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Ich kann nur zuschauen...

JPreston

Aktives Mitglied
..wie mein Bruder und mein Vater sich mit dem Alkohol fertig machen.
Es ist unmöglich mit denen inzwischen vernünftig und überhaupt zu reden.
Jeder Skypeanruf ist eine Qual für mich, da ich sie total verwahrlost, aggressiv und sonst wie erlebe.
Etwas dagegen zu machen kommt für sie nicht in Frage- sie haben sich aufgegeben und leben jeden Tag mit der Flasche, für die Flasche.
Ich versuche mich schon sogar an dem Geburtstag meines Bruders- um mich zu schützen-zu drücken und erst gar nicht lange reden, wenn überhaupt.
Danach zerreißt mich schlechtes Gewissen.

Hat jemand Erfahrungen mit sowas in der Familie und wie geht ihr damit um?

Mir tut es sehr weh sie so zu sehen. Ändern kann ich nichts, aber totaler Kontaktabbruch kommt nicht in Frage.
Das einzige , was ich tue , mich abzuschirmen, aber jedoch schau ich jeden Tag in Skype nach...um überhaupt zu schauen, ob alles okay ist...keiner gestorben ist oder ähnliches.
 

Mere53

Mitglied
Ich verstehe dich.
Menschen, die einem nahestehen dabei zuzuschauen, wie sie sich selbst zu Grunde richten, ist furchtbar!
Leider muss man sich abgrenzen, das schafft man nicht immer.
Aber du musst dir immer wieder vor Augen halten, dass die Verantwortung bei ihnen liegt, nicht bei dir.
Wie ein Mantra:
Ich gebe euch die Verantwortung für euer Leben zurück, ich übernehme die Verantwortung für mein Leben.
 

Ysaia

Aktives Mitglied
Das tut mir sehr leid und ich kann gut nachvollziehen, dass es dich innerlich zerreißt.
Leider müssen Suchtkranke selbst zur Einsicht kommen. Sie können sich nur selbst helfen.
Das heißt für dich, dass du dich abgrenzen musst, auch wenn's schwer fällt. Es ist nicht deine Verantwortung und auch nicht in deinem Einflussbereich deine Familie zu retten. Eventuell führt eine klare Abgrenzung auch zu einem Aufwachen der Beiden.
 

JPreston

Aktives Mitglied
Eventuell führt eine klare Abgrenzung auch zu einem Aufwachen der Beiden.
Leider nein, denn sie sind als Persönlichkeiten dermaßen nicht mehr zu erkennen, dass ich denen komplett egal bin.
Unsere Gespräche, wenn es sein muss- Geburtstag, Silvester u.ä.- verlaufen dermaßen schräg, dass ich das hier nicht mal beschreiben könnte.
Unter dem Einfluss vom starken Alkohol es ist ein Wahnsinn sich die Mühe zu machen irgendwie sie zu erreichen.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Das tut mir sehr leid für Dich, aber ich habe da auch keine Idee. Alkohol macht leider alles kaputt. Der wirkt wie ein Trennmittel.
Ich würde die Kontakte/Gespräche so kurz wie möglich halten. Schon wegen dem Selbstschutz. Genau das würde ich ihnen auch sagen, wenn es sein muss, immer wieder. Ist ja auch viel Hilflosigkeit dabei.
Mehr fällt mir dazu nicht ein.
 

JPreston

Aktives Mitglied
Nicht den Vorteil...ich kann es einfach nicht, sie irgendwie niemals mehr anrufen, das fühlt sich für mich so an wie Verrat..
Obwohl sie sich für mich nicht interessieren, wie denn? Die Persönlichkeit ist dermaßen verändert...
Sie leben in Weißrussland, in ziemlicher Armut- geht noch im Vergleich zu vielen, jedoch mein Bruder hat keinen Job, ist ja auch unmöglich geworden seit dem Krieg. (Er machte Musik für die Computerspiele, der Kunde- Ukrainer)
Noch vor ein paar Jahren konnte man noch einigermaßen mit denen kommunizieren- jetzt nimmer.
Ich sitze da und male mir die schlimmsten Szenarios aus.
Vor 2 Wochen hatte mein Bruder den Geburtstag und ich ging online um ihn zu gratulieren- dies nicht zu tun brachte ich nicht übers Herz. Daraus entstand ein sehr seltsames Gespräch, ich sah via Video wie schlimm mein Bruder und mein alter Vater und die Frau von meinem Bruder- alle samt- ausschauen.
Verwahrlost, dicke Augen, gesundheitliche Probleme allerlei..etc..
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Es muss ja nicht gleich "niemals mehr" sein. Aber man kann sehr deutlich herauslesen, wie sehr dich das ganze (verständlicherweise) belastet.

Wie oft sprecht ihr euch denn?
 

JPreston

Aktives Mitglied
Es muss ja nicht gleich "niemals mehr" sein. Aber man kann sehr deutlich herauslesen, wie sehr dich das ganze (verständlicherweise) belastet.

Wie oft sprecht ihr euch denn?
Manchmal Monate lang nicht... ich schau nur jeden Tag auf den Skype, falls eine Nachricht da sein sollte..'schluck'.
Mein Papa ist schon über 70 und na ja...
Ich rede mit denen z.b ein paar Monate lang nicht, dann doch zu irgendeinem Anlass- und alles kommt wieder hoch, wenn ich sie so sehe.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Ich kann dein Verhalten und wie du dich fühlst gut nachvollziehen. Meine Mutter sagt das ich schon als kleines Kind eine Abneigung gegen Personen, die trinken habe. Ich hatte nie eine negative Erfahrung als Kind wegen einem Trinker, aber meine Abneigung war wohl schon als 2 jährige so groß, dass meine Mutter wusste, dass ich ab den Moment wo einer einem im Tee hatte, unleidig wurde und meine Abneigung gegenüber der Person gezeigt habe. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Wenn ich heute auf irgendwelchen Geburtstagen oder Feiern eingeladen bin, verabschiede ich mich meist ab dem Punkt, an dem der Alkohol sich bemerkbar macht. Oder je nachdem, wer die Person ist, sage ich gleich ab. Ich kann mir das nicht geben, egal ob jemand sentimental, laut, lustig, depressiv oder aggressiv wird. Ich finde betrunken sein, peinlich und würdelos. Das sinnlose Gelaber und Gelalle kann ich mir echt nicht geben. Es ist ein Trauerspiel, wenn ab einem gewissen Pegel, ein erwachsener Mensch die Kontrolle über seinen Körper verliert.

Es ist schwer, wenn man nahestehende Personen so ertragen muss und es ist absolut verständlich, weshalb du dich um Geburtstage drückst. Sei froh, dass du räumlich getrennt lebst und dir nicht jeden Tag die Scheiße geben musst. Es ist zwar schön das du dich trotzdem um sie sorgst, aber ich würde den täglichen Kontakt auf 1x pro Woche oder sogar auf 1x im Monat reduzieren.
 
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