mich bald um eine Wohnung kümmern müssen, außerdem überlege ich mir aktuell, noch eine Psychotherapie anzufangen, bei der ich jedoch Angst habe, wieder enttäuscht zu werden. Aktuell denke ich sehr häufig über Selbstverletzung oder Suizid nach und habe mich in letzter Zeit häufig selbst verbal beleidigt und geschlagen aus Wut, weil ich so bin. Ich fühle aktuell (in den letzten Tagen) weder Schmerz noch Wut oder sonstiges, so als gäbe es keine Gefühle mehr in mir, trotz dessen, dass es mir schrecklich leid tut, was ich meiner Familie angetan habe.
Falls jemand eine Rat zu meiner Situation oder Vorschläge hat, was ich tun könnte, wäre ich sehr dankbar darüber.
seit einiger Zeit läuft nichts mehr gut in meinem Leben.
Ich bin 19 Jahre alt und studiere Informatik, habe letztes Jahr meinen Schulabschluss gemacht.
Schon früh in meiner Kindheit hatte ich auffällige Verhaltensmuster wie Impulsivität, Aggressionen und Empathielosigkeit. Ich durchlief zahlreiche Therapien und Psychologen mit ganz unterschiedlichen Diagnosen (von ADHS bis hin zu Asperger Autismus, es war jedoch nie eine eindeutige Diagnose). Medikamente wurden mir auch verschrieben. Geholfen hat dies nie, wodurch mein Vertrauen zu Psychologen und Therapeuten sehr schwach ist.
Freunde hatte ich nie richtige, ich wurde meistens aufgrund meines Verhaltens ignoriert oder ausgegrenzt. In der Grundschule wurde ich von einem falschen Freund verbal und physikalisch ausgenutzt und gemobbt. Schon seit der weiterführenden Schule habe ich mich deshalb zunehmend isoliert und wurde Videospielsüchtig. Dadurch habe ich Haushaltspflichten sowie die Beziehung zu Mitmenschen wie meiner Familie vernachlässigt. Meine Eltern trennten sich daraufhin und ich zog zusammen mit meinem Bruder (heute 11 Jahre alt) zu meiner Mutter. Ich habe mich außerdem nie gut mit meinem Vater verstanden und es kam regelmäßig zu verbalen und teilweise auch physikalischen Auseinandersetzungen. Allgemein betrachtet war mein Kindheitsverlauf deswegen gestört.
In den letzten 2 Jahren war mein Verhalten sehr wechselhaft, es gab sowohl Perioden, in denen ich mich besser mit meiner Familie verstanden habe als auch das Gegenteil. Seit ich letztes Jahr meinen Schulabschluss gemacht habe, bin ich in ein emotionales Loch gefallen. Ich bin konstant demotiviert, antriebslos, grundlegend gereizt und fahre wegen jeder Kleinigkeit an die Decke, was sich auch stark auf meine Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat. Das bekommt auch meine Familie zu spüren, insbesondere mein Bruder. Meine Mutter hat deswegen eine Jugendhilfe engagiert, die teilweise Erfolge erzielt hat, mit den letzten Ereignissen aber wieder auf 0 gesetzt wurde. Gleichzeitig war dies aber auch die einzige Möglichkeit für mich seit Jahren, mit jemandem ein mal in zwei Wochen über meine Probleme zu reden. Ich fühle mich aktuell sehr schlecht wegen einigen Dingen, die ich ihm und meiner Mutter angetan habe und bin mir nicht sicher, ob ich sie jemals wieder gutmachen kann.
Gestern z.B. kam es zu einer Eskalation von mir gegenüber ihm wegen einer unbedeutenden Kleinigkeit, woraufhin ich ihn verbal beschimpft und physikalisch angegriffen habe. Dies ist in letzter Zeit häufiger passiert und ich habe es hinterher immer schrecklich bereut. Jedoch kann ich mich in diesen Situationen nicht kontrollieren, auch wenn die Kontrolle meist nur wenige Minuten nach der Eskalation wieder zurückkommt. Daraufhin hat meine Mutter mir ein Ultimatum gestellt, dass ich 3 Monate Zeit habe, mir einen Job und eine Wohnung zu suchen und dann verschwinden soll.
Ich habe aktuell weder Hobbys noch eine Einkommensquelle. Da ich bei meiner Mutter lebe, werden alltägliche Dinge noch vom Kindergeld finanziert, welches meine Mutter von meinem Vater bekommt. Ich habe ein eigenes Zimmer, welches jedoch sehr ungepflegt und schmutzig ist, weil ich nur selten die Motivation dazu auftreibe, es sauber zu halten. Das gleiche gilt für meine Körperhygiene, die in letzter Zeit stark nachgelassen hat. Selbstständig bin ich nicht, ich schaffe teilweise die basischsten Alltagsdinge nicht ohne Hilfestellungen. Zigaretten, Drogen oder Alkohol konsumiere ich nicht und habe ich noch nie. Ich habe zwar letztes Jahr angefangen, den Führerschein zu machen, habe dies jedoch schleifen gelassen und wurde in den letzten Monaten automatisch abgemeldet, trotz dessen, dass meine gehbehinderte Oma mir ihr ehemaliges Auto überlassen hätte (das Auto ist nun verkauft).
Ich bin aktuell sehr unglücklich mit mir selbst und meinem Leben, trotz dessen bin ich mir bewusst, dass ein Großteil auf mich selbst zurückzuführen ist. Ich schreibe diesen Text nicht, um Mitleid zu bekommen, sondern um mir selbst klarzumachen, welche Fehler ich begangen habe und dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe außerdem Angst davor, dass ich später zu einem Psychopaten oder Kriminellen werde aufgrund meiner psychischen Verfassung und wie ich mit anderen Mitmenschen umgehe. Ich weiß aktuell nicht mehr was ich tun soll, weil es so viele Baustellen gibt, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Wahrscheinlich habe ich in den letzten Monaten daher auch nichts produktives mehr getan, weil ich das Problem verdränge, anstatt es anzugehen. Ich habe mir zwischenzeitlich viel Mühe gegeben, die Beziehung zu meiner Mutter und Bruder aufrechtzuerhalten, durch den Vorfall gestern und weitere in letzter Zeit wurde dieses Verhältnis aber nun komplett zerstört. Ich habe Angst, dass ich mich nie wieder mit meiner Familie versöhnen werden kann und zerstritten und zerbrochen mit ihnen auseinandergehe. Schließlich sind sie die einzigen beiden Menschen, die ich in meinem Leben habe und die mir alles bedeuten. Ich weiß nicht, ob ich ohne sie weiterleben kann oder möchte.
Ich bin momentan schon auf der Suche nach einem Nebenjob in der Umgebung und werde mich bald um eine Wohnung kümmern müssen, außerdem überlege ich mir aktuell, noch eine Psychotherapie anzufangen, bei der ich jedoch Angst habe, wieder enttäuscht zu werden. Aktuell denke ich sehr häufig über Selbstverletzung oder Suizid nach und habe mich in letzter Zeit häufig selbst verbal beleidigt und geschlagen aus Wut, weil ich so bin. Ich fühle aktuell (in den letzten Tagen) weder Schmerz noch Wut oder sonstiges, so als gäbe es keine Gefühle mehr in mir, trotz dessen, dass es mir schrecklich leid tut, was ich meiner Familie angetan habe.
Falls jemand eine Rat zu meiner Situation oder Vorschläge hat, was ich tun könnte, wäre ich sehr dankbar darüber.