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Ich hänge zu sehr an der Vergangenheit

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C

Carlotta2

Gast
Hallo!
Mich würde es mal interessieren, ob es anderen ähnlich geht wie mir. Eigentlich bin ich recht zufrieden mit meinen Leben, so wie es jetzt ist. Habe einen lieben Freund, mit dem ich seit 5 Jahren zusammen bin, und habe mir auch viele Träume ermöglichen und verwirklichen können.

Dennoch vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an vergangene Zeiten zurückdenken muss. Vorwiegend an Erlebnisse aus meiner Jugend. Das fängt an bei irgendwelchen tollen Dingen, die man mit 14 in der Tanzschule erlebt hat, an die erste Liebe, über die man sich mit 15 bei der besten Freundin augeheult hat, es geht weiter mit der tollen Zeit, die man mit 18, 19 hatte, als man mit der Clique jedes Wochenende die Discos unsicher gemacht hat und es geht bis hin zu tollen Momenten die ich mit Freudinnen oder Freunden erlebt habe, als wir langsam aber sicher erwachsen wurden.

Ich bin nun 30 und habe zu kaum jemandem mehr aus der damaligen Zeit Kontakt. Irgendwie hat sich im Laufe der Jahre ein neuer Freundeskreis gebildet. Also ist da auch irgendwie keiner mehr, mit dem ich diese Erinnerung großartig teilen kann.

Das Problem ist, dass ich anfangs immer so mit einem Lächeln an diese Zeiten zurückdenke, so von wegen "Ach Mensch, das war schon klasse damals. Was war ich doch für ein wilder Feger" ;-)

Irgendwann schlägt das aber alles immer um in Melancholie und ich fange an zu grübeln, warum es heute alles nicht mehr so ist wie damals und ich werde dann ziemlich traurig, weil ich mir die alten Zeiten zurückwünsche. Ich habe dabei auch immer so ein komisches Gefühl... Mir kommt es gar nicht vor, als ob das alles schon 10 oder 15 Jahre her ist, sondern als ob das alles irgendwie erst gestern passiert ist und dass ich immer noch diese 18-jährige von damals bin. Wenn mir dann wieder bewußt wird, dass ich doch schon etwas älter bin, dann erschrecke ich mich meist richtig.

Irgendwie kann ich einfach nicht aufhören, immer an meine Vergangenheit zu denken und habe das Gefühl, dass ich dadurch vieles in der Gegenwart verpaße.

Das geht mir nun schon seit einigen Jahren so, hat also mit der magischen 30 nichts zu tun... ;-)

Geht es Euch auch manchmal so?

Es fällt mir jetzt auch irgendwie schwer, dieses Gefühl hier richtig zu beschreiben aber irgendwie ist das so... als wäre ich manchmal wieder 18 und erlebe diese Dinge gerade nochmal, wenn ich in Erinnerungen schwelge. Aber meist macht es mich dann einfach nur traurig, weil diese Zeiten schon vorbei sind.

Seltsamerweise möchte ich die heutigen Zeiten aber auch gar nicht missen...
 
Oh ja das kenn ich sehr gut sogar!!!Ich denke das es doch was schönes ist sich an solche Zeiten zu erinnern!!!
Aber weine Ihnen nicht nach Du hast Sie doch durchlebt und jeder hat eine bestimmte Zeit an die Er sich sein Leben lang zurück erinnert.
Ich denke das es nicht wirlich unnormal ist das Du so oft daran denkst Du musst nur versuchen Deine Zeit die Du jetzt hast auch intensive zu erleben und nicht immer nur mit den Gedanken in der Vergangenheit schwelgen!!!
Ansonsten ist es doch schön so eine Zeit erlebt zu haben!!!
Tunnya
 
Ich bin ja auch sehr dankbar, dass ich so schöne Zeiten erlebt habe. Und auch dafür, dass es mir heute ebenfalls sehr gut geht.

Trotzdem denke ich manchmal, dass es heutzutage irgendwie schwieriger ist, sein Leben so intensiv zu erleben und zu genießen, wie man es damals gemacht hat. Haushalt, Job, Familie, da bleibt halt irgendwie wenig Zeit, um noch viel anderes zu erleben.

Schade finde ich vor allem, dass die Freunde, die ich jetzt habe, zum größten Teil diese Zeit damals nicht miterlebt haben und man daher nicht mal gemütlich bei einem Bierchen über alte Zeiten plaudern kann.

Daher findet das halt irgendwie immer nur in meinen Gedanken statt, aber da beiße ich mich dann wohl einfach zu doll fest, anstatt das Hier und Jetzt mal etwas mehr zu genießen.

Es reicht oft schon, dass ich irgendeine Straße entlang fahre, die ich früher auf dem Weg zu meiner Jugend-Lieblingsdisco immer gefahren bin... und schon geht das Nachdenken wieder los und läßt mich auch den ganzen Tag dann nicht mehr los.

Manchmal denke ich, dass es echt zu viel des guten ist und dass die Vergangenheit nicht nur toll war. Aber irgendwie kann ich dennoch nicht mit diesem Grübeln aufhören...
 
hi!

kannst ja mal ein paar der freunde von früher kontaktieren.

das ist entweder bereichernd oder ernüchternd, aber auf jeden fall kanns dir (teilweise) aus deinem grübeltal raushelfen. entweder dadurch, daß du dich nach wie vor/wieder gut mit den leuten verstehst, die gemeinsamen erinnerungen teilen kannst und vllt auch das aktuelle leben. oder dadurch, daß du feststellst, nicht allzuviel verpaßt zu haben und denkst "was sind denn das für spacken geworden, und das waren mal meine freunde?" 😀

viel erfolg
denYo
 
Hallo

bin zwar etwas älter, hatte aber auch solche Wünsche.
Habe mich bei Stayfriends.de angemeldet und siehe da,
die alten Zeiten leben wieder auf😉 .

Viele Grüße von der Hoffnungslosen
 
Ich kann das sehr gut verstehen! Ist bei mir auch so. Nur muss ich dazu sagen, dass ich heute wirklich einsam bin und keinen mehr habe. Ich denke auch oft zurück, weil früher in meinem Leben viel mehr los war und ich noch schöne Gefühle hatte und viele Sachen gemacht habe. Doch diese Zeit exestiert nicht mehr! Habe mir schon oft versucht, eine neue Zeit aufzubauen und bin immer wieder gescheitert. Meine alten Freunde von früher sind alle weg und so was besonderes habe ich nie wieder gefunden. Bin jetzt seit fünf Jahren alleine und hab es bis heute nicht geschafft wieder glücklich zu sein.
 
Ich bin zwar nicht gänzlich einsam, aber mein heutiger Freundeskreis besteht im Prinzip fast nur aus meinem Verlobten. Zwar habe ich noch zwei, drei Freundinnen, die aber auch alle durch Job oder Kinder so eingespannt sind, dass man sich alle halbe Jahre mal noch spricht und einmal im Jahr sieht.

Die Freunde von damals, zu denen besteht kein Kontakt mehr bzw. ich hatte zwischenzeitlich versucht welchen aufzunehmen, mußte dann aber oftmals feststellen, dass diese Leute auch gar nicht mehr so viel mit der Vergangenheit zu tun haben wollen.

Dennoch bilde ich mir ständig ein, dass mein Leben bis zu einem bestimmten Zeitpunkt total toll war und ich mit allem superglücklich war und wünsche mir so oft, ich wäre noch mal in dieser oder jenen Situation, um sie nochmal zu erleben.

Diese Gedanken verfolgen mich täglich und ich merke immer mehr und mehr, wie sie mich unfähig machen, mein Leben im hier und jetzt zu leben.

Und ich weiß auch nicht, wie ich damit aufhören kann. Ihr könnt mir glauben, so was wie Stayfriends habe ich schon alles versucht, aber die meisten Leute von damals sind nicht mehr auffindbar oder haben wie gesagt nicht so ein großes Interesse wie ich, in alten Erinnerungen zu schwelgen...
 
Verfrühte Midlifecrisis? Also ich erinnere mich auch gerne mal zusammen mit Freunden an schönen Erinnerungen oder auch mal unschönen Erinnerungen, aber das weniger gerne...aber an sich nicht so oft dass ich dabei ins Grübeln geraten würde. Grübeln ist eh nicht gut und macht im Übermaß krank. Ggf schleicht sich da ne Depression ein?
Ich würde dir raten mehr unter die Menschen zu gehen, dir Interessen aufzubauen, die gut für sich sind, die positives feedback geben. Täglicher Sport von mindestens einer Stunde solle Gewohnheit sein oder werden, ein gutes Stärkungsmittel für die Seele.
Ich denke grad heutzutage werden viele Menschen depressiv weil sie zu passiv und zu unartgerecht leben..zu wenig Bewegung haben...wenig körperliche Bewegung-inflexibler GEist..so in der Art.
Durch jahrelange Zenpraxis habe ich gelernt, dass alles relativ ist und jeder halt zusehen muss wie man sein Leben selber in die Hand nimmt. Ist man unglücklich muss man was ändern. Du solltest dein Leben mal kritisch unter die Lupe nehmen und gucken woran es dir mangelt...Ein Punkt sind ggf. fehlende Freundschaften oder Sozialkontakte..aber die kann man ja an sich relativ leicht aufbauen..indem man Sport im Verein macht, alte Kontakte ausbuddelt und ggf. gemeinsame Aktivitäten anleiert etc. Kostet natürlich etwas Mühe und Engagement..aber ich denke sowas sollte man sich schon wert sein.

Den Punkt mit dem in ERinnerungen schwelgen wollen würde ich mal unter die Lupe nehmen..wer zu viel rückwärts gerichtet denkt der hat oft in der Gegenwart Probleme oder traut sich nicht nach vorne zu denken? Ich denke du hast Sehnsucht nach einer Nähe die dir deine Partnerschaft ggf. nicht gibt oder bisher gegeben hat und zu Menschen mit denen du Gemeinsamkeiten teilen kannst. Ich rate dir: schau nicht auf das was unmöglich ist = die Zeit zurückdrehen zu wollen, sondern einzig auf das was möglich ist und zwar auf die Zukunft bezogen. So wie es war wird es niemals mehr werden, allerdings kann es ähnlich werden, oder eine ähnliche Qualität erreichen, wenn du daran arbeitest. Sehnsüchte sollten sich nicht auf die Vergangenheit sondern Zukunft beziehen und dann mit Volldampf voraus um sie wahr werden zu lassen!

Bei beginnender Depression, zwanghafter Grübelein etc.würde ich flugs zum Psychologen oder Psychiater und da mal grundlegend durchchecken wo ggf. der Wurm drinsteckt. Vielleicht brauchst du auch mal nen Psychologen mit dem du dich mal ausquatschen kannst.

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, in den letzten Jahren war ich bereits zweimal in psychiatrischer Behandlung, sogar teilstationär (auf eigenes Drängen). Aber jedes mal ist mir erzählt worden, dass ich vollkommen in Ordnung sei und man hat mich relativ schnell wieder entlassen. Leichte depressive Verstimmung halt, aber wirklich ernstgenommen hat das keiner.

Ich bemühe mich auch redlich um neue Sozialkontakte, doch leider ist das nicht so wirklich einfach. Mir fällt es schon leicht, Menschen kennenzulernen, aber selten sind dann welche dabei, die den Kontakt auch ernsthaft aufrecht erhalten wollen. Meist schläft das alles nach kurzer Zeit wieder ein, weil ich dann oftmals die einzige bin, die sich noch meldet, und das ist mir auf Dauer auch zu blöd...

Verfrühte Midifecrisis denke ich nicht, weil es mir schon lange so geht, eigentlich habe ich dieses Problem schon seit Jahren. Falls man es Problem nennen kann, denn an sich geht es mir in der Gegenwart schon recht gut, tollen Freund, klasse Job, ein paar nette Freunde fehlen mir vielleicht manchmal, aber oftmals habe ich ja selbst kaum Zeit für sowas.

Na ja, ich hatte eigentlich auch nur gehofft, mir würde der eine oder andere sagen können, ob er manchmal auch solche Phasen hat oder ob ich die einzige bin, die derart melancholisch in der Vergangenheit schwelgen kann...🙄
 
Ich genau das gleich Problem wie Du, und mußte erstmal lachen als ich anschlißende den Post von Tyra gelesen habe, denn er drückt genau das aus, was ich mir zu dieser Sache in den letzten Jahren zusammengereimt habe. Tyra - Du bist Psychologie von Beruf - anders kann ich mir Deine Antwort nicht erklären, richtig?
 

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