Hallo zusammen.
Ich hab mir lange überlegt ob ich das hier wirklich schreiben soll weil ich irgendwie schon so resigniert habe dass mir alles total gleichgültig ist. Allerdings gibts Phasen in denen ich doch jemand zum reden bräuchte.
Ich war ja schon seit meiner frühen Kindheit, ich glaube es fing mit 7 Jahren an als Oma starb, übergewichtig, vorher immer untergewichtig. Das hat mir halt schon in der Schule viele Probleme in form von hänseleien und Mobbing eingebracht.
Irgendwie habe ich die Schule dann überstanden, dumm wie ich damals schon war nur mit ach und krach gerade so den Abschluss geschafft. Aber durch Glück eben doch eine Lehrstelle bekommen. In der Zeit gings etwas aufwärts, ich hatte noch mit einigen wenigen Leuten aus der Schule regelmäßigen Kontakt und man hat sich eben getroffen in der Freizeit.
Im Dezember 2007 fing es dann aber an, ich begann ein Online-Spiel und schon nach wenigen Wochen saß ich jede freie Minute davor. Im Juli 2008 kündigte ich schließlich meine Lehrstelle nachdem es schon lange vorher Probleme gab da ich oft übermüdet war, keine Lust hatte und viele Fehler machte mangels Konzentration.
Anstatt den Ernst der Lage zu erkennen freute ich mich dass ich jetzt den ganzen Tag zum spielen hatte und so verging die Zeit bis Ende 2010. Ausgangslage damals: Fast 3 Jahre Lücke im Lebenslauf, 140 Kilo Gewicht auf 1,85 und keine Freunde bis auf einen der das selbe Schicksal erfuhr...
Ich hörte plötzlich mit dem Computerspielen auf, fand sogar einen Teilzeitjob in einem EDV Handel und es schien etwas aufwärts zu gehen. Leider verlor ich den Job mitte Januar wieder weil die Stelle gestrichen wurde.
Trotzdem blieb ich dran am vorhaben, etwas zu ändern. Ich begann also Sport zu treiben und wollte auch wieder Arbeit finden. Der Sport zeigte seine Wirkung und als ich im September 2011 meine neue Arbeitsstelle bekam wog ich 100 Kilo.
Im März erreichte ich dann mein jetziges Gewicht von 85 Kilo und im April wurde ich noch mit dem Führerschein fertig. Im Juli wurde ich zum ersten mal operiert um nach der Abnahme überschüssige Haut entfernen zu lassen. Kurz vor der Operation kaufte ich mir noch ein Auto von dem ich schon immer geträumt habe.
Es geht alles seinen Gang, die Zeiten werden für mich immer besser möchte man nun meinen. Aber irgendwie ist es für mich genau umgekehrt, mein Leben ist die Hölle im Moment.
Ich fühle mich wegen meines damaligen Übergewichts total entstellt, mein Gesicht passt mir nicht und meine Ohren stehen meiner Meinung nach viel zu weit ab. Logischerweise sind aufgrund des vielen Gewichts über mehrere Jahre überall Dehnungsstreifen aufgetreten und jetzt wo das Gewicht weg ist Hautlappen vorhanden. Meine angeborene Neurodermitis ist auch wieder stärker geworden in der letzten Zeit.
Alleine deshalb schaue ich nicht gerne in den Spiegel und was noch viel belastender ist, ich meide es aus dem Haus zu gehen. Selbst total simple Dinge wie bspw. neue Kontaktlinsen beim Optiker holen (dauert 5 Minuten) sind für mich große Herausforderungen die ich immer solange wie möglich versuche hinaus zu zögern. Ein Besuch beim Friseur ist für mich in 99% der Tage undenkbar. Viel leichter fällt es mir irgendwo hinzugehen wenn jemand dabei ist, und wenn es nur meine 10 jährige Schwester ist. Ist es denkbar dass ich Angst davor habe aufzufallen und somit jemanden als "Schutzschild" brauche?
Auch interessant: Ich bin mehrmals mit meinem damaligen Höchstgewicht von 140 Kilo an den Fluss zum schwimmen gegangen, im Sommer, unter vielen Leuten, nur mit Badehose. Es hat mich einfach nicht gekümmert was andere Leute sagen und ich habe damals nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet, absolut gar keinen.
Aber es ist nicht nur das körperliche, ich bin quasi auch auf der geistigen Ebene ein Versager. Mit Müh und Not die Pflichtschule geschafft und jetzt schlag ich mich als Hilfsarbeiter durch. Ich besitze nichts von Wert, habe kein Geld und meinen Wert in der Gesellschaft würde ich ganz unten ansetzen. Eigentlich könnte man ganz einfach sagen ich hasse mich dafür was ich bin.
Ein weiteres Thema wären Stimmungsschwankungen die mitunter sehr extrem sein können, in dem einen Moment bin ich noch hoch motiviert etwas zu tun, bspw. mich um berufliche Weiterbildung zu kümmern oder einfach unter Leute zu gehen, vielleicht eine Partnerin zu finden wonach ich mich doch schon länger sehne. Aber dann kippt die Stimmung und ich frag mich "wofür willst du dich weiterbilden? bringt eh alles nix du bist und bleibst ein nichts" oder "Wer will so einen wie dich schon kennenlernen, versuchs gar nicht erst du wirst immer der bleiben der du bist".
In der Arbeit ist es auch so eine Sache, Montags kommt man hin, ein Wochenende hinter sich und absolut keine Lust zu arbeiten. Man freut sich also auf den Feierabend wenn man nach hause geht. So geht es wohl vielen Leuten. Aber: Nachdem ich zuhause bin und gegessen habe sitze ich eine halbe Stunde vorm Computer, schaue die Nachrichten an oder spiel ein bisschen und spätestens dann sehne ich mich mangels einer sinnvollen Beschäftigung zurück in die Firma. Am nächsten morgen beginnt das Spiel wieder von vorne. Wohlfühlen tu ich mich aber an keinem von beiden Orten.
Zusammengefasst man könnte sagen ich kann mich selbst nicht ausstehen, ich wäre gerne ein anderer, perfekter Mensch der keine Fehler oder idiotische Sachen macht, der kein Trottel ist wie ich es bin, der sich mit seinem Aussehen auch unter die Leute wagen kann. Einer, der gebildet ist, finanziell gut da steht, kurzum ein wertvoller Mensch den man als Freund kennen möchte. Nicht so einer wie ich.
Ein wichtiges Thema wären noch Suizidgedanken, auch solche Phasen habe ich schon durch. Zwar noch keine Versuche unternommen aber doch schon die konkrete Idee gehabt kurz bevor der Zug kommt auf die Schienen zu laufen, unterlassen habe ich es aber aus Feigheit, ich habe Angst dass ich noch Schmerzen spüren könnte, dass ich es überlebe und vielleicht behindert wäre auch wenn es unwahrscheinlich ist wenn die Bahn mit über 100 km/h vorbeifährt an der Stelle in der nähe von meinem Wohnort. Allerdings haben diese Phasen irgendwie nachgelassen, hin und wieder kommen noch so ein paar minuten mit den Gedanken auf aber dann ist wieder einige Zeit ruhe.
Jetzt habe ich noch bis 7. Januar Urlaub, seit 22. Dezember. Und so schon die 3 Tage Erholung jetzt auch waren, ich sehne mich schon jetzt zurück in die Arbeit. Nicht, weil ich gerne arbeite sondern viel eher weil ich nichts mit mir anzufangen weiß, hin und wieder spiele ich irgendwelche Onlinespiele aber diese seichte Art der Unterhaltung ist nun auch nichts wirklich erfüllendes (mehr). Überall und ständig hört man wie schon das Fest der Liebe nicht ist und wie toll es nicht wäre es mit seinem Partner zu verbringen bla bla bla...ich sitze zuhause und fühle mich frend auf diesem Planeten. Manchmal komme ich mir wirklich wie ein Außerirdischer vor der zufällig auf der Erde gelandet ist und sich nicht einfinden/anpassen kann. Vielleicht hatte ich auch deshalb schon öfters Suizidgedanken um die Erde wieder zu verlassen. Lest sich jetzt sicher etwas blöd aber der Gedankengang dahinter ist hoffentlich nachvollziehbar.
So, genug geschrieben der Text ist jetzt schon elends lang und meine Finger tun auch schon weh. Es sind hierbei zwar nicht alle Details erhalten (an alle erinner ich mich ehrlich gesagt auch nicht mehr 100%) aber ich denke mal man kann die hauptsächlichen Stationen in meinem Leben verfolgen. Und ehrlich gesagt fühle ich mich jetzt etwas besser wenn ich mir den ganzen Frust von der Seele schreiben kann, zumindest kurzfristig geht es mir besser.
Anmerkung: Ich hab diesen Text heute schon einmal hier abgeschickt, war aber leider nicht eingeloggt könnte man den Gastbeitrag bitte löschen?
Ich hab mir lange überlegt ob ich das hier wirklich schreiben soll weil ich irgendwie schon so resigniert habe dass mir alles total gleichgültig ist. Allerdings gibts Phasen in denen ich doch jemand zum reden bräuchte.
Ich war ja schon seit meiner frühen Kindheit, ich glaube es fing mit 7 Jahren an als Oma starb, übergewichtig, vorher immer untergewichtig. Das hat mir halt schon in der Schule viele Probleme in form von hänseleien und Mobbing eingebracht.
Irgendwie habe ich die Schule dann überstanden, dumm wie ich damals schon war nur mit ach und krach gerade so den Abschluss geschafft. Aber durch Glück eben doch eine Lehrstelle bekommen. In der Zeit gings etwas aufwärts, ich hatte noch mit einigen wenigen Leuten aus der Schule regelmäßigen Kontakt und man hat sich eben getroffen in der Freizeit.
Im Dezember 2007 fing es dann aber an, ich begann ein Online-Spiel und schon nach wenigen Wochen saß ich jede freie Minute davor. Im Juli 2008 kündigte ich schließlich meine Lehrstelle nachdem es schon lange vorher Probleme gab da ich oft übermüdet war, keine Lust hatte und viele Fehler machte mangels Konzentration.
Anstatt den Ernst der Lage zu erkennen freute ich mich dass ich jetzt den ganzen Tag zum spielen hatte und so verging die Zeit bis Ende 2010. Ausgangslage damals: Fast 3 Jahre Lücke im Lebenslauf, 140 Kilo Gewicht auf 1,85 und keine Freunde bis auf einen der das selbe Schicksal erfuhr...
Ich hörte plötzlich mit dem Computerspielen auf, fand sogar einen Teilzeitjob in einem EDV Handel und es schien etwas aufwärts zu gehen. Leider verlor ich den Job mitte Januar wieder weil die Stelle gestrichen wurde.
Trotzdem blieb ich dran am vorhaben, etwas zu ändern. Ich begann also Sport zu treiben und wollte auch wieder Arbeit finden. Der Sport zeigte seine Wirkung und als ich im September 2011 meine neue Arbeitsstelle bekam wog ich 100 Kilo.
Im März erreichte ich dann mein jetziges Gewicht von 85 Kilo und im April wurde ich noch mit dem Führerschein fertig. Im Juli wurde ich zum ersten mal operiert um nach der Abnahme überschüssige Haut entfernen zu lassen. Kurz vor der Operation kaufte ich mir noch ein Auto von dem ich schon immer geträumt habe.
Es geht alles seinen Gang, die Zeiten werden für mich immer besser möchte man nun meinen. Aber irgendwie ist es für mich genau umgekehrt, mein Leben ist die Hölle im Moment.
Ich fühle mich wegen meines damaligen Übergewichts total entstellt, mein Gesicht passt mir nicht und meine Ohren stehen meiner Meinung nach viel zu weit ab. Logischerweise sind aufgrund des vielen Gewichts über mehrere Jahre überall Dehnungsstreifen aufgetreten und jetzt wo das Gewicht weg ist Hautlappen vorhanden. Meine angeborene Neurodermitis ist auch wieder stärker geworden in der letzten Zeit.
Alleine deshalb schaue ich nicht gerne in den Spiegel und was noch viel belastender ist, ich meide es aus dem Haus zu gehen. Selbst total simple Dinge wie bspw. neue Kontaktlinsen beim Optiker holen (dauert 5 Minuten) sind für mich große Herausforderungen die ich immer solange wie möglich versuche hinaus zu zögern. Ein Besuch beim Friseur ist für mich in 99% der Tage undenkbar. Viel leichter fällt es mir irgendwo hinzugehen wenn jemand dabei ist, und wenn es nur meine 10 jährige Schwester ist. Ist es denkbar dass ich Angst davor habe aufzufallen und somit jemanden als "Schutzschild" brauche?
Auch interessant: Ich bin mehrmals mit meinem damaligen Höchstgewicht von 140 Kilo an den Fluss zum schwimmen gegangen, im Sommer, unter vielen Leuten, nur mit Badehose. Es hat mich einfach nicht gekümmert was andere Leute sagen und ich habe damals nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet, absolut gar keinen.
Aber es ist nicht nur das körperliche, ich bin quasi auch auf der geistigen Ebene ein Versager. Mit Müh und Not die Pflichtschule geschafft und jetzt schlag ich mich als Hilfsarbeiter durch. Ich besitze nichts von Wert, habe kein Geld und meinen Wert in der Gesellschaft würde ich ganz unten ansetzen. Eigentlich könnte man ganz einfach sagen ich hasse mich dafür was ich bin.
Ein weiteres Thema wären Stimmungsschwankungen die mitunter sehr extrem sein können, in dem einen Moment bin ich noch hoch motiviert etwas zu tun, bspw. mich um berufliche Weiterbildung zu kümmern oder einfach unter Leute zu gehen, vielleicht eine Partnerin zu finden wonach ich mich doch schon länger sehne. Aber dann kippt die Stimmung und ich frag mich "wofür willst du dich weiterbilden? bringt eh alles nix du bist und bleibst ein nichts" oder "Wer will so einen wie dich schon kennenlernen, versuchs gar nicht erst du wirst immer der bleiben der du bist".
In der Arbeit ist es auch so eine Sache, Montags kommt man hin, ein Wochenende hinter sich und absolut keine Lust zu arbeiten. Man freut sich also auf den Feierabend wenn man nach hause geht. So geht es wohl vielen Leuten. Aber: Nachdem ich zuhause bin und gegessen habe sitze ich eine halbe Stunde vorm Computer, schaue die Nachrichten an oder spiel ein bisschen und spätestens dann sehne ich mich mangels einer sinnvollen Beschäftigung zurück in die Firma. Am nächsten morgen beginnt das Spiel wieder von vorne. Wohlfühlen tu ich mich aber an keinem von beiden Orten.
Zusammengefasst man könnte sagen ich kann mich selbst nicht ausstehen, ich wäre gerne ein anderer, perfekter Mensch der keine Fehler oder idiotische Sachen macht, der kein Trottel ist wie ich es bin, der sich mit seinem Aussehen auch unter die Leute wagen kann. Einer, der gebildet ist, finanziell gut da steht, kurzum ein wertvoller Mensch den man als Freund kennen möchte. Nicht so einer wie ich.
Ein wichtiges Thema wären noch Suizidgedanken, auch solche Phasen habe ich schon durch. Zwar noch keine Versuche unternommen aber doch schon die konkrete Idee gehabt kurz bevor der Zug kommt auf die Schienen zu laufen, unterlassen habe ich es aber aus Feigheit, ich habe Angst dass ich noch Schmerzen spüren könnte, dass ich es überlebe und vielleicht behindert wäre auch wenn es unwahrscheinlich ist wenn die Bahn mit über 100 km/h vorbeifährt an der Stelle in der nähe von meinem Wohnort. Allerdings haben diese Phasen irgendwie nachgelassen, hin und wieder kommen noch so ein paar minuten mit den Gedanken auf aber dann ist wieder einige Zeit ruhe.
Jetzt habe ich noch bis 7. Januar Urlaub, seit 22. Dezember. Und so schon die 3 Tage Erholung jetzt auch waren, ich sehne mich schon jetzt zurück in die Arbeit. Nicht, weil ich gerne arbeite sondern viel eher weil ich nichts mit mir anzufangen weiß, hin und wieder spiele ich irgendwelche Onlinespiele aber diese seichte Art der Unterhaltung ist nun auch nichts wirklich erfüllendes (mehr). Überall und ständig hört man wie schon das Fest der Liebe nicht ist und wie toll es nicht wäre es mit seinem Partner zu verbringen bla bla bla...ich sitze zuhause und fühle mich frend auf diesem Planeten. Manchmal komme ich mir wirklich wie ein Außerirdischer vor der zufällig auf der Erde gelandet ist und sich nicht einfinden/anpassen kann. Vielleicht hatte ich auch deshalb schon öfters Suizidgedanken um die Erde wieder zu verlassen. Lest sich jetzt sicher etwas blöd aber der Gedankengang dahinter ist hoffentlich nachvollziehbar.
So, genug geschrieben der Text ist jetzt schon elends lang und meine Finger tun auch schon weh. Es sind hierbei zwar nicht alle Details erhalten (an alle erinner ich mich ehrlich gesagt auch nicht mehr 100%) aber ich denke mal man kann die hauptsächlichen Stationen in meinem Leben verfolgen. Und ehrlich gesagt fühle ich mich jetzt etwas besser wenn ich mir den ganzen Frust von der Seele schreiben kann, zumindest kurzfristig geht es mir besser.
Anmerkung: Ich hab diesen Text heute schon einmal hier abgeschickt, war aber leider nicht eingeloggt könnte man den Gastbeitrag bitte löschen?