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Ich mag meinen Beruf nicht

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Tiffany87

Gast
Hallo,

ich hoffe ihr könnt mir einen Rat geben. Ich bin jetzt 24 und habe noch nich in einem solchen Forum geschrieben etwas peinlich ist es mir ja schon.

ich bin Logopädin, seit über einem Jahr ausgelernt und noch an meiner 1. Arbeitsstelle beschäftigt.

Ich hab schon während der Ausbildung gemerkt, dass es eventuell so gar nichts für mich ist, hab die Ausbildung aber - mir Bravour - absolviert, durch ziemlichen Druck, meine Eltern haben die Ausbildung (sehr teuer) bezahlt und ich habe mich immer verpflichtet gefühlt, nachdem ich angefangen habe, das zu Ende zu bringen, auch weil ich schon 2 Abbrüche vor dieser Ausbildung hinter mir habe.

Es könnte natürlich auch an der Firma liegen, in der ich momentan beschäftigt bin, dass ich so unzufrieden bin. Es ist eine Kollegin dabei, die mich einfach total nervt, mich teils beleidigt (habe mich schon beschwert). Auch das Klientel ist ziemlich heftig, von verhaltensgestörten, über geistig Behinderte...

Manchmal nerven mich meine Patienten einfach nur noch an. Außerdem bin ich mit dem Dokumentationskram und Organisationkram (Dokumentieren, Akten, Patienten anrufen, einbestellen, TErmin plan erstellen) und sonstige Sachen total überfordert. Es sind auch noch andere Dinge, dass Patienten teils so unflexibel sind und von mir erwarten, dass ich jederzeit für IHRE Termine verfügbar bin. Damit komme ich einfach nicht klar.
Es sind so viele Dinge, die mich stören in der Firma und am Beruf selbst, dass es jetzt den Rahmen sprengen würde, das alles aufzuzählen.

Jedenfalls wenn ich wem davon berichte, wie es mir geht, höre ich meist nur "Ach du hast doch einen total supergeilen, interessanten Job" - das frustiert mich dann noch mehr, weil ich es eben als überhaupt nicht so empfinde.

Ich weiß überhaupt nicht was ich machen sol... Überlege ob ich nochmal was anderes lerne, allerdings labert mir jeder rein, deinen Job für das was du lernen willst tauschen??? Da ist dein momentaner Job 100 % besser.

Vielleicht würde es auch erstmal helfen die Firma oder PRaxis zu wechseln, finde nur momentan leider keine Stelle, die für mich per Auto zu erreichen ist. Schon wieder umziehen (bin erst vor kurzem umgezogen) halte ich nervlich momentan nicht aus.

Ich bin auch schon gesundheitlich angeschlagen, hab das bis jetzt aber unterschlagen und "munter" weitergearbeitet, weil ich angst habe gefeuert zu werden, den ohne Einkommen, geht es halt auch nicht. Hab mich deswegen auch nicht krank schreiben lassen.

Vielleicht schieb ich auch nur wieder die Krise, weil mein Urlaub vorbei ist...
Manchmal hab ich das gefühl ich bin allgemein überhaupt nicht arbeitsfähig, zu nix fähig und einfach nur zu blöd

Vielen Dank fürs Lesen

Tiffany
 
Hey Tiffany,
hoppla, jetzt war auch sehr versucht zu sagen, "Logopädin? Wasn toller Beruf", obwohl dein Beitrag deutlich macht, wie schlecht es dir damit geht. Das liegt nicht an dir, sondern am Beruf.
Zu blöd oder Ähnliches zum Arbeiten bist du sicherlich auch nicht.
Denk dir mal die anderen Leute weg, die dir rein reden....Auf was hättest du Lust? Welche Tätigkeit würde dir Freude machen?
Und wie ist das an deiner jetzigen Stelle, wenn es dort, zwei, drei weniger negative Punkte gäbe, würde es dir dann Spaß machen?
Hm, als Logopädin bist du natürlich auch so ne Art Dienstleisterin, die in einem bestimmten Rahmen Rücksicht auf die zeitlichen Begebenheiten ihrer Klienten nehmen muss. Vielleicht nicht in einer Rehaklinik, aber da musst dich mit anderen Therapeuten und Ärzten absprechen.
Ist es denn so, dass du mit dem Klientel dieser Praxis nicht klar kommst, aber dir die inhaltliche Tätigkeit einer Logopädin schon Freude macht? Und was hat dich bewogen, diese Ausbildung zu machen?
Ich befürchte den ganzen Dokumentationskram wirst du immer machen müssen und das fast immer zu viel. Auch in vielen anderen Jobs.
Worauf ich hinaus will......gibt es Punkte/inhalte an deiner Tätigkeit, die du magst, die aber situativ an deiner jetzigen Stelle nicht gegeben sind?
Oder willst du am liebsten etwas ganz anderes machen?
Egal wie, lass dir nicht zu viel rein reden. Klar, Ratschläge sind wichtig, aber im Endeffekt musst du täglich in deine Arbeit und nicht die anderen.
LG
moonlife
 
Hallo,

ich hätte Lust auf was mit Tieren. Tierarzthelferin oder Tierpflegerin, ich liebe Tiere und habe selber welche. Ich hatte damals auch ein Vorpraktikum in einer Tierarztpraxis, die dann auch ausgebildet hätten, durch reinreden von meiner Mutter (wg. Verdienst und hätte wegziehen müssen) hab ich das dann nicht genommen. Die anderen Tierarztpraxen haben mir abgesagt.

Ich hab die Logopädie nur gemacht, weil ich über ein halbes Jahr ausbildungslos und frustriert zu Hause saß, nichts bekommen habe, die ARGE mich schon in ein Programm für schwer vermittelbare Fälel stecken wollte, mich diese private Schule aber dann genommen hat.

Es gibt in der Einrichtung, wo ich bin sehr viele negative Punkte. Bestimmt wäre es besser, wenn es nicht so wäre, deswegen bin ich auch so verdammt verunsichert. Ich denke vielleicht "probiere" ich es erst nochmal in einer anderen Praxis um dann zu entscheiden, ich weiß es nicht, ich bin so komplett verwirrt.

Klar, bin ich eine Art Dienstleisterin, ich bin eigentlich auch recht flexibel. Es stört mich momentan nur so, wenn ich um 16:30 Feierabend hätte, und man will um 18:00 Uhr nen Termin bei mir und nur da und nicht anders und ich finde keinen den ich in die Zwischenzeit schieben kann, dann muss ich warten. Wobei mich stört momentan so einiges und es wird schlimmer und schlimmer. Mich stört der kleinste kleinkram.


Das Klientel in der Praxis ist sehr bunt, eigentlich ist da alles dabei. Momentan mag ich eigentlich gar nichts, die Kinder nicht, die behinderten Kinder nicht, die Erwachsenen nicht. Ich hab manchmal so Tage, da kann ich gar nich schlafen und penne während der Therapie fast ein weil ich mich nicht wachhalten kann oder fahre die Kinder ziemlich lautstark an, wenns dann nicht hinhaut und fühle mich anschließend total böse, streng und schlecht.
Ich weiss auch, dass ich um den ganzen Dokukram nie herumkommen werde.... Das war schon immer eine meiner großen Schwächen, zieht sich wie ein roter FAden durch meine gesamte Schullaufbahn.
Ich empfinde es momentan nur als stressig, erst zu dem rennen, dann zu dem und das gefühl ich bewirke doch nichts und hab eigentlich auch gar keine Lust drauf. Es ist sehr schwer zu erklären, es ist alles so diffus. Mir macht auch der Umgang mit den Menschen momentan überhaupt keinen Spaß. Ich hab das gefühl nur ausgesaugt zu werden und auch gar nich mehr zu wollen. Das stetioge schlechte Gewissen ggü. der Kasse, dass ich doch was leisten muss und eigentlich nur ne längere Pause dringend von Nöten hätte. Oder nen Tapetenwechsel. Ich weiß es nicht.

Ich weiß ich klinge wirr... ich kanns auch momentan nicht richtig erklären. Sitze nur hier und hab schon wieder schweißausbrüche´, konnte auch schon gestern die ganze nacht nicht schlafen.

Vielen Dank dir für deine Wort.

Lieber Gruß

Tiffany
 
Hi Tiffany...
Ähm..nun ja...du schreibst 1000000% aus der Seele.Hab hier auch schon nen Beitrag rein gechrieben.Mir geht es genau wie dir.
Ich bin Kinderkrankenschwester und der Beruf macht mich krank.Ich darf mir auch ständig anhören,dass das doch nen toller Job ist.Ähm,nicht wirklich.Zumindest nicht für mich.Für mich is es der Horror.HAt auch schon in der ausbildung angefangen.Naja ich habe beschlossen auf das Gelaber der anderen zu s******* und bewerbe mich zur Zeit für ne neue Ausbildung ,die 0,nix mit dem zutun hat was ich jetzt mache.Klar nochmal 3 Jahre durch ne Ausbildung ist jetzt kein Traum,aber lieber 3 Jahre da durch als ewig in diesem Beruf zu arbeiten.Auch ,dass du dich so fühlst als ob du nicht zum arbeiten fähig bist kenne ich auch.Das liegt glaub ich daran,dass man sich selber irgendwann nieder macht.Darf mir auch einiges anhören,weil ich net der NOrm entspreche(also Ausbildung und so ein Beruf muss einem doch Spaß machen)Es gibt nur wenuge die Verstehen,dass man auch einfach nicht fürs Soziale gemacht ist.Das heißt ja nicht,dass man unsozial ist.
Ups,hab schon mehr geschrieben,als ich wollte...
also mein Rat...Seh zu was dich interessiert und machwas anderes.

Ps:BIn auch 24
 
Hallo schien,

das soziale Berufe teils sehr stressig sind - zumindestens empfinde ich sie sehr stressig - wissen manche (nicht alle) nicht. Ich hätte es auch nicht gedacht,. Ich fühl mich andauernd unter Strom, muss ja andauernd "Was neues " aus meiner Zauberkiste zaubern und dem Patienten präsentieren.
Auch zu deinem Job hab ich schon oft gehört, was toller Job!
Vielleicht kann jeder Job toll sein, wenns einfach passt.
In den letzten 8 Monaten hatte ich 4-5 mal eine eitrige Mandelentzündung, so oft hatte ich das noch nie.
ich hab einfach das gefühl mich ständig zu "prostituieren" ich muss immer nett sein (auch wenn ich mich hundeelend fühle) , muss den Patienten in den A** kriechen, sonst könnten sie ja in eine andere Praxis rennen und mir fehlen dann die Leute.... Aber ich weiß nicht, vielleicht muss man das überall, nur hier empfinde ich es als extremer.
Eigentlich mochte ich immer Kinder, nur seit dem ich sie dauernd um mich habe und sie mich teils sowas von nerven, kann ich in meinem Umfeld auch keine mehr ertragen.

Wie finanzierst du deine neue Ausbildung? Es sind ja doch deutl. finanzielle Einbußen ggü. einer Vollzeitstelle? Musst nicht antworten, interessiert mich nur, falls ich das auch ins Auge fasse.

LG

Tiffany
 
Is echt der Hammer,das was du schreibst könnte von mir sein.
Ich liebe Kinder auch überalles,aber mir gehts da wie dir.

Zu meiner Ausbildung:
Erstmal hab ich mich nur beworben.D.h. noch lange nicht,dass ich ne Stelle bekomme.Ich muss dann 3 Jahre sparsam leben,aber das hab ich schonmal geschafft.Und der große Wunsch meinen Beruf an _Nagel zu hängen wird mir dabei helfen.Leicht wird es nicht.Werd nebenbei noch arbeiten gehen auf 400€ Basis.Hab auch nen ungutes Gefühl,aber ich werde es schon irgendwie schaffen.

Ich hab eichfach keine Lust mehr der Depp zu sein damit andere bekommen was se wollen.Will endlich LEBEN!!!
 
Hallo,

ich hab mich lange nicht mehr hier gemeldet. Tut mir leid.
Hatte viel um die Ohren.
Es ist Sonntags auf Montag. Irgendwie kann ich da immer nicht schlafen.

Zwischenzeitlich hat sich einiges getan. Meine Chefin kam aus dem Mutterschutz zurück und hat gemeint gegenüber meiner Kollegin und mir, dass sie sich jetzt wieder alles an ihre Macht reißen muss und dass auf einmal Sachen nicht mehr passen, die aber zuvor ein Jahr lang gepasst haben. (Zumindest hat ein Jahr lang keiner was zu uns gesagt, dass wir was falsch machen). Hierzu hat sie uns abends in die Praxis zitiert. Meine Kollegin hat inzwischen gekündigt.
Wir wurden damals als Berufsanfänger eingestellt, hatten keine Einarbeitungszeit (was uns gar nich mitgeteilt wurde). Wir sind in Empfang genommen worden und meine Chefin ging nach Hause (Mutterschutz). Ansonsten war keiner da an den man sich hätte wenden können.

Mittlerweile habe ich mich versetzen lassen, sodass ich zumindest bessere Arbeitszeiten und nicht mehr so lange Wartezeiten habe. Sprich ich kann morgens um halb acht anfangen und bin gegen 15 uhr / 15 Uhr dreissig meist fertig. Das ist ein Traum. Allerdings habe ich seit dem nur noch "hartes" Klientel.
Auch muss ich einige Kollegin nicht mehr sehen hierdurch mit denen ich nich klarkam und habe wesentlich weniger an organisatorischem Aufwand. Somit einige Pluspunkte. Ich muss auch weniger Patienten machen als vorher, da ich nun mehr HAusbesuche habe und die Fahrten dahin ja Arbeitszeit ist.

Nach der Versetzung ging es eine zeitlang bergauf, da ich mehr Freizeit hatte und nicht mehr so lange Lücken in denen ich auf Patienten warten musse und man in meiner neuen "Außenstelle" flexibel ist, wenn einer ausfällt, hol ich mir nen anderen, das war vorher nicht der Fall (Bin nun in einem Heim, war vorher in unserer Praxis)

Leider hat es nicht lange angehalten. (die neue "Außenstelle" hat leider auch einige Nachteile die ich vorher nich bedacht habe, z.b. kein eigener Raum, keine Materialien, muss immer in andere Therapiestundne platzen um Material zu holen - darf die Sachen nich in meinem Zimmer lagern, gab schon Stress von der Heimleiterin, weil ich mich da eigentlich eingerichtet habe, wesentlich härteres Klientel (anspucken, ankotzen, geschlagen werden ist an der Tagesordnung) und die Intrigen der Chefin halten an - diese jetzt einzeln zu beschreiben sprengt den Rahmen)

Nach einigen Wochen war ich wieder fertig und habe angefangen, Patienten einfach von Montag auf Dienstag zu verschieben, weil ich die Nacht auf Montag schlecht geschlafen hatte (Dienstags ist mein kurzer TAg und Montags mein langer )
Die Patienten sind wirklich anstrengend und ich bemühe mich wirklich sehr, doch manchmal hab ich angst vor mir selbst, wenn mir da einer mit Absicht ins Gesicht spuckt, weil schlechtes Elternhaus (Ja, kann ja eigentlich nix für ich weiß ;-) ) Passiert anderen Kollegen auch

Ich bin eigentlich auch ein sehr pünktlicher mensch immer gewesen und hasse unpüntklichkeit. Eigentlich bin ich auch wer, der immer sehr darauf bedacht war, effizient und effektiv mit den Patienten zu arbeiten, aber auch das kriege ich wieder nicht hin. Ich stehe da und bin platt vor müdigkeit oder mein Kopf ist so leer dass mir nix einfällt. Oder ich mache in einer Woche 15 mal das gleiche oder an einem TAg mit jedem Patient das gleiche.
Seit einigen Wochen habe ich es morgens nicht einmal mehr geschafft zur richtigen Uhrzeit da zu sein.
Ich war immer mind 5-10 Minuten zu spät, manchmal auch 15.
Wenn ich mir vornehme, dass ich früher gehe, gehe ich teils aus dem Haus und vergesse meinen Autoschlüssel (oder finde ihn erst gar nicht) oder ich vergesse, dass ich hätte tanken müssen und es so gar nicht mehr zur Arbeit schaffe. Oder ich finde nix anzuziehen, weil ich die Wäsche vergessen habe, lauter solche Dinge und dann komm ich erst recht zu spät obwohl ich eigentlich früher fertig war als sonst.
Oder ich vergesse meine Uhr (hab in "meinem" Zimmer ja keine) und muss nochmals zurück. Manchmal auch alles zusammen.
Einmal hab ich sogar einen Patienten (Hausbesuch( vergessen udn bin fast in Grund und Boden versunken! WEil sowas ist überhaupt nich meine Art!

Ist echt schlimm so momentan mit mir, ich schäm mich, weil eigentlich will ich meinen Job auch gut machen.

Auch war ich schon wieder ziemlich krank, hab mich aber nich getraut zu Hause zu bleiben, weil beim letzten mal krank sien mich meine Chefin daheim angerufen hat und gemeint hat ich soll mich auf Arbeit scheren, so ein bisschen Schnupfen wäre ja nicht schlimm und sie wolle Engagement und ich höre mich ja jetzt nich so totkrank an. Nur dass ich total verrotzt war, Kopfweh und Fieber, das war egal, denn so hab ich mich ja nich angehört.
Sie hat dann gesagt zu mir und zur Kollegin wir können nich ständig krank sien und dickes Geld kassieren.
Hab das dann verschleppt und ziemlich lang nich losbekommen.
Jetzt habe ich mehrere Ideen

a) meine Chefin um ein Gespräch bitten, in dem es darum geht, dass ich die Stunden reduziere (wenn auch erstmal nur für eine Weile ) Falls ich nich anderes bekomme
b) eine andere Stelle suchen
c) beides zusammen

Habt ihr noch nen Tip für mich wie ich weiter vorgehen soll?
Oder was ich machen kann für meine Motivation?
Oder dass ich es wenigstens ein bisschen auffe Reihe bekomm?
Hab ja schon überall Zettel kleben und leg mir die Sachen für den nächsten TAg hin, aber trotzdem krieg ichs nich gebacken.

danke fürs lesen eure

Tiffany
 
Hallo Tifany,
du schreibst mir 100% aus der Seele. Ich bin Physiotherapeutin, habe auch während der Ausbildung schon gemerkt, das ist es nicht, es jedoch auch durch Druck meiner Eltern und letztendlich war das auch die richtige Entscheidung, denn so hab ich was in der Tasche, mit Bravour, denn ich hab mich echt reingekniet fürs Examen, beendet.
Jedoch steh ich jetzt da, bin unzufrieden, ich bin kein Smalltalktyp und ich erlebe es immer wieder vermehrt, dass die Therapie in den Hintergrund rückt und das Unterhalten der Patienten und das in den A**** kriechen, sorry.. in den Vordergrund. So bin ich nicht und das will ich auch nicht. Tja, ich sitze auch hier, will jetzt entweder mein Fachabi nachmachen und studieren oder ne neue Ausbildung machen.
Ich weiß in dem Beruf werd ich nicht glücklich und es ist genau wie bei dir, jeder sagt "Wow, das ist doch so einer schöner Beruf".. Ja, dachte ich vorher auch, dann arbeitet doch mal drin!?! Naja, aber es ist unheimlich schwer, ich habe auch Angst vor dem was dann kommt, werde jetzt auch 25.
Und das was du schreibst, man macht sich pünktlich fertig und plötzlich fällt einem ein, der Tank ist fast leer, die Klamotten passen nicht, das kenne ich auch. Das zeigt halt irgendwie, dass wir überfordert sind mit der Situation.. und vorallem als Berufsanfänger. Ich mache auch die Erfahrung, es findet keine Einarbeitung statt, d.h. du kriegst im Praxisleben JEDEN Patient aufgedrückt, egal ob du das jemals behandelt hast. Das ist für mich enormer Streß, dann die Angst ich mache meine Arbeit nicht gut und dass die Patienten petzen ist immer da. Teils werden die Patienten von jemand mit langjähriger Berufserfahrung zu mir geschickt, dabei hatte ich das Krankheitsbild niemals. Toll. Jedoch interessiert es mich eben auch nicht so, dass ich mich da voll reinhängen kann. Das macht mich auch fertig, denn normal bin ich ein sehr ehrgeiziger Mensch und lerne gerne und komme voran, aber da habe ich das Gefühl steh ich nur auf der Stelle.

Du siehst, mir geht es genauso.
Bei mir merke ich, dass mir so Dinge wie organisatorische Sachen, Arztberichte usw. mehr Spaß machen als eine Therapiestunde zu geben.. im 20min. Rhythmus.. also ein Patient raus, der nächste kommt.. Streß pur, vorallem mit wenig Erfahrung..

Ich bin momentan auch auf Jobsuche, jedoch heisst es eben immer "Mach das solang weiter, falls das mit dem Abi oder der Ausbildung nicht klappt, sonst hast du nachher garnix mehr".. Mmh, ja, das stimmt, trotzdem hab ich allmählich echt schon Bammel davor, weil es mich echt Überwindung kostet. Und da kann man sich nicht hinter dem Schreibtisch verkriechen, da muss man den ganzen Tag sein schönsten Lächeln aufhaben und steht in ständigem Patientenkontakt.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo hopefull,

das mit dem schönsten Lächeln kenne ich... man muss immer nett sein, einfühlsungsvermögen haben, Therapieideen aus der Kiste zaubern und bei erwachsenen und eltern noch wortgewandt sein, egal wie müde man ist, wie schlecht es einem geht oder wie unverschämt und dreist der patient gerade war.
Klar, es regnet nicht nur Rosinen und ein STück Professionalität gehört einfach auch dazu. Irgendwas sein wird immer, nirgens is et perfekt.

Aber ich denke man könnte mit manchen Sachen ganz gut leben, wären es nich noch so viele andere Dinge.... z.b. dieses abfertigen bei dir im 20 min Takt, bei mir im 45 min Takt. Hier bei uns und allgemein in der Branche sind sehr viele Dinge im Argen.

Bei manchen Patienten macht mir die Therapie sogar noch Spass aber ich merke ich habe jetzt schon wieder viel zu viele (42 Stk a 45 min bei 35 Arbeitsstunden dazu noch Teamgespräche, Dokumentatioin und 7 Stunden fahr noch zusätzlich nur durch die Gegend allein nur für die Hausbesuche ) Fahrtzeit ist zwar Arbeitszeit aber nun ja..

Ich weiß halt nich was ich machen soll.
Ich bin so ausgepowert und krieg es momentna nich mal auf die Reihne meine BEwerbungen auszudrucken, Bilder zu machen und die weguschicken. Irgendwas hemmt mich. Ich muss ehrlich gestehen ich hab ziemlch angst momentan zu kündigen, da jetzt eine Kollegin grad gekündigt hat ( wir sind nur zu 4 - jetzt nur noch 3 ) und dadurch einige Patienten auf der Strecke bleiben...

Meine Chefin wird garantiert sagen, dass ichs ie nun grad im richtigen Zeitraum im Stich lasse (die hat auch eine neue stellenanzeige viel zu spät geschaltet, wir haben noch keinen Ersatz für die andere Kollegin)
Vielleicht hemmt mich auch, dass ich denke, dass ich den Beruf generell nicht mehr mag...
oder dass es eh nix bringt keine ahnung.
Ich hab jetzt echt schon 3-4 Bewerbungen geschrieben und nicht eine abgeschickt. Bin zwar im ersten moment euphorisch wenn ich von einer Stelle lese, schreibe sofort, aber schicke nie ab.

Eigentlich hab ich mich extra versetzen lassen, damit ic meine Chefin nich jeden Tag sehen muss, aber da die kollegin ja kurzfristig ging , seh ich sie nun doch jeden Tag.

Ich krieg auch zu Hause nix mehr gebacken.
Saugen, Wäsche waschen, aufräumen, einkaufen sind wie unüberwindbare Hürden, ich bin von jeder kleinsten Kleinigkeit genervt, die ich erledigen muss und wenns nur nen Brief einwerfen ist. Auch wenn BEsuch kommt fühl ich mich gestresst.

Ich hab auch Bedenken vor einer Teilzeitstelle, weil es eben auch echt wenig Geld ist und ich eben Tiere habe, die auch finanziert werden wollen - weggeben kommt nicht in die Tüte habe eine Verantwortung ihnen gegenüber und ich liebe sie. Das ist auch das einzige was ich noch hinbekomme. JA und das liebe Auto das auch ne Menge kohle frisst, aber das ich nich weggeben kann, weil man in der Branche ja meist hausbesuche machen muss... überall steht: eigener PKW und führerschein sind voraussetzung...

ich habe seit ich dort arbeite ca. 15 Kilo auch zugenommen und fühle mich auch überhaupt nicht mehr wohl.
Ich mache mich nich mehr zurecht, mache meine Haare nicht mehr, stecke sie nur noch lieblos zusammen, schminke mich nich mehr, zieh schlabberklamotten an (auch weil ich so unförmig geworden bin) Sowas hätte es früher bei mir nicht gegeben.

Gleichzeitig jammere ich viel und krieg den A**** einfach nicht hoch und das ärgert mich verdammt.
Ich denk immer wieder, du musst was tun... aber anscheinend is es noch nich schlimm genug oder ich hab so wenig Kraft ich weiß es einfach nicht. Vielleicht bin ich einfach auch nur ein Schisshase.

Eine "Auszeit" oder Kur wurde mir von Bekannten auch schon nahegelegt, aber was mit meinen Tieren?
Was mit meiner Wohnung?

Und was wenn es dannach nicht besser wird?

Ich war auch schon mal beim Arzt und hab ichm das geschioldert, auch dass ich fast jeden tag durchfall habe, aber der hat gemeint ich bilde mir das alles nur ein, und was ich denn jetzt von ihm wolle.
Ne Therapie müsst ich eh 2 Jahre drauf warten.
War so baff bin dann heulend heimgefahren und hab mich seither nich mehr zum ARzt getraut.

Gruß

Tiffany
 
Hey Tiffany,

das mit dem 20min. Takt ist sehr heftig, ja.. ich würde mir einen 45min. Takt wünschen, aber auch das ist hart, vorallem bei einer Vollzeitstelle. Was du schilderst klingt ja wirklich schon so als würden da sämtliche Alarmglocken schrillen..
Du vernachlässigst deinen Haushalt, du hast zu nix Lust, sogar dich selber vernachlässigst du.. ich finde da wird es wirklich an der Zeit, etwas zu ändern.
Ich denke an allererster Stelle solltest du dich stellen und nicht deine Chefin. Das mit dem Geld ist natürlich so ne Sache, klar, aber deshalb könntest du dich wie gesagt nebenbei umschauen. Was hindert dich daran die Bewerbungen abzuschicken?
Worauf bewirbst du denn dich, wenn ich fragen darf?! Und wie wäre es mit einem Studium oder einer neuen Ausbildung?

Ich bauche auch dringend Geld, habe auch wieder Vorstellungsgespräche in meinem Beruf, im Wissen es ist wichtig drin zu bleiben im Beruf bis ich was anderes hab was auch GUT ist, jedoch ist die Angst einfach auch riesig, weil ich weiß, ich bin dort einerseits unterfordert, weil es einfach null meins ist, jedoch auch überfordert im Wissen man quetscht mir dann den Plan voll mit Krankheitsbildern die ich kein Stück kenne.. Das ist psychisch sehr großer Streß für mich, gerade weil ich normal meinen Beruf auch gut machen will.. Naja, ansonsten gehen ab Februar die Bewerbungen fürs Fachabi raus und dann mal schauen was kommt.

Liebe Grüße
 

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