Der Weg zu einem neuen Nachnamen ist absolut gehbar. Aber es gibt zwei Stück.
Der eine Weg ist, du hast das nötige Kleingeld dafür (ca 4000-5000 Euro), dann benötigst du nichtmal einen Grund um den Namen ändern zu können. Der andere Weg ist ein wenig mit Aufwand verbunden, aber dafür lang nicht so teuer:
Du gehst zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten (Psychiater ist einfacher, denn da muss man nicht so viel Zeit reininvestieren) und erklärst ihm dein Problem und dass du es nicht mehr aushältst, mit diesem Nachnamen zu leben. Du musst ihm deutlich machen, dass das Leben mit diesem Namen dein seelisches Wohl gefährdet (was es ja auch tut und daher nichtmal gelogen ist) und du deswegen große soziale Schwierigkeiten hast, die wiederrum dafür sorgen, dass du depressiv wirst. Da das alles der Wahrheit entspricht, wird der Psychiater eine erklärende Stellungnahme schreiben, die du beim Standesamt vorlegen musst. Darin sollte idealerweise stehen, dass eine Namensänderung für den Erhalt deiner seelischen Gesundheit erforderlich ist und wenn das nicht passieren sollte, sich dein Zustand verschlechtert.
Damit wackelst du dann zum Standesamt und dürfte ausreichend dafür sein, dass die Änderung durchgeführt wird.
Ich weiss nicht, wovon du zur Zeit lebst. Ich nehme mal an, mit 18 beziehst du Bafög oder ein geringes Einkommen, oder Sozialleistungen. In so einem Fall tritt die Härtefallregelung in Kraft und das einzige, was du bezahlen musst, sind die Bearbeitungsgebühren (+/- 50 Euro).
Deinen neuen Nachnamen kannst du dir im übrigen aussuchen. Das heisst, es wird nicht automatisch "Müller" draus gemacht. Nur bedenke, dass ein exotischer Name schwieriger durchzuboxen ist, da das Standesamt eine Regelung hat, die besagt, dass ein komplizierter oder exotischer Name in sich bereits wieder der Grund für eine Namensänderung ist. Wenn du also mit Nachnamen Supsampantuwongse oder Skywalker heissen willst und das irgendwie durchkriegen willst, dann brauchst du einen Psychiater, der wiederrum eine Stellungnahme schreibt, WARUM ein gesundes Leben NUR unter diesem bestimmten Namen möglich ist.
Und das ist viel, viel schwieriger.
Halten wir also fest:
-> Du leidest unter deinem Namen und es ist tatsächlich somit zum Wohl deiner Gesundheit eine Notwendigkeit, den Namen zu ändern. Das wird auch kein Arzt abstreiten und somit ist der Grund zu einer Änderung gegeben.
-> Du holst dir eine ärztliche Stellungnahme darüber ab und legst die beim Standesamt vor
-> Du nimmst deine Einkommensnachweise mit und legst diese vor
-> Du suchst dir einen neuen Namen aus, bezahlst 50 Euro Bearbeitungsgebühr
-> Du holst dir deine neue Namensurkunde ab und beantragst damit einen neuen Personalausweis
-> Mit dem Perso oder der Urkunde dich bei allen Stellen, wo du gemeldet bist (Telekom, etc) eine Umschreibung deines Namens bewirken
-> Fertig
Edith: Ich seh grade, ich hab mich verlesen, du bist noch keine 18. In dem Fall hab ich leider keine Ahnung, ob man den Namen erst ändern kann, wenn man über 18 ist. Ich würde beim Standesamt anrufen und nachfragen, ob das möglich ist oder ob du warten musst, bis du volljährig bist. Aber mit dem Attest vom Psychiater würde ich nicht warten, das kriegst du in jedem Falle, völlig egal, wie alt du bist.