AmanitaVirosa
Neues Mitglied
Hallo liebe Forengemeinde,
ich hoffe ich bin mit meinem Beitrag in diesem Thread richtig, wenn nicht einfach verschieben
Wie im Titel erwähnt, habe ich keinerlei Selbstwertgefühl und auch kein Selbstbewusstsein. Das ist wahrscheinlich das Ergebnis verschiedener Ursachen, aber schön der Reihe nach. Kurz über mich: Ich bin altersmäßig in den 20ern, habe eher wenig Freunde die ich auch nie sehe, keine Hobbies außer dem PC und keine Arbeit, dadurch besitze ich auch nur wenig Geld.
Ich möchte euch ein bisschen aus meiner Vergangenheit erzählen, damit ihr vielleicht versteht warum es mir so geht. Das Bild der klassischen Familie ist mir fremd, da meine Eltern nie zusammengewohnt haben (trotz Ehe) und sich auch in meiner Gegenwart nur gestritten haben. Keine Ahnung wie ich und mein jüngeres Geschwisterteil je entstehen konnten. Aufgewachsen bin ich bei meiner Mutter, finanziell ging es uns gut.
In der KiTa ging es los, die meisten Kinder mochten mich nicht und ich sie nicht. Ich habe es daher bevorzugt, alleine zu spielen, aber die Erzieherinnen wollten das nicht und zwangen mich an gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen. Später fand ich einen Freund, mit dem ich mich gut verstand. Wenn es mal Streit zwischen uns oder anderen Kindern gab, war ausschließlich ich schuld und musste in einem stillen Raum auf einem Stuhl sitzen, ohne mich zu bewegen oder gar etwas zu sagen, gefühlt sehr lange (real wohl 30-60 Minuten). Die "oberste" Erzieherin sagte einmal sinngemäß zu mir: "Du bist der größte Versager den ich je betreut habe. Immer machst Du nur Ärger, in der Schule später hast Du mit Deinem Verhalten keine Chance!". Vielen Dank auch, blöde Ziege. Ich wollte doch nur meine Ruhe haben und fair behandelt werden. Wie kann man als Pädagoge einem kleinen Kind so etwas sagen? Das verstehe ich bis heute nicht.
Entgegen des Rates meiner Erzieher kam ich auf eine normale Grundschule und später aufs Gymnasium, weil ich mit Ausnahme der Mathematik doch gute Noten hatte. Bis auf ein paar Schikanen verlief diese Zeit auch relativ gut, nur die Noten wurden ab der siebten Klasse so schlecht, dass ich immer nur gerade durchkam. Zu der Zeit wurde auch festgestellt, dass ich eine Autismus-Spektrum-Störung habe. Sozial war ich immer noch ein Außenseiter und kein Teil der Gemeinschaft, aber ich wurde toleriert und bis auf kleine Ausrutscher nicht gemobbt. Durch die Hilfe der Nachteilsausgleiche konnte ich mein Abitur machen, wenn auch mit einem schlechten Schnitt.
Und nun? Ich fiel in ein tiefes Loch, auch weil ich im Alter von 16 eine schwere Rückenverletzung erlitt und die ersten epileptischen Anfälle bekam. Aber am schlimmsten war das Gefühl, nichts zu können und keinerlei Pläne zu haben, nie habe ich im Leben eine Orientierung gehabt. Ich fühlte mich leer und nutzlos. Ich versuchte es auf Drängen meiner Eltern mit zwei verschiedenen Studiengängen, aber ich hielt nicht lange durch und obendrein interessierte mich der Müll nicht, den die Profs gelabert haben. Fast wie in der Schule, aber im Studium muss man selbst aktiv sein, was ich nicht war. Durchmogeln durch Passivität klappte nicht. Also schmiss ich recht schnell hin und meldete mich arbeitslos. Bis heute habe ich nie gearbeitet, aber ich schaffe es an manchen Tagen auch kaum aus dem Bett. Keine Ahnung wie das je klappen sollte. Jeder Schritt, jeder Gedanke kostet mich viel Kraft. Alle Versuche dies loszuwerden, scheiterten. Ich hasse mich selbst mehr als alles andere und diesen Hass projiziere ich auf andere Menschen oder Dinge. Ich besitze keinerlei Talente, ich kann nichts womit ich der Gesellschaft helfen könnte.
Nun lebt man ohne Job und Geld eher am Rande der Gesellschaft, aber das bin ich gewohnt. Viel schlimmer sind die Phasen, in denen alles ausweglos erscheint und man nicht mehr da sein möchte. Ich habe 2015 mehrmals versucht mir das Leben zu nehmen, aber nie mit Erfolg, es blieb nur beim Plan. Wenn man am Bahnsteig oder auf der Brücke steht, gibt es in mir doch die Stimme die sagt "Nein, tu es nicht. Du hast nur dieses Leben und weißt nicht was danach kommt." Aber soll ich wirklich noch voraussichtlich 40 Jahre so leben und diese inneren Qualen aushalten? Ohne Zukunft, ohne Glück? Was für ein verschwendetes Leben.
Ich erhoffe mir ehrlich gesagt keine Hilfe, daran sind Generationen von Profis gescheitert. Aber ich möchte mit meinem Post zeigen, dass es Menschen wie mich gibt. Für weitere Fragen bin ich offen.
Vielen Dank für's Lesen.
ich hoffe ich bin mit meinem Beitrag in diesem Thread richtig, wenn nicht einfach verschieben
Wie im Titel erwähnt, habe ich keinerlei Selbstwertgefühl und auch kein Selbstbewusstsein. Das ist wahrscheinlich das Ergebnis verschiedener Ursachen, aber schön der Reihe nach. Kurz über mich: Ich bin altersmäßig in den 20ern, habe eher wenig Freunde die ich auch nie sehe, keine Hobbies außer dem PC und keine Arbeit, dadurch besitze ich auch nur wenig Geld.
Ich möchte euch ein bisschen aus meiner Vergangenheit erzählen, damit ihr vielleicht versteht warum es mir so geht. Das Bild der klassischen Familie ist mir fremd, da meine Eltern nie zusammengewohnt haben (trotz Ehe) und sich auch in meiner Gegenwart nur gestritten haben. Keine Ahnung wie ich und mein jüngeres Geschwisterteil je entstehen konnten. Aufgewachsen bin ich bei meiner Mutter, finanziell ging es uns gut.
In der KiTa ging es los, die meisten Kinder mochten mich nicht und ich sie nicht. Ich habe es daher bevorzugt, alleine zu spielen, aber die Erzieherinnen wollten das nicht und zwangen mich an gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen. Später fand ich einen Freund, mit dem ich mich gut verstand. Wenn es mal Streit zwischen uns oder anderen Kindern gab, war ausschließlich ich schuld und musste in einem stillen Raum auf einem Stuhl sitzen, ohne mich zu bewegen oder gar etwas zu sagen, gefühlt sehr lange (real wohl 30-60 Minuten). Die "oberste" Erzieherin sagte einmal sinngemäß zu mir: "Du bist der größte Versager den ich je betreut habe. Immer machst Du nur Ärger, in der Schule später hast Du mit Deinem Verhalten keine Chance!". Vielen Dank auch, blöde Ziege. Ich wollte doch nur meine Ruhe haben und fair behandelt werden. Wie kann man als Pädagoge einem kleinen Kind so etwas sagen? Das verstehe ich bis heute nicht.
Entgegen des Rates meiner Erzieher kam ich auf eine normale Grundschule und später aufs Gymnasium, weil ich mit Ausnahme der Mathematik doch gute Noten hatte. Bis auf ein paar Schikanen verlief diese Zeit auch relativ gut, nur die Noten wurden ab der siebten Klasse so schlecht, dass ich immer nur gerade durchkam. Zu der Zeit wurde auch festgestellt, dass ich eine Autismus-Spektrum-Störung habe. Sozial war ich immer noch ein Außenseiter und kein Teil der Gemeinschaft, aber ich wurde toleriert und bis auf kleine Ausrutscher nicht gemobbt. Durch die Hilfe der Nachteilsausgleiche konnte ich mein Abitur machen, wenn auch mit einem schlechten Schnitt.
Und nun? Ich fiel in ein tiefes Loch, auch weil ich im Alter von 16 eine schwere Rückenverletzung erlitt und die ersten epileptischen Anfälle bekam. Aber am schlimmsten war das Gefühl, nichts zu können und keinerlei Pläne zu haben, nie habe ich im Leben eine Orientierung gehabt. Ich fühlte mich leer und nutzlos. Ich versuchte es auf Drängen meiner Eltern mit zwei verschiedenen Studiengängen, aber ich hielt nicht lange durch und obendrein interessierte mich der Müll nicht, den die Profs gelabert haben. Fast wie in der Schule, aber im Studium muss man selbst aktiv sein, was ich nicht war. Durchmogeln durch Passivität klappte nicht. Also schmiss ich recht schnell hin und meldete mich arbeitslos. Bis heute habe ich nie gearbeitet, aber ich schaffe es an manchen Tagen auch kaum aus dem Bett. Keine Ahnung wie das je klappen sollte. Jeder Schritt, jeder Gedanke kostet mich viel Kraft. Alle Versuche dies loszuwerden, scheiterten. Ich hasse mich selbst mehr als alles andere und diesen Hass projiziere ich auf andere Menschen oder Dinge. Ich besitze keinerlei Talente, ich kann nichts womit ich der Gesellschaft helfen könnte.
Nun lebt man ohne Job und Geld eher am Rande der Gesellschaft, aber das bin ich gewohnt. Viel schlimmer sind die Phasen, in denen alles ausweglos erscheint und man nicht mehr da sein möchte. Ich habe 2015 mehrmals versucht mir das Leben zu nehmen, aber nie mit Erfolg, es blieb nur beim Plan. Wenn man am Bahnsteig oder auf der Brücke steht, gibt es in mir doch die Stimme die sagt "Nein, tu es nicht. Du hast nur dieses Leben und weißt nicht was danach kommt." Aber soll ich wirklich noch voraussichtlich 40 Jahre so leben und diese inneren Qualen aushalten? Ohne Zukunft, ohne Glück? Was für ein verschwendetes Leben.
Ich erhoffe mir ehrlich gesagt keine Hilfe, daran sind Generationen von Profis gescheitert. Aber ich möchte mit meinem Post zeigen, dass es Menschen wie mich gibt. Für weitere Fragen bin ich offen.
Vielen Dank für's Lesen.