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Ich kann nichts

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Hallo liebe Forummitglieder,


zurzeit befinde ich mich in einer Phase, in der ich ziemlich unzufrieden mit mir bin. Ich habe das Gefühl, dass ich keine Fähigkeiten besitze, die für das Berufsleben unabkömmlich sind. Zurzeit bin ich (noch) Studentin und am Verfassen meiner Masterarbeit. Nebenbei finanziere ich mir mein Leben mit typischen Studentenjobs, bei denen ich aber nach kurzer Zeit immer gkündigt werde. Die Begründungen sind: Unbeholfenheit, Langsamkeit und ständige Rückverischerung durch Fragen. Gleichgültig wieviel Mühe ich mir gebe, ob ich ohne zu Murren jede Drecksarbeit mache, am Ende scheitert es an der falschen Einstellung, die ich angeblich ausstrahle. Klar, dass gewisse Jobs keinen Spaß machen, aber dennoch führe ich sie gründlich und ohne zu murren aus. Sogar bei den einfachsten Jobs erhalte ich negatives Feedback. Wenn ich mich mit anderen vergleiche, habe ich das Gefühl, dass diese weniger machen als ich, aber sich besser verkaufen können. Das Problem ist natürlich auch, dass man sich selbst objektiv nicht beurteilen kann. Mittlerweile bin ich in allem deshalb unsicher, sogar wenn ich das Gefühl habe, ich mache alles richtig.

Kann es sein, dass ich zu unsicher wirke, und deshalb die Leute glauben, so mit mir umgehen zu können? Ich möchte einfach gerne mal positives Feedback erhalten!
 
Direkt helfen kann ich dir leider nicht. Aber vielleicht ist mein blabla ein wenig nützlich.

Die Arbeitswelt ist unendlich oberflächlich. Es zählen Zeugnisse, Vitamin-B, Small-Talk-Skills, Äußerlichkeiten. Ich will nicht schwarz-weiß-malen, es gibt natürlich auch viele Jobs, wo man Fachkenntnisse benötigt. Aber nach meiner Auffassung lassen sich viele Jobs ergattern und halten mit eben diesen Nichtigkeiten. Es interessiert letztlich nicht was man kann, sondern was man glaubt zu können bzw. was man anderen schafft vorzugaukeln.
Vielleicht liegt es bei dir tatsächlich daran, dass du Unsicherheit ausstrahlst. Oder deine Art in irgendeiner Weise Inkompetenz ausstrahlt. Das ist jetzt weniger böse gemeint als es sich anhört 🙂 Und letztendlich ist das ein Teufelskreis. Unsicherheit macht den Job kaputt und kaputter Job führt zu noch mehr Unsicherheit.

Du musst es irgendwie schaffen anders zu wirken, deine Arbeitsweise anders zu gestalten. Versuch doch mal weniger Rückfragen zu stellen. Arbeite einfach. Bevor du 5 Rückfragen stellst, sag lieber ok und leg los. Wenn was nicht klappen sollte, dann kannst du immernoch fragen. Aber ansonsten versuch deine Arbeit direkt zu erledigen. Oder frag jemanden, der dich nicht beim Chef verpetzt. Andere Mitarbeiter mit denen gut klar kommst.

Die anderen Dinge, langsam und unbeholfen, die kannst du eigentlich nur durch zwei Möglichkeiten ändern. Entweder durch Übung, oder du musst dir andere Jobs suchen. Vielleicht sind deine bisherigen Jobs einfach nichts für dich, entsprechen nicht deinem Naturell. Vielleicht gibt es andere Felder, die dich mehr interessieren und du dadurch besser Arbeit ablieferst.

Ansonsten Kopf hoch. Vielleicht warst du bisher nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich hab auch schon Jobs von heute auf morgen geschmissen bzw. wurde gegangen. Im Studium und danach auch. Da ging es mir wie dir. Alle waren unzufrieden mit mir, jeder hat gemeckert, usw. Das mag an mir gelegen haben, oder auch nicht. Mit manchen kam ich wunderbar klar und die auch mit mir, mit anderen eben nicht.
 
Hallo Paulemaule,


danke für dein Bla bla, aber es enthält wirklich einiges aufmunterndes und wahres. Mir geht es so wie du es beschrieben hast: Die Unsicherheit nimmt größeren Platz als mein Können und steht mir im Weg. Manchmal ist es nur gut zu erfahren, dass es anderen nicht anders ging oder geht.
 
Hallo Gast!

Same here. Bei mir ist es bis jetzt auch so gewesen, dass entweder ich nach ein paar Tagen das Handtuch geworfen habe, oder ich gegangen wurde. Das Hauptproblem: Keine ordentliche Einschulung!

Ich frag mich sowieso, ob man sich heute überhaupt noch eine Einschulung erwarten kann. Hab das Gefühl, dass alle wollen, dass man sich am besten am ersten Tag hinsetzt und alles gleich Super erledigt, ohne groß zu fragen. Ich komme mir dann immer total fehl am Platz vor. Überhaupt wenn die Leute dann auch noch unfreundlich sind und eigentlich gar nicht viel erklären wollen. Bei meinem letzten Job war es einmal anders und ich hab mich echt wohl gefühlt. Das Ende vom Lied: Wurde nach einem Jahr gekündigt, weil Leute abgebaut werden mussten und wen hat es wieder getroffen? Mich. Und ich habe meine Arbeit wirklich ordentlich erledigt, sogar auf Fehler hingewiesen, wenn mir etwas aufgefallen ist. Was hatte ich davon? Nichts. Im Endeffekt sind die Leute geblieben, die eine große Klappen hatten, wegen jedem Blödsinn herumkicherten und die Arbeit nicht so ernst nahmen.

Heute kommen nur diejenigen weiter, die sich präsentieren können und schleimen. Traurig.
 
Ja, es ist fürchterlich! Wenn man Fragen stellt, dann gilt man als zögerlich und unter Umständen auch faul und unselbstständig, und wenn man als Konsequenz dann mal bei Kleinigkeiten selbst entscheidet oder macht, wie man es für richtig hält, dann wird man hinterher angeschnauzt, ob man nicht hätte fragen können. Ich bin leider auch ein sehr direkter Mensch, und kann mich nicht übertrieben entschuldigen, wenn ich das Gefühl habe, die Reaktion wäre unverhältnismäßig dramatisch auf meinen Fehler. Ich zucke dann innerlich mit den Schultern, und das sieht man mir, glaube ich, auch an.
 
also ich komm mit der arbeitswelt auch nicht klar ich bin aner auch so erzogen wurden nicht zu schauspielern obwohl das menschen eigentlich gerne tun...

es kommt meistens nicht darauf an was du kannst sonder wirklich die zeugnisse und wie du dich verhälst ob du dich einschüchtern lässt, ob du angesannt oder unsicher bist und dazu ist ganz wichtig vitami b zu haben also das du leute kennst...

viele bekommen top stellen weil sie meinen perfekt spanisch zu können weil sie ne woche in mallorca waren und den barceeper gefragt haben was ein bier kostet...

die moderne arbeitswelt is ne scheinwelt. man nimmt einfach den mit den besten präferenzen und wenn das was er sagt einigermaßen übereinstimmt hat er den job. um qualität geht es den meisten unternehmen doch nicht wirklich
denn das meiste macht doch der pc
 
So radikal würde ich das nicht sehen, aber es ist nunmal so, dass wer sich am besten präsentiert, die besten Chancen hat. Deshalb enthält das Wort Bewerbung auch den Stamm Werbung... Und jeder weiß, wie realitätsfern Werbung sein kann...
 
Die Begründungen sind: Unbeholfenheit, Langsamkeit und ständige Rückverischerung durch Fragen.
Diese Schwächen wurden mir auch schon an einem Arbeitsplatz vorgeworfen. Also, nicht nur an einem, aber an einem ganz besonders oft.
Woanders zeigte ich jene Schwächen nur, doch man warf sie mir nicht ständig vor (aber sie waren wirklich vorhanden).
Zurück zu dem Arbeitsplatz, wo man mir andauernd Unbeholfenheit und Langsamkeit vorwarf (wortwörtlich). Und wo es Riesentheater deswegen gab:
ich brauchte einfach länger als andere um die nötige Routine zu entwickeln und den Überblick über die Arbeitsprozesse zu behalten. Dafür hatte ich ein halbes Jahr später das komplett gegenteilige Image: von unbeholfen hin zu flink und geschickt, von langsam zu schnell, von zaghaft/scheu hin zu okay. 🙂

Manchmal muss man einem Menschen einfach Zeit geben sich zu entwickeln. Leider ist das auf vielen Arbeitsplätzen nicht mehr der Fall.
In einem meiner Ex-Jobs gaben unsere Chefs mir -sowie einigen anderen Neuanfängern- nur einen Monat Einarbeitungszeit, wobei sich viele einig waren, dass eigentlich ein halbes Jahr notwendig wäre.

Das mit dem ständigen Rückversichern ist auch so etwas. Wenn man zuviel fragt, ist man unsicher. Und wenn man nicht fragt und als Folge davon eine falsche Entscheidung trifft, heißt es immer: "warum hast Du nicht gefragt?"🙄 Habe ich auch schon erlebt. Als ich auf einer Arbeitsstelle dachte "jetzt will ich kompetent erscheinen und tue nun einfach das, was (meiner Ansicht nach) getan werden muss"...war es falsch.
Zum Glück hatte ich einen gemütlichen Chef. Aber auch der sagte "warum haben Sie nicht gefragt? ...man muss fragen, fragen, fragen....und "es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!" Aber wenn man sich wirklich daran hält...dann...ist das oft auch nicht recht. 🙁
Auch um einschätzen zu können, wann man fragen sollte und wann einfach loslegen, braucht man einen gewissen Überblick, Routine und Erfahrung. Und manche Leute -so wie wir- brauchen nun einmal Zeit um all das zu entwickeln.
Eine frühere Anleiterin/Kollegin von mir hat mir mal gesagt (als ich mal wieder nichts kapierte): "mach Dir nichts draus. Wir sind alle unterschiedlich. Manche Menschen lernen eher linear und kontinuierlich, andere lernen eher intuitiv und brauchen länger. Doch Letztere sind oft die, die das Gelernte nie wieder vergessen. Und die langsamen, intuitiven Lerner sind sogar auch oft die Mitarbeiter, die die anfänglichen Schnell-Lerner, auf Dauer an Kompetenz übertreffen."
Okay...das waren nicht ihre exakten Worte. 🙂 Aber vom Inhalt her war es dasselbe. Wenn man eine stark entwickelte rechte Gehirnhälfte hat, Dinge sehr intuitiv oder ganzheitlich wahrnimmt, wenn das eigene Gehirn alles im Kern erfassen und begreifen will, wenn man sehr sensibel ist oder oder....(die Liste ließe sich beliebig lange fortsetzen), dann kann einen so ein Arbeitsumfeld schon mal erschlagen. Oder anders herum auch dann, wenn man sehr detailverliebt, sehr korrekt oder das Gehirn stärker linksseitig ausgerichtet ist als das anderer Menschen.
Es kann viele Gründe geben, warum man in einem Arbeitsverhältnis ein langsamer Lerner und Mitarbeiter ist. Und der Grund dafür ist nicht immer eine Schwäche, sondern oft eine Stärke. Denn jede Eigenschaft, Perspektive und Lernweise kann ein Vorteil als auch ein Nachteil sein, je nachdem, was man tut und wo (stell' Dir mal einen in sich gekehrten, Wissenschafts-fanatischen Professor als Kellner vor. Der Professor kann durchaus etwas, aber er würde nicht von heute auf morgen als Kellner "funktionieren").
Alles, was man meistens braucht, ist nur eine Chance und Zeit.
In Studentenjobs bekommt man die leider oft nicht. Aber das hat nichts mit Dir zu tun!
Und schon gar nichts mit Unfähigkeit! Du warst in jenen Jobs einfach nicht am richtigen Ort. Das ist alles.
Deinen Schulabschluss hast Du ja auch nicht im Lotto gewonnen, oder? 😉
Und Du studierst und jobst. Und dann kannst Du nichts?
Ich hatte das Glück mein Studium von meiner Family finanziert zu bekommen und war schon alleine damit oft total überfordert.
 
Danke, Themba, für deine netten Worte. Ich bin genauso ein Mensch, wie du es beschrieben hast: Ich lerne intuitiv und nehme alles eher ganzheitlich war. Mittlerweile nehme ich mir das alles auch nicht so schwer zu Herzen, aber manchmal nagt an mir der Zweifel, ob ich mich im Arbeitsleben überhaupt beweisen werden kann. Vorallem, da es scheinbar soooo viele Menschen gibt, die viel schneller und fähiger sind ( zumindest wird es einem ständig suggeriert)

Der Titel " Ich kann nichts", ist eher darauf bezogen, dass es tatsächlich kein " Handwerk" gibt, welches ich beherrsche. Ich studiere was geistes-und kulturwissenschaftliches, und somit kann ich nach Beendigung des Studiums auch nicht wirklich etwas. Dazu kommt es, dass ich den einfachsten Nebentätigkeiten durch meine Langsamkeit scheitere. Und das ist,was mich beunruhigt.
 

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