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Ich kann nicht über mich selbst reden

Kisu

Mitglied
Es ist so, dass ich im Moment einige Probleme habe. Dennoch geht es mir sehr gut.
Was mich aber auch beschäftigt ist, dass ich kaum über mich selbst reden kann ohne zu weinen.
Ich bin generell ein Mensch der schnelk weint, hatte diese aber ziemlich gut oder eher besser im Griff.
Mir ist aber aufgefallen, dass ich beispielsweise mit potenziellen festen Freunden kein tiefgründiges Gespräch über mich selbst führen kann. Ich muss immer ablenken und denn anderen zum verstummen bringen.
Früher war das so ,dass ich es hasste von mir Bildr zu machen bzw. Wenn andere von mir Bilde machen oder auch Komplimente zu hören musste da auch immer weinen. Aber jetzt bin ich mit meinem Aussehen und meinem Körper ziemlich gut im Einklang uns bin atolz auf meinen Körper. Aber Komplimente wie: "du bist ein aufrichtig guter Mensch" oder " Ich bin so froh dich kennengelernt zu haben" etc. Vertrage ich nicht ihne zu weinen, ich hatte eine zeitlang sogar Angst überhaupt was zu unternehmen, weil das Thema immer wieder aufkommen kann.
Ich bin eigentlich wirklich total im Reinen mit mir und finde es total tollwie ich bin und würde mich auch gerne selbst als Freundin haben. Aber andererseits frage ich mich manchmal, wieso Menschen mich überhaupt mögen und ob sie es wirklich tun.
Dazu muss ich sagen, dass ich nie wirklich gute und enge Freunde hatte und habe und auch mit niemandem reden kann.

Ich danke schonmal. Vielleicht kann mir ja jemand helfen und weiss was mein Problem ist
 
Liebe Kisu,

für mich klingt das wie ein großer Widerspruch, wenn Du Dich derzeit selbst toll findest - aber nicht über Dich reden kannst.

Mir selbst ist es etwas peinlich, wenn man mir Komplimente macht. Das liegt daran, dass - würde ich dem Kompliment zustimmen - ich mich dann in der Nähe von Selbstlob fühle. Und Selbstlob ist etwas, was ich eigentlich ablehne. Auf der anderen Seite ist es aber je nach Situation wichtig und hilfreich, wenn man dem Anderen mitteilt: "Dies und das kann ich gut machen. Ich habe mit meiner Denk- und Handlungsweise schon gute Erfolge gehabt." Die Kunst liegt in der Fähigkeit zu differenzieren.

Nur scheint das bei Dir etwas anders zu sein. Ich erlaube mir keine Beurteilung. Es stellt sich mir nur die Frage, ob Du im Grunde ein negatives Selbstbild von Dir hast? (ich kann ... nicht oder ich bin unwichtig....)
Wenn Du Dich selbst einschätzt, überwiegen da in Deiner Selbstbeschreibung die positiven oder die negativen Aspekte?

Wenn die positiven Aspekte Deiner eigenen Selbstbeschreibung deutlich überwiegen, stellt sich die Frage:
Warst Du mal in einer Situation, in der Du unter negativen Aspekten gelitten hast? Warst Du mal eine Zeitlang übergewichtig, hast Dich als hässlich empfunden, hattest negative Noten....Freunde hatten Dich abgelehnt?
Wenn Du diese schlimme Phase inzwischen überwunden hast, dann kann ich mir vorstellen, daß Dich ein Kompliment an diese schlimme Zeit erinnert, in der eben alles anders, viel schlechter war als heute. Dann sind Deine heutigen Tränen Freudentränen der Erleichterung oder Trauer über die schlimmen Erlebnisse der Vergangenheit.


Nicht über sich sprechen können deutet darauf hin, dass es in Deiner Vergangenheit wunde Punkte gibt. Und Gespräche über Dich reißen ggf. alte Wunden wieder auf. Daher Deine Vermeidungstaktik. Vermeiden solcher Gespräche ist nicht unbedingt verkehrt. Du solltest halt nur die wunden Punkte Deiner Vergangenheit wirklich überwunden haben und nicht diese vor Dir selbst verstecken müssen, weil es immer noch weh tut. Was weh tut, ist noch nicht geheilt.

Helfen Dir diese Zeilen?

LG, Nordrheiner
 
Kisu,

das liest sich doch rundum gut.
Du bist mit Dir zufrieden und Deine Umgebung mag Dich auch.

Das können nicht viele Menschen von sich sagen. Bleib wie Du bist und freue Dich darüber, vor allem freu Dich Deines Lebens.

Alles Gute!

Burbacher
 
Was ist denn so schlimm daran, wenn Dir die Tränen kommen?

Tränen der Freude, der Rührung, des Kummers, des Schmerzens, des Lachens... Das hat doch seinen Sinn, daß Menschen weinen können. Ich finde das völlig ok. Ich weine auch leicht.

Gestern habe ich von meinen Kolleginnen zum Abschied ein wunderbares Geschenk bekommen. Ich hatte nicht damit gerechnet. Nichts konnte ich mehr sagen nur noch weinen voller Dankbarkeit und Rührung, dass sie sich soviele Gedanken gemacht haben. Dass ich es wert bin etwas so liebevolles zu bekommen. Und dann haben wir uns nur noch stumm umarmt und überall kullerten Tränchen oder schimmerten Augen feucht. Das ist es, was uns Menschen ausmacht.

Vielleicht versuchst Du es mal, Deine Gefühle zu zeigen und auch Rührung und Berührtsein zuzulasen? Vielleicht wird nichts Schlimmes geschehen, sondern Du und der andere Mensch Ihr werdet Euch tief verbunden fühlen?
 
Kisu,

das liest sich doch rundum gut.
Du bist mit Dir zufrieden und Deine Umgebung mag Dich auch.

Das können nicht viele Menschen von sich sagen. Bleib wie Du bist und freue Dich darüber, vor allem freu Dich Deines Lebens.

Alles Gute!

Burbacher

Ich hatte anfangs meine Gefühle gezeigt aber stieß nur auf Ablehnung, Geläster oder Auslachen von meiner eigenen Familie und auch von Aussenstehenden Lehrern oder Klassenkameraden etc.
 
Liebe Kisu,

für mich klingt das wie ein großer Widerspruch, wenn Du Dich derzeit selbst toll findest - aber nicht über Dich reden kannst.

Mir selbst ist es etwas peinlich, wenn man mir Komplimente macht. Das liegt daran, dass - würde ich dem Kompliment zustimmen - ich mich dann in der Nähe von Selbstlob fühle. Und Selbstlob ist etwas, was ich eigentlich ablehne. Auf der anderen Seite ist es aber je nach Situation wichtig und hilfreich, wenn man dem Anderen mitteilt: "Dies und das kann ich gut machen. Ich habe mit meiner Denk- und Handlungsweise schon gute Erfolge gehabt." Die Kunst liegt in der Fähigkeit zu differenzieren.

Nur scheint das bei Dir etwas anders zu sein. Ich erlaube mir keine Beurteilung. Es stellt sich mir nur die Frage, ob Du im Grunde ein negatives Selbstbild von Dir hast? (ich kann ... nicht oder ich bin unwichtig....)
Wenn Du Dich selbst einschätzt, überwiegen da in Deiner Selbstbeschreibung die positiven oder die negativen Aspekte?

Wenn die positiven Aspekte Deiner eigenen Selbstbeschreibung deutlich überwiegen, stellt sich die Frage:
Warst Du mal in einer Situation, in der Du unter negativen Aspekten gelitten hast? Warst Du mal eine Zeitlang übergewichtig, hast Dich als hässlich empfunden, hattest negative Noten....Freunde hatten Dich abgelehnt?
Wenn Du diese schlimme Phase inzwischen überwunden hast, dann kann ich mir vorstellen, daß Dich ein Kompliment an diese schlimme Zeit erinnert, in der eben alles anders, viel schlechter war als heute. Dann sind Deine heutigen Tränen Freudentränen der Erleichterung oder Trauer über die schlimmen Erlebnisse der Vergangenheit.


Nicht über sich sprechen können deutet darauf hin, dass es in Deiner Vergangenheit wunde Punkte gibt. Und Gespräche über Dich reißen ggf. alte Wunden wieder auf. Daher Deine Vermeidungstaktik. Vermeiden solcher Gespräche ist nicht unbedingt verkehrt. Du solltest halt nur die wunden Punkte Deiner Vergangenheit wirklich überwunden haben und nicht diese vor Dir selbst verstecken müssen, weil es immer noch weh tut. Was weh tut, ist noch nicht geheilt.

Helfen Dir diese Zeilen?

LG, Nordrheiner


Hmm ich stimme dir zu. Das hat mir sehr gut geholfen. Nur sind diese Tränen keinen Freudentränen. So muss ich beispielsweise auch jetzt wieder weinen aufgrund deines Textes.
Ich denke du hast Recht und ich sollte mich mit meiner Vergangenheit auseinander setzten. Generell versuche ich sowieso immer Dinge zu vermeiden oder nicht auszudiskutieren.
Nur hättest du einen Tipp/Vorschlag, wie ich mich damit auseinandersetzen kann. Man sagt ja immer "reden" hilft. Aber ich habe niemanden zum Reden, deshalb hatte ich immer alles niedergeschrieben. Aber was genau soll ich denn schreiben..? Bzw. Wie macht man das?
 
Ich hatte anfangs meine Gefühle gezeigt aber stieß nur auf Ablehnung, Geläster oder Auslachen von meiner eigenen Familie und auch von Aussenstehenden Lehrern oder Klassenkameraden etc.

Liebe Kisu,

die von Dir grob beschriebenen Situationen deuten an, dass durch Ablehnung und Geläster Dir Gefühle quasi verboten wurden. Das kann man auch so verstehen, dass Du abgelehnt wurdest. Dir wurde Dein Leben verboten. Du hattest Deine Gefühle über eine bestimmte Zeit verstecken müssen. Es sind vermutlich alle möglichen Gefühle, positive wie negative. Die dürfen jetzt heraus aus Dir. Durch Komplimente wirst Du bestätigt. Du merkst an Komplimenten: "Ich darf leben. Mir sind wieder Gefühle erlaubt."

Ich übersetze quasi was Du schreibst. Meine Übersetzung muß nicht richtig sein.

Wie denkst Du darüber?

LG, Nordrheiner
 
Oooh vielen Dank!!
Das hat mir sehr gut weiter geholfen.
Sehe, dass nämlich auch so und dadurch, dass ich generell auch zuviele Hormone habe kommt es halt zu diesem Überschwemmung. Viekn Dank.
Hättest du vielleicht einen Tipp, wie ich das besser in den Griff kriege. Ich finde es nämlich nicht sooo brennend alle 4 stunden zu weinen und allen erklären zu müssen, dass es mir dennoch irgendwie gut geht.
 

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