Hallo,
Ich bin 31 Jahre alt, männlich und lebe in Hessen.
Ich hasse und Liebe meine Eltern gleichermaßen.
Dieser Zwiespalt lässt mich nicht zur Ruhe kommen.
Aber fangen wir vorne an:
Ich bin ländlich aufgewachsen, habe einen 4 Jahre älteren Bruder und viele Verwandte.
Mein Vater war Polizist und meine Mutter Sekretärin (halbtags).
Uns ging es finanziell immer gut und wir lebten in einem großen Haus, fuhren regelmäßig in den Urlaub, usw.
Ich hatte nie das Gefühl das es mir an Geld mangelt und in der Hinsicht haben meine Eltern alles richtig gemacht.
Nun ist es so dass ich kein einfaches Kind war und sehr oft rebelliert habe. Mein Vater hat mich geohrfeigt/geschüttelt oder massiv eingeschüchtert wenn er dem nicht handhab werden konnte. Dadurch habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Autoritätspersonen entwickelt (Ich lasse mich von eben solchen sehr schnell einschüchtern) Meine Mutter hat immer nur hysterisch reagiert und mir beinahe jedes mal erzählt dass sie mich in ein Heim stecken würde wenn ich mal wieder gegen ihren Willen gehandelt hatte. Das ging bereits in frühen Jahren los (erste Erinnerung mit 6 Jahren daran).
Sie war wohl total überfordert.
Körperliche Zuneigung oder Liebe Worte bekam ich nur bis zum Alter von 6-7 Jahren. Danach eher kühle Distanz.
Meine Eltern stellten mir immer für alle meine Interessen Geld zur Verfügung. Ich habe bis heute großen Spaß daran neues auszuprobieren. Dennoch viel es mir immer schwer Dinge zu Ende zu bringen, da ich es schon immer seltsam fand jemand sein zu müssen oder etwas immer wieder tun zu müssen. Mir ging es darum neues auszuprobieren und die Welt zu entdecken.
Das bizarre daran war dass sie mir immer Unterstützung gaben, mich aber im Nachhinein schwer dafür verurteilten wenn ich es irgendwann wieder beendete. So entstand mit den Jahren ein Hamsterrad aus Schuldgefühlen meinen Eltern gegenüber. Noch heute versuchen sie durch Geld Kontrolle auszuüben, was aber nun in meinem Alter nicht mehr gelingt.
Mein Vater hat sich nie Zeit für mich genommen und meine Mutter schien stets überfordert. Sie hatte das Haus zu pflegen, zwei Kinder zu umsorgen und dann noch die Arbeit.
Mein Vater lag nach der Arbeit stets auf dem Sofa und wollte seine Ruhe haben.
Dass er nicht viel mit mir und meinem Bruder unternommen hat kreidet sie auch hin und wieder an. Aber eher im Unterton.
Beigebracht hat er mir auch nichts. Wirklich gar nichts. Nicht mal nen klugen Satz.
Meine Mutter neigt dazu Probleme wegzukehren. Einmal schlug mir mein Lehrer mit der Faust ins Gesicht als ich faxen während des Unterrichts machte (im Alter von 10-11) und einmal gabs Prügel vom 60 jährigen Nachbarn wegen eines Klingelstreichs. Beides habe ich meiner Mutter erzählt und in beiden Fällen gab sie mir die Schuld, 'weil ich's wohl provoziert habe.' Danach war das Thema vom Tisch.
Ich könnte also auch meine Sorgen nicht mit ihnen Teilen. Generell war es eher so dass meine Ideen "albern" waren und gerade meine Mutter machte keinen Hehl daraus mir zu sagen dass ich sowieso scheitern werde und sie nicht an mich glaubt. (Wortwörtlich)
Das ganze hat noch einige weitere Probleme mit sich gebracht, von denen ich aber nicht weiß ob es nicht auch vlt andere Gründe hat. Von daher das mal außen vor.
Auch weiß ich dass meine Elternprobleme im Verhältnis harmlos sind.
Würden sie schlechtere oder bessere Eltern gewesen sein, so könnte ich klar Stellung beziehen, aber so habe ich das Gefühl in der Mitte zu stehen und das belastet mich.
Ich hab drüber nachgedacht sie einmal darauf anzusprechen, aber als ich das dann mal vor 5 Jahren versucht habe, würde ich mit Hohn abgewiesen.
Komischerweise verstehe ich mich sonst recht gut mit ihnen, wenn auch emotional distanziert. Sie waren ja auch sehr oft freundlich und gut gelaunt, finanziell hat es mir auch an nichts gemangelt. Dennoch ist da die Wut und Verachtung in mir weil ich vorallem nicht verstehen kann wie man einem kleinen Kind mit Gewalt und Einschüchterung begegnen kann. Wie man seinem Kind nichts beibringen möchte und es stets versucht mit Schuld zu behaften. Vor allem dann nicht wenn es das eigene ist.
Was meint Ihr dazu?
Gruß Michael
Ich bin 31 Jahre alt, männlich und lebe in Hessen.
Ich hasse und Liebe meine Eltern gleichermaßen.
Dieser Zwiespalt lässt mich nicht zur Ruhe kommen.
Aber fangen wir vorne an:
Ich bin ländlich aufgewachsen, habe einen 4 Jahre älteren Bruder und viele Verwandte.
Mein Vater war Polizist und meine Mutter Sekretärin (halbtags).
Uns ging es finanziell immer gut und wir lebten in einem großen Haus, fuhren regelmäßig in den Urlaub, usw.
Ich hatte nie das Gefühl das es mir an Geld mangelt und in der Hinsicht haben meine Eltern alles richtig gemacht.
Nun ist es so dass ich kein einfaches Kind war und sehr oft rebelliert habe. Mein Vater hat mich geohrfeigt/geschüttelt oder massiv eingeschüchtert wenn er dem nicht handhab werden konnte. Dadurch habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Autoritätspersonen entwickelt (Ich lasse mich von eben solchen sehr schnell einschüchtern) Meine Mutter hat immer nur hysterisch reagiert und mir beinahe jedes mal erzählt dass sie mich in ein Heim stecken würde wenn ich mal wieder gegen ihren Willen gehandelt hatte. Das ging bereits in frühen Jahren los (erste Erinnerung mit 6 Jahren daran).
Sie war wohl total überfordert.
Körperliche Zuneigung oder Liebe Worte bekam ich nur bis zum Alter von 6-7 Jahren. Danach eher kühle Distanz.
Meine Eltern stellten mir immer für alle meine Interessen Geld zur Verfügung. Ich habe bis heute großen Spaß daran neues auszuprobieren. Dennoch viel es mir immer schwer Dinge zu Ende zu bringen, da ich es schon immer seltsam fand jemand sein zu müssen oder etwas immer wieder tun zu müssen. Mir ging es darum neues auszuprobieren und die Welt zu entdecken.
Das bizarre daran war dass sie mir immer Unterstützung gaben, mich aber im Nachhinein schwer dafür verurteilten wenn ich es irgendwann wieder beendete. So entstand mit den Jahren ein Hamsterrad aus Schuldgefühlen meinen Eltern gegenüber. Noch heute versuchen sie durch Geld Kontrolle auszuüben, was aber nun in meinem Alter nicht mehr gelingt.
Mein Vater hat sich nie Zeit für mich genommen und meine Mutter schien stets überfordert. Sie hatte das Haus zu pflegen, zwei Kinder zu umsorgen und dann noch die Arbeit.
Mein Vater lag nach der Arbeit stets auf dem Sofa und wollte seine Ruhe haben.
Dass er nicht viel mit mir und meinem Bruder unternommen hat kreidet sie auch hin und wieder an. Aber eher im Unterton.
Beigebracht hat er mir auch nichts. Wirklich gar nichts. Nicht mal nen klugen Satz.
Meine Mutter neigt dazu Probleme wegzukehren. Einmal schlug mir mein Lehrer mit der Faust ins Gesicht als ich faxen während des Unterrichts machte (im Alter von 10-11) und einmal gabs Prügel vom 60 jährigen Nachbarn wegen eines Klingelstreichs. Beides habe ich meiner Mutter erzählt und in beiden Fällen gab sie mir die Schuld, 'weil ich's wohl provoziert habe.' Danach war das Thema vom Tisch.
Ich könnte also auch meine Sorgen nicht mit ihnen Teilen. Generell war es eher so dass meine Ideen "albern" waren und gerade meine Mutter machte keinen Hehl daraus mir zu sagen dass ich sowieso scheitern werde und sie nicht an mich glaubt. (Wortwörtlich)
Das ganze hat noch einige weitere Probleme mit sich gebracht, von denen ich aber nicht weiß ob es nicht auch vlt andere Gründe hat. Von daher das mal außen vor.
Auch weiß ich dass meine Elternprobleme im Verhältnis harmlos sind.
Würden sie schlechtere oder bessere Eltern gewesen sein, so könnte ich klar Stellung beziehen, aber so habe ich das Gefühl in der Mitte zu stehen und das belastet mich.
Ich hab drüber nachgedacht sie einmal darauf anzusprechen, aber als ich das dann mal vor 5 Jahren versucht habe, würde ich mit Hohn abgewiesen.
Komischerweise verstehe ich mich sonst recht gut mit ihnen, wenn auch emotional distanziert. Sie waren ja auch sehr oft freundlich und gut gelaunt, finanziell hat es mir auch an nichts gemangelt. Dennoch ist da die Wut und Verachtung in mir weil ich vorallem nicht verstehen kann wie man einem kleinen Kind mit Gewalt und Einschüchterung begegnen kann. Wie man seinem Kind nichts beibringen möchte und es stets versucht mit Schuld zu behaften. Vor allem dann nicht wenn es das eigene ist.
Was meint Ihr dazu?
Gruß Michael