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Ich leide unter der Empathielosigkeit in meiner Familie

randexistenz

Mitglied
Hallo,

ich leide darunter, dass mein familiäres Umfeld so empathielos ist. Mein Vater hat überhaupt nicht die Fähigkeit, sich in andere Menschen hinein zu fühlen. Ich hatte einmal aufgrund einer Krankheit drei Tage lang wegen Schwindelattacken erbrochen. Während ich völlig fertig, schwach und K.O. im Bett lag, hat er mich dazu gezwungen für ihn einkaufen zu gehen und den Müll rauszubringen. Jeder normale Mensch sieht das Leid seines Gegenübers und fühlt mit. Bei meinem Vater scheinen alle Spiegelneuronen kaputt zu sein. Ich hatte noch zig andere Erlebnisse, die beweisen dass bei ihm das Einfühlungsvermögen abhanden gekommen ist. Es ist ziemlich heftig. Selbst wenn eine Person direkt neben ihm weinen würde, würde er diese Emotionen noch nicht einmal wahrnehmen.

Ich habe zwei große Brüder. Der eine ist schon ausgezogen und der andere lebt noch zu Hause. Er ist Asperger-Autist und zeigt jeden Tag seine antisoziale Persönlichkeitsstörung. Er zeigt jedem seinen extremen Egoismus und verbreitet überall diese asoziale, kalte und respektlose Atmosphäre. Seine Mitmenschen nimmt er nicht wahr. Die Emotionen anderer Lebewesen erkennt er nicht. Würde man vor seinen Augen ein Tier töten, würde er wahrscheinlich aphatisch zugucken.

Ich scheine irgendwie anders zu sein. Im Kindergarten und in der Grundschule wurde mir gesagt, ich hätte ein Helfersyndrom. Trotzdem hatte ich wegen meiner Schüchternheit wenig Freunde. Wenn jemand weint, dann kommen mir auch die Tränen. Lachen steckt mich sofort an. Bei einem Praktikum im Kinderheim beobachtete ich, wie ein Kind stürzte und sich die Knie aufschlug. Es war total komisch, aber bei diesem Anblick spürte ich stechende Schmerzen in meinen eigenen Knien, weil ich mich so sehr in dieses Kind hinein versetzt habe. Ich habe ständig das Bedürfnis anderen Menschen zu helfen und wenn sie glücklich sind, bin ich es auch. Es fällt mir auch schwer, mich von dem Leid dieser Welt abzugrenzen. Daher schmerzt es mich, wenn es schlimme Dinge in den Nachrichten gibt.

Ds es belastet mich sehr, in dieser Familie zu leben. Und oft denke ich, ich halte es nicht mehr aus.
 
Hallo

Na, das ist ja dann nicht leicht für dich mit deiner Familie klarzukommen. Tut mir leid für dich, weil du liest dich eigentlich sehr, sehr symphatisch. Ich möchte dir ans Herz legen, zu versuchen, trotz deiner Schüchternheit, dir außerhalb deiner Familie den Kontakt zu suchen, die Menschen zu finden, die dich wahr-, an- und ernstnehmen.
Da draußen gibt es jede Menge tolle Menschen, die dich unbedingt kennen wollen, und die dir gut tun und wichtig für deine persönliche Entwicklung sein können.
Gute Anlaufpunkte, um nette Leute zu treffen wäre zum Beispiel, wenn du Tiere magst, in einem Tierheim- oder Tierschutzverein. Ich selbst habe im letzten Jahr mal im Herbst an der VHS-Musikschule einen Percussion-Workshop mitgemacht und da nette Leute kennengelernt, wo Kontakte darüber hinaus halten.
Am besten ist, wenn du eigene Interessen hast, die du irgendwie mit anderen teilen kannst, da ist dann das Kontakt knüpfen doch recht leicht, weil man dann gleich ein Thema hat.

G
 
Hallo,

vermutlich versuchst du die Empathielosigkeit in deinem Elternhaus durch übermäßige Empathie zu kompensieren. Heißt, was dir nicht gegeben wird, versuchst du zu überstärken. Nichts schlimmes, manchmal zwar eine Bürde, aber im Laufe deines Lebens kann das sehr hilfreich werden.

Es ist wohl das Bedürfnis jemanden zu brauchen, der dich versteht und dir in deinem "Leiden" hilft. Unverständnis, von seiten deines Vaters zum Beispiel, ist nur Katalisator der diesen Schneeballeffekt bestärkt. Aber du kannst es da niemandem groß vorwerfen. Wie sieht es aus mit der familiären Nähe? Ist dein Vater durch deinen Bruder emotional stark belastet?

Vielleicht fällt ihm das selbst auch garnicht mehr auf, da er sich vielleicht "abhärten" musste. Hast du ihm das einmal, in einem ruhigen Gespräch, versucht zu verdeutlichen, dass auch du deine emotionalen Grenzen hast?
 
Hallo,
das ist wirklich eine beklemmende Schilderung deiner familiären Situation. Du hast offenbar noch nicht das Alter bzw. die notwendigen Mittel, um Dein Leben außerhalb der Familie weiterzuleben. Solange Du die Situation noch ertragen kannst, warte ab, die Zeit arbeitet für Dich. Du schreibst einen schönen Satz, dass Du gerne anderen Menschen hilfst und selber Freude hast, wenn es ihnen wieder gut geht. Das ist eine wertvolle Eigenschaft, zu der Du Dir einen passenden Beruf suchen solltest. Aber das hilft Dir natürlich im Moment nicht weiter. Wenn sich jemand so verhält wie Dein Vater, dann muss man auch fragen, warum er sich so verhält. Was ist die Ursache. Du kannst nicht davon ausgehen, dass dieses Verhalten unbedingt gegen Dich gerichtet ist, es ist möglich, aber nicht sicher. Dieses Verhalten kann tausend andere Gründe haben. Eltern sind nicht immer perfekt, keiner ist immer perfekt. Es muss eine Ursache geben, die Du nicht kennst oder an die Du nicht denkst. Fällt Dir zu Deinem Vater etwas besonderes ein, wo er selbst Probleme haben könnte? Arbeit, Kollegen, Familie, Nachbarn, Finanzen?
 
Hallo Randexistenx,

ich muss Dir einfach antworten obwohl ich kaum Zeit habe. Ich kann es, wie Du, manchmal gar nicht gut wegstecken, wenn andere Menschen sich so empathielos verhalten. Und auch bei mir ist es in der Familie so, das ich den Mangel der Familienmitglieder an Einfühlung vermisse bzw. auch verurteile.

(Wie Du ja an Beispielen berichtest, kommen da immer solche Situationen bei heraus. Könnte da auch viele und gar extreme Bsp. bringen. )

So und nun sind wir mitten im Thema, wer sagt denn, dass die anderen Personen diesen Mangel tatsächlich haben?

(Als Beispiel: Wenn der Fall umgekehrt ist, denn Du mit deinem Vater schilderst, eR ist krank und es geht ihm schlecht usw. würde er sich dann durchsetzen, liegen bleiben und Dich (wieder) zum Einkaufen losschicken oder würde er das selber machen und sich dann wie Du selber sagen, die ist völlig empathielos und es quasi damit entschuldigen? )

Also sorry ich glaube das nicht! Ich glaube vielmehr an die Einfachen Worte : Was Du nicht willst das man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu! Also gehe ich davon AUS, das es keine echte Empathielosigkeit gibt, schon gar nicht in solchen Ausmass! sondern das das nur eine Ausrede ist;z.B. um sich einen Vorteil zu verschaffen. Somit sind die Grenzen sind dann sehr schnell erreicht und klar. Wenn man sich vorstellt, wie es ist krank zu sein und dann auf Verlangen der Anderen auch noch Dienste für "Diese" ausführen soll, dann nenne ich so etwas grobes AUSNUTZEN.
Und an diesem Punkt muss man an sich selbst arbeiten und sich sagen, wer das mit mir tut, dem muss ich den Rücken kehren. Es gibt immer einen der tut's und einer der lässt! Lasse ich weiterhin? NEIN! Dann wird so eine Situation mit deinem Vater nie wieder geschehen! Da muss man konsequent Disziplin anwenden. Und ja, das hat nix mit nett oder familiär zu tun! Leider muss ich da der Vorrednerin recht geben, die Familie tut Dir nicht gut! Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben. Steh auf , geh aus dieser Familie und suche Dir ein besseres soziales Umfeld. - Ich spreche aus Erfahrung und meine es nicht böse. Doch oft ist der Hund in uns selbst begraben, weil die Denke nicht stimmt.

Und kurz noch wegen denen die so gerne alles in die Psychoschublade schieben weil sie Ihre Schandtaten und Unzulässigkeiten auf diese Art, rechtfertigen gar legitimieren wollen.

Falls man den Psychofall unterstellt, also ich meine damit das es diese extreme Empathielosigkeit gäbe und diese Krankhaft wäre. Bleibt mir hierzu zu die Frage:

WER kann auf WELCHEN Fakten behaupten, dass es um eine emphatische Störung geht? Was soll ich das eigentlich sein, emphatische Störung???
WER BESTIMMT, WANN , JEMAND, WAS IST? Merkst Du was?
Man kann den Spieß immer umdrehen und dann sind die alle gleich still! Da wird nämlich oft die Gehässigkeit derer sichtbar, die versuchen das auf diese Art zu vertuschen. Noch nicht mal selbst wollen Sie diesem Fakt oft ins Auge sehen.

Zum Schluss; es tut mir leid, für Dich was Du da erlebst. Es ist nicht leicht, schön gar nicht schön, doch Du bist stark und schaffst das, da heraus zu gehen und Dir ein Leben wie Du es Dir wünscht aufzubauen. Es wird Dir gut tun und ich hoffe du postest dann mit den Namen: "mitten im Leben" und nicht mehr Randexistenx. Du findest den Weg! Hast ja mit deinen Zeilen schon angefangen, denn viele sind nicht in der Lage so ehrlich und frei Über Ihre Probleme zu sprechen. Viel Glück!
 
Hallo,
deine Geschichte berührt mich sehr. Wie hast du das bisher durchgestanden?!
Gerade so ein liebloses Umfeld, in dem Härte und kein Mitfühlen herrscht, kann einem zu einem Menschen machen, der man gar nicht sein möchte.
In so einer Situation ist es nur gesund, nach einer Lösung zu suchen und genau die hast du dir selbst schon gegeben: Distanz. Zu warten, dass sich deine Mitmenschen ändern, ist zu viel verlangt. Das können sie vielleicht gar nicht.
Mit neuen Erfahrungen wird es einfacher emotional wegzukommen. Auch wenn es am Anfang noch so schwer erscheinen mag, braucht es eine Trennung, um loslassen zu können und mit der Zeit wird alles leichter und erträglicher. Das heißt nicht keinen Kontakt mehr mit ihnen haben zu müssen, sondern selbst einzuteilen, wann es verkraftbar ist sie zu sehen und wann nicht. Das kann zum Beispiel ein Umzug sein.
Vielleicht kannst du damit etwas anfangen 🙂
lg
 
Viele Leute, welche empathielose Eltern hatten, lernten besonders empathisch zu werden , um die Familiensituation aushalten zu können.
Deinen Vater wirst du nicht ändern können.
An deiner Stelle würde ich ausziehen. Du brauchst auch einen gesunden Egoismus.
 
Viele Leute, welche empathielose Eltern hatten, lernten besonders empathisch zu werden , um die Familiensituation aushalten zu können.
Deinen Vater wirst du nicht ändern können.
An deiner Stelle würde ich ausziehen. Du brauchst auch einen gesunden Egoismus.
Das letztere stimmt. Wenn Du nicht lernst, Deine eigene überschießende Empathie zu zügeln und sie nur dort einzusetzen, wo sie angebracht ist, wirst Du Dich auf die Dauer selbst damit kaputtmachen, weil Du halt nicht die Macht hast, die Welt im Alleingang zu reparieren. Viele Leute in sozialen Berufen machen sich selbst psychisch kaputt, weil sie mit zu viel Empathie in ihren Beruf hineingehen und dann ständig an die Wände des für sie Möglichen stoßen. Ich weiß nicht, welche Zukunftswünsche Du hast, aber wenn Du selber jede Verletzung bei jemand anderem spürst, solltest Du auf keinen Fall Krankenschwester, Tierpfleger oder etwas ähnliches werden, auch wenn Du es Dir vielleicht wünschen tust.
 

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G Großeltern, Kinder und Enkel alle unter einem Dach Familie 24

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